Habeck will Abkehr von schwarzer Null

Nachdem sich der Sach­ver­stän­di­genrat für eine Abkehr von der strikten Haus­halts­po­litik des Bundes aus­ge­sprochen hat, wie­der­holen auch die Grünen ihre For­de­rungen nach einer Erhöhung der Inves­ti­tionen. “Die Wirt­schafts­weisen bestä­tigen unsere Analyse: Das skla­vische Fest­halten an der schwarzen Null gefährdet die Wirt­schaft”, sagte Grünen-Chef Robert Habeck dem “Han­dels­blatt” (Don­ners­tags­ausgabe). Wer in die Krise hin­ein­spare, befeuere den Abschwung.“Nötig ist das Gegenteil: Wir müssen die Wirt­schaft durch Inves­ti­tionen sta­bi­li­sieren und stärken”, so der Grünen-Chef weiter. Wie inzwi­schen “viele Öko­nomen und ein Teil der Wirt­schafts­weisen auch”, halte man es für sinnvoll, “darüber hinaus noch zusätz­liche Spiel­räume für Inves­ti­tionen zu schaffen”, sagte Habeck. Dafür schlage man vor, “die Schul­den­bremse zu refor­mieren”. Sie sollte mit ver­bind­lichen Inves­ti­ti­ons­regeln ver­knüpft und an die euro­päi­schen Sta­bi­li­täts­vor­gaben ange­passt werden. “Damit sinkt die Schul­den­quote weiter, aber wir schaffen einen Spielraum von bis zu 35 Mil­li­arden Euro”, so der Grünen-Poli­tiker weiter. Es sei richtig, dass der Staat sich bei Kre­dit­auf­nahmen Grenzen setze. “Aber wir haben heute eine völlig andere Situation als vor zehn Jahren, als die Schul­den­bremse ein­ge­führt wurde: Die Zinsen sind niedrig oder sogar negativ, Deutschland fährt wegen feh­lender Inves­ti­tionen schon jetzt auf Ver­schleiß”, sagte Habeck dem “Han­dels­blatt”.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Robert Habeck, über dts Nachrichtenagentur