NetzDG-Ver­schärfung: Union will soziale Netz­werke zur Her­ausgabe von Nut­zer­daten zwingen

Die Union will die Betreiber sozialer Netz­werke unter Androhung von Buß­geldern dazu zwingen, im Kampf gegen Hass­kri­mi­na­lität künftig mit den Straf­ver­fol­gungs­be­hörden zu koope­rieren. Das geht aus einem Posi­ti­ons­papier zur “Wei­ter­ent­wicklung des Netz­werk­durch­set­zungs­ge­setzes (NetzDG)” hervor, welches die Bun­des­tags­fraktion am Dienstag beschließen will und über welches das “Han­dels­blatt” (Mitt­wochs­ausgabe) berichtet. “Sys­te­ma­tische Zuwi­der­hand­lungen der Netz­werke sind mit einem Bußgeld zu belegen”, heißt es in dem Papier.Konkret sollen die sozialen Netz­werke in Zukunft Nut­zer­daten an die Straf­ver­fol­gungs­be­hörden her­aus­geben müssen, sofern Hass­pos­tings einen Straf­tat­be­stand erfüllen, dar­unter etwa Volks­ver­hetzung, Bedrohung, Ver­leumdung oder die Ver­breitung von Pro­pa­ganda ver­fas­sungs­wid­riger Orga­ni­sa­tionen. Hierfür soll im NetzDG, dem Tele­me­di­en­gesetz oder der Straf­pro­zess­ordnung “ein ent­spre­chender Aus­kunfts­an­spruch gegenüber den Tele­me­di­en­diens­te­an­bietern klar geregelt werden”, heißt es in dem Papier. Außerdem sollen die Netz­werk­an­bieter ver­pflichtet werden, bei straf­rechtlich rele­vanten Fällen “pro­aktiv” eine Mit­teilung an die neu zu errich­tende Zen­tral­stelle im Bun­des­kri­mi­nalamt (BKA) zu geben. Hierbei müsse die im NetzDG vor­ge­sehene Spei­cher­frist für Nut­zer­daten von zehn Wochen “für die not­wen­digen Ermitt­lungen der straf­recht­lichen Inhalte über­prüft und gege­be­nen­falls erweitert werden”. Eine Klar­na­men­pflicht wird in dem Papier aus­drücklich aus­ge­schlossen. Die Neu­re­ge­lungen sollen vielmehr gewähr­leisten, “dass User einer­seits wei­terhin unter Pseudonym im Netz kom­mu­ni­zieren können, ande­rer­seits die rechts­staat­liche Ver­folgung straf­rechtlich rele­vanter Inhalte durch die zustän­digen Ermitt­lungs­be­hörden und durch die Gerichte unter­stützt wird”.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Zwei Männer surfen im Internet, über dts Nachrichtenagentur