Soll Assange außer­ge­richtlich eli­mi­niert werden? (+Video)

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Erneute UN-Fol­ter­warnung: Whist­le­b­lower Julian Assange ist in großer Gefahr, an den extremen Haft­be­din­gungen in Groß­bri­tannien zu sterben. Den west­lichen Poli­tikern und Medien, die stets Men­schen­rechte pre­digen, ist das offen­sichtlich voll­kommen egal.

(von Rainer Rupp)
In einer öffent­lichen Erklärung hat ein Experte der Ver­einten Nationen für Fol­ter­dia­gnostik in der ver­gan­genen Woche erneut deutlich gewarnt, dass Gesundheit und Leben des aus­tra­li­schen Whist­le­b­lowers Julian Assange auf der Kippe stehen. Unter west­lichen Poli­tikern und ihrer wil­ligen Presse herrscht jedoch das bekannte “Schweigen im Walde”.
Man muss sich nur einmal den hys­te­ri­schen Auf­schrei dieser Heuchler vor­stellen, wenn Assange unter diesen Bedin­gungen in einem rus­si­schen Gefängnis fest­ge­halten würde. Wer noch nach einem wei­teren Beweis für die Ver­dor­benheit der bri­ti­schen, ame­ri­ka­ni­schen aber auch der deut­schen Regie­rungen sucht, die so gerne die rest­liche Welt über Demo­kratie, Men­schen­rechte und inter­na­tio­nales Recht belehren, der hat ihn am Bei­spiel der Behandlung von Julian Assange gefunden.
Der 48-jährige Assange befindet sich seit April dieses Jahres in einem Hoch­si­cher­heits­ge­fängnis in London. Zuvor konnte er gewaltsam von der bri­ti­schen Polizei aus der ecua­do­ria­ni­schen Bot­schaft “abgeholt” werden. Zufällig (!) hatte Washington gerade einen großen IWF-Kredit für Ecuador ermög­licht. Die neue Regierung in Ecuador hat den Flüchtling Assange in einem schwin­del­erre­gendem Verstoß gegen das Völ­ker­recht für einen prall gefüllten Sack Sil­ber­linge ver­hökert, nachdem er seit fast sieben Jahren in der ecua­do­ria­ni­schen Bot­schaft in London Asyl gefunden hatte, um nicht – über Schweden oder direkt – an die USA aus­ge­liefert zu werden. Aber die bri­ti­schen Schoß­hunde der Ame­ri­kaner tun nun alles, um ihren Herrchen in Washington, D.C. zu gefallen.
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Assange hätte schon am 22. Sep­tember frei­ge­lassen werden sollen, als sein Urteil wegen einer frü­heren Kau­ti­ons­ver­letzung zuge­stellt worden war. Statt­dessen beugte ein bri­ti­scher Richter das Recht und ordnete die weitere Inhaf­tierung von Assange an – so lange nämlich, bis das von den USA gewünschte Aus­lie­fe­rungs­ver­fahren gegen ihn im nächsten Jahr beginnt. Wenn Assange an die USA lebend aus­ge­liefert werden darf, drohen ihm 175 Jahre Gefängnis, falls er – wie ange­strebt – wegen Spionage ver­ur­teilt wird. Und da er als Jour­nalist bis dahin ver­heim­lichte, schreck­liche US-Kriegs­ver­brechen im Irak und in Afgha­nistan doku­men­tiert und öffentlich ent­hüllt hatte, wäre es naiv zu glauben, dass er in Groß­bri­tannien oder in den USA ein faires Ver­fahren bekommen würde. Der erste Beweis ist bereits geliefert worden: Ihm wurde die ord­nungs­gemäße Kon­sul­tation seiner Ver­tei­diger verweigert.
Ass­anges Ver­öf­fent­li­chungen auf der Whist­le­b­lower-Site Wiki­Leaks ent­hüllten auch Miss­stände der west­lichen Diplo­matie in meh­reren Ländern sowie die illegale welt­weite Spionage gegen unbe­scholtene Bürger durch US-Geheim­dienste in Absprache mit deren bri­ti­schen Kollegen.
Assange hat der inter­na­tio­nalen Öffent­lichkeit wichtige Infor­ma­tionen bekannt gemacht, die uns über die sys­te­ma­tische Kor­ruptheit von Washington und seinen Ver­bün­deten auf­klären. Weil er die Wahrheit gesagt hat, wird er jetzt ver­folgt, genauso wie seine Whist­le­b­lower-Kol­legen Chelsea Manning und Edward Snowden. Manning wurde in den USA wie­derholt inhaf­tiert, während Snowden in Russland Asyl suchen musste, aus Angst, als “Ver­räter” inhaf­tiert zu werden, wenn er in die USA oder über­haupt irgend­wohin in den Westen zurückkehrt.
Nils Melzer, ein inter­na­tional aner­kannter Experte für Fol­ter­be­handlung und UN-Beauf­tragter für dieses beschä­mende Thema, besuchte Assange bereits im Mai dieses Jahres im Gefängnis der Kate­gorie A in Bel­marsh, während er in Ein­zelhaft iso­liert war. Melzer kam damals bereits zu dem Schluss, dass Assange von den bri­ti­schen Behörden psy­chisch gefoltert wurde. Sein dama­liger Alarmruf basierte auf den sei­ner­zei­tigen medi­zi­ni­schen Dia­gnosen bezüglich Ass­anges Gesundheit und war wenig hoffnungsvoll.
Wie schon im Mai, schenkte die west­liche Medi­en­be­richt­erstattung auch der jüngsten Erklärung von Nils Melzer gegenüber der Nach­rich­ten­agentur AFP letzte Woche kei­nerlei Auf­merk­samkeit – Keine Meldung wert! Es ist, als ob das Schicksal des unschuldig gequälten Assange von der west­lichen Men­schen­rechts­presse bereits in ihrer Gedächt­nis­lücke längst ent­sorgt ist – oder bewusst tot­ge­schwiegen werden soll.
Die Erklärung Melzers lautete:
Herr Ass­anges Gesundheit ist in eine Abwärts­spirale zuneh­mender Angst, Stress und Hilf­lo­sigkeit geraten, die typisch ist für Per­sonen, die län­gerer Iso­lation und stän­diger Willkür aus­ge­setzt sind.
In einer düs­teren Ein­achätzung fügte Melzer hinzu:
Während die genaue Ent­wicklung schwer mit Sicherheit vor­her­zu­sagen ist, kann sich dieses Sym­ptom­muster schnell zu einer lebens­be­droh­lichen Situation ent­wi­ckeln, die einen kar­dio­vas­ku­lären Zusam­men­bruch oder einen Ner­ven­kollaps zur Folge hat.
Melzer sagte, die Maß­nahmen, die er im Mai ergriffen habe, um Ass­anges Gesundheit und Würde zu schützen, seien aus­drücklich igno­riert worden:
Was wir jedoch von der bri­ti­schen Regierung gesehen haben, ist völlige Miss­achtung der Rechte und der Inte­grität von Herrn Assange. Trotz der medi­zi­ni­schen Dring­lichkeit meiner Berufung und der Schwere der mut­maß­lichen Ver­stöße hat das Ver­ei­nigte König­reich keine Maß­nahmen zur Ermittlung, Vor­beugung und Wie­der­gut­ma­chung ergriffen, die nach inter­na­tio­nalem Recht vor­ge­schrieben sind.
Er fügte hinzu, dass Ass­anges Haft­be­din­gungen in keiner Weise zu recht­fer­tigen seien.
Wörtlich sagte der UN-Fol­ter­be­auf­trage Melzer:
Während die US-Regierung Herrn Assange wegen der Ver­öf­fent­li­chung von Infor­ma­tionen über schwer­wie­gende Men­schen­rechts­ver­let­zungen, ein­schließlich Folter und Mord, ver­folgt, genießen die Täter, die für diese Ver­brechen ver­ant­wortlich sind wei­terhin Straflosigkeit.
Derweil befürchtet Ass­anges Vater, dass die Briten und Ame­ri­kaner gar nicht an einem Prozess inter­es­siert sind. Weil dabei zu viel ihrer schmut­zigen Wäsche ans Licht kommen würde, sei zu befürchten, dass die bri­ti­schen und ame­ri­ka­ni­schen Behörden sich abge­sprochen haben, seinen Sohn außer­ge­richtlich zu töten.
Die Schein­hei­ligkeit der US-Medien wird durch deren jüngste Ver­suche unter­strichen, einen auf Prä­sident Trump im Weißen Haus ange­setzten CIA-Mit­ar­beiter im Amts­ent­he­bungs­ver­fahren gegen Trump auch noch als hel­den­haften “Whist­le­b­lower” zu glo­ri­fi­zieren. Im Gegensatz dazu ver­un­glimpfen die­selben Medien den unbe­quemen Jour­na­listen Assange als angeb­lichen “rus­si­schen Spion” und zeigen eine erschre­ckend gefühllose Gleich­gül­tigkeit gegenüber staatlich sank­tio­nierter Fol­terung ihres “Kol­legen”.
Wenn also ein soge­nannter “CIA-Whist­le­b­lower” den Herr­schenden dient, gilt das als lobenswert. Wenn aber ein unnach­gie­biger Whist­le­b­lower mit der Ver­breitung unbe­quemer Wahr­heiten die Macht her­aus­fordert, indem er ihre Ver­brechen ent­hüllt, dann wird er selbst als angeb­licher “Ver­brecher” dis­kre­di­tiert und bis zum Tod ver­folgt und schon zu Leb­zeiten totgeschwiegen.
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https://youtu.be/TXRFNVdUxWo
Quelle: deutsch.rt.com