Wirt­schaft fürchtet Mil­li­arden-Min­der­ein­nahmen für deut­schen Fiskus

Der Bun­des­verband der Deut­schen Industrie (BDI) warnt vor der OECD-Steu­er­tagung in Paris an diesem Don­nerstag und Freitag vor deut­lichen Min­der­ein­nahmen für den deut­schen Fiskus. Sollte das globale Steu­er­system wie von der OECD geplant im nächsten Jahr refor­miert werden, “droht eine ein­seitige Ver­pflichtung zu Lasten Deutschland, die zu einer Ver­rin­gerung des eigenen Steu­er­sub­strats führt”, heißt es in einem Papier des BDI für die Tagung, über welches das “Han­dels­blatt” berichtet. In Paris dis­ku­tieren Steu­er­ex­perten über eine von der OECD vor­ge­schlagene globale Digitalsteuer.Sie soll dafür sorgen, dass Digi­tal­kon­zerne künftig mehr Steuern zahlen und zugleich das welt­weite Steu­er­system gene­ral­über­holen. In welchem Land ein Unter­nehmen primär ange­siedelt ist, soll bei der Steu­er­erhebung künftig keine Rolle mehr spielen. Ent­scheidend soll sein, in welchem Land ein Konzern welche Markt­an­teile hat. Der BDI gehe allein für ein ein­ziges Indus­trie­un­ter­nehmen von einem jähr­lichen Verlust an deut­schem Steu­er­sub­strat “zwi­schen einem mitt­leren zwei­stel­ligen bis hin zu einem nied­rigen drei­stel­ligen Mil­lio­nen­betrag aus”, heißt es in dem Papier weiter. Auch die globale Min­dest­be­steuerung werde “keine direkte Kom­pen­sation des Ver­lusts durch Steu­er­sub­strat” dar­stellen. “Die Bun­des­re­gierung muss sich in den Ver­hand­lungen ener­gisch für einen umfas­senden, weltweit koor­di­nierten Konsens zwi­schen den Staaten ein­setzen”, heißt es in dem BDI-Papier, über welches das “Han­dels­blatt” berichtet. Eine völlige Abkehr von bis­he­rigen Besteue­rungs­rechten sei “nicht notwendig”.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: 500-Euro-Geld­scheine, über dts Nachrichtenagentur