Regierung genehmigt mehr Exporte von Klein- und Leichtwaffen

Die Bun­des­re­gierung hat seit Beginn des Jahres deutlich mehr Exporte von Klein- und Leicht­waffen genehmigt als im gesamten Vorjahr. Das geht aus der Antwort des Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­riums auf eine schrift­liche Frage der Linken-Bun­des­tags­ab­ge­ord­neten Sevim Dagdelen hervor, über welche die Zei­tungen des “Redak­ti­ons­netz­werks Deutschland” in ihren Don­ners­tags­aus­gaben berichten. Demnach hat die Bun­des­re­gierung bis zum 19. November Klein­waf­fen­ex­porten im Umfang von 59,62 Mil­lionen Euro zugestimmt.Das ent­spricht einem Anstieg im Ver­gleich zum gesamten Vorjahr um 53 Prozent. 2018 lag das Volumen bei 38,91 Mil­lionen Euro. Bei Leicht­waffen stiegen die Export­ge­neh­mi­gungen im Ver­gleichs­zeitraum von 30,42 auf 42,46 Mil­lionen Euro um 40 Prozent an. Bei Klein­waffen handelt es sich um Gewehre für mili­tä­rische Zwecke wie Revolver, Kara­biner und Maschi­nen­pis­tolen. Zu den soge­nannten Leicht­waffen zählen unter anderem schwere Maschi­nen­ge­wehre, Gra­nat­werfer, tragbare Panzer- und Luft­ab­wehr­waffen und Rake­ten­werfer. Die Zahlen der Bun­des­re­gierung umfassen auch Teile für Klein- und Leicht­waffen. Haupt­emp­fänger deut­scher Klein- und Leicht­waffen waren im zweiten Halbjahr 2019 die NATO-Staaten Nor­wegen und Lettland. Zwi­schen 1. Juli und 19. November 2019 geneh­migte die Bun­des­re­gierung Klein­waf­fen­lie­fe­rungen an Nor­wegen im Umfang von rund 22 Mil­lionen Euro. Im selben Zeitraum stimmte die Bun­des­re­gierung Leicht­waf­fen­ex­porten nach Lettland im Volumen von rund 12,2 Mil­lionen Euro zu. Exporte in soge­nannte Dritt­länder geneh­migte die Bun­des­re­gierung im Ver­gleichs­zeitraum nicht. Dagdelen übte scharfe Kritik an den Export­ge­neh­mi­gungen für Klein- und Leicht­waffen. Sie nannte den mas­siven Anstieg “skan­dalös” und einen “frie­dens­po­li­ti­schen Offen­ba­rungseid”. Aus­ge­rechnet NATO-Staaten in unmit­tel­barer Nach­bar­schaft zu Russland wie Nor­wegen, Litauen und Lettland durch die Bun­des­re­gierung mit mehr als 100 Mil­lionen Euro an Klein­waffen im Jahr 2019 “auf­zu­rüsten”, sei kein Beitrag zur Ent­spannung. “Wir brauchen ein Ende des Rüs­tungs­wahn­sinns und eine Koope­ration mit Moskau und sollten nicht immer weiter Russ­lands Nachbarn auf­rüsten”, sagte Dagdelen dem RND.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Bun­deswehr-Soldat mit Pistole, über dts Nachrichtenagentur