Schuster fordert Offen­legung der Ver­fas­sungs­schutz-Akte über Alois Brunner

Der Prä­sident des Zen­tral­rates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, fordert die Offen­legung der Ver­fas­sungs­schutz-Akte über den NS-Ver­brecher Alois Brunner. Am mor­gigen Mittwoch ver­handelt das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt in Leipzig auf Klage von “Bild” über die Öffnung der Akte. Schuster sagte der Bild-Zeitung: “Es ist höchste Zeit, dass die Akte des NS-Ver­bre­chers Alois Brunner der Öffent­lichkeit zugänglich gemacht wird und sie erfährt, was den Behörden über den Mas­sen­mörder bekannt war. Es darf nicht sein, dass die Unter­lagen zu Alois Brunner wei­terhin unter Ver­schluss gehalten werden und das Ende der Akten­sperre immer weiter hin­aus­ge­zögert werden kann. Dass die Öffent­lichkeit auch heute, fast 75 Jahre nach Kriegsende, noch darüber im Dunkeln gelassen wird, was die Behörden über den SS-Mann wussten, ist skandalös.“Alois Brunner war ein NS-Ver­brecher und lebte nach dem Krieg unter fal­schen Namen zunächst in Deutschland und danach viele Jahre in Syrien. Brunner soll vor einigen Jahren in Damaskus gestorben sein. Eine offi­zielle Bestä­tigung dafür gibt es nicht. Der 1912 in Öster­reich geborene Brunner war für die Depor­tation von 128.500 Juden aus Öster­reich, Grie­chenland, Frank­reich und der Slo­wakei verantwortlich.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Bun­des­kri­mi­nalamt (BKA) und Bun­desamt für Ver­fas­sungs­schutz, über dts Nachrichtenagentur