Im Iran ist es ein Ver­brechen, Christ zu sein

Die Isla­mische Republik Iran ent­fesselt ein umfas­sendes Vor­gehen gegen Christen, ins­be­sondere gegen die­je­nigen, die es gewagt haben, vom Islam zum Chris­tentum zu konvertieren.

(von Dr. Majid Rafizadeh)

Zuletzt wurden neun Christen im Iran, mög­li­cher­weise Kon­ver­titen, vom isla­mi­schen Gericht ver­ur­teilt, und jeder von ihnen wurde zu fünf Jahren Gefängnis ver­donnert. Das Korps Isla­mische Revo­lu­ti­ons­garden (IRGC) ver­haftete sie wegen des Besuchs von Got­tes­diensten in einem Pri­vathaus. Nach einem Bericht von Artikel 18, einer ira­ni­schen NGO, die sich für Reli­gi­ons­freiheit ein­setzt, wurden sie zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt:

“Die fest­neh­menden Beamten stellten sich als Agenten des Geheim­dienst­mi­nis­te­riums (MOIS) vor.

“Sie stürmten in einer koor­di­nierten Aktion gegen 9 Uhr morgens die Häuser der Christen und beschlag­nahmten Bibeln, christ­liche Lite­ratur, Holz­kreuze und Bilder mit christ­lichen Sym­bolen, sowie Laptops, Telefone, alle Arten von Aus­weisen, Bank­karten und andere per­sön­liche Gegenstände.

“Ver­haf­tende Agenten durch­suchten auch die Büros von min­destens zwei Christen und beschlag­nahmten Com­puter-Fest­platten und Auf­nahmen von Sicherheitskameras.”

Christ­liche Familien werden während der Razzien der Agenten in der Regel ent­mensch­licht und gede­mütigt. Wie der Bericht von Artikel 18 erklärt: “Die Beamten sollen die Christen hart behandelt haben, obwohl kleine Kinder bei den Ver­haf­tungen anwesend waren.

Überall im Iran werden Christen ver­haftet und ein­ge­sperrt wegen fabri­zierter Anklagen, wie “För­derung des Zio­nismus”, “Ver­breitung kor­rupten christ­lichen Glaubens”, “Pro­pa­ganda gegen die Isla­mische Republik zugunsten des Chris­tentums”, “Ori­en­tierung am Land des Chris­tentums” oder “Gefährdung der natio­nalen Sicherheit”. Open Doors USA erklärte, dass eine bestimmte Anklage — “Aktionen gegen die nationale Sicherheit” — von den ira­ni­schen Behörden oft benutzt wird, “um Christen für ihre Haus­kir­chen­ak­ti­vi­täten zu verfolgen”.

Die Behauptung ira­ni­scher Führer, dass die fried­lichen reli­giösen Prak­tiken einer Min­der­hei­ten­gruppe eine ernst­hafte Bedrohung für die nationale Sicherheit dar­stellen, ist völlig inak­zep­tabel. Die Gesamt­be­völ­kerung des Irans beträgt rund 80 Mil­lionen, wobei nach ver­schie­denen Schät­zungen zwi­schen 117.000 und 3 Mil­lionen Christen sind. Auch wenn Christen einen äußerst geringen Teil der Bevöl­kerung aus­machen, wurden sie jedoch nach dem isla­mi­schen Recht des Iran stets als eine Bedrohung der “natio­nalen Sicherheit” ange­sehen.

Die Akti­vi­täten der Christen in der Isla­mi­schen Republik werden vom ira­ni­schen Geheim­dienst (MOIS) und dem Korps der Isla­mi­schen Revo­lu­ti­ons­garden (IRCG) genau beob­achtet. Es ist ihnen nicht erlaubt, ihren Glauben mit anderen zu teilen oder Got­tes­dienste in der ira­ni­schen Lan­des­sprache Farsi abzuhalten.

Es ist wichtig, die ira­ni­schen Per­sonen und Insti­tu­tionen, die für die Ver­folgung von Christen ver­ant­wortlich sind, zur Rechen­schaft zu ziehen.

Drei der isla­mis­ti­schen Richter, die bekannt sind dafür, Pro­zesse gegen Christen durch­zu­führen, sind Maschallah Ahmadzadeh, Mohammed Mog­hiseh und Ahmad Zargar. Die inter­na­tionale Gemein­schaft muss die Ver­hängung von Sank­tionen gegen sie erwägen.

Die NGO Inter­na­tional Christian Concern (ICC) hat die Namen dieser Richter dem US-Finanz­mi­nis­terium zur Prüfung von Sank­tionen vor­gelegt. ICC erklärte:

“Diese drei Richter des Revo­lu­ti­ons­ge­richts und das Evin-Gefängnis haben eine lange Geschichte von Men­schen­rechts­ver­let­zungen gegenüber ira­ni­schen Christen. Die Richter sind dafür ver­ant­wortlich, Christen auf­grund fabri­zierter Anklagen zu ver­ur­teilen. Sie benutzen das ira­nische Rechts­system als ein sys­te­mi­sches Werkzeug der Repression gegen reli­giöse Min­der­heiten. Oft, wenn Christen in ihrem Glauben standhaft bleiben, schicken die ira­ni­schen Richter sie in das berüch­tigte Evin-Gefängnis, das sich am Rande von Teheran befindet. Die Geschichten derer, die das Evin-Gefängnis überlebt haben, sind herz­zer­reißend; die Vielfalt der Miss­hand­lungen, denen die Insassen aus­ge­setzt sind, ist erschreckend”.

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Wer vom Islam zum Chris­tentum kon­ver­tiert, kann nach dem isla­mi­schen Gesetz des Irans mit der Todes­strafe rechnen. Die ira­ni­schen isla­mis­ti­schen Richter greifen im All­ge­meinen auf Verse aus dem Koran und dem Hadith (Mohammeds Aus­sprüche und Taten) zurück, um ihre Urteile zu recht­fer­tigen. Ein bestimmter Vers im Koran besagt:

“Sie wün­schen, daß ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, so daß ihr alle gleich werdet. Nehmt euch daher keine Beschützer von ihnen, solange sie nicht auf Allahs Weg wandern. Und wenn sie sich abwenden, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auf­findet; und nehmt euch keinen von ihnen zum Beschützer oder zum Helfer” (Koran 4:89)

Ein Hadith, der Mohammed zuge­schrieben wird, sagt: “Wann immer jemand seine isla­mische Religion wechselt, dann tötet ihn” (Sahih Bukhari 52:260).

Auch wenn die inter­na­tionale Gemein­schaft die Regierung des ira­ni­schen Prä­si­denten Hassan Rouhani als eine gemä­ßigte Regierung bezeichnet und obwohl Rouhani behauptet, dass die Isla­mische Republik alle Reli­gionen gerecht und fair behandelt, ist der Iran für Christen einer der schlimmsten Orte der Welt. Laut der von Open Doors USA zusam­men­ge­stellten World Watch List ran­giert der Iran derzeit als neunt­größtes Land für Ver­folgung auf­grund des Glaubens. Der Iran ver­stößt sys­te­ma­tisch gegen das Inter­na­tionale Reli­gi­ons­frei­heits­gesetz der USA, weshalb die USA seit 1999 die Isla­mische Republik als “Land der Besorgnis” bezeichnen.

Die ira­nische Regierung ist völ­ker­rechtlich ver­pflichtet, die Reli­gi­ons­freiheit zu respek­tieren. Doch während Christen im Iran zunehmend ver­folgt werden und ihre Rechte in einem noch nie da gewe­senen Ausmaß ver­letzt werden, schweigt die inter­na­tionale Gemein­schaft noch immer.

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Dr. Majid Rafizadeh ist ein Unter­neh­mens­stratege und Berater, ein in Harvard aus­ge­bil­deter Wis­sen­schaftler, Poli­tik­wis­sen­schaftler, Vor­stands­mit­glied der Harvard Inter­na­tional Review und Prä­sident des Inter­na­tional Ame­rican Council on the Middle East. Er hat mehrere Bücher über den Islam und die US-Außen­po­litik ver­fasst. Er ist unter Dr.Rafizadeh@Post.Harvard.Edu erreichbar.


Quelle: gatestoneinstitute.org