Schöner konnte das neue Jahr nicht beginnen:
Die Sonne schien, ein leichter Frost hatte Wald und Wiesen mit weißem Reif überzogen, der in der Sonne glitzerte und an Märchen erinnerte. Tiefe Ruhe lag über dem Tal, das noch in Nebel gehüllt war. Ich wanderte mit Hund und Freunden auf den Spuren eines leider vergessenen Dichters der Goethezeit. Unter alten Eichen machten wir Sektpause und ich sagte, dass wir uns, wenn uns das Reisen ganz verboten würde, damit trösten könnten, in einer so schönen Gegend zu Hause zu sein. Nach der Wanderung gab es noch einen wunderbaren Eintopf mit vielerlei Fleisch nach einem mittelalterlichen Rezept, selbst gemachten Rumtopf, Orakeln mit magischen Steinen, um unsere Chancen für 2020 zu ergründen (mir wurde Geld verheißen, ob bekommen oder ausgeben müssen, blieb ungewiss).
Dann ging ich wieder nach Hause und machte den Fehler, den Laptop zu öffnen. Da sprang mir der Krieg entgegen.
Den Auftakt bildete ein aktueller Aufruf zu Mord und Totschlag auf der linksextremistischen Seite indymedia, die eigentlich verboten wurde, aber munter weiter online ist. Eine „Schwarze Schar“, die nach eigener Aussage aus „hochintelligenten, bewaffneten, organisierten Freigeistern“ bestehen soll (zu dieser Selbsteinschätzung werde ich mich nicht äußern) verkündete (Rechtschreibfehler im Original der Hochintelligenten):
„Einzig Gewalt ist der Schlüssel, denn Faschismus zu zerschlagen heißt eben zuschlagen, im Idealfall so, dass sich der braune Parasit danach nie wieder regt.“
Für alle, denen das nicht deutlich genug war, heißt es weiter unten im Text:
„Dies ist ein Aufruf zur Gewalt…Bewaffnet euch, nein nicht mit Zwillen und Molotovcocktails, sondern mit Schusswafen, scharfer Munition und Sprengstoff, denn uns steht ein Krieg bevor, ja er hat bereits begonnen!“
Krieg geführt werden soll gegen „Nazideutschland“, das angeblich nie aufgehört hat, zu existieren. Die Hochintelligenten sehen die „braune Pest“ in allen staatlichen Institutionen, vor allem aber im „Pöbel“.
Man könnte dieses „in Liebe zur Menschheit“ geschriebene Pamphlet als Ausfluss verwirrter Geister abtun, wenn nicht bereits zur Tat geschritten worden wäre.
Zeitgleich verkünden die „Feministischen autonomen Zellen“ auf indymedia, dass sie in der Silvesternacht das Auto des Journalisten Gunnar Schupelius abgefackelt hätten:
„Der BMW-SUV parkte vor seiner Wohnung in der (…) Straße in Berlin-Wilmersdorf (…) Schupelius wohnt dort im Erdgeschoß mit seinen Kindern…
(…)
Gunni, da es sich bereits um die zweite Abmahnung* handelt, möchten wir dir dringend empfehlen den Job zu wechseln“.
* es ist schon einmal ein Auto von Schupelius in Brand gesteckt worden, was mit einem Link referenziert wird; VL
Gruseliger als diese offenen Morddrohungen ist das Schweigen von Schupelius Kollegen (Sachstand Mittag Neujahr). Kein Entsetzen von Tom Buhrow, keine Solidaritätsbekundung von Georg Restle, kein einziges Wort vom Böhmermännlein, das sonst immer sofort seine mahnende Stimme erhebt. Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), der lautstark Schutz für den freien WDR-‘Oma-#Nazisau’-Tweet-Mitarbeiter gefordert hat, wegen angeblicher Morddrohungen, für die ich bisher aber keine Belege gefunden habe, hält es nicht für nötig, seinem tatsächlich angegriffenen und bedrohten Kollegen beizustehen. Die Berichte über die angeblichen Morddrohungen gegen Hollek vermüllten einen Tag lang die sozialen Netzwerke. Kaum ein Qualitätsmedium verzichtete auf diese Meldung. Um so dröhnender ist das Schweigen im Fall Schupelius.
Dieses Schweigen ist natürlich kein Zufall. Während es im Fall des freien WDR-Mitarbeiters vermutlich eher darum ging, die angeblichen, primär von ihm selber postulierten Morddrohungen zu instrumentalisieren, um die Kritiker des WDR als Rechte abzustempeln, werden die realen Taten der Linksextremisten nach wie vor am liebsten verschwiegen.
So wird auch über die bundesweiten Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte in der Silvesternacht nur sehr verhalten berichtet. Die Spitze des Eisberges markierte das von Linksextremisten seit Jahren geplagte Connewitz in Leipzig. Hier wurden Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper auf die Polizisten geworfen. Einem Beamten (38) wurde, als er schon am Boden lag, der Helm vom Kopf gerissen und dann lebensgefährlich verletzt, sodass er nur durch eine Not-OP gerettet werden konnte. Der Bereitschafts-Staatsanwalt plädierte auf „versuchten Mord“. Der Täter ist flüchtig, die neu gegründete Soko LinX ermittelt.
Der Oberbürgermeister von Leipzig ist entsetzt und verurteilt die Tat „aus tiefstem Herzen“. Überrascht sein kann er allerdings nicht, denn seit Jahren gibt es linksextremistische Randale in Connewitz. Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass kurz vor Weihnachten die Szene in Connewitz Besuch von MP Michael Kretschmer im Werk 2 bekommen hat, der eine großzügige Förderung für die freie Kunstszene folgte. Wenn der MP gehofft hat, die Linksextremen damit zu befrieden, war das vergebens.
Die Linksextremen können sich stark fühlen, weil sie immer wieder Schützenhilfe von Politik und Medien bekommen. So twitterte die Landtagsabgeordnete der Linken Jule Nagel:
„Anstatt die Polizei den Kiez einfach mal verlässt, läuft sie immer wieder behelmt durch die Menge, rennt Menschen um und löscht Feuer.“
Hier beklagt eine geistige Brandstifterin den Versuch, die von ihr mit verantworteten Feuer zu löschen. Anlässlich des Besuchs von Kretschmer in Connewitz hatte die LVZ die Schlagzeile: „Anti-Polizei-Demo in Leipzig-Connewitz bleibt entspannt…“ Es hatte lediglich vier verletzte Beamte gegeben. Kein Wunder, dass sich die Linksextremisten ermutigt sehen, zu härterer Handarbeit überzugehen.
Außer in Leipzig gab es an Silvster Übergriffe in fast allen Großstädten auf Polizei und Rettungskräfte. In Berlin sind die Linksradikalen dazu übergegangen, Polizisten mit Schreckschusspistolen zu attackieren. In Hamburg wurde ein Polizeiwagen abgefackelt.
Auch diese Attacken auf die Polizei sind nicht verwunderlich, denn vorher wurden sie längst immer wieder von den Medien zum Abschuss freigegeben.
Fast alle Berichte über linksradikale Randale werden garniert mit Schuldzuweisungen an die Polizei.
In vielen Filmen der Öffentlich-Rechtlichen wird die Polizei desavouiert, so empfinde ich es zumindest. Während bundesweit die Beamten attackiert werden, läuft in den Kinos ein Film „Der letzte Bulle“, in dem für mich Polizeiarbeit verächtlich gemacht wird.
Aber den Vogel abgeschossen hat Funk. Das ist ein deutsches Online-Medienangebot und Content-Netzwerk der ARD und des ZDF für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 29 Jahren. ARD und ZDF sind gemeinsam Träger und gleichberechtigte rundfunkrechtliche Veranstalter des Angebots. Die Federführung liegt beim Südwestrundfunk (SWR). Funk produzierte 2018 mit einem Chor das Lied „Fick die Cops…das sind Bullenschweine“.
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- Update, auf Folgendes hat mich ein Leser hingewiesen: “Der Chorgesang mit den verstörenden Texten war ein Projekt zu einer Reportage, die über die Gewalt gegen Polizisten berichtet.” ;VL
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Fazit: Auf den Straßen terrorisieren Linksextremisten Polizei und Gesellschaft, die geistigen Brandstifter sitzen aber überall, auch in Politik und Medien.
Wenn es nicht eine sofortige Umkehr gibt, kommt es zu Mord und Totschlag im Bürgerkrieg, wie von den schwarzen Scharen auf indymedia angedroht.
Nachtrag (2. Januar)
Es trudeln langsam Reaktionen auch von oben Erwähnten, z.B. dem DJV, ein.
Vera Lengsfeld — Erstveröffentlichung auf dem Blog der Autorin www.vera-lengsfeld.de
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