30 Mrd. jährlich mit Fokus auf “Green Deal”: Ent­wick­lungs­mi­nister will massive EU-Inves­ti­tionen in Afrika

Ent­wick­lungs­mi­nister Gerd Müller (CSU) hat die euro­päi­schen Staaten auf­ge­fordert, die Inves­ti­tionen in Afrika für die kom­menden zehn Jahre von aktuell fünf Mil­li­arden Euro pro Jahr zu ver­doppeln. “Experten ver­an­schlagen 30 Mil­li­arden Euro jährlich für die nächsten zehn Jahre”, sagte Müller dem Nach­rich­ten­portal T‑Online. “Natürlich kann Deutschland das nicht alleine schaffen. Europa und die G7 müssen helfen, dass Afrika zum Selbst­ver­sorger wird, so wie es beim G7-Gipfel in Elmau beschlossen wurde.“Neben Inves­ti­tionen in Land­wirt­schaft, Wasser und Bildung geht es laut Müller vor allem um den Kli­ma­schutz. Der “Green Deal” der Euro­päi­schen Union zum Kli­ma­schutz müsse einen Afri­ka­schwer­punkt haben. “Weltweit sind bereits 950 Koh­le­kraft­werke in Planung und Bau. Was nützt es, wenn wir hier in Deutschland aus der Kohle aus­steigen, sie dort aber munter weiter ver­heizt wird?”, sagte der CSU-Poli­tiker. Der Minister verwies auf das Son­nen­po­tenzial in der Sahelzone, welches es für den Ausbau erneu­er­barer Energien zu nutzen gelte. “Afrika darf nicht der schwarze Kon­tinent der Kohle werden, sondern muss und kann der grüne Kon­tinent der erneu­er­baren Energien werden.” Müller beklagte, dass viele — auch in seiner eigenen Fraktion — am Status quo fest­hielten, statt für Handel und Pro­duktion in Ent­wick­lungs­ländern klare Sozial- und Umwelt­stan­dards fest­zu­legen. “Ich jeden­falls möchte kein deut­sches Unter­nehmen mehr sehen, das mit Kin­der­arbeit pro­du­ziert”, sagte Müller.

 


Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Gerd Müller, über dts Nachrichtenagentur