Gigan­ti­scher „Kli­ma­schutz“ unter die Lupe genommen (Teil II)

Zum Mil­lionen-Bäume-Pro­gramm – wo sollen diese wachsen? Ergän­zende Stel­lung­nahme zum Buch „Wun­der­pflanze gegen Klimakrise …“

(von Albrecht Künstle)

Nach der Abfassung des letzten Artikels zu diesem Thema bekam ich ein Buch von Felix Fink­beiner in die Hand, „Wun­der­pflanze gegen Kli­ma­krise ent­deckt – DER BAUM“. Diese erste Auflage 2019 umfasst über 200 Seiten. Wieviel Bäume dafür zusätzlich über seine Billion Bäume hinaus gepflanzt werden müssen? Ich habe einen Blick in das Buch geworfen, auch wenn „alle darin ent­hal­tenen Bei­träge urhe­ber­rechtlich geschützt“ sind. Ob auf dem Pflanzen von Bäumen nun ein Patent ist? Thun­bergs „Familie“ lässt sich jeden­falls „Greta“ urhe­ber­rechtlich schützen.

Im vorigen Artikel zeigte ich auf, dass kaum ein Kon­tinent geeignet wäre, 25 Mio. Qua­drat­ki­lo­meter (km²) Flä­chen­bedarf für eine Billion Bäume zur Ver­fügung zu stellen. Nord­amerika zusammen mit Grönland ist so groß, Afrika ohne die Sahara kleiner. Und Europa, die Kader­schmiede solcher Über­le­gungen, mit seinen 10,2 km² müsste dafür eva­kuiert werden.

NEU!!! Hier bestellen!

Nun zum Zah­lenwerk des Buches. Die gute Bot­schaft vorweg. Felix Fink­beiner weiß, dass bereits viele Bäume auf unserer Erde stehen. Auf der Seite 137 gibt er die Zählung bekannt, es waren genau 3.040.288.194.283 Bäume, also 3,04 Bil­lionen. Dann müssten seine weitere Billion Bäume doch auch noch Platz haben? Zumal er weiß, dass es „vor 11.000 Jahren fast doppelt so viele Bäume gab“. Wieviel Men­schen es damals waren gibt er nicht an. Und wer hat diese Bäume gezählt und an das zen­trale Rechen­zentrum übermittelt?

Um diese Billion unter­zu­bringen bedürfe es 1,5 Mil­li­arden Hektar, die zur Ver­fügung stünden, „ohne in Kon­flikt mit der Land­wirt­schaft oder Sied­lungen zu kommen.“ Die Kli­ma­ak­ti­visten wissen also tat­sächlich, dass wir nur eine Erde haben, auf der inzwi­schen 7,7 Mrd. Men­schen leben. Aber 1,5 Mrd. Hektar sind immerhin 15 Mio. km². Der Kon­tinent der Vor­denker hat nur zwei Drittel dieser Fläche. Deshalb machen sie sich sehr wohl Gedanken, wohin mit einem wei­teren Drittel des welt­weiten Baum­be­standes. Russland, Kanada, China und Deutschland werden erwähnt, die ihre Haus­auf­gaben gemacht haben. Deutschland habe 8.627.454.976 Bäume! Für wie viele ist da noch Luft? Blöd nur, dass Fink­beiner eine Neu­auflage drucken lassen müsste, wenn mein Nachbar zwei Bäume ent­fernen muss.

Warum kommt das Buch auf „nur“ 15 Mio. km² benö­tigte Länder und ich auf 25 Mio. km²: Ich setze fünf Meter Baum­ab­stand an, weil der mittlere Abstand „aus­ge­kes­selter“ Bäume etwa so ange­geben wird. Der Pflanz­ab­stand liegt oft bei nur zwei Meter, wobei dieser nicht maß­gebend ist, weil der Wald nach einigen Jahren gelichtet wird und Jung­bäume mit wenig Blättern kaum CO2-Killer sind. Im Buch wir ein mitt­lerer Baum­ab­stand eines Nutz­waldes von knapp vier Meter ange­setzt, wenn der Jungwald dann aus­ge­dünnt ist. Das ergibt dann 1,5 Mrd. Hektar.

Selbst bei dieser höheren Baum­dichte der Kli­ma­ak­ti­visten wäre die Bepflanzung der Ant­arktis mit 14 Mio. km², oder der Sahara mit 9 Mio. km² und wei­terer neun Wüs­ten­ge­biete erfor­derlich, um nicht mit dem Recht der zuneh­menden Menschheit in Kon­flikt zu geraten. Aber den Bäumen und ihren Baum­pflan­zen­thu­si­asten würde es in der Ant­arktis wohl zu kalt sein. Dann in den Wüsten, wobei sich die Frage stellt, gibt es diese, weil keine Bäume gepflanzt wurden oder wachsen da keine Bäume, weil es nun einmal Wüsten sind?

Wo und wie sehen denn solche Kli­ma­ak­ti­visten die Lösung? Zu finden im Kapitel „Global denken – global handeln“ des Buches. „Für 200.000 Euro könnte bei­spiels­weise ein Haus­ei­gen­tümer 200.000 Bäume in Ländern des Südens pflanzen und pflegen lassen“, namentlich in Afrika mit seinen 54 Ländern. Wenn jemand Geld für ein Haus hat, dann auch 200.000 Euro für Afrika, so deren Logik. Und Indien, Afrika und Latein­amerika solle es nicht den Chi­nesen nach­machen. Warum denn nicht? China wartet nicht auf Geld und Ideen von uns, sondern tut etwas, https://www.waldwissen.net/lernen/weltforstwirtschaft/lwf_aufforstung_china/index_DE. Auszug: „Die land­wirt­schaft­liche Nutzung auf Hängen steiler als 30 Grad wurde lan­desweit ver­boten, die weitere Rodung der Wälder untersagt, die unge­re­gelte Holz­nutzung beschränkt und Auf­fors­tungs­pro­gramme gestartet. Infol­ge­dessen steigt die Wald­fläche Chinas derzeit jährlich um 2,8 Mil­lionen Hektar an.“ An der Ver­achtung Chinas durch die Kli­ma­ak­ti­visten sieht man, wo diese stehen.

Zu guter Letzt: Früher gab es einmal den (fal­schen) Rat­schlag, bei Gewitter „Eichen weichen, Buchen suchen“. Lautet der heutige Leersatz gegen die Erd­er­wärmung, „Mit mehr Wälder wird‘s kälter, Men­schen müssen Eichen weichen“? Und wenn Men­schen weichen müssen, welche und wohin? 

Deshalb bleibe ich dabei: Wenn der Kli­ma­wandel men­schen­ge­macht ist, dann sollten unsere Bevölkerungsvermehrer/innen in Politik und Gesell­schaft alle Migranten ver­pflichten, zu Hause jeweils 400 Bäume zu pflanzen (Baumzahl je Erd­be­wohner), bevor sie zu uns kommen, weil wir kaum noch Platz haben. Und wenn sie hier sind, jene Bäume wieder irgendwo anpflanzen helfen, die dem Woh­nungs- und Ver­kehrs­we­gebau für sie weichen mussten.

Womit sich der Kreis zum Teil I schließt.