Collage - Merkelraute - Von Armin Linnartz, CC BY-SA 3.0 de, Link

Vera Lengsfeld: Die große Säu­berung hat begonnen

Seit der Minis­ter­prä­si­den­tenwahl in Thü­ringen, die nicht so aus­ge­gangen war, wie die Kanz­lerin zugunsten der Linken geplant hatte, pas­sieren im Stun­dentakt Dinge, die jeder vor Monaten noch für undenkbar gehalten hätte, obwohl es seit Langem deut­liche Zeichen gibt, dass sich Deutschland zu einer Gesin­nungs­dik­tatur ent­wi­ckelt. Gestern in der Früh wurden wir in den Nach­richten von der Mit­teilung über­rascht, dass Annegret Kramp-Kar­ren­bauer auf die Kanz­ler­kan­di­datur ver­zichten und auch den CDU-Par­tei­vorsitz abgeben wird. Vorher will sie aber noch klären, wer der Kanz­ler­kan­didat der Partei wird, um diesem Kan­di­daten dann den Par­tei­vorsitz zu über­lassen, denn beides gehöre wieder in eine Hand, wie Sie betont. Dem noch zu DDR-Zeiten geübten Zwi­schen-den ‑Zeilen-Leser ist klar, dass dies der letzte Versuch ist, Angela Merkel eine erneute Kanz­ler­kan­di­datur zu ver­bauen. Ob es AKK gelingt, bleibt dahingestellt.

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Seit den Ereig­nissen in Thü­ringen zeichnet sich ab, dass der Ver­zicht Merkels auf den Par­tei­vorsitz ein per­fider Plan gewesen sein könnte, die Schuld an den absehbar desas­trösen Wahl­er­geb­nissen für die CDU bei den Land­tags­wahlen in den Neuen Ländern, auf die Par­tei­vor­sit­zende abladen zu können, um die wahre Ursache für die Ver­luste, Merkels Politik der „großen Trans­for­mation“ des Landes in eine deindus­tria­li­sierte Gesell­schaft ohne den gegen­wär­tigen Wohl­stand und das gewohnte gute Leben, zu vertuschen.

AKK war das wohl von Anfang an bewusst, denn sie ver­suchte, sich mit neuen Akzenten deutlich von der Kanz­le­rinnen-Politik abzu­setzen, mit ihrer Zuhör-Tour oder dem Werk­statt­ge­spräch zum Thema Migration. Leider ist Letz­teres ein Solitär ohne Folgen geblieben.

An AKKs Erklärung ist noch inter­essant, dass sie als ein­zigen Punkt die Unei­nigkeit in der CDU wegen der Abgren­zungs­be­schlüsse gegen Linke und AfD genannt hat.

Merkel hat schon des Öfteren demons­triert, dass sie sich einen feuchten Keh­richt um Par­tei­tags­be­schlüsse kümmert, wenn sie ihr nicht in den Kram passen. Erinnert sei nur an ihre Ignoranz des Beschlusses gegen die dop­pelte Staatsbürgerschaft.

Diesmal geht es ihr darum, die Abgrenzung gegen die SED-Linke auf­zu­heben, denn sie braucht diese Partei als even­tu­ellen Mehr­heits­be­schaffer für eine fünfte Amts­pe­riode. Das ist meiner festen Über­zeugung nach immer ihr Ziel gewesen. Nur deshalb hat sie zeit­weilig den Par­tei­vorsitz abge­geben. Schon lange vor der Thü­rin­genwahl haben die mer­kel­hö­rigen Medien immer wieder AKK ange­griffen, um sie als über­fordert dar­zu­stellen. Da war die Thü­rin­genwahl nur ein will­kom­mener Anlass, sie aus dem Amt zu drängen, so wie damals Fuku­shima den per­fekten Vorwand bot, aus der Lauf­zeit­ver­län­gerung für die Atom­kraft­werke aus­zu­steigen, um für die Grünen koali­ti­ons­fähig zu werden.

Inzwi­schen wird die „mäch­tigste Frau der Welt“ längst zu immer neuen Zuge­ständ­nissen, wie den Koh­le­aus­stieg, gepresst. Oder nun, Säu­be­rungen in ihrer Partei durch­zu­führen, wie unisono von SPD und Grünen verlangt.

Als Nächstes ist die Wer­te­union fällig. Die letzten Kon­ser­va­tiven, die bisher geduldet wurden, weil sie der CDU noch eine nicht unbe­trächt­liche Wäh­ler­schicht garan­tierten, sollen, wie Mer­kelmann Elmar Brock in einem Interview frei­mütig äußerte, “mit aller Rück­sichts­lo­sigkeit bekämpft… abge­schnitten“ werden, wie „ein Krebs­ge­schwür“, das sich nicht „in die Partei fressen“ darf. Welche Folgen solch dras­tische Wortwahl hat, kann man in den sozialen Netz­werken nach­lesen. Unter dem Post mit dem Brock-Interview kom­men­tierte Martin-Schmidt Schwef­linghaus: „Starke Worte gegen rechts! Aus­merzen, aus­rotten – tertium non datur“.

Immer wieder wird die Ver­rohung der Sprache und der Sitten in den Main­stream-Medien beklagt. An Bei­spielen wie diesen sieht man, dass auch in dieser Beziehung der Fisch vom Kopf her stinkt.