Thüringer AfD-Fraktion lehnt Neuwahlen ab
Die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag lehnt Neuwahlen in dem Bundesland ab. Die 22-köpfige AfD-Fraktion werde der vom amtierenden Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich (FDP) geforderten Auflösung des Landtags nicht zustimmen, sagte ein Fraktionssprecher der “Welt” (Freitagausgabe). Bei der Ministerpräsidenten-Wahl im Thüringer Landtag hatte die AfD-Fraktion am Mittwoch ihren eigenen Kandidaten im dritten Wahlgang fallengelassen und zusammen mit der CDU dem FDP-Kandidaten Kemmerich überraschend zur Mehrheit verholfen.
Der hatte die Wahl zunächst angenommen und sich unmittelbar danach als Ministerpräsident vereidigen lassen, am Donnerstag aber nach Druck von der Bundespartei den Rücktritt, die Auflösung des Thüringer Landtages und Neuwahlen angekündigt.
AfD wirbt um Wähler der Liberalen: Chaos bei der FDP
Nach der Ankündigung von FDP-Landeschef Thomas Kemmerich, das Amt als Thüringens Ministerpräsident wieder abzugeben, wirbt die AfD um Wähler der Liberalen. “Bei der FDP herrscht Chaos. Sie erweist sich einmal mehr als die Umfallerpartei, dieses Mal in neuer Rekordzeit von 24 Stunden und 34 Minuten”, sagte AfD-Vizechefin Beatrix von Storch am Donnerstag.
“Das zeigt deutlich die Panik und Führungsschwäche von FDP-Chef Lindner, der die Nerven verloren hat und seinem eigenen Kandidaten in den Rücken gefallen ist.” Weiter sprach von Storch von “Feigheit und Führungsschwäche”, womit bürgerliche Mehrheiten jenseits von Rot-Rot-Grün “auf jeden Fall nicht machbar” seien. Bürgerliche Wähler seien “deshalb bei der AfD besser aufgehoben als bei der FDP”. Gleichzeitig forderte von Storch Lindners Rücktritt. “Aufgrund seiner Führungsschwäche und seines Versagens sollte Herr Lindner persönlich die politischen Konsequenzen ziehen”, sagte die AfD-Vizechefin. Lindner hatte am Donnerstag angekündigt, am Freitag im Parteivorstand die Vertrauensfrage zu stellen. Es sei ihm zwar möglich, FDP-Parteichef zu bleiben, aber er wolle sich der Legitimation durch das Führungsgremium versichern, sagte Lindner. Bei der Ministerpräsidenten-Wahl im Thüringer Landtag hatte die AfD-Fraktion am Mittwoch ihren eigenen Kandidaten im dritten Wahlgang fallengelassen und zusammen mit der CDU dem FDP-Kandidaten Kemmerich überraschend zur Mehrheit verholfen.
Foto: Thüringer Landtag, über dts Nachrichtenagentur
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