Thü­ringen: FDP-Fraktion will Neu­wahlen — AfD-Fraktion lehnt Neu­wahlen ab

Der neue FDP-Minis­ter­prä­sident Thomas Kem­merich will sein Amt auf­geben und eine Neuwahl her­bei­führen. Die FDP-Fraktion habe “beschlossen, zu diesem Zweck die Auf­lösung des Thü­ringer Landtags zu bean­tragen”, hieß es in einer Mit­teilung. Damit sollten Neu­wahlen her­bei­ge­führt werden.“Kemmerich will damit den Makel der Unter­stützung durch die AfD vom Amt des Minis­ter­prä­si­denten nehmen”, hieß es in einer Mit­teilung. “Demo­kraten brauchen demo­kra­tische Mehr­heiten, die sich offen­sichtlich in diesem Landtag nicht her­stellen lassen”, sagte Kem­merich kurz nach Versand der Mit­teilung am Don­ners­tag­mittag in Erfurt. Sein Rück­tritt sei unum­gänglich. Die AfD habe mit einem “per­fiden Trick” ver­sucht, die Demo­kratie zu beschä­digen, so Kem­merich. Die Frage von Kan­di­da­turen bei anste­henden Wahlen stelle sich heute jedoch noch nicht. Am Vor­mittag war FDP-Chef Christian Lindner nach Erfurt gekommen, um mit Kem­merich per­sönlich zu sprechen. Bei der Minis­ter­prä­si­denten-Wahl im Thü­ringer Landtag hatte die AfD-Fraktion am Mittwoch ihren eigenen Kan­di­daten im dritten Wahlgang fal­len­ge­lassen und zusammen mit der CDU dem FDP-Kan­di­daten Kem­merich über­ra­schend zur Mehrheit ver­holfen. Die FDP war bei der Thü­ringer Land­tagswahl nur knapp auf 5 Prozent gekommen. Der bis­herige Amts­in­haber Bodo Ramelow (Linke) hatte keine eigene Mehrheit im Par­lament und wollte eine Min­der­heits­re­gierung bilden.
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Thü­ringer AfD-Fraktion lehnt Neu­wahlen ab

Die AfD-Fraktion im Thü­ringer Landtag lehnt Neu­wahlen in dem Bun­desland ab. Die 22-köpfige AfD-Fraktion werde der vom amtie­renden Minis­ter­prä­si­denten Thomas Kem­merich (FDP) gefor­derten Auf­lösung des Landtags nicht zustimmen, sagte ein Frak­ti­ons­sprecher der “Welt” (Frei­tag­ausgabe). Bei der Minis­ter­prä­si­denten-Wahl im Thü­ringer Landtag hatte die AfD-Fraktion am Mittwoch ihren eigenen Kan­di­daten im dritten Wahlgang fal­len­ge­lassen und zusammen mit der CDU dem FDP-Kan­di­daten Kem­merich über­ra­schend zur Mehrheit verholfen.

Der hatte die Wahl zunächst ange­nommen und sich unmit­telbar danach als Minis­ter­prä­sident ver­ei­digen lassen, am Don­nerstag aber nach Druck von der Bun­des­partei den Rück­tritt, die Auf­lösung des Thü­ringer Land­tages und Neu­wahlen angekündigt.

AfD wirbt um Wähler der Libe­ralen: Chaos bei der FDP

Nach der Ankün­digung von FDP-Lan­deschef Thomas Kem­merich, das Amt als Thü­ringens Minis­ter­prä­sident wieder abzu­geben, wirbt die AfD um Wähler der Libe­ralen. “Bei der FDP herrscht Chaos. Sie erweist sich einmal mehr als die Umfal­lerpartei, dieses Mal in neuer Rekordzeit von 24 Stunden und 34 Minuten”, sagte AfD-Vize­chefin Beatrix von Storch am Donnerstag.

“Das zeigt deutlich die Panik und Füh­rungs­schwäche von FDP-Chef Lindner, der die Nerven ver­loren hat und seinem eigenen Kan­di­daten in den Rücken gefallen ist.” Weiter sprach von Storch von “Feigheit und Füh­rungs­schwäche”, womit bür­ger­liche Mehr­heiten jen­seits von Rot-Rot-Grün “auf jeden Fall nicht machbar” seien. Bür­ger­liche Wähler seien “deshalb bei der AfD besser auf­ge­hoben als bei der FDP”. Gleich­zeitig for­derte von Storch Lindners Rück­tritt. “Auf­grund seiner Füh­rungs­schwäche und seines Ver­sagens sollte Herr Lindner per­sönlich die poli­ti­schen Kon­se­quenzen ziehen”, sagte die AfD-Vize­chefin. Lindner hatte am Don­nerstag ange­kündigt, am Freitag im Par­tei­vor­stand die Ver­trau­ens­frage zu stellen. Es sei ihm zwar möglich, FDP-Par­teichef zu bleiben, aber er wolle sich der Legi­ti­mation durch das Füh­rungs­gremium ver­si­chern, sagte Lindner. Bei der Minis­ter­prä­si­denten-Wahl im Thü­ringer Landtag hatte die AfD-Fraktion am Mittwoch ihren eigenen Kan­di­daten im dritten Wahlgang fal­len­ge­lassen und zusammen mit der CDU dem FDP-Kan­di­daten Kem­merich über­ra­schend zur Mehrheit verholfen.


Foto: Thü­ringer Landtag, über dts Nachrichtenagentur