Das rus­sische Außen­mi­nis­terium über die engen Kon­takte der US-Regierung zu den Weißhelmen

Das rus­sische Außen­mi­nis­terium hat auf aktuelle Kon­takte der US-Regierung mit den Weiß­helmen hin­ge­wiesen. Anscheinend ist es den USA nicht recht, dass die Kämpfe im Nord­osten Syriens ein­ge­stellt wurden.

Die Situation in Syrien ist hoch­brisant, die deut­schen Medien haben — bevor Corona alles über­schattet hat — auch aus­führlich berichtet. Da man in Deutschland jedoch nur eine Seite hört, habe ich ein Interview mit dem syri­schen Prä­si­denten Assad über­setzt, das Sie hier finden. Das rus­sische Außen­mi­nis­terium hat nun auch über die aktuelle Lage berichtet. Vor allem über sehr intensive Kon­takte von hoch­ran­gigen US-Regie­rungs­ver­tretern mit den Weiß­helmen. Ich habe die rus­sische Erklärung übersetzt.

Hier bestellen!

Beginn der Übersetzung:

Wir haben Sie regel­mäßig über die Lage in Syrien infor­miert. Heute behandeln wir das Thema nur kurz. Aber es gibt Ereig­nisse, über die wir berichten müssen.

Wir haben auf die Inten­si­vierung der Kon­takte ame­ri­ka­ni­scher Poli­tiker mit der in Syrien ope­rie­renden, pseudo-huma­ni­tären Orga­ni­sation Weiß­helme hin­ge­wiesen. Es ist wichtig, darauf hin­zu­weisen, denn diese Kon­takte führen in der Regel zu großen Pro­blemen in der Region in Form von Pro­vo­ka­tionen und pro­vo­ka­tiven Aktionen. Am 17. März empfing der Führer dieser Struktur, Saleh, den stell­ver­tre­tenden US-Außen­mi­nister Bigan. Und das trotz der Beschrän­kungen, die das US-Außen­mi­nis­terium für Kon­takte mit Aus­ländern im Zusam­menhang mit der Aus­breitung des Coro­na­virus beschlossen hat, und am 11. März bekam der wich­tigste „Weißhelm“ eine Bühne im US-Senat. Am 3. März trafen sich der US-Son­der­be­auf­tragte für Syrien, Jeffrey, und der US-Bot­schafter bei den Ver­einten Nationen, Kraft, mit Ver­tretern dieser Struktur an der tür­kisch-syri­schen Grenze. Das ergab eine hübsche PR-Kampagne.

Diese Treffen fanden vor dem Hin­ter­grund einer wei­teren unver­ant­wort­lichen anti-rus­si­schen Medi­en­kam­pagne statt, die von Washington im Zusam­menhang mit der Situation in der Dees­ka­la­ti­onszone Idlib gestartet wurde. Ich möchte Sie daran erinnern, dass das Gebiet von Ter­ro­risten von Hay’at Tahrir al-Sham kon­trol­liert wird. Auf­fallend ist, dass die Weiß­helme, die sich aus­schließlich als huma­nitäre Orga­ni­sation posi­tio­nieren, wieder einmal im Zentrum west­licher Infor­ma­ti­ons­ma­ni­pu­la­tionen stehen, die darauf abzielen, die Rea­lität in Idlib zu ver­zerren. Ihr Hauptziel ist es, die Anti-Terror-Bemü­hungen der syri­schen Regierung zu dis­kre­di­tieren und Damaskus und seine Ver­bün­deten für die huma­nitäre Lage im Nord­westen des Landes ver­ant­wortlich zu machen.

Es scheint, dass die Idee einer mög­lichen Umsetzung des rus­sisch-tür­ki­schen Abkommens in Washington eine solche Irri­tation her­vorruft, dass sie bereit sind, jeden Grund zu nutzen, um die anti-rus­sische Hys­terie zu ver­schärfen und eine poli­tische Lösung in Syrien zu ver­hindern. Unter diesen Umständen haben die Weiß­helme, denen die Ame­ri­kaner weitere finan­zielle, poli­tische und orga­ni­sa­to­rische Unter­stützung ver­sprochen haben, keine andere Wahl, als den Anwei­sungen ihrer Spon­soren zu folgen und die gewünschte Politik umzu­setzen. Jedem ist längst klar,wer sie warum erschaffen hat und wer diese Struktur wei­terhin unter­stützt, deren Haupt­zweck darin besteht, unwahre Infor­ma­tionen mit dem Ziel einer Ein­mi­schung von außen in die inneren Ange­le­gen­heiten Syriens zugunsten bestimmter geo­po­li­ti­scher Inter­essen zu verbreiten.

Ich möchte auch sagen, dass, wenn diese Aktionen und die Akti­vierung der Kon­takte zu den Weiß­helmen das Vakuum der ame­ri­ka­ni­schen Außen­po­litik füllen, das eine ver­traute Ange­le­genheit ist. Ein wei­teres Problem ist, dass es nach den Kon­takten mit ihren west­lichen Gönnern in der Regel einige tra­gische Ereig­nisse in der Region gibt. Es scheint, dass sie direkte Anwei­sungen erhalten, welche sub­ver­siven Aktionen sie durch­führen sollen und wofür sie weitere Unter­stützung von ihren Spon­soren erhalten.

Ende der Übersetzung

Dass Putin und Russland diese west­liche Unter­stützung für Ter­ro­risten in Syrien schon lange beim Namen nennen, zeigt diese Aussage Putins aus dem Jahre 2014, also lange bevor, Russland selbst in Syrien aktiv geworden ist.

Wenn Sie sich dafür inter­es­sieren, wie Russland auf die Fragen der inter­na­tio­nalen Politik blickt, dann sollten Sie sich die Beschreibung meines Buches ansehen, in dem ich Putin direkt und unge­kürzt in langen Zitaten zu Wort kommen lasse. Da finden Sie aus­führ­liche Zitate Putins der letzten Jahre über Syrien.


Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru

Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Ost­europa in ver­schie­denen Ver­si­che­rungs- und Finanz­dienst­leis­tungs­un­ter­nehmen in Ost­europa und Russland Vor­stands- und Auf­sichts­rats­po­si­tionen bekleidet, bevor er sich ent­schloss, sich als unab­hän­giger Unter­neh­mens­be­rater in seiner Wahl­heimat St. Petersburg nie­der­zu­lassen. Er lebt ins­gesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite  www.anti-spiegel.ru. Die Schwer­punkte seiner medi­en­kri­ti­schen Arbeit sind das (mediale) Russ­landbild in Deutschland, Kritik an der Bericht­erstattung west­licher Medien im All­ge­meinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Thomas Röper ist Autor des Buches „Vla­dimir Putin: Seht Ihr, was Ihr ange­richtet habt?“