Quelle: http://www.kcpm.de/index.php/Newsflash/Kirchenschaendungen.html

Der angeblich liberale indo­ne­sische Islam lässt die Maske fallen

15 Jahre nach der großen Hilfs­aktion christ­licher Länder ist alles ver­gessen.  Christ­liche Min­derheit ist zuneh­mender Drang­sa­lierung ausgesetzt

(von Albrecht Künstle)

Es geschah Ende Dezember 2004, als Sri Lanka, Thailand und Indo­nesien von einem fürch­ter­lichen Tsunami heim­ge­sucht wurden. 280.000 Men­schen ver­loren ihr Leben. Am schlimmsten traf es die indo­ne­sische Provinz Aceh. Unsere Bun­des­re­gierung sagte der dor­tigen isla­mi­schen Regierung sofort 500 Mio. EUR zu. Ich empfahl schon damals, lasst doch erst einmal die isla­mi­schen Erd­öl­länder eine Hilfs­summe nennen und legt dann die­selbe drauf. Doch ver­gebens. Innerhalb fünf Tagen spen­deten die Deut­schen zusätzlich 124 Mio. EUR, in den Fol­ge­wochen kamen weitere 500 Mio. Pri­vat­spenden zusammen.* Selbst­ver­ständlich leis­teten auch die deut­schen Kirchen und ihre Hilfs­or­ga­ni­sa­tionen tat­kräftig Hilfe, haupt­sächlich die katho­lische Caritas Inter­na­tional. Auch andere west­liche Länder mit christ­licher Bevöl­kerung kamen den über­wiegend mus­li­mi­schen Opfern in Mil­li­ar­denhöhe zu Hilfe.

15 Jahre später: Open Doors, im Dienst der ver­folgten Christen weltweit, sieht sich ver­an­lasst, mit seinem März-Heft 2020 die heutige Situation der Christen in Indo­nesien ins Bewusstsein zu rufen, welche wach­sender Feind­se­ligkeit aus­ge­setzt sind. Auszüge aus der Seite 3:

Das Land mit der weltweit größten mus­li­mi­schen Bevöl­kerung war lange Zeit für das fried­liche Zusam­men­leben ver­schie­dener Reli­gionen bekannt. Doch in den letzten Jahren hat sich der Druck auf die Christen (ca. 12 % der Bevöl­kerung) stetig erhöht. Der wesent­liche Grund dafür ist die zuneh­mende Radi­ka­li­sierung unter den Mus­limen des Landes.“

Wie in vielen anderen isla­mi­schen Ländern erfolgt die Feind­se­ligkeit gegenüber der christ­lichen Min­derheit nicht von Seiten des Staates. Man gibt sich eine Ver­fassung mit Reli­gi­ons­freiheit – aber nur auf dem Papier. Das Drecks­ge­schäft der Chris­ten­ver­folgung wird mili­tanten Gruppen über­lassen – und die Hände in Unschuld gewa­schen. Und man glaubt seinen Augen nicht zu trauen:

Am stärksten von Ver­folgung betroffen sind Christen in der Provinz Aceh, wo die Scharia gilt, doch auch in anderen Gebieten sind sie zunehmend mit einer strikten Form des Islam kon­fron­tiert. Extre­mis­tische mus­li­mische Gruppen gewinnen immer mehr an Ein­fluss. Sie können Hun­der­tau­sende mobi­li­sieren, wie bei den Pro­testen Ende 2016 gegen den dama­ligen christ­lichen Gou­verneur Jakartas.“

Die Ter­ror­abwehr kann Anschläge auf Kirchen durch Ein­zel­kämpfer (?) nicht ver­hindern. Die Anschläge auf drei Kirchen in Surabaya auf Java 2018 wurden von einer „Familie“ geplant und aus­ge­führt. In den Schulen miss­bil­ligen die meisten Lehrer andere Reli­gionen als den Islam. Das­selbe in den Uni­ver­si­täten, die Nähr­boden für isla­mis­tisch-extre­mis­tische Ideo­logien sind. Eine bedenk­liche Ent­wicklung sind zudem soge­nannte Scharia-Wohn­kom­plexe, wo Nicht­muslime keine Häuser kaufen oder mieten können. In den letzten Jahren sind in und um Jakarta 81 solcher Wohn­an­lagen ent­standen und die Nach­frage steigt. 

Open Doors bittet vom 1.–6. März darum, für die bedrängten Christen in Indo­nesien zu beten. Vom 6.–8. März tun dies Jugend­gruppen. Das ist gut so, das hat noch nie geschadet.

Worum ich eben­falls bitten möchte: Darüber nach­zu­denken, wie die Situation bei uns 15 Jahre nach dem 2015er „Tsunami“ auf unser Land sein wird, wenn „der Mohr seine Schul­digkeit getan“ hat. Wird die Welle der Hilfs­be­reit­schaft durch den Staat und große Teile der Bevöl­kerung eben­falls ver­gessen sein und in Feind­se­ligkeit umschlagen? Beten wir darum, dass sich die Geschichte von Indo­nesien nicht bei uns wie­derholt. Es sind nur noch zehn Jahr bis zur Stunde der Wahrheit.

*https://www.aerzteblatt.de/archiv/47554/Ein-halbes-Jahr-danach-Die-Spendenflut-nach-dem-Tsunami