EU-Kom­mission: nationale Sou­ve­rä­nität voll­kommen unbe­kanntes Konzept – Tales of misery and ima­gi­nation (+Video)

Es ist einmal wieder Zeit für ein kleines Brexit-update, denn: Der hard brexit ist wieder auf dem Tisch, weil sich die EU-Kom­mission weigert, der Tat­sache Rechnung zu tragen, dass das Ver­ei­nigte König­reich seit dem Aus­tritt aus der EU ein sou­ve­ränes Land ist. Das Konzept natio­naler Sou­ve­rä­nität ist in Brüssel bekann­ter­maßen voll­kommen unbe­kannt. Daran mag es liegen, dass die Brüs­seler Büro­kraten die Zeichen der Zeit nicht erkennen.

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Zunächst zu einem bemer­kens­werten Beitrag in Anbie­de­rungs­jour­na­lismus aus dem Hause der von Gebüh­ren­zahlern zwangs­fi­nan­zierten Syko­phanten. Die ARD leistet sich ein Studio “Brüssel”. Warum, das ist eine Frage, die man nach dem Lesen des Bei­trags von Stephan Ueberbach stellen muss, gibt Ueberbach in seinem Beitrag doch aus­schließlich das wieder, was im Ein­gangs­statement von Michel Barnier zur nach­fol­genden Pres­se­kon­ferenzfett gesetzt” ist. Die Idee von Jour­na­lismus bei der ARD besteht bes­ten­falls darin, Aus­sagen von Büro­kraten oder Polit-Dar­stellern, die in eng­li­scher oder anderer Sprache gemacht werden, zu über­setzen und an die eigenen Leser weiterzugeben.

Das Ergebnis hat mit Jour­na­lismus, dessen Ziel darin besteht, ZWEI SEITEN EINER MEDAILLE dar­zu­stellen, nichts mehr zu tun. Es ist ein­sei­tiger Posi­tions- oder Hal­tungs­jour­na­lismus, der nicht infor­mieren will, sondern mani­pu­lieren, der Kon­su­menten der Nach­richten nicht die Mög­lichkeit geben will, sich ein eigenes Urteil zu bilden, sondern dieses Urteil vor­geben, für die Kon­su­menten vor­weg­nehmen will. Die Funktion von Jour­na­listen, von denen ganz besonders mutige (und viel­leicht auch welt­fremde) Poli­tik­wis­sen­schaftler einst dachten, sie könnten eine vierte Gewalt, eine Kon­troll­in­stanz dar­stellen, die auf der Seite der Bürger steht und die Regie­renden über­wacht, ist genau das nicht. Heutige Jour­na­listen sehen ihre Rolle nicht darin, Regierung und Regie­rende zu über­wachen, sondern darin, an den Lippen der Regie­renden zu kleben, um jedes Wort, das sie von sich geben, spuckwarm wei­ter­zu­tragen. Eigentlich sind die meisten Jour­na­listen-Dar­steller einfach nur Ver­teiler, die das, was ihnen auf­ge­geben wird, an andere weitergeben.

Und so gibt Stephan Ueberbach an seine Kon­su­menten weiter, dass

  • die Briten schuld seien (fast so wie die Russen an allem schuld sind);
  • die Briten in den Ver­hand­lungen mit Brüssel bremsen würden, schlimmer noch, dass sie einen “Chaos-Brexit durch die Hin­tertür” betrieben;
  • die Briten mög­lichst unge­hindert Waren nach Europa liefern wollten, aber nicht bereit seien, euro­päische Vor­gaben ein­zu­halten, und kein “Umwelt- und Sozi­al­dumping” zu betreiben;
  • die Briten sich nicht dem Euro­päi­schen Gerichtshof “unter­werfen” wollten;
  • die Briten keinen Vor­schlag für Fang­rechte euro­päi­scher Fischer in bri­ti­schen Hoheits­ge­wässern machen würden;
  • die Briten nicht bereit seien, ein Bekenntnis zu Demo­kratie, Men­schen­rechten, Kli­ma­schutz und Anti­ter­ror­kampf abzugeben;

Soweit die Wer­be­sendung für Michel Barnier im öffent­lichen Rundfunk.

Das viel­leicht Dümmste, was Ueberbach seinen Kon­su­menten zumutet, ist die Behauptung, dass die Briten nicht bereit seien, ein Bekenntnis zu Demo­kratie, Men­schen­rechten usw. abzu­geben. Man muss dazu wissen, dass es Demo­kratie vor der EU nicht gegeben hat, dass Men­schen­rechte von Merkel und Juncker im Verlauf des Leerens meh­rerer Fla­schen Rot­weins erfunden wurden und dass es nicht etwa so ist, dass es in Bri­tannien bereits eine funk­tio­nie­rende Demo­kratie gab, als sich auf dem euro­päi­schen Kon­tinent die Möch­tegern-Herr­scher noch gegen­seitig die Köpfe ein­ge­schlagen haben. Es ist nach­gerade lächerlich und zeigt bes­ten­falls, wie weit ins Reich des Irr­sinns, die EU-Büro­kraten und die Jour­na­listen, die auf ihrem Schoss sitzen, abge­glitten sind.

Die Musik spielt bei den Fang­rechten, denn als sou­ve­ränes Land ist es das Vor­recht Groß­bri­tan­niens den Zugang zu seinen Gewässern zu schließen, zu gewähren, meist­bietend zu ver­steigern. Das ist ein ganz nor­maler Umstand. Sou­veräne Länder leisten sich die Kon­trolle über ihr Hoheits­gebiet. Natürlich weiß man davon in Brüssel nichts. Wie gesagt, das Konzept “nationale Sou­ve­rä­nität” ist in Brüssel voll­kommen unbe­kannt. Deshalb hat David Frost, der bri­tische Chef­un­ter­händler in seinem Statement, das ein Jour­nalist natürlich in seinem Text berück­sichtigt hätte, noch einmal fest­ge­stellt, dass es nach dem 31. Dezember 2020 keinen Zugang für EU-Fischer­boote in Bri­tische Gewässer in der bislang üblichen Weise geben wird. Die EU-Kom­mission ist – was Ueberbach seinen Kon­su­menten ver­schweigt oder – wahr­scheinlich – selbst nicht weiß, der Ansicht, die bislang ver­ein­barten Fang­quoten würden auch nach Ende der Über­gangs­phase zum 31. Dezember 2020 gelten. Wie sehr im ideo­lo­gi­schen Delirium kann man eigentlich sein?

Dazu sagt David Frost:

“On fisheries, the EU’s mandate appears to require us to accept a con­ti­nuance of the current quotas agreed under the Common Fisheries Policy. We will only be able to make pro­gress here on the basis of the reality that the UK will have the right to control access to its waters at the end of this year”.

Denn: Mit dem Beginn von 2021 bindet über­haupt nichts mehr das UK an die EU. Auch keine Fang­quoten. Wie man über­haupt auf die Idee kommen kann, einem sou­ve­ränen Land Fang­quoten, die diesem Land Externe bestimmen, auf­er­legen zu können … Ah, genau: Der EU-Kom­mission ist das Konzept natio­naler Sou­ve­rä­nität voll­kommen unbekannt.

Die nächste Lächer­lichkeit, die sich Ueberbach nicht scheut, ARD-Kon­su­menten zuzu­muten, lautet: Groß­bri­tannien wolle Sozial- und Umwelt­dumping betreiben, aber dessen unge­achtet Zutritt zum Euro­päi­schen Bin­nen­markt. Hinter dieser ver­queren Behauptung ver­birgt sich das, was in Bri­tannien als Level Playing Field bekannt ist: Die Anmaßung der EU, auch nach der for­malen Trennung die Stan­dards im Ver­ei­nigten König­reich bestimmen zu wollen. Wo hätte es das je gegeben, dass ein Staa­ten­verbund einem sou­ve­ränen Staat dik­tiert, was er zu tun und zu lassen hat, außerhalb von hand­festen Dro­hungen mit Krieg? Aber da ist er wieder, der Begriff “Sou­ve­rä­nität”. Nationale Sou­ve­rä­nität? In Brüssel voll­kommen unbekannt.

Auch zu diesem Punkt hat David Frost eine ein­deutige Aussage getroffen, die ein rich­tiger Jour­nalist, kein Ueberbach, nach­ge­lesen und seinen Kon­su­menten mit auf den Weg gegeben hätte:

“There are also signi­ficant dif­fe­rences of prin­ciple in other areas. For example we will not make pro­gress on the so called ‘level playing field’ and the gover­nance pro­vision until the EU drops its insis­tence on imposing con­di­tions on the UK which are not found in the EU’s other trade agree­ments and which do not take account of the fact that we have left the EU as an inde­pendent state”.

Das Konzept des unab­hän­gigen Staates dürfte bei der EU-Kom­mission ähnlich unbe­kannt sein wie das Konzept des sou­ve­ränen Staates.

Schließlich gibt es schon seit Monaten die klare Aussage, dass sich Groß­bri­tannien keinen Urteilen des Euro­päi­schen Gerichts­hofes unter­werfen wird. Abermals ist dies eine Folge natio­naler Sou­ve­rä­nität, oder unter­wirft sich die deutsche Regierung Urteilen, die der Supreme Court in Moskau im Falle von Wirt­schafts-Strei­tig­keiten fällt? Sicher nicht. In Berlin wird man auf die Welt­han­dels­or­ga­ni­sation ver­weisen, die in Han­dels­strei­tig­keiten zuständig ist. Im Ver­hältnis zwi­schen der EU und dem Ver­ei­nigten König­reich ist das genauso. Das Ver­ei­nigte König­reich ist Voll­mit­glied der WTO. Han­dels­strei­tig­keiten mit der EU können dort bei­gelegt oder geklärt werden. Welche Hin­ter­ge­danken die Brüs­seler Büro­kraten haben, die sie fordern lässt, das Ver­ei­nigte König­reich müsse sich dem Euro­päi­schen Gerichtshof unter­werfen, das kann man leicht erahnen, wenn man weiß, dass das Konzept der natio­nalen Sou­ve­rä­nität in Brüssel unbe­kannt ist, es daher darum geht, Staaten extra zuge­schnittene pseudo-recht­liche Hand­fesseln anzulegen…

Wenn Sie diese Dar­stellung gelesen haben, sind Sie dann immer noch der Ansicht, dass London bremst und einen “Chaos-Brexit” her­bei­führen will oder ist es nicht doch eher so, dass die Beton­köpfe in Brüssel kei­nerlei Neu­ronen zur Ver­fügung haben, um das zu pro­zes­sieren, was im Ver­ei­nigten König­reich geschehen ist: Unab­hän­gigkeit, nationale Souveränität.

Viel­leicht hilft es, wenn Barnier beide Begriffe 1000 Mal an eine Tafel schreibt?

Für alle, die sich darüber infor­mieren wollen, wie das Brüs­seler Gehabe im Ver­ei­nigten König­reich auf­ge­nommen wird, haben wir einen Insider-Tipp:

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Quelle: sciencefiles.org