Töd­liche Krankheit bei New Yorker Kindern auf­ge­taucht – Könnte Covid-19 oder eine Impfung der Aus­löser sein?

Über 100 Kinder im Alter von fünf bis vierzehn Jahren sind im Bun­des­staat New York ernsthaft erkrankt. Drei davon sind gestorben. Der Zustand gleiche dem „Kawasaki“-Krankheitsbild, infor­mierte der Gou­verneur von New York, Andrew Cuomo. In 14 anderen Staaten und fünf euro­päi­schen Ländern soll es ähn­liche Fälle geben. Die Aus­löser und Gründe sind noch unklar.

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Das Kawasaki-Syndrom ver­ur­sacht eine Ent­zündung der Gefäße (Vas­ku­litis) im gesamten Körper. Die Ursache für diese Krankheit ist unbe­kannt, man ver­mutet jedoch eine Infektion dahinter. Die erkrankten Kinder zeigen fast immer Fieber, Augen­ent­zündung, Aus­schlag, Rötungen in den Han­din­nen­flächen und an den Fuß­sohlen, sowie eine rote Erd­beer­zunge. In der zweiten bis dritten Krank­heits­woche löst sich oft die Oberhaut an Fin­ger­spitzen und Zehen in Fetzchen ab. Meist begleiten schmerz­hafte Schwel­lungen der Hals­lymph­knoten den Verlauf. Es können aller­dings noch andere Sym­ptome auftreten.

Gou­verneur Cuomo sagte in der Pres­se­kon­ferenz am 13. Mai, dass 60% der erkrankten Kinder positiv auf Covid-19 getestet wurden und 40 % positiv auf Anti­körper. Unklar bleibt bei dieser Aussage, ob in der Gruppe der 60% positiv auf Covid-19 getes­teten Kinder auch die­je­nigen ent­halten sind, die auf Anti­körper getestet wurden, ob die auf Anti­körper Getes­teten die anderen 40% der 100% sind, oder ob es auch eine Gruppe innerhalb der Erkrankten gibt, die weder positiv auf Covid-19 noch auf Anti­körper getestet wurden.

Betroffen sind Kinder und Teenager: Gefäß­ent­zündung im ganzen Körper

Die Erkran­kungen tauchen quer durch alle Rassen auf und weisen ein breites Spektrum an Sym­ptomen auf: Fieber, Bauch­schmerzen, Haut­aus­schlag, blut­un­ter­laufene Augen, Ver­än­derung der Haut­farbe, Atem­be­schwerden, Herz­rasen und Lethargie, Reiz­barkeit oder Ver­wirrung. Diese Menge an Anzeichen machen es für die Eltern schwer ein­zu­schätzen, was gerade mit ihrem Kind geschieht.

Gou­verneur Cuomo betonte noch einmal, dass die Pro­ble­matik dieser Erkran­kungen, anders als Covid-19, nicht in den Atem­wegen statt­finde, sondern dass es eine, im ganzen Körper statt­fin­dende Gefäß­ent­zündung sei, die besonders die Blut­gefäße betreffe und das Herz.

Da die Erkrankung Wochen nach einer mög­lichen Expo­sition zu Covid-19 auf­trete und ganz anders ver­laufe, sei es ungewiss, ob beides zusam­men­hänge könne. Die New York Times zitierte die Ärzte, die diese neue Krankheit als „päd­ia­tri­sches Mul­ti­system-Ent­zün­dungs­syndrom“ bezeichnen. Sie hat, was die Gefäß­ent­zün­dungen betrifft, Ähn­lich­keiten mit dem Kawasaki-Syndrom, sei jedoch nicht das­selbe. Manche Kinder erleiden beim Aus­bruch der Krankheit einen toxi­schen Schock.

Der Bür­ger­meister von New York City, Bill de Blasio, meldete allein in der Stadt 52 erkrankte Kinder und dass sich deren Sym­ptome mit der Kawasaki-Krankheit decken. Zehn weitere poten­tielle Fälle werden untersucht.

Wenige Fälle, aber bereits in meh­reren Bundesstaaten

Einer der drei bedau­er­lichen Todes­fälle war ein fünf­jäh­riger Junge in New York. Ein Sie­ben­jäh­riger ver­starb in West­chester County und ein 18-jäh­riges Mädchen auf Long Island.

Als Antwort auf den Aus­bruch dieser schreck­lichen Krankheit will der Bun­des­staat New York nun an allen Kran­ken­häusern im Bun­des­staat die Kinder testen, die das Coro­na­virus hatten und mög­li­cher­weise Sym­ptome dieser Kawasaki-ähn­lichen Krankheit zeigen. Es gilt her­aus­zu­finden, welche die Risi­ko­gruppen sind und welche Auf­fäl­lig­keiten dem Aus­bruch der Krankheit vor­an­ge­gangen sind. For­scher unter­suchen mit Hoch­druck, warum diese Krankheit aus­schließlich Kinder oder Jugend­liche betrifft.

Auch der Bun­des­staat Con­nec­ticut meldete am Montag erste Fälle des Syn­droms. Sechs Kinder mussten hier behandelt werden. Gou­verneur Ned Lamont schätzt das Infek­ti­ons­risiko der neuen Kin­der­krankheit zurzeit noch als „sehr, sehr gering“ ein. Er verwies darauf, dass das Kawasaki-Syndrom häufig in Asien vor­komme, aber dass die Medi­ziner bis heute nicht wirklich wissen, wodurch es her­vor­ge­rufen wird.

Die Gesund­heits­be­hörden von New Jersey mel­deten am dar­auf­fol­genden Dienstag, dass auch dort 10 poten­tielle Fälle unter­sucht werden, von denen sich aber alle Kinder erholt haben.

Könnte eine Impfung oder Covid-19 der Aus­löser des Quasi-Kawasaki-Syn­droms sein?

2008 wurden dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) aus Deutschland drei Ver­dachts­fälle gemeldet, in denen bei Kindern ein Kawasaki-Syndrom dia­gnos­ti­ziert wurde, nachdem sie zum zweiten Mal mit RotaTeq® geimpft worden waren.

Das Auf­treten des Kawasaki-Syn­droms wurde häu­figer nach Imp­fungen gegen das Rota­virus mit dem Impf­serum „Rotarix“ oder „Rotateq“ beob­achtet, wie das Arz­nei­te­legram am 12. Oktober 2012 schreibt:

„In kli­ni­schen Studien wurde ein KAWASAKI-Syndrom sowohl unter ROTARIX als auch unter ROTATEQ nume­risch häu­figer beob­achtet als unter Plazebo (a‑t 2008; 39: 111–4). (…)  Das Paul-Ehrlich-Institut über­blickt 13 Ver­dachts­be­richte über KAWASAKI-Syndrom nach Rota­virus-Impfung aus dem Inland. Der euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­be­hörde EMA liegen 9 Ver­dachts­be­richte zu KAWASAKI-Syndrom nach ROTARIX- und 80 nach ROTATEQ-Impfung vor (PEI: Schreiben vom 2. und 4. Okt. 2012). (…) Die Ständige Impf­kom­mission emp­fiehlt die Impfung nach wie vor nicht.“

„Auch in den USA hatte es solche Ver­dachts­fälle auf KS nach Rota­virus-Impfung gegeben. Die Fachinfo von RotaTeq® musste geändert werden, Ärzte wurden auf­ge­fordert, Fälle von Kawasaki-Syndrom zu melden.“

Die New York Times legt sich aller­dings trotz aller Unklar­heiten bereits jetzt schon auf den Aus­löser „Coro­na­virus“ fest:

„Woher wissen wir, dass es mit dem Coro­na­virus zusammenhängt?

Viele der Kinder, die an dem Syndrom erkrankt sind, wurden zum Zeit­punkt ihrer Sym­ptome ent­weder positiv auf das Coro­na­virus getestet oder hatten positive Anti­kör­per­tests, die darauf hin­deuten, dass sie mög­li­cher­weise Wochen zuvor infi­ziert waren. Dr. Schafer sagte, es sei möglich, dass ‚dies ein Zustand nach der Infektion ist und nicht unbe­dingt Teil der akuten Phase von Covid‘.“

Diese Schluss­fol­gerung ist unwis­sen­schaftlich und gehört zu dem Bei­spiel der Storch-Baby-Kor­re­lation. Nur weil es in einem kin­der­reichen Dorf viele Störche gibt, bringen diese noch lange nicht die Babys. Es wäre durchaus denkbar, dass das Immun­system der Kinder viel­leicht durch die Belastung mit den neuen Coro­na­viren ange­schlagen war und so einer anderen Infek­ti­ons­krankheit, die diese Kawasaki-ähn­lichen Sym­ptome auf­weist, nicht mehr stand­halten konnte. Viel­leicht haben diese Kinder aber auch Kontakt mit Sub­stanzen gehabt, die einen „toxi­schen Schock“ aus­lösen und spe­ziell die Gefäße angreifen.