Wind­kraft­an­lagen-Geräusche ver­mindern REM-Schlaf

Geräusche von Wind­kraft­an­lagen beein­flussen die erholsame Wirkung des Schlafes der Men­schen. Zu diesem Ergebnis kommen Schlaf-For­scher aus Schweden. Demnach haben Wind­kraft­an­lagen auch einen signi­fi­kanten Ein­fluss auf den REM-Schlaf.

Eine in der Zeit­schrift „Sleep“ ver­öf­fent­lichten Studie zeigte, dass eine Nacht mit Wind­kraft­an­lagen-Geräu­schen zu einem ver­zö­gerten und ver­kürzten REM-Schlaf (Traum­schlaf­phase / Rapid Eye Movement) führten. Das Wissen darüber, wie der Schlaf dadurch beein­flusst wird, war bisher begrenzt. Mit Hilfe der Poly­s­om­no­graphie, der am besten bewer­teten Methode zur Schlaf­auf­zeichnung, konnten die For­scher Licht ins Dunkel bringen.

Die Studie der schwe­di­schen Uni­ver­sität in Göteborg erweitert das Wissen auf diesem Gebiet in hohem Maße. Bei der Poly­s­om­no­graphie werden an Kopf und Brust ange­brachte Elek­troden ver­wendet, um die Gehirn­ak­ti­vität, die Augen­be­wegung, die Herz­fre­quenz usw. während des Schlafes aufzuzeichnen.

Von den 50 Stu­di­en­teil­nehmern lebten 24 seit min­destens einem Jahr innerhalb eines Kilo­meters von einer oder meh­reren Wind­kraft­an­lagen. Die anderen 26 (Refe­renz­gruppe) lebten nicht in der Nähe von Windkraftanlagen.

Schlaf­stö­rungen bei geschlos­senem Fenster

Kerstin Persson Waye, Pro­fes­sorin für Umwelt­me­dizin an der Uni­ver­sität Göteborg, ist die lei­tende Autorin der Studie. Sie sagte: „Wir wollten her­aus­finden, ob Men­schen, die im Laufe der Zeit dem Lärm von Wind­kraft­an­lagen aus­ge­setzt sind, emp­find­licher werden. Wird deren Schlaf anders beein­flusst, als bei jemandem, der nicht in der Nähe von Tur­binen lebt?“

Die Teil­nehmer ver­brachten drei Nächte im Sound Envi­ronment Labo­ratory. Die ver­wen­deten Geräusche model­lierte man basierend auf Außen­mes­sungen von meh­reren Wind­kraft­an­lagen, um der Schall­dämmung eines typi­schen schwe­di­schen Holz­hauses zu ent­sprechen. Weiters wurde das Schlafen mit geschlos­senem Fenster bzw. ange­lehntem Fenster simuliert.

Die Geräusche wählte man aus, um relativ ungünstige Bedin­gungen mit einem etwas höheren Außen­ge­räusch-Pegel dar­zu­stellen. Während der Nacht mit Wind­kraft­an­lagen-Geräu­schen ver­brachten die Teil­nehmer gemäß den phy­sio­lo­gi­schen Maß­nahmen durch­schnittlich 11,1 Minuten weniger im REM-Schlaf. Sie erreichten diesen 16,8 Minuten später, als in der ruhigen Nacht.

Der Anteil der Zeit, die sie im REM-Schlaf ver­brachten, betrug 18,8 Prozent für die Nacht mit Wind­kraft­ge­räu­schen – ver­glichen mit 20,6 Prozent für die ruhige Nacht.

Es gab keine sta­tis­tisch signi­fi­kanten Unter­schiede bei anderen Schlaf­pa­ra­metern wie Anzahl des Erwa­chens, Gesamt­schlafzeit, Zeit in tie­feren (Nicht-REM) Schlaf­stadien oder Frag­men­tierung des Tief­schlafes und Herz­fre­quenz. Rhyth­mische Klang­schwan­kungen schienen jedoch den Schlaf zu stören, ins­be­sondere bei geschlos­senen Fenstern.

Keine Aus­sagen über die Gesundheit

Neben den phy­sio­lo­gisch fun­dierten Mes­sungen füllten die Teil­nehmer einen Fra­ge­bogen über ihre Schlaf­qua­lität und wie müde oder aus­geruht sie sich fühlten aus. Beide Gruppen berich­teten, dass sie nachts mit Wind­kraft­an­lagen-Geräu­schen schlechter schliefen.

„Schlaf­stö­rungen haben eine negative Aus­wirkung auf die Gesundheit und können an sich zu chro­ni­schen Krank­heiten führen. Aus dieser Studie können wir jedoch keine Schluss­fol­ge­rungen zu lang­fris­tigen Aus­wir­kungen auf die Gesundheit ziehen. Weitere Studien sollten nach Mög­lichkeit durch­ge­führt werden“, schließt Kerstin Persson Waye.


Quelle: epochtimes.de