Fake News: Ralf Stegner schwafelt von „ras­sis­ti­scher Poli­zei­gewalt“ unter „ras­sis­ti­schem US-Präsidenten“

Ralf Stegner, der Mann mit dem freund­lichen Gesicht, hat wieder einen Auf­hänger gefunden, um seine links­extremen Ideo­logien zu ver­breiten: Das unver­ant­wort­liche und grausame Ver­halten des weißen Poli­zisten Derek Chauvin gegenüber dem Afro­ame­ri­kaner George Floyd, der dabei den Tod fand, ist für ihn ein Anlass, der US-Polizei pau­schal Ras­sismus zu unter­stellen, sowie Prä­sident Trump pau­schal zu unter­stellen, dass er das auch noch fördert. Ent­weder Herr Stegner inter­es­siert sich nicht wirklich, was in den USA vor sich geht, oder er ist nicht bereit, zu recher­chieren, oder er weiß ganz genau, dass er hier Unwahrheit, Hass und Hetze verbreitet.

In seinem Post behauptet er einfach mal beweis- und fak­tenfrei, das in den USA die ras­sis­tische Poli­zei­gewalt unter einem ras­sis­ti­schen Prä­si­denten Trump aufblühe.

Das ist eine Behauptung von ziemlich großer Trag­weite. Sie ist dazu geeignet, einen ganzen Berufs­stand zu dis­kre­di­tieren und in dieser Abso­lutheit auch Zünd­stoff in einer Situation, wo gerade ein ganzes, großes Land droht, in Unruhen zu ver­sinken. In einer solchen Situation sollte gerade ein Poli­tiker seine Worte gut bedenken. Es wäre unver­ant­wortlich, Öl ins Feuer zu gießen und den Hass und die Hetze weiter zu befeuern, was auf­grund der Bedeutung, die eine Noch-Welt­macht-Nummer-Eins hat, für die ganze Welt Folgen haben könnte. Von den Bezie­hungen zwi­schen Europa, Deutschland und den USA ganz abgesehen.

Überdies sind solche Behaup­tungen auch dazu angetan, innerhalb Deutsch­lands eine ungute Stimmung anzuheizen.
Nehmen wir also einen Fak­ten­check vor.

Was hat Herr Stegner genau gesagt? Hier sein Original-Posting:

Es soll nicht bestritten werden, dass die US-Polizei sehr schnell zur Waffe greift und im Zwei­felsfall auch den Tod des Ver­däch­tigen in Kauf nimmt. Es soll auch nicht bestritten werden, dass der Anteil weißer Poli­zisten wesentlich höher ist, als der von Schwarz­ame­ri­kanern in der Polizei, so dass bei Toten durch Poli­zei­gewalt logi­scher­weise mehr weiße Poli­zisten die Täter sind.

Jedoch belegt eine Studie aus 2019, dass die gern immer wieder von linker Seite vor­ge­brachte These, weiße Poli­zisten würden häu­figer farbige Per­sonen erschießen, als ihre far­bigen Kol­legen, unzu­treffend ist (was aller­dings nichts über Ras­sismus innerhalb der Polizei aussagt).

Schieß­wütige, weiße Ras­sisten-Cops und zahllose, schwarze Opfer?

So sind der Studie zufolge im Jahr 2019 über 500 Ame­ri­kaner von Poli­zei­be­amten erschossen worden. Die Studie ent­hüllt aber ein­deutig, dass die – auch in den USA – gepflegte Fama, weiße Poli­zisten würden besonders oft auf Schwarz­ame­ri­kaner schießen, einfach nicht stimmt. Im Gegenteil. Die Studie der Michigan State Uni­versity (Officer cha­rac­te­ristics and racial dis­pa­rities in fatal officer-involved Shoo­tings) ent­hüllt sogar, dass Afro­ame­ri­kaner signi­fikant häu­figer von schwarzen Poli­zisten erschossen werden. Wei­terhin stellt die Studie fest, dass der Anteil der Afro­ame­ri­kaner und His­panos in den Reihen der Polizei deutlich zunimmt und daher auch die Gefahr für einen US-Ame­ri­kaner wächst, von far­bigen Cops erschossen zu werden. (As the pro­portion of Black or His­panic officers in a FOIS increases, a person shot is more likely to be Black or His­panic than White, a dis­parity explained by county demographics.)

Außerdem wird das Ver­hältnis von erschos­senen Weißen zu Far­bigen direkt dadurch bestimmt, in welcher Region/Stadtteil welche Ethnien wohnen und welche Brenn­punkt-Viertel von welcher Ethnie domi­niert sind. Oder einfach gesagt: Wenn Brenn­punkt­viertel haupt­sächlich von Latinos bewohnt werden, ist es weder ein Wunder, noch ein Zeichen von Ras­sismus, wenn die meisten dort von der Polizei Erschos­senen Latinos sind. (race-spe­cific county-level violent crime strongly pre­dicts the race of the civilian shot.) Es werden zwar mehr Schwarz­ame­ri­kaner erschossen, als Weiße, das hat jedoch erstens mit den „kri­ti­schen Bezirken“ zu tun und die Opfer gehen ziemlich gleich auf das Konto von weißen und schwarzen/farbigen Polizisten.

Soviel zu der „ras­sis­ti­schen Poli­zei­gewalt“ weißer Cops. Es braucht nur wenige Minuten und übliche Eng­lisch­kennt­nisse, um diese Studie zu finden. Im Übrigen hat auch die irgend­welcher „rechten“ Ten­denzen voll­kommen unver­dächtige, links­lastige Süd­deutsche Zeitung darüber berichtet. Herr Stegner sollte kein so schlechtes Bei­spiel setzen, indem er falsche, ideo­lo­gisch ein­ge­färbte Behaup­tungen unkri­tisch und ohne den Versuch der Über­prüfung in het­ze­ri­scher Absicht verbreitet.

Ganz im Gegenteil belegt die Studie, die immerhin von 2019 stammt, also drei Jahre nach Amts­an­tritt Prä­sident Trumps erstellt wurde, nicht nur, dass es keine Vor­liebe weißer Cops gibt Schwarze zu erschießen, sondern dass es auch keinen Anstieg solcher Todes­schüsse weißer Poli­zisten auf Afro­ame­ri­kaner gibt.

Im Gegenteil. Sie belegt, dass es immer mehr schwarze und andere farbige Poli­zisten – ent­spre­chend der sich ver­än­dernden Demo­graphie – gibt, also keine erkennbare Bevor­zugung weißer Bewerber.

Poli­zei­gewalt: Eine der häu­figsten Todes­ur­sachen von far­bigen US-Bürgern?

Kommen wir zu der Behauptung Herrn Ste­gners, dass Poli­zei­gewalt zu den häu­figsten Todes­ur­sachen far­biger US-Bürger gehört. Hier werden wir in den offi­zi­ellen Sta­tis­tiken fündig:

Die Todes­ur­sache „fatal officer-involved shooting“ (oder etwas mit gleicher Bedeutung) taucht über­haupt nicht auf in dieser Sta­tistik aus 2017. Aber kommen wir Herrn Stegner doch etwas ent­gegen. Gehen wir davon aus, dass die getö­teten afro­ame­ri­ka­ni­schen Poli­zei­opfer sehr wahr­scheinlich in der Todes­ur­sache „Assault (homicide)“ ent­halten sind. Diese Todes­ur­sache würde sowohl Tötungen der Afro­ame­ri­kaner unter­ein­ander sowie Tötungen durch andere Haut­farben ent­halten und dar­unter seien auch die Tötungen durch Poli­zisten. Dann bewegen wir uns wahr­scheinlich im Bereich von einem Prozent der Afro­ame­ri­kaner, die durch Poli­zei­gewalt um‘s Leben kommen. Das ist nichts­des­to­we­niger höchst tra­gisch und bedau­erlich, aber eben nicht eine der häu­figsten Todes­ur­sachen unter Schwarzamerikanern.

Allein die erst- und zweit­häu­figste Todes­ur­sache (Herz­krank­heiten und Krebs) raffen 44,1% der Afro­ame­ri­kaner dahin.

Auch hier hat Herr Stegner sich nicht infor­miert, der Fak­ten­check geht ein­deutig gegen ihn aus. Aber er irrt sich nicht nur, er erzeugt durch sein Posting Empörung, Wut und Hass gegen weiße Ame­ri­kaner, ins­be­sondere Poli­zisten. Das wirft die Frage auf, warum solche Hate­speech nicht bean­standet und gelöscht wird, während wesentlich Harm­lo­seres, weil es lediglich nicht „poli­tisch korrekt“ ist, sofort gelöscht wird.

Weil alles, was links ist, sakro­sankt ist?

Ist Trump zwei­felsohne Rassist?

Es gehört zum guten Ton in den Medien, Prä­sident Trump als Ras­sisten zu bezeichnen. Das geschieht so oft, dass es die meisten auch unge­prüft glauben. Aber gibt es tat­sächlich ein­deutige Belege dafür?

Über­flüssig zu bemerken, dass die ten­den­ziell linken Medien in den USA und Europa diese Behauptung immer wieder bringen, wenn es irgendwo zu ras­sis­tisch moti­vierten oder immerhin so inter­pre­tier­baren Vor­fällen, Amok­läufen oder Ter­ror­an­schlägen kommt. Bis­weilen wird er auch als „white supre­macist“ betitelt (eine ras­sis­tische Ideo­logie, die von einer natür­lichen Über­le­genheit der weißen Rasse gegenüber allen anderen Rassen ausgeht).

Das Magazin „Cicero“ legt das sehr schön dar:

„Mitt­ler­weile jedoch ist die Bezeichnung Trumps als Rassist ein ‚talking poin‘ der demo­kra­ti­schen Prä­si­dent­schafts­be­werber geworden, geradezu ein Bekenntnis, das mehrere der Letzt­ge­nannten reihum abgelegt haben. (…) Wer aus dem Anti-Trump-Lager dabei, wenn auch nur aus Ver­sehen, nicht mit­macht, der wird schnell wieder auf Linie gebracht, wie kürzlich die ehr­würdige New York Times erfahren musste. Die Zeitung, die sich gern als das ame­ri­ka­nische Sturm­ge­schütz der Demo­kratie ver­steht, hatte es gewagt, nach Trumps Statement zu den Anschlägen in El Paso und Dayton in ihrer gedruckten Ausgabe zu titeln: ‚Trump mahnt zu Einheit statt zu Hass‘ (‚Trump urges unity vs hate‘) – was eine fak­tisch nicht zu bean­stan­dende Titel­zeile war, denn genau dies hatte Trump in seiner Ansprache getan, unab­hängig davon, ob man es ihm abkaufen möchte oder nicht. Doch der Sta­tis­tiker und Ex-Times-Mit­ar­beiter Nate Silver machte mit einer auf­ge­brachten Twitter-Menge hinter sich seinem ehe­ma­ligen Arbeit­geber schnell klar, dass dies nicht das ange­messene Framing für die Worte des Prä­si­denten dar­stellte. Unter dem Druck von tau­senden empörten Demo­kraten und Abon­nenten änderte die Times ihre Titel­zeile dar­aufhin in „Hass, aber nicht Waffen kri­ti­sierend“ (‚Assailing hate but not guns‘) – was keine fak­tische Titel­zeile ist, sondern eine, die aus­drückt, was Trump laut Ansicht der Times und ihrer Leser­schaft hätte sagen oder tun sollen.“

Der Fern­seh­sender CNN gab zu, dass Prä­sident Trump Ras­senhass und „white supremacy“ zwar verbal ver­ur­teilt habe, unter­stellte ihm jedoch, mit seiner üblichen Rhe­torik den Tätern die Moti­vation für den Anschlag gegeben habe. Was nach wie vor eine Unter­stellung ist.

Auch die Tat­sache, dass die Gegner (man kann schon sagen „Feinde“, denn die Anti-Trump-Liga kennt keine Fairness und der Hass ist deutlich spürbar) Prä­sident Trumps sich alle Mühe geben, aus seinen Tweets Bemer­kungen und Ver­satz­stücke zu sammeln, die das Bild eines Ras­sisten ergeben sollen. Tat­sächlich ist Prä­sident Trump poli­tisch inkorrekt bis zum Anschlag und seine Äuße­rungen zeugen sehr oft weder von gutem Benehmen, noch von gutem Geschmack, und in der Zusam­men­stellung wird dann auch ein ent­spre­chendes Bild gezeichnet. Ein kom­plettes Statement, das ein­deutig ras­sis­ti­schen Inhaltes ist, gibt es jedoch (meines Wissens) nicht.

Die Raf­fi­nesse, mit der Herrn Trumps oft höchst unge­schickte Äuße­rungen dann etwas „umstruk­tu­riert“ werden, bis sie das gewünschte Bild ergeben, hat Cicero in dem­selben, unbe­dingt lesens­werten Beitrag vorgeführt:

„Am bekann­testen, da am effek­tivsten, ist die Behauptung, Trump habe nach der töd­lichen Amok­fahrt eines Rechts­ra­di­kalen im Rahmen der Pro­teste in der Stadt Char­lot­tes­ville im Jahr 2017 die rechts­ra­dikale Gewalt rela­ti­viert und zudem unter den rechts­extremen Demons­tranten auch ‚feine Leute‘ (‚very fine people‘) gesehen. Jedoch ist diese Behauptung so nicht richtig: Trump hatte auf der betref­fenden Pres­se­kon­ferenz klar gesagt, dass er sich nicht auf die Neo-Nazis und weißen Natio­na­listen beziehe, welche seiner Meinung nach voll­um­fassend ver­ur­teilt werden sollten. Er rede statt­dessen von den Bürgern, die sich für und gegen die Ent­fernung von Statuen süd­staat­licher Poli­tiker und Generäle ein­setzten – und auf beiden Seiten dieser Streit­frage sehe er ‚sehr feine Leute‘. (…)

Wie steht es um die Twitter-Attacke gegen den schwarzen Kon­gress­ab­ge­ord­neten Elijah Cum­mings, dem Trump vorwarf, die von ihm reprä­sen­tierte Stadt Bal­timore sei ‚ein ratten- und nage­tier­ver­seuchtes Drecksloch‘? Eben dieser ange­griffene Kon­gress­ab­ge­ordnete hatte Bal­timore vor 20 Jahren als ‚dro­gen­ver­seucht‘ bezeichnet. Sogar in der Life­style-Sparte der Washington Post wurde von Bal­timore als einer ‚nage­tier­ver­seuchten Stadt‘ gesprochen. Zumindest in der Wahr­nehmung der Medien ist ein ras­sis­ti­scher Unterton dieser Wortwahl jedoch nur dann vor­handen, wenn Trump sich ihrer bedient.“

Ob Prä­sident Trump im Herzen wirklich ein Rassist ist, kann man nicht mit Sicherheit beur­teilen. Die Medien haben sich jede Mühe gegeben, dieses Bild zu zeichnen, auch mit sehr unfairen Mitteln. Viel­leicht hat er Vor­ur­teile gegen Farbige, viel­leicht auch nicht. Viel­leicht ver­steckt er seine Abneigung gegen Farbige nur mühsam hinter seinen unge­schickten Äuße­rungen, viel­leicht werden diese aber auch nur allzu oft in der oben beschrie­benen Weise absichtsvoll und bös­willig ver­dreht und eingefärbt.

Fazit ist, dass es nicht wirklich belegbar und kein harter Fakt ist, dass Prä­sident Trump tat­sächlich und unwi­der­legbar ein Rassist ist. Das einfach als Tat­sache zu behaupten, ist nicht in Ordnung und würde vor keinem Gericht Bestand haben. Herr Stegner kann und darf das per­sönlich und im pri­vaten Bereich so für sich inter­pre­tieren als seine private Meinung, für die es sicher Anhalts­punkte gibt. Aber als Poli­tiker darf er so eine massive Unter­stellung nicht öffentlich als Tat­sache vertreten.

Seine Äuße­rungen zu ras­sis­ti­scher Poli­zei­gewalt sind falsch. Dass diese unter­stellte, „ras­sis­tische Poli­zei­gewalt“ unter einem „ras­sis­ti­schen Prä­si­denten“ auf­blühe ist eine dop­pelte, extrem unfaire Unter­stellung, die einem Poli­tiker nicht ange­messen ist. Die Behauptung, durch Poli­zei­gewalt zu sterben sei eine der häu­figsten Todes­ur­sachen unter far­bigen Ame­ri­kanern ist eben­falls schlichtweg falsch.