Zuckerfrei leben – Der Test

Zuckerfrei leben kann hart sein, aber nur in der Umstel­lungs­phase. Sacha Harland aus Den Haag wollte wissen, ob Zucker wirklich so schlimm ist, wie oft gesagt wird. Ein bisschen Zucker hie und da kann ja nicht so tra­gisch sein, oder?

30 Tage zuckerfrei leben

Sacha Harland – ein 22jähriger Hol­länder – kennt, wie viele von uns, den schlechten Ruf von Zucker. Doch obwohl nahezu alle Men­schen um die schäd­lichen Eigen­schaften des Zuckers wissen, schaffen es nur die wenigsten, dieses Wissen auch in ihrem Alltag unter­zu­bringen und zuckerfrei zu leben. Ähnlich verhält es sich mit Alkohol.

Natürlich ist er schlecht für die Gesundheit, aber trinken tun ihn dennoch die meisten.

Sacha Harland wollte nun her­aus­finden, ob Zucker und Alkohol tat­sächlich so schlecht sind, wie behauptet wird. Denn sind sie es, müsste man sich ja deutlich besser fühlen, wenn man sie eine Zeitlang einfach meidet.

Also stellte er sich der neuen Her­aus­for­derung und machte einen Test mit sich selbst. Er nahm sich vor, einen Monat lang zuckerfrei zu leben. Doch wollte er nicht nur Zucker und Alkohol streichen, sondern auch Pro­dukte mit Lebens­mit­tel­zu­sätzen (E‑Nummern) sowie ganz generell Junk Food wie Ham­burger, Pommes, Hotdogs, Pizza etc.

Mit 22 Jahren: Hoher Blut­druck, hoher Cholesterinspiegel

Gemeinsam mit seinem Freund Boris doku­men­tierte er seine Erfah­rungen während des 30-Tages-Expe­ri­ments ohne Zucker und ohne Junk Food.

Bevor Sacha mit seinem Expe­riment begann, liess er sich von einer Sport­me­di­zi­nerin kom­plett durch­checken. Sie nahm Blut, führte ein EKG durch, notierte sich Gewicht, Blut­druck, Cho­le­ste­rin­spiegel etc. Und obwohl er ein sehr fitter und gesunder junger Mann zu sein schien, zeigte sich, dass sein Cho­le­ste­rin­spiegel bereits erhöht war, genau wie sein Blutdruck.

Nichts­des­to­trotz erwartete Sacha von den kom­menden 30 Tagen ohne Zucker, Junk Food und Alkohol keine gra­vie­renden, geschweige denn merk­lichen Ände­rungen in seinem Befinden.

* Natür­liche und gesunde Zucker­al­ter­na­tiven finden Sie hier unter diesem Link.

Alle Lieb­lings­ge­richte mit Zucker sind gestrichen

Als es losging, merkte Sacha schnell, dass er die meisten seiner Lieb­lings­ge­richte nicht mehr essen konnte. Denn überall waren Zucker oder E‑Nummern ent­halten – ange­fangen beim Eistee (10 Wür­fel­zucker pro Flasche) übers Ketchup und der Fer­tig­suppe (5 Wür­fel­zucker pro Teller) bis hin zur Bra­ten­sauce (15 Wür­fel­zucker pro Packung).

Schliesslich blieben “nur” frische Früchte, Gemüse, Salate, Eier, Voll­korn­pro­dukte, Joghurt und Wasser übrig. Davon wollte er sich nun die fol­genden 30 Tage ernähren. Gut gelaunt startete er ins zucker­freie Leben.

Die Laune hielt jedoch nicht lange, da er offenbar ein Zucker­süch­tiger war, wie er nach wenigen Tagen fest­stellte. Er fühlte sich schwach, müde und war emo­tional sehr schlecht drauf – ganz so, als müsse er durch einen Dro­gen­entzug und eine Ent­giftung.

Sachas Zucker­sucht – Fast misslang der Test zuckerfrei zu leben

Sacha litt ent­setz­lichen Heiss­hunger auf Süs­sig­keiten, aber auch auf salzige Snacks. Wenn er mit Freunden ausging, die sich Drinks bestellten oder das übliche Junk Food assen, fühlte er sich einer echten Tortur ausgesetzt.

Er fand – ausser Wasser – kein ein­ziges Getränk in den Läden, das ohne Zucker, Aromen oder Alkohol auskam.

Er suchte eine Ernäh­rungs­be­ra­terin auf, die ihn moti­vierte, ihm viel über die Vor­teile einer gesunden Ernährung erzählte und ihm aus­serdem alles über die schäd­lichen Ein­flüsse von Zucker und Alkohol nahe brachte.

Zucker und alle Pro­dukte, die Zucker ent­halten, machen in gewisser Weise süchtig, erklärte sie. Sie sorgen dafür, dass man immer mehr Zucker essen möchte. Der Blut­zu­cker­spiegel steigt sehr schnell, Insulin wird aus­ge­schüttet, um den Zucker­spiegel wieder zu senken.

Dieser fällt jetzt zu stark, es kommt zu Unter­zu­cker­pe­rioden, die nun wie­derum die berüch­tigten Heiss­hun­ger­at­tacken aus­lösen. Es ist ein Teu­fels­kreis, dem man irgendwann kaum noch ent­fliehen kann.

Zudem beein­flusst Zucker die Vor­gänge im Gehirn (Aus­schüttung bestimmter Boten­stoffe) auf eine Weise, wie das auch Drogen tun – wie wir hier aus­führlich beschrieben haben: Zucker­sucht – Der Ausstieg

Je mehr Zucker man überdies isst, umso weniger wirklich vital­stoff­reiche Lebens­mittel nimmt man zu sich. Der darauf fol­gende Vital­stoff­mangel macht müde und redu­ziert die Leis­tungs­fä­higkeit. Alkohol schwächt den Orga­nismus noch zusätzlich, belastet die Leber, hemmt die Ent­giftung und trägt zu einem Flüs­sig­keits­mangel bei.

Zuckerfrei leben – Test-Tag 25 bringt die Wende

Alle diese Erklä­rungen halfen Sacha dabei, nicht vor­schnell auf­zu­geben und durch­zu­halten. Als Sacha glaubte, vor lauter Sehn­sucht nach Ham­burger, Pizza, Mars­riegel und einem kühlen Bier völlig ver­rückt zu werden, erschien jedoch ein Licht­strahl am Horizont und es begann ihm uner­wartet besser zu gehen.

Dies jedoch hatte 25 Tage gedauert. Erst kurz vor Ende seines 30-Tage-Expe­ri­ments hatten ihn somit die Gelüste nach Zucker und Junk Food ver­lassen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er keine Lust mehr auf Süs­sig­keiten und konnte sein zucker­freies Leben geniessen.

“Die letzte Woche ist fast vorüber”, erzählt er, “Ich stehe viel leichter auf am Morgen und habe viel mehr Energie. Das ist eine echte Über­ra­schung, da ich niemals gedacht hätte, dass sich dieser Test mit einer Änderung der Ernährung so stark auf meine kör­per­liche Ver­fassung aus­wirken würde.”

Zuckerfrei leben mit gesundem Zuckerersatz

Zuckerfrei leben bedeutet übrigens nicht, dass über­haupt nichts Süsses auf den Tisch kommen darf. Denn nicht alles, das süss schmeckt, ist Zucker. So hätte Sacha bei­spiels­weise auch auf Pro­dukte mit Stevia oder Xylit zurück­greifen können. Auch Tro­cken­früchte oder das rote Bana­nen­pulver können in vielen Rezepten als Zucker­ersatz Ver­wendung finden.

Aus­führ­liche Infor­ma­tionen zu gesundem Zucker­ersatz haben wir hier zusam­men­ge­stellt: Gesunder Zucker­ersatz – Die neun besten Zuckeralternativen

* Natür­liche und gesunde Zucker­al­ter­na­tiven finden Sie hier unter diesem Link.

Der Test zuckerfrei leben lohnt sich!

Am Ende des Expe­ri­ments suchte er erneut seine Sport­ärztin auf und liess sich noch einmal unter­suchen, um die aktu­ellen Werte mit jenen von vor einem Monat zu ver­gleichen. Die Ärztin stellte sodann fest, dass Sacha 8 Pfund abge­nommen hatte, dass sein Blut­druck um 10 mmHg gesunken war (von 135 auf 125 mmHg), sein zuvor erhöhter Cho­le­ste­rin­spiegel eben­falls um 8 Prozent nied­riger war als vor 30 Tagen und auch sein Blut­zu­cker­spiegel gesunken war.

Sachas Fazit nach einem Monat zuckerfrei zu leben, ohne künst­liche Lebens­mit­tel­zu­sätze, Alkohol und Junk Food: “Der Anfang des zucker­freien Lebens war wirklich hart. Aber sobald ich den Zucker­entzug geschafft hatte, ging es merklich auf­wärts!” Der Test hat sich gelohnt.

Wann startet Ihr 30-Tage-Expe­riment ohne Zucker, Alkohol und Junk Food?


Quelle: zentrum-der-gesundheit.de