Aus­län­dische Haus­mädchen in Saudi Arabien – kör­per­licher und sexu­eller Miss­brauch, unbe­zahlte Löhne und hin­ge­richtet (+Videos)

Die Gräu­el­taten gehen weiter und trotzdem hat Saudi Arabien die G20-Prä­si­dent­schaft. In Saudi Arabien werden Haus­mädchen miss­braucht oder hin­ge­richtet. Die 8‑jährige Beenish sagt, ihre Eltern seien in den Himmel gekommen, aber sie war bereits mit ihnen in der Hölle eines sau­di­schen Gefäng­nisses. Ihre Mutter war nach Saudi Arabien gekommen, um dort zu arbeiten, und wurde hin­ge­richtet. Aus­län­dische Haus­mädchen, sie werden aus­ge­beutet, miss­braucht oder hin­ge­richtet! Min­destens 53 miss­brauchte Frauen aus Ban­gladesh sind in Saudi Arabien in den letzten 4 Jahren gestorben, die Dun­kel­ziffer ist weit höher, denn viele Frauen, die nach Saudi Arabien gelockt wurden, um dort zu arbeiten, werden einfach in der Wüste ver­graben. Die Familien der Frauen hören nie wieder etwas von ihnen.

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Viele Länder ver­weigern Saudi Arabien, ihre Mädchen und Frauen als Haus­halts­hilfen zu schicken. Saudi Arabien rekru­tierte dar­aufhin Frauen aus Afrika. Ein phil­ip­pi­ni­sches Dienst­mädchen wurde von ihrem Arbeit­geber als Strafe an einen Baum gefesselt, der Arbeit­geber gehört dem sau­di­schen Königshaus an. Es gibt in Saudi Arabien sogar eine neue Fol­ter­me­thode für Dienst­mädchen: Sie werden gezwungen, Bleich­mittel zu trinken. Und auch Frauen, die nach Ban­gla­desch zurück kehren durften, berich­teten von Folter, Miss­brauch und, dass Frauen hin­ge­richtet wurden. Nachdem auch die ara­bi­schen Länder vom Coro­na­virus betroffen sind, haben die Pan­demie und die Wirt­schafts­krise dazu geführt, dass viele Haus­halts­hilfen ihren Arbeits­platz ver­loren haben. Einige wurden fest­ge­nommen, miss­handelt, der Löhne beraubt und sind weit weg von zu Hause gestrandet, ohne dass sie Hilfe bekommen.

In Saudi Arabien werden Haus­mädchen miss­braucht oder hingerichtet

Saudi-Arabien gehört seit langem zu den Ländern mit den meisten Hin­rich­tungen weltweit, dar­unter auch junge Regime­kri­tiker. Sie waren nicht einmal 18, als sie ver­haftet wurden. Nach dem Doku­men­tarfilm Saudi Arabia Unco­vered, der die Bru­ta­lität einer Welt zeigt, in der Frauen auf der Straße geköpft werden, scheint sich die Lage in Saudi Arabien auch unter Kron­prinz Mohammed bin Salman nicht geändert zu haben, der sich gern als neuer welt­of­fener Reformer zeigt. Auch aktuelle Recherchen zeigen, dass Men­schen­rechts­ver­tei­diger, Schrift­stel­le­rinnen, Jour­na­lis­tinnen, Reform­be­für­worter, Akti­vis­tinnen und Ange­hörige der schii­ti­schen Min­derheit in unfairen Ver­fahren zu langen Haft­strafen oder gar zum Tod ver­ur­teilt werden. Auch für Frauen scheint sich die Situation in Saudi Arabien wieder zu ver­schlechtern, denn eine sau­dische Frau wurde ver­haftet, nachdem sie ver­hei­ratete Frauen ermutigt haben soll, ihren Ehemann zu ver­lassen, wenn sie ihren Wün­schen nicht nachkommen.

Erst am 10. Juli 2020 berichtete die UN-Son­der­be­richt­erstat­terin für Gewalt gegen Frauen, Dubravka Šimo­novic„ dass Jour­na­lis­tinnen bei ihrer Arbeit beson­deren Gefahren in Saudi Arabien aus­ge­setzt seien, und for­derte die Regie­rungen auf, zusätz­lichen Schutz für sie zu erlassen. Dies geschieht inmitten der zahl­reichen Ver­stöße des König­reichs Saudi-Arabien gegen Schrift­stel­le­rinnen und Jour­na­listen, wobei ESOHR die Ver­haftung von min­destens vier von ihnen sowie die Beläs­tigung außerhalb der Gefäng­nisse fest­stellte.

Obwohl Saudi-Arabien das Über­ein­kommen zur Besei­tigung der Dis­kri­mi­nierung der Frau rati­fi­ziert hat, spiegeln seine Prak­tiken nicht seine Ver­pflich­tungen wider. Saudi-Arabien ver­haftete die Men­schen­rechts­ak­ti­vistin Loujain al-Hathloul nach ihrer Teil­nahme an der Arbeit des Komitees, wo sie über die Men­schen­rechts­si­tuation für Frauen in ihrem Land informierte.

Frauen dürfen heute in Saudi Arabien Auto fahren. Doch Loujain al-Hathloul, die sich dafür ein­ge­setzt hatte, ist seit Mai 2018 im Gefängnis, wo sie gefoltert und sexuell miss­braucht wird.

Siehe Siehe: Die Gräu­el­taten gehen weiter und trotzdem über­nimmt Saudi Arabien G20-Prä­si­dent­schaft – Saudi Arabia G20 Pre­si­dency for 2020 – brutal crackdown on dissent – jour­na­lists jailed

Und nicht anders ist es mit den vielen Haus­mädchen, die aus anderen Ländern rekru­tiert werden, wie aktuelle Recherchen zeigen.

Sumi Akter, sie ruft in ihrem Video um Hilfe

In einem Facebook- Video hatte Sumi Akter um Hilfe gebeten, da ihr sau­di­scher Arbeit­geber sie sexuell miss­braucht hat. „Ich werde viel­leicht nicht länger leben. Bitte rette mich. Sie haben mich 15 Tage lang ein­ge­sperrt und mir kaum etwas zu essen gegeben. Sie haben meine Hände mit heißem Öl ver­brannt“, sagte die  25-Jährige. Akters Video sorgte für Protest auch in Ban­gla­desch, da erst kurz zuvor die Leiche von Nazma Begum nach Ban­gla­desch aus Saudi Arabien zurück­ge­bracht wurde. Die 42-jährige Begum hatte ihren Sohn Rajib Hossain vor ihrem Tod wie­derholt ange­rufen und um Hilfe gebeten, da sie gefoltert wurde. Er erhielt dann eine Nach­richt, dass seine Mutter an einer unbe­kannten Krankheit plötzlich ver­storben sei.

Aus Saudi Arabien kehren Haus­mädchen trau­ma­ti­siert nach Miss­brauch zurück! Min­destens 128 ban­gla­de­schische „moderne Sklaven“, dar­unter 81 Frauen, die als Haus­an­ge­stellte gear­beitet haben, sind 2019 nach kör­per­lichen und psy­chi­schen Miss­hand­lungen trau­ma­ti­siert aus Saudi Arabien nach Hause zurück­ge­kehrt. Sie werden als Haus­an­ge­stellte ein­ge­stellt und statt­dessen müssen sie als Sex­ar­bei­te­rinnen arbeiten. Es sollen min­destens 112 Arbeit­neh­me­rinnen aus Ban­gla­desch im König­reich Saudi-Arabien gestorben sein.

„Das König­reich Saudi Arabien rekru­tiert auch Haus­an­ge­stellte aus anderen Ländern, zum Bei­spiel den Phil­ip­pinen, Indo­nesien und Nepal, aber niemand außer den Frauen aus Ban­gla­desch hat solche Beschwerden ein­ge­reicht,“ so die Antwort, nachdem die Mädchen, die nach Ban­gla­desch zurück durften, berich­teten,  dass sie dort geistig und kör­perlich gefoltert wurden, und Beschwerde ein­legten. Sie for­derten, dass Ban­gla­desch keine Frauen mehr nach Saudi Arabien schicken sollte. Es ist nicht das erste Mal, dass Frauen auf die schreck­liche Situation auf­merksam machen.

Laut dem Brac-Migra­ti­ons­pro­gramm sind in den letzten vier Jahren rund 13.000 Arbeit­neh­me­rinnen aus Saudi-Arabien zurück­ge­kehrt. Laut der lokalen NGO BRAC kehrten 2018 min­destens 1.000 ben­ga­lische Dienst­mädchen nach Ban­gla­desch zurück, um kör­per­lichem und sexu­ellem Miss­brauch in Saudi-Arabien zu ent­gehen. Die meisten flohen in eines der sicheren Häuser der ban­gla­de­schi­schen Bot­schaft in Riad und Dschidda. Trotzdem schickt Ban­gla­desch immer noch Frauen zum Arbeiten nach Saudi Arabien. Es wird ihnen ver­sprochen, dass sie dort viel Geld ver­dienen und sogar zur Schule gehen können. Sind sie in Saudi Arabien ange­kommen, werden ihnen die Pässe genommen und sie sind ihrem Arbeit­geber völlig schutzlos ausgeliefert.

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Saudi-Arabien befindet sich in diesem Jahr auf Grund der Aus­wir­kungen der Coro­na­virus-Pan­demie auf die Wirt­schaft und der nied­rigen Ölpreise auf die Staats­ein­nahmen in einer Rezession.

Die Pan­demie und die Wirt­schafts­krise haben dazu geführt, dass viele Arbeit­nehmer ihren Arbeits­platz ver­loren haben. Einige wurden fest­ge­nommen, miss­handelt, der Löhne beraubt und sind weit weg von zu Hause gestrandet, ohne dass sie Hilfe bekommen, so ein aktu­eller Bericht von New York Times von Juli 2020. 

Als die neun afri­ka­ni­schen Frauen auf Grund der Sperrung durch das Coro­na­virus ihre Arbeit als Haus­an­ge­stellte in Saudi-Arabien ver­loren, sperrte die Agentur, die sie rekru­tiert hatte, in ein kahles Zimmer mit ein paar dünnen Matratzen und schloss die Tür ab. Einige sind seit März dort. Eine ist jetzt im sechsten Monat schwanger, erhält aber keine Mut­ter­schafts­für­sorge. Eine andere riss ihre Kleidung in einem Anfall von Bedrängnis ab, sodass die Agentur sie an eine Wand kettete. Die Frauen erhalten einmal am Tag Essen, sagten sie, wissen aber nicht, wann sie frei­ge­lassen werden, geschweige denn in ihre Länder zurück­kehren können.

„Jede hat Angst“, sagte eine der Frauen, Apisaki aus Kenia, über WhatsApp. „Die Umgebung hier ist nicht gut. Niemand wird auf unsere Stimme hören. “

Familien in vielen ara­bi­schen Ländern sind auf Mil­lionen von Nied­rig­lohn­ar­beitern aus Asien und Afrika ange­wiesen, um ihre Autos zu fahren, ihre Häuser zu rei­nigen und ihre Kinder und älteren Ver­wandten unter Bedin­gungen zu ver­sorgen, von denen Orga­ni­sa­tionen für Men­schen­rechte seit langem behaupten, dass sie Aus­beutung und Miss­brauch zulassen.

Jetzt haben die Pan­demie und die damit ver­bun­denen wirt­schaft­lichen Abschwünge diese Gefahren ver­schärft. Viele Familien werden ihre Haus­häl­te­rinnen nicht aus dem Haus lassen, weil sie befürchten, dass sie das Virus zurück­bringen, während sie mehr arbeiten müssen, da ganze Familien zu Hause bleiben, sagen die Orga­ni­sa­tionen, die diese Frauen unterstützen.

Die meisten kommen über Per­so­nalagen­turen in den Nahen Osten und werden im Rahmen eines Spon­soring-Systems beschäftigt, das ihren Auf­ent­halts­status mit ihrer Arbeit ver­knüpft und ihren Arbeit­gebern enorme Macht ver­leiht. In vielen Fällen können sie nicht kün­digen, ohne ihren Wohnsitz zu ver­lieren, neue Jobs anzu­nehmen oder das Land ohne Erlaubnis eines Arbeit­gebers zu verlassen.

Viele Arbeit­geber beschlag­nahmen die Pässe der Arbeit­neh­me­rinnen  und ent­ziehen ihnen die Freiheit. Einige hindern sie daran, Handys oder das Internet zu benutzen. Kör­per­licher und sexu­eller Miss­brauch sind häufig.

Vani Saras­wathi, Mit­her­aus­geber von Migrant-Rights.org , einer Inter­es­sen­ver­tretung sagte:  „Sie haben diese Person, deren Schritte sie kon­trol­lieren, und das rund um die Uhr , stellen Sie sich also die Macht vor, die der Arbeit­geber bekommt.“

Die Besorgnis unter solchen Arbeitern stieg, als Covid-19, die durch das Coro­na­virus ver­ur­sachte Krankheit, sich im Nahen Osten aus­breitete und die Wirt­schaft erschüt­terte, von der viele Migranten abhängig sind. „Selbst in Fällen extremen Miss­brauchs zögern die Frauen ihre Arbeit­geber zu ver­lassen, da sie befürchten, völlig obdachlos zu werden“, sagte Saras­wathi in einem Interview mit der New York Times.

Viele Frauen werden als Haus­an­ge­stellte ein­ge­stellt und statt­dessen müssen sie als Sex­ar­bei­te­rinnen arbeiten.

Ein­ge­sperrt, miss­braucht – einige getötet und einfach weg­ge­worfen, genau darüber berichten immer wieder Mädchen und Frauen, die nach Saudi Arabien rekru­tiert wurden und das Land wieder ver­lassen dürfen. Viele Mädchen und Frauen erhoffen sich einen Weg aus der Armut und werden mit „tollen“ Ange­boten gelockt. Sind sie erst in Saudi Arabien, nimmt man ihnen die Aus­weise weg und sie können so das Land nicht mehr verlassen.

Frau­en­recht­le­rinnen werden im Gefängnis gefoltert, Jour­na­listen und Kri­tiker ermordet, Arbei­te­rinnen wie Sklaven behandelt,  trotzdem durfte Saudi Arabien die G20-Prä­si­dent­schaft über­nehmen – was sind Men­schen­rechte über­haupt noch wert? 

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Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org