Doku­mente frei­ge­geben: Clinton soll Epsteins “Orgien-Insel” mit “jungen Mädchen” besucht haben

Kürzlich frei­ge­gebene Doku­mente im Fall Epstein deuten darauf hin, dass der frühere US-Prä­sident Bill Clinton zusammen mit “jungen Mädchen” die Pri­vat­insel des Sexu­al­ver­bre­chers besucht hat. Zudem soll das FBI über den Miss­brauch von Min­der­jäh­rigen infor­miert gewesen sein.
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Doku­mente im Umfang von meh­reren Hundert Seiten wurden am Don­ners­tag­abend auf Anordnung einer Rich­terin frei­ge­geben. Die Maß­nahme erfolgte im Zusam­menhang mit den Ermitt­lungen gegen Ghis­laine Maxwell, eine ehe­malige Freundin Epsteins, die kürzlich als dessen Kom­plizin ange­klagt worden war.

Unter anderem sollen die Doku­mente darauf hin­weisen, dass sich der frühere US-Prä­sident Bill Clinton während min­destens eines Besuchs in Epsteins pri­vatem Resort auf den Jung­fern­inseln, wo der Mil­li­ardär regel­mäßig Sex­orgien ver­an­staltet haben soll, mit “jungen Mädchen” ver­gnügt habe.

Einer Zeugin – ver­mutlich Giuffre – wurde während einer Befragung die Frage gestellt: “Wer war noch dort, als Sie mit Jeffery Epstein und Bill Clinton auf der Insel anwesend waren?” Die Antwort lautete, dass Epstein, Maxwell, eine nicht iden­ti­fi­zierte Frau namens “Emmy” und “zwei junge Mädchen” mit dem ehe­ma­ligen US-Prä­si­denten auf der Insel gewesen seien. Die Zeugin ging jedoch nicht auf die Art der Inter­ak­tionen zwi­schen Clinton und den Mädchen ein.

“Bill schuldet mir einen Gefallen”

Die­selbe Zeugin erzählte ihrem Anwalt im Jahr 2011 außerdem, dass sie Epstein belauscht habe, als er sagte, Clinton schulde ihm “Gefäl­lig­keiten”, merkte jedoch an, dass sie nicht sagen konnte, ob er scherzte:

“Er lachte. Weißt du, ich erinnere mich, dass ich Jeffrey gefragt habe: ‘Was macht Bill Clinton hier?’ Und er lachte darüber und sagte: ‘Nun, er schuldet mir einen Gefallen’ ”, so die Zeugin. “Er hat mir nie gesagt, um was für einen Gefallen es sich handelt. Ich wusste es nie. Ich wusste nicht, ob er es ernst meinte.” Über Epstein sagte die Zeugin:

Er hat mir vor langer Zeit gesagt, dass ihm jeder einen Gefallen schuldet. Alle stecken sich gegen­seitig in die Tasche.

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Einer der füh­renden Straf­ver­fol­gungs­be­hörden der USA war offenbar auch bekannt, dass min­der­jährige Mädchen bereits im Jahr 2011 auf Epsteins Anwesen miss­handelt wurden – Jahre nachdem er in seinem ersten Straf­ver­fahren wegen ähn­licher Ver­brechen ver­ur­teilt worden war. Während ihrer Dif­fa­mie­rungs­klage sagte Giuffre, sie habe dem FBI ein inzwi­schen weit ver­brei­tetes Foto von sich und dem bri­ti­schen Prinzen Andrew zur Ver­fügung gestellt. Hierauf ist der Prinz zu sehen, wie er lächelnd seinen Arm um ihre nackte Taille legt.

Was wusste das FBI?

Darüber hinaus wandte sich Giuffre im Jahr 2014 an das FBI, um für ihren Zivil­prozess Beweise anzu­fordern, die die Behörde zuvor aus Epsteins Woh­nungen beschlag­nahmt hatte. Dies deutete darauf hin, dass das Büro schon früh­zeitig über ihre Vor­würfe in Bezug auf Epstein und seine fort­ge­setzte Beziehung zu min­der­jäh­rigen Mädchen infor­miert war.

US-Prä­sident Donald Trump erschien auch in den unver­sie­gelten Papieren. Ein Mit­ar­beiter Epsteins, Juan Alessi, sagte jedoch in einem Interview, dass Trump niemals über Nacht geblieben sei, wenn er Epsteins Anwesen in Palm Beach besucht habe. Er habe dort auch keine “Mas­sagen” erhalten, da “er sein eigenes Spa hat”. Ein mut­maß­liches Opfer behauptete ferner, dass Trump und Epstein zwar “gute Freunde” gewesen seien, Trump jedoch keine Ver­suche unter­nommen habe, mit ihr zu “flirten”.

Obwohl er wie­derholt darauf bestand, keine Ver­bindung zu Epsteins Sexring zu haben, wird der Rechts­wis­sen­schaftler und ehe­malige Pro­fessor der Harvard Law School, Alan Der­showitz, in den Doku­menten direkt beschuldigt, “sexuelle Bezie­hungen” zu einem min­der­jäh­rigen Mädchen unter­halten zu haben. Er soll auch “den sexu­ellen Miss­brauch vieler wei­terer Min­der­jäh­riger durch Epstein und mehrere Mit­täter von Epstein” mit­erlebt haben. Dies soll später dazu bei­getragen haben, dass er im ersten Straf­ver­fahren gegen Epstein ein nicht bekannt gege­benes Immu­ni­täts­ab­kommen für sich selbst aus­handeln konnte.

Zuvor waren im August 2019 mehr als 1.000 Seiten mit Doku­menten aus Giuffres zivil­recht­lichem Ver­leum­dungsfall ver­öf­fent­licht worden. Dies deutet darauf hin, dass eine lange Liste wohl­ha­bender und mäch­tiger Per­sön­lich­keiten regel­mäßig Zeit mit Epstein auf seinen luxu­riösen Grund­stücken ver­brachte. Einen Tag, nachdem diese Fund­grube ent­siegelt worden war, wurde Epstein in seiner Gefäng­nis­zelle in Man­hattan tot auf­ge­funden. Die Ermitt­lungs­be­hörden gehen von Selbstmord aus, nachdem Epstein wegen Sex­handels ange­klagt und einige Wochen zuvor inhaf­tiert worden war.

Nachdem es ihr gelungen war, nach Epsteins Tod abzu­tauchen, wurde Ghis­laine Maxwell am 2. Juli ver­haftet. Sie wird beschuldigt, Men­schen­handel betrieben und Min­der­jährige für sexu­ellen Miss­brauch beschafft zu haben. In allen sechs Ankla­ge­punkten hat sie sich als nicht schuldig bekannt und bleibt ohne Kaution in Haft, nachdem die Staats­an­walt­schaft für sie ein “extremes Flucht­risiko” fest­ge­stellt hatte.


Quelle: deutsch.rt.com