Auch wenn man unvoreingenommen und unbedarft sich an Recherchen mit religionswissenschaftlichem Hintergrund macht, wird der denkende Mensch sehr schnell eine mehr als kritische Meinung entwickeln. Die Koinzidenz, also das Zusammenfallen von Macht, Kapital, Politik, unter dem Deckmantel des Glaubens, der als Mittel zum Zweck gesehen werden muss, ist lediglich darauf ausgerichtet, uns alle pekuniär zur Ader zu lassen und regelrecht zu verdummen. Nichts wurde über Jahrtausende ausgelassen, kaum eine Art oder Abart des Machterhaltes vergessen. Feindbilder wurden immer wieder neu interpretiert: Himmel – Hölle, Gut – Böse, richtige Götter – falsche Götter (Götter, also Plural, in monotheistisch ausgerichteten Glaubensgemeinschaften) und Religionen usw. Selbst vorchristliche, orientalisch geprägte Storys schafften es mittels des Transportmittel der Bibliothek – wie 66 Bücher, die man Bibel nennt, richtig übersetzt heißen – in unsere Tage.
(von Edgar Steinbrecher)
Ein Beispiel: Die sogenannte Bergpredigt von Jesus, eine der angeblichen Kernaussagen wohlgemerkt, gab es laut Altorientalisten schon bei den Nachfolgern der Sumerer, den Chaldäern. Mit der Neuinterpretation dieses Parts hat sich der kanonisierte und zum Kirchenlehrer erhobene Hieronymus, der der Verfasser der Vulgata, der Urbibel, gewesen sein dürfte, kaum Mühe gemacht. Die chaldäisch-jüdische Übernahme bei dem Part Bergpredigt ist nahezu 1:1.
Die Vulgata schrieb er im Auftrage von Papst Damasus I. (Hintergrund: Darüber sollte erreicht werden, dass in allen urchristlichen Gemeinden das Gleiche erzählt wird. Beide Persönlichkeiten waren wohl ähnliche „lautere“ Charaktere, wobei dieser Oberhirte die Macht hatte und diese entsprechend spüren ließ. Allein das Blutbad in der heutigen, schon erwähnten Papstbasilika Santa Maria Maggiore mit 137 Toten in seinem Auftrag, sagt alles). Laut Herrn Deschner hatte Hieronymus zu Lebzeiten auch einige teuflisch-sündige Flecken auf der späteren Heiligenweste. Man kann von Betrug und Diebstahl lesen.
Im Verlauf der Jahrtausende wurden immer wieder Sicherungsmechanismen entweder erdacht, antike, sogar präantike modifiziert und reinstalliert. Auch ging der Einführung der spekulativen Freimaurerei – zunächst in England, mit der Zeit in ganz Europa, nun weltweit – eine echte Revolution, eine Art geistiger Quantensprung voraus: der Buchdruck! Zwar brauchte es seine Zeit, bis Schreiben und Lesen sich allgemein verbreitete, aber letztlich waren mehr und mehr „Schafe“ in der Lage, die klerikalen Predigtergüsse zu bewerten! Schätzt man zur Erfindung des Druckes dieser Zeit nur grob, welche es dauerte, bis einer breiteren Masse selbst diese Bibel lesen konnte, bis Luther Teile der 66 Bücher übersetzte, dürfte man mit dem Zeitpunkt, als diese spekulative Freimaurerei Fuß fasste, sich verbreitete und vor allem die Verteilung der neuen Kontinente Amerikas abgekartet wurden, ziemlich konform gehen.
Dazu kam, dass die verfügbare Man-power zahlenmäßig beschränkt war. Also schuf man „Hilfstruppen“. Um hier auch wirklich die geeigneten Charaktere gezielt zu fördern und entsprechend einzusetzen, war und sind die Katalysatoren, das Filtersystem über Ränge und diese 3 Ebenen „Johannes“, „Andreas“ und „Hochgrad“, ideal. Der vorgeschaltete Grobfilter findet sich in den alten Zulassungsregularien: Der Glaube an einen Gott, ungleich der Religion, ist ein entscheidendes Kriterium gewesen. Das zeigt deutlich, dass die Vorarbeit – ungleich ob via Schulen und Gemeindepriester – erfolgreich war und die Probanden, die die Lehrlingsstelle erstreben, lieber glauben und akzeptieren, als selbstständig in religiöser Hinsicht zu denken, zu hinterfragen oder gar selbstständig Wissen erwerben ergo entsprechend mental formbar sind.
Wie weit das individuell geht, wird wieder das Filtersystem in der Zukunft des Einzelnen offenbaren.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieses Auswahlsystem ähnlich bei den Jesuiten (SJ) und dem Opus Dei bestimmt weiter verfeinert und angewandt wird. Psychologen hat man schließlich auch in den eigenen Reihen. Bezüglich der Probanden scheinen die Kriterien so überarbeitet zu sein, dass dieser Glaube ans Höhere nur noch Fassade ist. Schließlich hat man seine „Brüder und Schwestern“ auch in Ecken des Globus, wo das Christentum bestenfalls peripher existent ist und bei den dortigen Staatslenkern antagonistisch gesehen wird. Für die „Schafe“ dort besteht sogar eine permanente Bedrohung mittels Blasphemiegesetzen, die auch die Todesstrafe (bis heute) beinhaltet. Von diesem Mittel wird reichlich Gebrauch gemacht. Die IS oder die Justiz in vielen islamischen Gottesstaaten vollstrecken immer und immer wieder.
Parenthetisch: Auch der Vatikan hatte seine Guillotine, angeschafft 1816. Die Todesstrafe schaffte erst der derzeitige Papst offiziell ab. Offen ist bis heute, ob das wirklich für alle entsprechenden Strafzumessungen des kanonischen Rechts oder entsprechender, gleichgestellter Dokumente gilt. Wie seine Vorgänger, ein Herr Wojtyla oder ein Herr Ratzinger, mit diesem Wissen über das Interna leben konnten, frage ich mich häufiger. Zumal gerade diese beiden sich einig waren, dass man so etwas wie eine Religionspolizei bräuchte – den islamischen Gottesstaaten gleich. Leider treffe ich immer wieder auf Katholiken, die sich weigern, das Wissen über dieses Mordgerät als Faktum zu akzeptieren. Insgesamt sollen mit diesem Instrument 514 Menschen ihren Kopf verloren haben. Darüber hinaus wurde natürlich im Namen des jeweiligen Pontifex Maximus munter im gesamten Machtgebiet exekutiert. Hosianna (Hilf doch – wer auch immer)!
Zur Selbsterhaltung gehört zwingend, dass die „Schafherde“ nicht schrumpft. Bei uns ist das so geregelt, dass in Glaubensgemeinschaften die Zwangstaufe von Babys – entgegen unserer Verfassung, dem Grundgesetz – Gang und Gäbe ist, nicht nur bei den Amtskirchen. Weil das aber manifestiert werden muss, dieses Sakrament der Taufe, gehört es zur opportunen Intellektentwicklung, dass bereits Kindergärten, später Schulen, diese Lehren in den Köpfen fixieren. Kinder werden im staatlichen Auftrag unter Einsatz von Steuermitteln mit Folter, Verrat, Mord und Totschlag sowie mit Verbrechen jeder Art konfrontiert. Klar, die ständig steigenden Zahlen der Kirchenaustritte sprechen eine eigene Sprache – denkt man. Monetär spüren das unsere Heilsboten, das himmlische Bodenpersonal, nicht. Es klappt immer wieder, dass Zuschüsse der öffentlichen Hände gesteigert werden, auch kraft überarbeiteter Mitgliederzahlen. Kirchenpolitik eben! Die fundamentale Erkenntnis des verstorbenen, protestantischen Theologen Schneemelcher (1914–2003), dass Kirchenpolitik im letzten Grund immer Unrecht hat, dürfte nicht angekommen sein. Überdies hat dieser Satz auch für dessen Wirken eine substanzielle Wahrheit in sich.
Kausalität zwischen katholischer Kirche und Freimaurerei lässt sich nicht immer unter der Decke halten. Als Napoleons Truppen Rom besetzten, schleppen seine Soldaten umfangreiche Dokumente aus vatikanischen Archiven nach Paris. Forscher seiner Zeit rieben sich die Hände und freuten sich, in der Hoffnung, Einblicke zu bekommen. Daraus wurde nichts. Die Archive blieben streng geheim bis heute. Ob die Unterlagen oder Teile derselben in der neuen französischen Staatsbibliothek lagern, ist zwar anzunehmen, aber leider immer noch geheim und damit spekulativ. Dieses Wissen ist bis heute für uns alle verloren. Der reine Egoismus des Selbstzweckes „Erhaltung der Institution“ dieser Cliquen macht einmal mehr vor der Tatsache, dass es hier um ein Weltkulturerbe geht, nicht halt! Wobei man mit der Zerstörung von Kulturgütern insgesamt seit den Anfängen unseres friedlichen Erlösertums – ungleich ob antike Bronzedenkmäler, ob Gebäude oder Bibliothek – nie lange zögerte. Letztlich war und ist die Geldgier und der Selbsterhaltungstrieb immer größer. Da stiefelt man auch über diese Art Leichen, ohne sich Gedanken zu machen.
Eine Reaktion unserer demokratisch gewählten Volksvertreter gibt es, seit Napoleon I. nicht! Einzig zeigt uns das arkan geprägte Nichtstun, wie zuverlässig das System generationsübergreifend funktioniert, dass man wirklich zu allen Mitteln greift, auch wenn die willigen Helfershelfer sich outen. Sie sind ja nur, gemessen an den Zeitmaßstäben von Kirchen, temporär im Amt und letztlich austauschbar. Die alte Römer hätten das möglicherweise so umschrieben: Die Tröge bleiben, die Schweine ändern sich.
Der Eindruck, dass in manchen Ländern selbst die Presse sehr zurückhaltend über diesen Themenkreises berichtet, kommt nicht von ungefähr. Zwar wird immer wieder über den einen oder anderen Fauxpas berichtet, aber leider nicht mit der gebotenen Direktheit unter Einbeziehung von Ross und Reiter. Die Ausnahme hier sind hin und wieder britische Boulevardblätter. Investigativ-Journalisten haben es ebenfalls schwer, in diese Strukturen vorzudringen, und Aussteiger, die offen berichten, sind selten. Der Allgemeinheit ist nicht bewusst, dass jeder Einzelne in wirklich allen Lebensbereichen betroffen ist. Welche Familie, die ein Kind einschult, denk schon daran, mit welchen Unterrichtsinhalten dieses von der 1. Klasse an konfrontiert wird. Von der Wiege bis zur Bahre eben.
Bei letzterem Requisit hatte ich – ungewollt – erst kürzlich ein entsprechendes Erlebnis: Ein ganz lieber Freund, mit dem ich fast 20 Jahre zur Jagd ging, verstarb. Ich hielt in seinen letzten Lebenswochen täglich Kontakt, ungleich ob im Krankenhaus oder daheim. Die Coronainfektion, die bei ihm zu einer Vorerkrankung kam, hielt mich nicht auf. Als er nun, trotz überwundenem Virus, verstarb, begleitete ich seine Urne. Anlässlich der Aussegnung – er war katholisch – hielt eine abgesandte Laienpredigerin dieser Institution die gebotene Rede samt Gebeten. Die Dame wählte
den Paulusbrief 6 an die Korinther zum Thema. Ich war mit der Maskenpflicht augenblicklich im Reinen – man konnte mein Grinsen nicht sehen, das ich nicht unterdrücken konnte.
Von diesen Paulusbriefen sind 2 angeblich authentisch. Der Rest, auch der 6., sind Fälschungen.
Und Korinther – das hört sich immer groß an. In Wahrheit war das zu der Zeit, als dieser Brief geschrieben worden sein soll, ein Sprengel von einigen Hütten, die man heute als eine Gemeinde sieht. Ob die Menschen den Brief lesen konnten, ist auch noch die Frage…
Selbstverständlich durfte zum Ende das „Vater unser…“ nicht fehlen. Wieder verzogen sich unwillkürlich meine Mundwinkel: Wer weiß schon, dass dieses alttestamentarische Gebet jüdischen Ursprungs ist, die wörtliche Übersetzung aus dem Bibelhebräischen lautet: „Oh großer Gott Jahwe – Dein Reich komme auf Israel…“ usw.
Man macht wirklich vor nichts halt, um sich darzustellen, um Positionen zu festigen. Keine Attitüde ist zu platt, nichts wird ausgelassen, um den Status zu halten oder auszubauen.
Die Frage ist nun – denkt man an das Entstehen des Christentums –, ob die Art der Lügen und des Betruges auch synoptisch und übertragbar auf alle anderen Religionen ist?
Amen – für heute
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