Prä­his­to­rische „Alien“-Maske in Bul­garien entdeckt

Eine bizarre prä­his­to­rische Ton­maske oder eine Figur ohne Mund, die sowohl mensch­liche als auch tie­rische Merkmale auf­weist und einem „Außer­ir­di­schen“ aus einem Science-Fiction-Film ähnelt, die bis zum Ende des 5. Jahr­tau­sends vor Christus zurück­reicht, wurde während der letzten archäo­lo­gi­schen Aus­gra­bungen des Sied­lungs­hügels Pro­vadiya ‑Sol­nizata („Die Salz­grube“) im Nord­osten Bul­ga­riens ent­deckt, einer Siedlung, die auch als älteste Stadt Europas bekannt ist.

Die mundlose prä­his­to­rische Ton­maske oder Figur aus der späten Kup­fer­steinzeit, aus der Zeit vor 4.000 v. Chr., ist eines von vielen beein­dru­ckenden Arte­fakten, die bei den jüngsten Aus­gra­bungen in der Salz­gru­ben­siedlung in der Nähe des bul­ga­ri­schen Pro­vadiya gefunden wurden.

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Es hat jedoch auf­grund seiner fas­zi­nie­renden Eigen­schaften selbst Schlag­zeilen gemacht und eine Son­der­ver­öf­fent­li­chung des Teams zur Erfor­schung der ersten prä­his­to­ri­schen Stadt Europas unter der Leitung von Prof. Vasil Nikolov, stell­ver­tre­tender Leiter der Bul­ga­ri­schen Aka­demie der Wis­sen­schaften, vom Natio­nalen Institut und Museum für Archäo­logie in Sofia erhalten.

Der neueste Fund von Prof. Vasil Nikolov und seinem Team ist ein Mas­sengrab. Vor Tagen stießen Archäo­logen bei der Erkundung des Bodens eines Ver­duns­tungs­be­ckens auf 6 Schädel, dar­unter auch Kinder. Es ist nicht bekannt, ob die dort begra­benen Men­schen bei einigen Angriffen auf die Fes­tungs­stadt getötet wurden oder ob es sich um einen internen Kon­flikt um Salz han­delte, der zu dieser Zeit als Währung diente.

Zu den inter­es­san­testen Funden in der Pro­vadia-Saline in diesem Sommer gehört ein ein­zig­ar­tiges spät­chal­ko­li­thi­sches Artefakt. Das alte Kera­mik­objekt hat eine drei­eckige Form und zeigt ein anthro­po­morphes Bild eines mensch­lichen Gesichts. Es sieht einer Maske sehr ähnlich. Im oberen Teil sieht man etwas Ähn­liches wie sti­li­sierte Ohren.

Zusätzlich hat das Objekt zwei Löcher, die höchst­wahr­scheinlich zum Auf­hängen dienten. Die Augen der Maske sind ellip­tisch, die Augen­brauen sind bemalt und eine Nase ist zu sehen. Aber das Selt­samste ist, dass das men­schen­ähn­liche Bild keinen Mund hat und viele sagen, es sieht aus wie ein Außer­ir­di­scher in einem Raum­anzug. Es wird ange­nommen, dass das Objekt ein Symbol für einen hohen Status in der sozialen Hier­archie war.

„Viele ver­gleichen es [die Maske oder Figur] mit … einem Außer­ir­di­schen in einem Raum­anzug“, scherzt ein Bericht über die Ent­de­ckung durch das bul­ga­rische Nationalradio.

Die Ver­öf­fent­li­chung auf der offi­zi­ellen Facebook-Seite der archäo­lo­gi­schen Stätte Pro­vadiya – Sol­nizata, erzählt es war eine reiche Stadt, deren Bewohner reich waren, durch Handel mit Extrak­ti­ons­steinsalz, mit ent­fernten mensch­lichen Gemein­schaften während des 5. Jahr­tau­sends vor Christus, der Text beschreibt das „fremde“ Artefakt als „unty­pische, plas­tische Kunst, ein anthro­po­morphes Bild”.

Die prä­his­to­rische mundlose Maske oder Figur aus dem späten Chal­ko­li­thikum (Aeneo­li­thikum, Kup­ferzeit), die im Sied­lungs­hügel Pro­vadiya – Sol­nitsata im Nord­osten Bul­ga­riens ent­deckt wurde, hat eine ungefähr drei­eckige Form.

Die Vor­der­seite ragt heraus und hat das Bild eines angeblich mensch­lichen Gesichts, während die Rück­seite ver­beult und grob geformt ist.

Jeder der beiden Winkel der Ober­seite der prä­his­to­ri­schen Maske oder Figur weist einen kurzen Vor­sprung auf, „wahr­scheinlich sti­li­sierte Ohren“, sagt das archäo­lo­gische Team.

Der Schwer­punkt der archäo­lo­gi­schen Arbeiten in diesem Sommer lag auf den Befes­ti­gungs­sys­temen der Saline sowie auf ihrem Sied­lungsteil, dar­unter zwei Häuser, von denen eines ein zwei­stö­ckiges Gebäude war und dessen Bewohner 400 Qua­drat­meter Fläche nutzten.

Der Ursprung der Saline hängt mit der größten und ein­zigen Stein­salz­la­ger­stätte in diesem Teil der Bal­kan­halb­insel zusammen. Dank Salz sam­melten die Bewohner der antiken Stadt unzählige Reichtümer.

Sol­nizata war vor mehr als 6 Jahr­tau­senden eine neo­li­thische Salz­pro­duk­ti­ons­stätte. Ihre Blü­tezeit lag zwi­schen 4700 und 4200 v. Chr. Salz war zu jeder Zeit ein ent­schei­dender Roh­stoff. Das Salz von Sol­nitsata zeichnet sich durch besondere Reinheit aus. Der Gehalt von Natri­um­chlorid in der Sole liegt bei 67 %.

Sole wurde in flachen Schüsseln erhitzt, um das Wasser zu ver­dampfen. Die Siedlung war ummauert, aber nicht völlig ver­schieden zu zeit­ge­nös­si­schen Tell­sied­lungen der Epoche. Auch wenn die Bevöl­kerung auf etwa 350 Per­sonen geschätzt wird, hält der Archäologe Wassil Nikolov Sol­nizata für einen Ort, der alle Kri­terien einer prä­his­to­ri­schen Stadt erfüllte. So gab es zwei­stö­ckige Gebäude. Dies wird aber all­gemein nicht aner­kannt, da die kul­tu­rellen Kri­terien einer Stadt nicht erfüllt wurden.

Eine große Ansammlung von Gold­ob­jekten in der Nähe hat die Archäo­logen dazu geführt, darüber zu spe­ku­lieren, dass der Salz­handel zu erheb­lichem Wohl­stand der Bewohner führte. So wurde ein gol­dener Anhänger mit einem Gewicht von 24 Karat Gold gefunden.

Die Stätte ist ver­mutlich von einem Erd­beben zer­stört worden.

Für die Ackerbau trei­bende Bevöl­kerung des Neo­li­thikums muss aus ernäh­rungs­phy­sio­lo­gi­schen Gründen eine Salz­zufuhr aus externen Quellen vor­aus­ge­setzt werden. Die Nach­weis­mög­lich­keiten sind für das mit­tel­eu­ro­päische Neo­li­thikum bislang aber sehr beschränkt.

Prof. Vasil Nikolov ver­bindet die Salz­la­ger­stätte in der Nähe des heu­tigen Pro­vadia mit einem wei­teren ein­zig­ar­tigen Fund in der Region – der Nekropole von Varna, in der das älteste ver­ar­beitete Gold der Welt ent­deckt wurde und aus der­selben Zeit stammt wie die Saline.


Quelle: pravda-tv.com