Mehr als nur Legenden: An diesen Orten spukt es

Ver­fallene Sana­torien, ver­lassene Geis­ter­inseln und gigan­tische Kata­komben: Was im Kino der Unter­haltung dient, hat reale Vor­bilder und ver­sprüht im wahren Leben mehr Gän­sehaut als Enter­tainment. An diesen schau­der­haften Orten regiert die Gän­sehaut! Ein unver­gess­liches Erlebnis dürfen hart gesottene Horror-Fans in jedem Fall erwarten, wenn sie diese vier Orte besuchen, die zu den schau­rigsten Adressen der Welt zählen.

Ob es hier wirklich spukt? Besucher der gru­se­ligsten Orte der Welt sind sich sicher, dass unge­wöhn­liche Akti­vi­täten und para­normale Ereig­nisse zur Tages­ordnung gehören! Der Reiz, Geis­ter­städte und Spuk­schlösser zu besuchen, resul­tiert aus dem Ner­ven­kitzel, mit dem die Unter­hal­tungs­branche Fans regel­mäßig ver­sorgt. Während Streaming-Angebote wie Netflix erfolg­reiche Abruf­zahlen mit Serien wie „Spuk in Hill House“ gene­rieren, erfreuen sich Leser an Hor­ror­ro­manen wie Dean Koontz‘ „Das Nachthaus“. Im Gaming-Bereich pro­fi­tieren Spiele wie „Blair Witch“ von dem Spaß am Grusel. Selbst klas­sische Tisch­spiele wie Poker oder Black Jack werden mitt­ler­weile mit gru­se­ligen Set­tings ver­sehen, die alte Legenden der Karibik zum Leben erwecken. „Car­ribean Hold’Em“, das zu den best­be­wer­teten Tisch­spielen im Februar 2021 zählt, können User ihre Karten auf den Tisch legen sich von Piraten und Toten­köpfen in Stimmung bringen lassen. Die Mög­lich­keiten, sich einen Schauer über den Rücken jagen zu lassen, sind vielfältig!

Ganz anders sieht es aus, wenn Mutige einen der vier fol­genden Orte auf eigene Faust ent­decken. Hautnah lassen sich reale Geschichte erleben, die bis heute jedoch eine Menge unge­löster Rätsel offen­baren. Wer traut sich?

Frank­reich: Kata­komben von Paris

Unter den Straßen von Paris ver­birgt sich etwas Grau­en­haftes in gigan­ti­schen Dimen­sionen. Auf ins­gesamt 300 Kilo­metern Länge erstreckt sich unter der pul­sie­renden Haupt­stadt das Reich der Toten in Form unzäh­liger Gänge und Laby­rinthe. Zwei Kilo­meter der end­losen Schächte wurden als Museum der Öffent­lichkeit zugänglich gemacht, in denen die zum Teil offen auf­ge­schich­teten Schädel und Gebeine bestaunt werden können. Rund sechs Mil­lionen Men­schen fanden bis zum 19. Jahr­hundert an diesem dunklen Ort ihre letzte Ruhe­stätte. Die Kata­komben haben zu jener Zeit jedoch auch zur Erschaffung neuer Dinge bei­getragen: Ursprünglich wurde das Gang­system beim Abbau von weißem Kalk­stein erschlossen, welcher zur Errichtung der Kathe­drale Notre-Dame genutzt wurde.

Quelle: Pixabay

Deutschland: Beelitzer Heilstätten

Wirklich furcht­erregend sind die Geschichten, die sich um die Beelitzer Heil­stätten ranken: Der ehe­malige Kran­ken­haus­komplex im bran­den­bur­gi­schen Land­kreis Potsdam-Mit­telmark war nach seiner Eröffnung 1930 eine der füh­renden Lun­gen­heil­stätten Deutsch­lands und ver­fügte über Kapa­zi­täten für bis zu 1.200 Pati­enten. Imposant prä­sen­tieren sich die Gebäude noch heute, aber aus dem Hoch­glanz­kran­kenhaus ist eine schaurig-schöne Ruine geworden, in denen die Spuren der Ver­gan­genheit lebendig zu sein scheinen. Ehemals luxu­riöse Foyers, mar­morne Trep­pen­häuser und die Reste von Chir­urgie und medi­zi­ni­schen Bade­häusern sind heute bevor­zugtes Ziel von Geis­ter­jägern aus aller Welt. Für den Hor­rorfilm „Heil­stätten“, der 2018 in die Kinos, standen die Legenden des ehe­ma­ligen Instituts Pate.

Japan: Hashima, die Geisterinsel

Was ist hier pas­siert? Bis heute stehen For­scher vor einem rie­sigen Rätsel, wenn es um die kleine Geis­ter­insel Hashima geht, die rund 3 Kilo­meter vor Takashima liegt. Auf­ge­schüttet wurde die Insel, um den Arbeitern des dor­tigen Koh­le­abbaus Wohnraum zu ver­schaffen. In den Jahren 1887 bis 1974 pul­sierte hier das Leben. Wer heute einen Blick auf die Insel wirft, ent­deckt jedoch Chaos und Ver­wüstung. Scheinbar flucht­artig schienen die Bewohner die Insel ver­lassen zu haben. In den ver­fal­lenen Hoch­haus­kom­plexen sind zum Teil noch kom­plett ein­ge­richtete Woh­nungen, gedeckte Tische, Fern­seh­sessel und Betten zu sehen, die auf die Rückkehr der Bewohner warten. Ob das Ende der Kohle-Ära der Grund für die Insel­flucht war? Oder hat es hier wirklich schon immer gespukt? Das unge­löste Rätsel zählt zu den unheim­lichsten Mys­terien der Gegenwart.

Quelle: Pixabay

Por­tugal: Capela dos Ossos

Ähnlich der Kata­komben in Paris, beweist die por­tu­gie­sische Kno­chen­ka­pelle im Städtchen Évora, was mor­bider Charme bedeutet. Vom Boden bis zum Dach wurde dieses geschichts­trächtige Gebäude mit mensch­lichen Knochen aus­ge­kleidet. Herz­stück der Kapelle ist der monu­mentale Altar aus Schädeln und Gebein, der ein­drucksvoll kon­struiert wurde. Fran­zis­ka­ner­mönche legten die Kapelle im 16. Jahr­hundert an, um die hoff­nungslos über­füllten Friedhöfe der Umgebung zu ent­lasten und den Ver­stor­benen eine würdige letzte Ruhe­stätte zu ermög­lichen. Ob diese Idee erfolg­reich umge­setzt wurde, sollte jeder Besucher selbst entscheiden.

Woh­liger Grusel ist an all diesen Rei­se­zielen garan­tiert. Doch Besucher sollten den Schau­plätzen auf jeden Fall gebüh­renden Respekt zollen. Welche Kräfte wirklich exis­tieren und wie sich diese auf den Men­schen aus­wirken, wird wohl für immer ein Mys­terium bleiben.