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DNA-Hacking: Drei Chips im Körper – Poli­ti­kerin wirbt auf „RTL“ für Implantate

Im „RTL“-Nachtjournal prä­sen­tierte sich eine Bäuerin aus Nie­der­sachsen, die den ört­lichen Mit­tel­stands­verband der Union leitet, stolz mit drei Chip-Implan­taten in der Hand. Ein Spe­zialist spricht bereits jetzt von DNA-Hacking als Zukunftsvision.

Die im Februar zur Vor­sit­zenden der Mit­tel­stands­union (MIT) von Nord­ost­nie­der­sachsen gewählte Bäuerin Juliane von der Ohe aus Natendorf-Haarstorf (Land­kreis Uelzen) stand am Mittwoch (24.3.) im Mit­tel­punkt des „RTL-Nacht­journals“.

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Der Grund für die Auf­merk­samkeit: Seit 2019 trägt die Land­wirtin nach eigenen Angaben drei Chip-Implantate unter der Haut. Diese dienen ihr unter anderem zum Bezahlen im Dorf­laden, zum Ent­sperren von Com­putern und Haus­türen und zum Steuern der Katzenklappe.

Berüh­rungs­ängste hat sie nach eigenen Angaben keine: Immerhin, so erklärt sie, würden auch Tiere wie Hunde oder Pferde auf ihrem Hof, in Nie­der­sachsen seit län­gerem schon gechippt, was dieses zu einer „ganz alten, erprobten Tech­no­logie“ mache.

Bedenken, die viele Men­schen wegen des Gedankens haben, ein per­ma­nentes Mit­führen von Daten unter der Haut könne gefähr­liche Kon­se­quenzen haben, ver­steht von der Ohe nicht:

„Das sind dann die Leute, die über Google ihren Weg suchen und die über Facebook ihre ganzen Daten preis­geben, die dann vor dieser Tech­no­logie aber Angst haben.“

Juliane von der Ohe wünscht sich eigenen Angaben zufolge auch ein Implantat, das ihre Ausweis- und Gesund­heits­daten per­manent vor­rätig macht – damit im Notfall ein Arzt poten­ziell lebens­ret­tende Daten an Ort und Stelle bekommen könne.

„Kein Unter­schied zum Mit­führen von Karten“

Arzt und Medi­en­jour­nalist Dr. Christoph Specht hält es zwar für „theo­re­tisch zumindest möglich“, dass jemand, der sich in der Nähe der Person befindet, die Daten­chips unter der Haut trägt, diese zumindest aus­lesen könne.

Anfangen könnte damit jedoch keiner etwas, da die Daten ver­schlüsselt würden. Im Ergebnis sehe er keinen Unter­schied zur bereits jetzt üblichen Praxis, die eigenen Daten, die auf bestimmten Karten gespei­chert seien, mit sich zu führen.

Auch in Schweden wurden bereits zahl­reiche Expe­ri­mente unter anderem der schwe­di­schen Bahn abge­brochen. Grund dafür war, dass die Tech­no­logie nicht ein­wandfrei funk­tio­niert und die Chips immer neu beschrieben werden müssen, um die Funktion zu gewähr­leisten. Durch das häufige Re-Implan­tieren der Chips sei das Risiko von Infek­tionen jedoch größer als der gewonnene Nutzen.

Die Gewerk­schaften haben die Tech­no­logie beim Einsatz in Unter­nehmen bislang skep­tisch beob­achtet. „Es geht neben ethi­schen oder phi­lo­so­phi­schen Aspekten darum, welche Vor­teile die Ver­wendung von Mikro­chips den Beschäf­tigten über­haupt bietet und welchen Preis sie dafür am Ende zahlen“, sagte Oliver Suchy, Digi­tal­ex­perte beim DGB-Bundesvorstand.

„Ein bisschen mehr Bequem­lichkeit steht gerade im Arbeits­leben in keinem Ver­hältnis zur digi­talen Über­wa­chung und der Gefahr einer ana­ly­ti­schen Ver­messung durch den Arbeitgeber.“

Die meisten Geschichten würden viel­leicht noch harmlos klingen, doch am Ende sei Chipping ein wei­terer Bau­stein auf dem Weg zum glä­sernen Beschäf­tigten. Deshalb müsse das Implan­tieren eines Chips in jedem Fall frei­willig bleiben.

Chip-Implantate machen Daten „sicherer als alles andere“

Auch ein Anbieter der Tech­no­logie, der die Chips mittels einer Spritze unter die Haut implan­tiert, kommt im „RTL“-Beitrag zu Wort: Digiwell-Gründer Dr. Patrick Kramer gibt an, es kämen mitt­ler­weile „ganze Familien“ zu ihm, „vom Sol­daten über den Maurer bis hin zum Rechtsanwalt“.

Die Chips würden nach dem Prinzip einer Zim­mer­karte im Hotel funk­tio­nieren. Ohne dass eine Bat­terie benötigt würde, senden die Chips Daten, die von einer Quelle in der Nähe regis­triert werden können. Besonders die Bezahl­funktion und der Wunsch, medi­zi­nische Not­fall­in­for­ma­tionen per­manent bei sich zu tragen, machten den Gedanken an ein Implantat populär, berichtet „RTL“.

Kramer nennt spe­ziell das von der EU geplante Immu­ni­täts­zer­ti­fikat – auch als „digi­taler Impf­ausweis“ bekannt – als poten­zi­ellen Anwen­dungs­be­reich der Chip-Implantats-Tech­no­logie. Dort, so Kramer, seien die Daten „sicherer als alles andere“.

Bereits 20 unter­schied­liche Anwendungsfälle

„RTL“ zufolge sollen in Deutschland bereits zum jet­zigen Zeit­punkt etwa 30.000 Men­schen über irgendeine Form von Chip-Implan­taten ver­fügen, die dafür sorgen, dass bestimmte Daten des Trägers diesen 24 Stunden 7 Tage die Woche an jeden Ort begleiten.

Im Interview mit dem Blog „Der Brut­kasten“ erklärt Patrick Kramer, dass es bis dato bereits 20 unter­schied­liche Anwen­dungs­be­reiche für Chip-Implantate unter der Haut gäbe:

„Von der Messung der Kör­per­tem­pe­ratur für die Fami­li­en­planung bis zu Magnet-Implan­taten, um elek­tro­ma­gne­tische Felder zu spüren. Damit kann man zum Bei­spiel hinter einer Wand die strom­füh­renden Kabel ertasten oder einen Induk­ti­onsherd ohne Zuhil­fe­nahme eines Magneten einschalten.“

Er selbst ver­wende an sich selbst fünf Implantate und habe selbst 2.500 ein­ge­setzt. Kramer selbst wechsele aber seine ständig, weil „ich immer wieder alte Implantate raus und neue rein gebe, um zu testen, welche Mög­lich­keiten es gibt“.

Die Arbeit mit der Tech­no­logie sei für ihn „nichts Beson­deres mehr“, erklärt Kramer. Er wolle aber auch „nie wieder zum vor­he­rigen Status zurück“.

Keine RFID-Über­wa­chung

Kommt der RFID-Chip bald für alle? Angeblich hat der Mil­li­ardär Rocke­feller einmal gesagt: Das Ziel der Agenda ist es, eine Welt­re­gierung zu schaffen. Das funk­tio­niert aber nur, wenn alle Men­schen gleich­ge­schaltet sind. Das, was damals wie Science-Fiction oder wie eine Ver­schwö­rungs­theorie klang, ist inzwi­schen vielfach schon Realität.

In den USA gab es 2004 einen Modell­versuch in einigen Kran­ken­häusern. Pati­enten wurde unge­fragt ein RFID-Chip unter die Haut gepflanzt, um sie besser iden­ti­fi­zieren und medi­zi­nisch ver­sorgen zu können. Diese RFID-Über­wa­chung hatte aber einen bit­teren Bei­geschmack, da der Phar­ma­konzern Roche die Chips ent­wi­ckelt hatte.

Besorgnis um die Volksgesundheit

Roche ent­wi­ckelte einen RFID-Chip für Men­schen, die unter Dia­betes leiden. 2004 gründete das Phar­ma­un­ter­nehmen 82 Zentren in der Bun­des­re­publik mit dem Ziel, RFID-Chips zu implan­tieren. Die Besorgnis um die Gesundheit der Bun­des­bürger stand dabei im Vor­der­grund, so ein Sprecher des Unter­nehmens. Von einer RFID-Über­wa­chung war in diesem Zusam­menhang natürlich nicht die Rede.

Heute klingt das alles ein wenig anders, denn die RFID-Über­wa­chung ist in vielen Ländern, wie bei­spiels­weise Schweden, schon etwas All­täg­liches. Viele Men­schen sind deshalb besorgt, sie fürchten eine totale RFID-Über­wa­chung, die mit großen Schritten vor­an­ge­trieben wird. Das pas­siert unbe­merkt von der Bevöl­kerung, die aber beginnt sich zu wehren.


Quelle: pravda-tv.com