“Ver­schwö­rungs­theorie”: Wie die CIA den Begriff erfand, um Regie­rungs­kri­tiker zu diskreditieren!

Im Januar 1967 stand ein Aus­schuss des US-ame­ri­ka­ni­schen Kon­gress bevor, um die Attentate auf Prä­sident John F. Kennedy (am 22. November 1963 in Dallas, Texas) und den Bür­ger­rechtler Martin Luther King (am 4. April 1968 in Memphis, Ten­nessee) zu untersuchen.

Das ver­an­lasste den Aus­lands­ge­heim­dienst CIA zu einem internen Memo. Denn Teile der Öffent­lichkeit glaubten kei­nes­falls den Ermitt­lungs­er­geb­nissen zu den Atten­taten (Ein­zel­täter-Theorien etc.), die zum Ver­stummen gebracht werden mussten. (1)

Oder anders aus­ge­drückt: Die anhal­tende Kritik an den staat­lichen Stellen musste gestoppt werden. Dagegen half nur eines: »Sub­versive Propaganda«.

Dazu ent­wi­ckelte die CIA in ihrem Memo detail­lierte Hand­lungs­wei­sungen und Diskussionsleitlinien.

Der bis dahin »neu­trale« auf­ge­fasste Begriff der »Ver­schwö­rungs­theorie« (»con­spiracy theory«) sollte damit abge­wertet werden, um Angst und Schrecken vor einer Dis­kussion in der Öffent­lichkeit zu erreichen.

Abb.: Archiv Grandt

Dem­entspre­chend sahen die CIA-Anwei­sungen vor, bei­spiels­weise »Kon­takte zu den Eliten des Landes« zu inten­si­vieren und an die Inte­grität der (umstrit­tenen) »Warren-Kom­mission« (Report of the President’s Com­mission on the Ass­as­si­nation of Pre­sident John F. Kennedy – »Kom­mission des Prä­si­denten über die Ermordung von Prä­sident John F. Kennedy«, ein­ge­setzt von Ken­nedys Amts­nach­folger Lyndon B. Johnson am 29. November 1963) zu erinnern.

Spe­ziell aus­ge­bildete »Pro­pa­gan­da­mit­ar­beiter« sollten beschäftigt werden, um jour­na­lis­tische Hin­ter­grund­ar­tikel und Buch-Rezen­sionen ent­spre­chend zu formulieren.

Dazu gehörte vor allem das angeb­liche »Fehlen« von Beweisen für eine Ver­schwörung und dem Umstand, dass so etwas nicht geheim­ge­halten werden könnte. Also genau die Argu­men­tation, der sich heute auch bedient wird!

Somit schaffte es die CIA, von da an eine »Ver­schwö­rungs­theorie« als etwas zu bezeichnen, was eigentlich »kranken Hirnen ver­wirrter Staats­feinde« ent­sprang. Also nichts weiter als ein »Fan­ta­sie­ge­spinst«, fernab jeg­licher Realität.

Abb.: Archiv Grandt

1977 ermit­telte der renom­mierte Reporter Carl Bern­stein, der mit seinem Kol­legen Bob Woodward die »Watergate-Affäre« auf­deckte, dass die CIA min­destens 400 Mit­ar­beiter in Schlüs­sel­po­si­tionen in den ame­ri­ka­ni­schen Medien besaß, um die Bericht­erstattung dem­entspre­chend und nach­haltig zu beeinflussen.

Tat­sächlich war diese CIA-Ope­ration erfolg­reich, denn wer heute mit dem Begriff »Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker« bezeichnet wird, ist nicht nur dis­kre­di­tiert, sondern gesell­schaftlich an den Rand gedrängt. Und jedes unliebsame Thema, das eben­falls damit bedacht wird, ver­kommt zur »Ver­schwö­rungs­theorie« und damit in Misskredit.

Genauso wie das Thema dieses Buches. Aber jetzt wissen Sie auch, an was es liegt!

Das alles hört ich genauso an wie die Methoden, die ver­schiedene Sekten, Welt­an­schau­ungs­grup­pie­rungen und andere anwenden, um Kri­tiker zu dis­kre­di­tieren. Übrigens auch aus den Reihen des Neo-Satanismus!

So verrät der »Insider« Peter-Robert König, selbst Mit­glied in vielen Okkult-Logen- und Orden, offenbar aus »For­schungs­zwecken« (2) über den Ordo Templi Orients (O.T.O.), der in den USA Caliphat heißt, wie dessen »Gegen­maß­nahmen« aussehen:

»Gezieltes Ent­ge­gen­wirken gegen die bisher gelau­fenen Hetz­ge­schichten (…) Alles was über O.T.O. und Schwarz­magie + Sex behauptet wird, in den Bereich der Phan­tasie abschieben, mit dem Hinweis auf man­gelnde Qua­lität der jewei­ligen Autoren (…) Da kann man dann ruhig schon einmal etwas abtreiben, was tat­sächlich DOCH geschieht.« (3)

Es gibt sogar ein »detail­liertes Stra­te­gie­papier (‚Clear Crowleys Name Cam­paign‘), wie man unlieb­samen Jour­na­listen bei­kommen soll. Die Ziel­setzung lässt keine Fragen offen: ‚Policy: To clear Crowley’s name of the slander ins­ti­gated by bigottes jour­na­lists and pro­pa­gated by the sen­sa­tional press.‘« (4)

Frei über­setzt und dem Sinne nach soll so alles als »Ver­leumdung« von »heuch­le­ri­schen« Jour­na­listen dar­ge­stellt werden, das von der »Sen­sa­tions-Presse« pro­pa­giert wird.

Eine andere »Insi­derin« verriet König gegenüber: »You have to whitewash your study.« (5)


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de