Wehrt Euch gegen die Tyrannei: Wie wir dem Bösen in der heu­tigen Zeit begegnen sollten

  1. März 2021, The Rutherford Institute

„Die Kirche muss daran erinnert werden, dass sie weder Herr noch Knecht des Staates ist, sondern vielmehr sein Gewissen. Sie muss Weg­weiser und Kri­tiker des Staates sein und darf diesem niemals als Werkzeug dienen. Wenn die Kirche ihren pro­phe­ti­schen Eifer nicht zurück­er­langt, wird sie zu einem gesel­ligen Club ohne mora­li­scher oder spi­ri­tu­eller Auto­rität verkommen.“ 

Martin Luther King Jr. (A Knock at Mid­night, June 11, 1967)

(von John W. Whit­ehead & Nisha Whitehead
Über­setzung©: Andreas Ungerer)

Wir haben in allen Epochen mit der Frage gerungen, wie Jesus Christus – der Wan­der­pre­diger und revo­lu­tionäre Aktivist, der am Wider­stand gegen den Poli­zei­staat seiner Zeit namens Römi­sches Reich gestorben ist – wohl auf die mora­li­schen Fragen unserer Zeit geant­wortet hätte.

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Würde Jesus bei­spiels­weise, wie so viele evan­ge­likale christ­liche Führer dies in den letzten Jahren tun, dafür plä­dieren, dass die Gemein­de­mit­glieder sich „ihren Anführern und Macht­habern unter­ordnen“, was im ame­ri­ka­ni­schen Poli­zei­staat bedeutet, sich zu fügen, sich anzu­passen, sich zu unter­werfen, Befehlen zu gehorchen, sich der Auto­rität unter­zu­ordnen und im All­ge­meinen alles zu tun, was ein Regie­rungs­be­amter Ihnen sagt? Was würde Jesus tun?

Stu­dieren Sie Jesu Christi Leben und Lehren, und Sie mögen erstaunt darüber sein, wie bedeu­tungsvoll er für unser modernes Zeit­alter ist. Als radi­kaler Non­kon­formist, der die Auto­rität auf Schritt und Tritt her­aus­ge­fordert hat, hat Jesus sein Leben als Erwach­sener damit ver­bracht, den Status quo seiner Zeit in Frage zu stellen, sich gegen die Ver­stöße des Römi­schen Reiches zu wehren und ein Vorbild für den Wider­stand gegen die Tyrannei zu liefern, dem nach ihm nicht nur reli­giöse Men­schen folgen sollten.

Wer die gegen­wärtige, mit Regie­rungs­sperren, Impf­aus­weisen, mili­ta­ri­sierter Polizei, Razzien durch Son­der­ein­satz­kom­mandos (SWAT-Teams), Erschie­ßungen unbe­waff­neter Bürger durch Poli­zisten, Lei­bes­vi­si­ta­tionen am Stra­ßenrand, inva­siver Über­wa­chung und der­gleichen gespickte heutige Zeit erlebt, könnte den Ein­druck gewinnen, dass diese Ereig­nisse bei­spiellos sind. Doch die Merkmale eines Poli­zei­staats und die Gründe seiner Existenz sind heute keine anderen als zu Jesu Zeiten: Kon­trolle, Macht und Geld.

Ähnlich wie das ame­ri­ka­nische Imperium heute war das Römische Reich zur Zeit Jesu gekenn­zeichnet durch Geheim­haltung und Über­wa­chung, eine weit ver­breitete Poli­zei­präsenz, eine wie Ver­dächtige behan­delte und gegen den Poli­zei­staat quasi hilflose Bür­ger­schaft, immer­wäh­rende Kriege, ein Mili­tärim­perium, Kriegs­recht und poli­tische Ver­geltung an jenen, die es wagten, sich der Macht des Staates zu widersetzen.

Das Vor­gehen eines Poli­zei­staats reicht weit über die reine Rechts­durch­setzung hinaus. Tat­sächlich „cha­rak­te­ri­siert sich ein Poli­zei­staat durch Büro­kratie, Geheim­haltung, endlose Kriege, eine Nation von Ver­däch­tigen, Mili­ta­ri­sierung, Über­wa­chung, weit ver­breitete Poli­zei­präsenz und gegen poli­zei­liche Willkür nahezu machtlose Bürger.“

Die frap­pie­rende Ähn­lichkeit des Poli­zei­staats, in dem Jesus lebte (und starb), zum Amerika unserer Zeit, ist mehr als besorg­nis­er­regend. 

Geheim­haltung, Über­wa­chung und Herr­schaft durch die Elite

Je weiter sich die Schere zwi­schen den Wohl­ha­benden und den Armen im Römi­schen Reich geöffnet hat, desto mehr konnte Herr­schaft mit Wohl­stant gleich­ge­setzt werden. Während die unteren Schichten zunehmend ihrer poli­ti­schen Frei­heiten beraubt worden sind, wuchs die Gleich­gül­tigkeit in der Regierung, die sich schlicht von „Brot und Spielen“ ablenken ließ. Ähnlich wie im heu­tigen Amerika, mit seiner man­gelnden Regie­rungs­trans­parenz, der offenen Über­wa­chung im Inland und der Herr­schaft der Reichen, waren die inneren Abläufe des Römi­schen Reiches in Geheim­nisse gehüllt, während seine Führer ständig auf der Suche nach poten­ti­ellen Bedro­hungen seiner Macht gewesen sind. Die hieraus resul­tie­rende lan­des­weite Über­wa­chung wurde in erster Linie vom Militär durch­ge­führt, das als Ermittler, Voll­strecker, Fol­terer, Ord­nungs­hüter, Henker und Ker­ker­meister fun­gierte. Heute kommt diese Rolle der NSA, dem FBI, dem Department of Homeland Security und den im ganzen Land zunehmend mili­ta­ri­sierten Poli­zei­kräften zu. 

Breit­ge­fä­cherte Polizeipräsenz

Das Römische Reich hat seine Mili­tär­kräfte benutzt, um den „Frieden“ zu erhalten und dabei einen Poli­zei­staat errichtet, der in alle Aspekte des Lebens der Bürger hin­ein­ge­reicht hat. Auf diese Weise setzten jene Mili­tär­of­fi­ziere, die zur Bewäl­tigung einer breiten Palette von Rou­ti­ne­pro­blemen und Kon­flikten ein­ge­setzt wurden, den Willen des Staates durch. Heute werden aus lokalen Poli­zisten und Bun­des­agenten zusam­men­setze Son­der­ein­satz­kom­mandos (SWAT-Teams) ein­ge­setzt, um rou­ti­ne­mäßige Durch­su­chungs­be­fehle für kleinere Ver­brechen wie bei­spiels­weise Mari­huana­besitz und Kre­dit­kar­ten­betrug durch­zu­führen. 

Bürger mit wenig Rück­griff auf den Polizeistaat

Als sich das Römische Reich aus­ge­breitet hat, war die per­sön­liche Freiheit und Unab­hän­gigkeit so gut wie ver­schwunden, wie dies auch für jede Form einer wahrhaft lokalen Regierung und das Natio­nal­be­wusstsein galt. In ähn­licher Weise fühlen sich die Bürger im heu­tigen Amerika ange­sichts einer macht­gie­rigen Bun­des­re­gierung weit­gehend machtlos, stimmlos und nicht ver­treten. Da die Bun­des­staaten und Kom­munen durch Bun­des­be­hörden und Ver­ord­nungen unter direkte Kon­trolle gebracht werden, ergreift die Nation ein Gefühl der erlernten Hilflosigkeit.

Endlose Kriege und ein Militärimperium

So wie im heu­tigen Amerika mit seiner Rolle als Welt­po­lizei, bil­deten Krieg und ein über­grei­fendes mili­ta­ris­ti­sches Ethos den Rahmen für das Römische Reich, welches sich von der ita­lie­ni­schen Halb­insel über ganz Süd‑, West- und Ost­europa bis nach Nord­afrika und West­asien erstreckt hat. Neben bedeu­tenden äußeren Bedro­hungen wurden Kriege gegen unbe­stimmte, unstruk­tu­rierte und gesell­schaftlich unter­legene Feinde geführt. 

Kriegs­recht

Schließlich hat Rom eine per­ma­nente Mili­tär­dik­tatur errichtet, welche die Bürger einem uner­reich­baren und unter­drü­cke­ri­schen tota­li­tären Regime aus­ge­liefert hat. In Erman­gelung von Res­sourcen für die Ein­richtung ziviler Poli­zei­kräfte ver­ließen sich die Römer zunehmend auf das Militär, um bei allen Kon­flikten oder Unruhen in den Pro­vinzen ein­zu­greifen, von kleinen Ran­ge­leien bis hin zu groß ange­legten Revolten. Nicht unähnlich den heu­tigen Poli­zei­kräften mit ihren Kriegs­rechts­ma­növern auf ame­ri­ka­ni­schem Boden, ihren mili­ta­ri­sierten Waffen und ihrer „Erst schießen, dann fragen“-Mentalität, lag die Zer­störung des Lebens nor­maler Bürger in den „Händen töd­liche Gewalt aus­übenden römi­schen Sol­daten.“ 

Eine Nation von Verdächtigen

So wie das ame­ri­ka­nische Imperium seine Bürger als Ver­dächtige betrachtet, die es zu ver­folgen, zu über­wachen und zu kon­trol­lieren gilt, betrachtete auch das Römische Imperium alle poten­ti­ellen Wider­ständler, vom gewöhn­lichen Dieb bis zum ernst­haften Auf­stän­di­schen, als Bedrohung seiner Macht. Der Auf­stän­dische wurde als direkte Her­aus­for­derung des Kaisers wahr­ge­nommen. Einem „Ban­diten“ oder Revo­lu­tionär wurde die Fähigkeit zuge­schrieben, das Imperium stürzen zu können, und wurde daher, unter Einsatz der bru­talsten Strafen, bis hin zur Todes­strafe, immer für schuldig befunden. Ban­diten wurden gewöhnlich öffentlich und grausam bestraft, um andere davon abzu­halten, die Macht des Staates her­aus­zu­fordern. Die Hin­richtung Jesu war eine solche öffent­liche Bestrafung.

Akte zivilen Unge­horsams durch Aufständische

Beginnend mit seinem Akt zivilen Unge­horsams im jüdi­schen Tempel, dem Ort des Ver­wal­tungs­sitzes des San­he­drins, des obersten jüdi­schen Rates, hat sich Jesus selbst als poli­ti­scher Revo­lu­tionär gebrand­markt. Als Jesus „mit Hilfe seiner Jünger den Eingang zum Vorhof ver­sperrt hat“ und „jedem, der Waren zum Verkauf oder Handel mit sich führte, verbot, den Tempel zu betreten“, beging er eine eklatant kri­mi­nelle und auf­rüh­re­rische Tat, eine Tat, „die zwei­fellos seine Ver­haftung und Hin­richtung zur Folge hatte“. Da die kom­mer­zi­ellen Ver­an­stal­tungen, die ihrer­seits mit Zustimmung der römi­schen Regierung betrieben wurde, von der reli­giösen Hier­archie unter­stützt worden sind, kann Jesu Angriff auf die Geld­ein­treiber und Händler als Angriff auf Rom an sich betrachtet werden, eine unmiss­ver­ständ­liche Erklärung der poli­ti­schen und sozialen Unab­hän­gigkeit von der römi­schen Unter­drü­ckung. 

Nächt­liche Fest­nahmen im Militärstil

Der Bericht über die Ver­haftung Jesu zeugt davon, dass die Römer ihn als Revo­lu­tionär betrachtet haben. Heu­tigen Razzien von Son­der­ein­satz­kom­mandos unheimlich ähnlich, wurde Jesus mitten in der Nacht, heimlich, durch ein großes, schwer bewaff­netes Geschwader von Sol­daten ver­haftet. Anstatt einfach nach Jesus zu fragen, als sie kamen, um ihn zu ver­haften, haben sich seine Ver­folger im Voraus mit Judas zusam­men­getan. Als Informant der Regierung heckte Judas einen Kuss als geheimes Erken­nungs­zeichen aus und deutete damit an, dass ein gewisses Maß an Täu­schung und Hin­terlist nötig war, um die Koope­ration dieses scheinbar „gefähr­lichen Revo­lu­tionärs“ zu erhalten. 

Folter und Todesstrafe

Zu Jesu Zeiten sind reli­giöse Pre­diger, selbst erklärte Pro­pheten und gewaltlose Demons­tranten nicht kur­zerhand fest­ge­nommen und hin­ge­richtet worden. Tat­sächlich haben die Hohe­priester und römi­schen Gou­ver­neure nor­ma­ler­weise Pro­teste, ins­be­sondere in kleinem Rahmen, sogar erlaubt, um deren Richtung zu bestimmen. Jedoch waren die Regie­rungs­be­hörden darauf bedacht, Anführer und Bewe­gungen, die ihnen als Bedrohung für das Römische Reich erschienen, mög­lichst schnell aus der Welt zu schaffen. Die gegen Jesus erho­benen Vor­würfe – eine Bedrohung für die Sta­bi­lität der Nation dar­zu­stellen, sich zu weigern, Steuern an Rom zu ent­richten und zu behaupten, der recht­mäßige König zu sein – waren rein poli­tisch moti­viert und nicht religiös. Für die Römer war jede dieser Vor­würfe Grund genug, um den Tod am Kreuz zu fordern, welcher nor­ma­ler­weise nur Sklaven, Nicht-Römern, Radi­kalen, Revo­lu­tio­nären und den übelsten Schwer­ver­bre­chern zuge­dacht war.

Jesus wurde Pontius Pilatus „als Störer des poli­ti­schen Friedens“ vor­ge­stellt, als Anführer einer Rebellion, als poli­tische Bedrohung und – was am schwersten wog – als Anwärter auf das Königtum, als „König revo­lu­tio­nären Typs“. Nachdem Jesus von Pilatus formell ver­ur­teilt worden war, ist er zum Tod durch Kreu­zigung ver­ur­teilt worden, „der römische Art der Hin­richtung von des Hoch­verrats über­führten Ver­bre­chern“. Der Zweck der Kreu­zigung bestand weniger in der Hin­richtung des Ver­bre­chers, sondern war vielmehr ein immens öffent­lich­keits­wirk­sames Zeugnis, das eine sichtbare Warnung an alle, die die Macht des Römi­schen Reiches her­aus­fordern wollten, dar­stellen sollte. Daher war sie nur den extremsten poli­ti­schen Ver­brechen vor­be­halten: Hoch­verrat, Rebellion, Aufruhr und Ban­den­bildung. Nachdem Jesus rück­sichtslos aus­ge­peitscht und ver­spottet worden war, wurde er an ein Kreuz genagelt.

Pro­fessor Mark Lewis Taylor hat es fol­gen­der­maßen betrachtet:

Innerhalb der römi­schen Politik galt das Kreuz als Zeichen der Schande, kri­minell zu sein. Gekreu­zigte sind hier­durch als schänd­liche Kri­mi­nelle, ins­be­sondere als sub­versiv gebrand­markt worden. Und es gab Tau­sende, die am Kreuz gestorben sind. Tat­sächlich haben an vielen Weg­ga­be­lungen Kreuze gestanden, und haben, woran uns die neu­tes­ta­ment­liche Gelehrte Paula Fred­ricksen erinnert hat, als eine Art öffent­licher Bekanntgabe gedient, die lautete: „Wer wie dieser Gekreu­zigte handelt, erfährt das­selbe Schicksal wie er.“

Jesus – der Revo­lu­tionär, der poli­tische Dis­sident und gewaltlose Aktivist – lebte und starb in einem Polizeistaat

Jede Reflexion über Jesu Leben und Tod innerhalb eines Poli­zei­staats muss ver­schie­denen Fak­toren Rechnung tragen: Jesus hat sich vehement gegen Dinge wie Imperien, die Kon­trolle von Men­schen, staat­liche Gewalt und Macht­po­litik aus­ge­sprochen. Er hat die poli­ti­schen und reli­giösen Glau­bens­systeme seiner Zeit her­aus­ge­fordert, und die welt­lichen Mächte haben Jesus nicht gefürchtet, weil er ihre Kon­trolle von Thronen und Regie­rungen her­aus­ge­fordert hat, sondern weil er den Mut besaß, den Mäch­tigen die Wahrheit ins Gesicht zu sagen und dies in einer Zeit, in der gerade dies das Leben eines Men­schen kosten konnte, und es vielfach auch getan hat.

Unglück­li­cher­weise ist der radikale Jesus, der poli­tische Dis­sident, dem Unge­rech­tigkeit und Unter­drü­ckung ein Dorn im Auge war, heute weit­gehend in Ver­ges­senheit geraten und durch einen sym­pa­thi­schen, lächelnden Jesus ersetzt worden, der zu reli­giösen Fei­er­tagen her­aus­geholt wird, aber ansonsten, wenn es um Fragen von Krieg, Macht und Politik geht, schweigt.

Nur für jene, die Jesu Leben und Lehren wahr­haftig stu­dieren, ist das dröh­nende Thema das von offenem Wider­stand gegen Krieg, Mate­ria­lismus und Imperien. Wie ich in meinem Buch Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People explizit aus­führe, ist das der, hin­sichtlich des radi­kalen Jesus, des­je­nigen, der Wider­stand gegen das Römische Imperium geleistet hat, und der als Warnung für andere, die tat­säch­lichen Macht­haber nicht her­aus­zu­fordern, gekreuzigt worden ist, und Bei­spiel für unsere moderne Zeit sein muss, zu lösende Widerspruch.

Schließlich gibt es so viel Leid und Unge­rech­tigkeit auf der Welt und so viel Gutes, das von jenen getan werden kann, die den ernst­haften Wunsch haben, Jesu Bei­spiel zu folgen. Wir müssen uns ent­scheiden, ob wir den Weg des geringsten Wider­standes gehen wollen – ob wir bereit sind, die Augen vor dem zu ver­schließen, was Martin Luther King Jr. als die „Übel der Spaltung und läh­menden Aus­wir­kungen der Dis­kri­mi­nierung, als mora­lische Ent­artung reli­giöser Bigot­terie und zer­set­zende Aus­wir­kungen von eng­stir­nigem Sek­tie­rertum, als die den Men­schen Arbeit und Nahrung vor­ent­hal­tende wirt­schaft­lichen Bedin­gungen, Ver­rückt­heiten des Mili­ta­rismus und als die selbst­zer­stö­re­ri­schen Aus­wir­kungen phy­si­scher Gewalt“ bezeichnet hat – oder ob wir ver­wan­delte, „Gerech­tigkeit, Frieden und Brü­der­lichkeit ver­schriebene“ Non­kon­for­misten sein werden.

Wie Martin Luther King in einer im Jahr 1954 gehal­tenen, kraft­vollen Predigt erklärt hat, „War dies, sich nicht anzu­passen, … das Gebot Jesu, des enga­gier­testen Non­kon­for­misten der Welt, dessen ethische Non­kon­for­mität nach wie vor eine Her­aus­for­derung für das Bewusstsein der Menschheit ist.“

Außerdem sagte er:

Wir müssen den Glanz des Evan­ge­liums der frühen Christen wie­der­erlangen, die im wahrsten Sinne des Wortes Non­kon­for­misten waren und sich wei­gerten, ihr Zeugnis nach den welt­lichen Mustern der Welt zu gestalten. Bereit­willig opferten sie Ruhm, Reichtum und sogar ihr eigenes Leben im Namen einer Sache, von der sie wussten, dass sie richtig war. Quan­ti­tativ klein, waren sie qua­li­tativ Giganten. Ihr kraft­volles Evan­gelium setzte solch bar­ba­ri­schen Untaten wie Kin­dermord und blu­tigen Gla­dia­to­ren­kämpfen ein Ende. Schließlich haben sie das Römische Reich erobert für Jesus Christus… Die Hoffnung auf eine sichere und lebens­werte Welt liegt in den Händen dis­zi­pli­nierter Non­kon­for­misten, die sich Gerech­tigkeit Frieden und Brü­der­lichkeit ver­schrieben haben. Die Weg­be­reiter der mensch­lichen, aka­de­mi­schen, wis­sen­schaft­lichen und reli­giösen Freiheit sind alle Non­kon­for­misten gewesen. Legt Euer Ver­trauen bei allem, was den Fort­schritt der Menschheit betrifft, auf die Konformisten!

Die Ehr­lichkeit zwingt mich zuzu­geben, dass trans­for­mierte Non­kon­for­mität, die immer kost­spielig und nie ganz bequem ist, bedeuten kann, durch das finstere Tal des Leidens zu gehen, einen Arbeits­platz zu ver­lieren oder eine sechs­jährige Tochter fragen zu hören: „Papa, warum musst du so oft ins Gefängnis?“ Aber wir irren uns gewaltig, wenn wir annehmen, dass uns das Chris­tentum vor dem Schmerz und der Qual des irdi­schen Daseins schützt. Das Chris­tentum hat immer darauf bestanden, dass das Kreuz, das wir tragen, der Krone, die wir tragen werden, vor­ausgeht. Um ein Christ zu sein, muss man sein Kreuz auf sich nehmen, mit all seinen Schwie­rig­keiten und quä­lenden und tra­gi­schen Inhalten, und es tragen, bis eben dieses Kreuz seine Spuren auf uns hin­ter­lässt und uns zu jenem exzel­len­teren Weg erlöst, der nur durch Leiden entsteht.

In diesen Tagen welt­weiter Ver­wirrung braucht es dringend Männer und Frauen, die mutig für die Wahrheit kämpfen. Wir müssen eine Ent­scheidung treffen. Werden wir wei­terhin zum Pau­ken­schlag von Kon­for­mität und Ehr­erbietung mar­schieren, oder werden wir, auf den Schlag einer weiter ent­fernten Trommel hören, und uns zu ihren wider­hal­lenden Klängen bewegen? Werden wir nur zur Musik der Zeit mar­schieren, oder werden wir, unter dem Risiko von Kritik und Miss­brauch, vor­an­schreiten zur Musik der Ewigkeit, die Seelen rettet?

Der Ver­fas­sungs­rechtler und Autor, John W. Whit­ehead, ist Gründer und Vor­sit­zender der Rutherford Instituts. Seine Bücher, Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People und A Government of Wolves: The Emerging Ame­rican Police State, sind bei www.amazon.com erhältlich. Er ist unter johnw [at] rutherford.com erreichbar. Nisha Whit­ehead ist die Geschäfts­füh­rerin des Rutherford Instituts. Infor­ma­tionen über The Rutherford Institute sind unter www.rutherford.org erhältlich.

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Quelle: https://bit.ly/3fpLVu7

Quelle der Über­setzung: https://wp.me/pbtLuz-530g

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