Atlantis — nur eine Legende?
(von Charles Berlitz 1977)
Ein untergegangenes Imperium, das in den Legenden der Menschheit als >Atlantis< weiterbesteht, ruht heute vielleicht auf dem Meeresboden im Bermuda-Dreieck. Möglicherweise fiel es in ferner Vergangenheit denselben gewaltigen Kräften zum Opfer, für die dieses Gebiet nach wie vor berüchtigt ist.
So wie die in ihm auftretenden Phänomene von Physikern und Meteorologen, Militär- und Zivilbehörden nicht anerkannt werden, lehnen Ozeanographen und Archäologen die neuen, im Dreieck gemachten Entdeckungen ab, die Hinweise auf eine versunkene Zivilisation geben. Aber die Unterwasserforschung, die im Bermuda-Dreieck z. T. auch durch das öffentliche Interesse vorangetrieben wurde, hat vielleicht die ersten konkreten Beweise für den Wahrheitsgehalt der Atlantis-“Legende” gefunden.
Wir alle kennen — zumindest in Umrissen — die Theorie von einer großen verschwundenen Zivilisation, die einst auf einem Kontinent oder mehreren großen Inseln im Atlantischen Ozean existierte, welche in grauer Vorzeit im Meer versanken. Diese Legende hat durch Plato und andere Chronisten des Altertums seit Jahrtausenden die Phantasie der Menschen beschäftigt, obwohl sie fast schon von jener Zeit an, als Plato zum ersten Mal von ihr berichtete, von kritischen Gegnern lächerlich gemacht wurde.
Diese Kontroverse, die nun schon mindestens 2500 Jahre währt und das Thema von über 15000 Büchern und unzähligen Artikeln in beinahe allen Sprachen der Welt bildet, hält auch heute noch an. Wissenschaftler versuchen an verschiedenen Stellen der Erdoberfläche zu beweisen, daß sie die menschliche Urzivilisation gefunden haben, während andere Wissenschaftler bemüht sind, diese Behauptungen zu widerlegen.
Forschungsexpeditionen untersuchen den Boden der Ozeane und Binnenmeere, die tieferen Erdschichten unter Wüsten, die einst Meer waren, Inseln, die vielleicht früher die Berggipfel von jetzt versunkenem Land waren, Bergspitzen, auf denen die Überlebenden der einstigen Naturkatastrophen möglicherweise von den über die Erde hinziehenden Gezeiten angespült wurden, und die Tiefen unter den Eisflächen des Nord- und Südpols, die einst gemäßigte und bewohnbare Zonen waren, bevor die Pole sich an ihre heutigen Positionen verschoben.
Atlantologen [1], d.h. Prähistoriker und Archäologen oder Forscher, die sich für die Atlantis-Theorie interessieren, haben das verschwundene Reich an einer Vielzahl von verschiedenen Stellen der Erde “entdeckt”. Eine Zusammenstellung von Meinungen von 275 Forschern zeigt, wie vielfältig die Ansichten zu diesem Thema sind: 131 placieren das einstige Atlantis wahlweise in 40 verschiedenen Gebieten früher Kulturen außerhalb des Atlantischen Ozeans (und ein Mitglied dieser Gruppe vermutet es auf dem Planeten Venus), während 98 annehmen (das aber bis heute noch nicht eindeutig beweisen konnten), daß Atlantis sich genau dort befand, wo es nach Plato war — auf dem Meeresboden des Atlantischen Ozeans.
Plato, der Atlantis sehr ausführlich in seinen Timaios- und Kritias-Dialogen beschrieb, wurde damals beschuldigt, lediglich eine hübsche Geschichte erfunden zu haben und sie nur interessanter machen zu wollen durch die Behauptung, sie beruhe auf Tatsachen. Er gebe einen Bericht Solons (jenes großen Gesetzgebers Athens) wieder, der während eines Aufenthalts in Ägypten die Priester in Saïs darüber befragte. Diese Priester besaßen, Plato zufolge, auf den Säulen und Wänden ihres Tempels schriftliche Aufzeichnungen über Atlantis. Solons Bericht war Platons Urgroßvater übergeben worden.
Plato beschreibt Atlantis und sein Zeitalter mit Worten, die, obwohl vor 2400 Jahren im alten Griechenland geschrieben, auch heute noch eine geheimnisvolle Faszination ausstrahlen: “… Auf dieser Insel Atlantis bestand eine große und bewundernswerte Königsgewalt, die der ganzen Insel, aber auch vielen anderen Teilen des Festlands gebot; außerdem reichte ihre Macht über Libyen bis nach Ägypten und in Europa bis nach Tyrrhenien…
Sie besaßen eine solche Fülle des Reichtums, wie sie weder vorher in irgendeinem Königreich bestanden hat noch in Zukunft so leicht wieder bestehen wird… Die ganze Außenseite des Tempels war mit Silber überzogen, die Zinnen mit Gold. Im Innern war die Decke von Elfenbein, verziert mit Gold und Messing [2] … Die Schiffsarsenale waren voll von Triëren und allem zur Ausrüstung eines solchen Schiffes gehörigen Materials … Den ganzen Raum nahmen viele dichtgedrängte Wohnungen ein; die Ausfahrt und der größte Hafen waren reich belebt mit Schiffen und Kaufleuten aus allen möglichen Gegenden … Außerdem gab es eine große Anzahl von Elefanten auf der Insel und genügend Futter für alle möglichen wilden und zahmen Tiere …”
Dieses schöne Land ereilte nach Platos Worten ein jäher Untergang: “… Später entstanden gewaltige Erdbeben und Überschwemmungen, und im Verlauf eines schlimmen Tages und einer schlimmen Nacht versank … die Insel Atlantis im Meer …”
Platos detaillierte Schilderung von Atlantis, die angeblich später von ihm selbst und einigen seiner Schüler bei einem Besuch in Saïs verifiziert wurde, ist seit jener Zeit durch alte Überlieferungen bestätigt worden: Durch übereinstimmende Legenden und Bräuche vieler Völker, durch die weltweite Sage von einer großen Flut (Sintflut), der nur wenige Auserwählte entkamen. Eine weitere Bestätigung liefern sprachliche Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen, die ohne die Annahme eines einst bestehenden direkten Kontaktes unerklärlich wären, sowie präkolumbianische [3], auf beiden Seiten des Atlantiks gefundene schriftliche Hinweise auf einen Kontinent oder große Inseln im Atlantik, von wo aus die Zivilisation nach Europa, in den Mittelmeerraum, den Mittleren Osten und nach Amerika gebracht wurde. Die Legenden über einen versunkenen Kontinent und Kontakte mit einer älteren Zivilisation blieben sowohl in Europa wie in Amerika so lebendig, daß die Spanier bei Antritt ihrer transozeanischen Entdeckungsfahrt fest damit rechneten, auf dem Weg zu einem neuen Kontinent Überreste von Atlantis zu finden, während die Azteken und andere indianische Stämme erwarteten, daß weiße Männer oder weiße Götter eines Tages aus ihrer versunkenen Urheimat zu ihnen zurückkehren würden, die viele Indianervölker immer noch “Aztlán” nannten.
Die Ähnlichkeit der Namen, mit denen alte Volksstämme entweder eine versunkene Insel im Atlantischen Ozean, ein verlorenes Paradies oder ein Land bezeichneten, von dem aus sich die Zivilisation in jener früheren Welt ausbreitete, ist ein die Atlantis-Theorie erhärtender Faktor, wenn auch nicht unbedingt ein Beweis dafür, daß ein derartiges Land einst wirklich existierte. Die folgende Aufstellung [siehe Anhang; d. Red.] veranschaulicht die Macht eines Namens und seinen Widerhall in der Geschichte, in Legenden sowie im Bewußtsein der alten Völker, die während einer Jahrtausende dauernden Zeitepoche in einem großen Kreis rings um den Atlantischen Ozean lebten. Obwohl wir nicht wissen, wie die Atlantiden ihr Land nannten, ist das häufige Vorkommen der durch die Buchstaben A, T, L und N gekennzeichneten Laute doch bemerkenswert.
Einen zusätzlichen Hinweis auf das verschwundene ozeanische Reich liefert die Silbe Atl, die sowohl in der Sprache der alten Azteken wie derjenigen der Berber Nordafrikas “Wasser” bedeutet. Möglicherweise enthält sogar die Bibel einen Hinweis auf “das Land vor der Flut” in dem Namen Adam, der den ersten Menschen oder vielleicht auch den ersten zivilisierten Volksstamm bezeichnet.
Die hartnäckigen, wenn auch verschwommenen Erinnerungen an dieses versunkene Land überdauerten die Jahrtausende und trugen wesentlich zur Erforschung des Atlantiks bei, vor allem da bestimmte, nach alten griechischen Vorlagen angefertigte Karten des Mittelalters immer noch Atlantis oder Antilla weit draußen im westlichen Ozean zeigten.
Eine Atlantis-Lokalisierung auf den Bahamas
Ein Absatz in Platos Bericht paßt […] besonders auf Inseln im Bermuda Dreieck — die Bahamas, Bermudas und Antillen — und beeinflußte die Entdeckung der Neuen Welt durch Kolumbus. Plato sagt bei der Beschreibung der Lage von Atlantis:
“… Denn damals [9000 Jahre vor Platos Zeit oder 15 000 vor der unserigen] konnte man das Meer dort noch befahren, es lag nämlich vor der Mündung, die bei euch >Säulen des Herakles< heißt, eine Insel, größer als Asien [der Mittlere Osten] und Libyen [Nordafrika] zusammen, und von ihr konnte man damals noch nach den anderen Inseln hinüberfahren und von den Inseln auf das ganze gegenüberliegende Festland, das jenes in Wahrheit so heißende Meer umschließt. Erscheint doch alles, was innerhalb der genannten Mündung liegt, nur wie eine Bucht mit engem Eingang; jener Ozean aber heißt durchaus mit Recht also und das Land an seinen Ufern mit dem gleichen Recht ein Festland…”
Dieser 2000 Jahre vor Kolumbus schriftlich festgehaltene Hinweis auf einen Kontinent im westlichen Atlantik ist typisch für eine im Altertum und Mittelalter allgemein verbreitete Überzeugung, die einen zusätzlichen Ansporn für Kolumbus, der ein überzeugter Leser Platos war, darstellte. Außerdem teilte ihm ein Gelehrter vor Antritt seiner großen Entdeckungsfahrt brieflich mit, daß er seine Flotte wahrscheinlich auf einer der übrig gebliebenen Inselreste von Atlantis mit neuen Vorräten versorgen könnte. Besonders interessant in Platos Bericht ist sein Hinweis auf “andere Inseln”, der sich auf eine Reihe großer Landmassen vor der amerikanischen Küste bezieht, die gemäß Platos Schilderung einst viel größer und zahlreicher gewesen sein müssen als heute.
In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß Plato sich auf eine ziemlich genau festgelegte Periode der Vergangenheit bezieht, und wie immer es auch mit der Exaktheit seiner Angaben über Atlantis bestellt sein mag, so ist doch erstaunlich, daß er Inseln vor der Küste eines damals scheinbar noch unbekannten Kontinentes beschreibt. Zu jener Zeit, über die Plato berichtet, gab es im Atlantischen Ozean Landmassen, welche viel größere Inseln zwischen den heute noch existierenden umfaßten, sowie andere, heute nicht mehr vorhandene Inseln; auch das Küstenland erstreckte sich bis weit in den Atlantik hinaus.
Der Ozean war damals ungefähr 300 Meter flacher als heute, d.h. bevor das beim Abschmelzen der Dritten Eiszeit [‘Würm V’; d. Red.] frei werdende Wasser die Ozeane zu ihrer jetzigen Höhe ansteigen ließ. Weite Gebiete des heutigen Meeresbodens waren damals noch Küstenland, große Inseln oder Landverbindungen zwischen den Inseln. Bemerkenswerte Beweise für dieses Ansteigen der Weltmeere findet man im Gebiet der Bermuda-Dreiecks, wo die ausgedehnten Unterwasser-Bänke Floridas und der Bahamas mit ihren geräumigen unterseeischen Höhlen — den ‘Blauen Löchern’ — vorhandenen Stalagmiten und Stalaktiten (Nadeln und Kalkstein-“Eiszapfen”, die durch das von der Höhlendecke herabtröpfelnde Sickerwasser entstehen, jedoch nur, wenn diese Höhlen sich über Wasser befinden), die Korallen-Formationen in verhältnismäßig großer Tiefe (Korallen bilden sich normalerweise nur dicht unter der Wasseroberfläche), die Entdeckung von Sandstränden tief im Ozean (Sandstrände entstehen durch die Brandung an den Küsten) und die Ergebnisse von Bodenuntersuchungen in der Karibik (Duke-Universität, 1969), bei denen Proben von Eruptivgestein an die Oberfläche gebracht wurden, was auf eine kontinentale Bodenbeschaffenheit hinweist.
Bodenproben oder sogenannte ‘Kerne’ in der Nähe der Azoren weit draußen im Atlantik erbrachten ebenfalls Resultate, die auf ein starkes Ansteigen des Wasserspiegels oder ein Absinken der ehemaligen Landgebiete schließen lassen, und zwar besonders die vom Meeresboden heraufgeholten Proben von Tachylit, einer glasig ausgebildeten basaltartigen Lava, die man erstmals 1898 anläßlich der Reparatur des Transatlantik-Kabels fand und erneut 1969 durch eine sowjetische ozeanographische Forschungsexpedition. Die Bedeutung der Tachylit-Funde beruht auf der Tatsache, daß diese basaltartige Lava sich nur bei Abkühlung über Wasser glasig ausbildet, ansonsten jedoch kristallin. In beiden Fällen wurden die Funde auf ein Alter von ungefähr 15 000 Jahren datiert. Außerdem legen ‘Kerne’, die dem Meeresboden bei den Azoren entnommen wurden, in überzeugender Weise die Vermutung nahe, daß das zutage geförderte Gestein über dem Meeresspiegel komprimiert wurde.
Wenn wir von einem generellen Absinken des heutigen Meeresspiegels von 330 Meter ausgehen, mit einem Spielraum für sogar noch größere, durch Vulkanausbrüche während des plötzlichen Ansteigens des Wassers verursachten Schwankungen, können wir uns im Geist die Form der vor ungefähr 12 000 Jahren im westlichen Atlantik vorstellen (Abb. 5): Die Bahama-Bänke lägen über Wasser und bildeten ein großes Landgebiet mit weiten Buchten, wie der heutigen Tongue of Ocean oder dem Exuma-Sund, und Meeresdurchfahrten wie dem Nordost-Providence-Kanal.
Kuba und die anderen Antillen wären viel größer, und einige Inseln wären durch Land miteinander verbunden, wo heute nur noch die Gipfel überfluteter Berge über die Meeresoberfläche ragen. Florida würde sich östlich in den Atlantik erstrecken und im Westen weit in den Golf von Mexiko. Die östliche Küstenlinie von Florida nach Long Island würde 100 bis 150 Kilometer weiter draußen im Meer verlaufen als heute, und der Hudson würde sich auf seinem Weg ins Meer durch gewaltige, jetzt unterseeische Canyons bahnen. Weiter draußen im Atlantik würden die Bermudas eine große Insel bilden, und die ihnen heute vorgelagerten Unterwasserbänke sowie einige der unterseeischen Berge würden über der Wasseroberfläche liegen, während ihre Küste entlang der heutigen Bermuda-Schwelle verliefe.
Weiter südlich der europäisch-afrikanischen Seite des Atlantiks wären Madeira und die [[Die Kanarischen Inseln und Atlantis|Kanarischen Inseln] bedeutend größer als heute, wobei sie möglicherweise durch eine Landbrücke mit Afrika verbunden wären, während weiter in der Mitte des Atlantiks das heute verhältnismäßig kleine Landgebiet der Azoren eine Reihe großer Inseln und Buchten wäre, die insgesamt eine größere Landfläche als Japan einnähmen und auf dem Azoren-Plateau am Nordatlantischen Rücken lägen. Zwischen den Azoren und den Bahamas liegt nördlich der Bermudas die Sargasso-See, ein eigenartiges unbewegtes Meeresgebiet inmitten des Ozeans, das durch schwimmende Algen (Sargassum) gekennzeichnet wird. Diese Meeresalgen sind vielleicht das Entwicklungsprodukt von Erdpflanzen, die sich, als das Land versank, erfolgreich an die neuen Umweltbedingungen anpaßten.
Die Theorie von einem einst im Atlantik vorhandenen Inselreich basiert auf der Annahme, daß viele heutige Meeresgebiete früher Land waren oder auch umgekehrt, so wie im Fall der Sahara, wo Meeresmuschel-Funde und andere Überreste maritimen Lebens darauf hindeuten, daß diese Wüste einmal Meer war.
Doch alle Legenden und Überlieferungen und alle Vermutungen, daß die Menschheit einst auf den viel größeren Inseln und Archipelen im Atlantik ein ozeanisches Imperium aufbaute, dessen versunkene Städte, Tempel und mit goldenen Dächern versehenen Paläste, dessen Häfen und Mauern jetzt vielleicht unter den Wassermassen des Atlantiks begraben liegen, all diese Vermutungen bleiben eine Theorie, bis tatsächliche Überreste dieser Bauten oder Ruinen gefunden werden.
Historiker und Archäologen sind verständlicherweise nicht bereit, die einstige Existenz von Atlantis auch nur in Erwägung zu ziehen, und so findet die Atlantis-Theorie als solche die Ablehnung der Wissenschaftler. Anhänger dieser Theorie werden meist sogar für Phantasten oder Sonderlinge gehalten. Man kann diese Einstellung vielleicht sogar teilweise verstehen, denn falls tatsächlich die einstige Existenz einer die damalige Welt beherrschende Seemacht wie Atlantis beweisen würde, müßte die gesamte Menschheitsgeschichte neu geschrieben und die Anfänge der menschlichen Zivilisation [müssten] Jahrtausende weiter zurückdatiert werden als die frühesten Kulturen wie die der Ägypter, Sumerer, Babylonier und der früher seefahrenden Mittelmeervölker.
Wie um den Standpunkt des wissenschaftlichen Establishments zu bestätigen, hatte man in jahrzehntelanger Atlantisforschung in den grünlichen oder violetten Tiefen des Atlantiks bis vor kurzem nur von Flugzeugen oder Fischerbooten aus Überreste [oder vermeintliche Überreste: siehe Es ist nicht alles Gold, was glänzt — Fakes und Fehlinterpretationen rund um Bimini; d. Red.] von Städten, Mauern und Straßen entdeckt. Diese Unterwasserbauten wurden meist bei ungewöhnlichen Wetterbedingungen und anormal klarem Wasser gesichtet und konnten dann später nicht wiedergefunden werden.
Einige dieser Berichte tat man als Einbildung von Piloten ab oder erklärte sie — vor allem, wenn es sich um küstennahe Gebiete handelte — mit der Verstocktheit der Fischer, die angeblich nichts von ihren Funden verraten wollten. Auf einigen Inseln im Atlantik sowie an der amerikanischen Ostküste wurden Ruinen gefunden, die nicht den früher dort vorhandenen Kulturen entsprechen und allgemein den Phöniziern (die ihre Seefahrten unter Androhung der Todesstrafe geheimhielten) oder anderen präkolumbischen Entdeckern zugeschrieben werden.
Dr. Maurice Ewing, der bekannte Ozeanograph, begründete seine Meinung zum Thema Atlantis mit seinen eigenen Erfahrungen zum Thema Atlantis mit seinen eigenen Erfahrungen und der Tatsache, daß er “dreizehn Jahre lang den Mittelatlantischen Rücken erforschte (und) keine Spur von versunkenen Städten fand”, wobei er allem Anschein nach davon ausgeht, daß ’nicht sein kann, was er nicht fand’. Zwei andere Prähistoriker und Verfasser von Büchern über Atlantis, Armando Vivante und J. Imbelloni aus Argentinien, verbrachten mehrere Jahre mit Forschungen über dieses Thema und kamen nicht nur zu der Schlußfolgerung, daß es niemals ein Atlantis gab, sondern auch zu der Erkenntnis, daß das Studium dieser Theorie eine Zeitverschwendung sei [sic!; d. Red.]. Ob sie nun damit die Zeit meinten, die sie der Fertigstellung ihrer Bücher widmeten, erläuterten sie nicht näher.
Auf Spurensuche im Bermuda-Dreieck
In den letzten Jahren [Berlitz veröffentlichte dies 1978; d. Red] haben sich jedoch Entwicklungen angebahnt, die sehr wohl die ersten Mosaiksteine des authentischen Beweises für den Wahrheitsgehalt der Atlantis-Theorie sein können, ob dies nun dem akademischen Establishment paßt oder nicht, und auch auf die Gefahr hin, daß dadurch die wohlgeordneten Datentabellen über die Kulturen der Frühgeschichte durcheinander geraten. Diese Entdeckungen wurden an einer Stelle gemacht, an der es ausgesprochen logisch ist, nach dem einstigen Atlantis zu suchen — auf den unterseeischen Bänken und in den Buchten des Bermuda-Dreiecks.
Unterwasserruinen, die offensichtlich Überreste von aus gewaltigen Steinblöcken errichteten Fundamenten, Straßen, Mauern und Gebäuden waren, wurden zum ersten mal 1968 bei Bimini und Andros entdeckt; in einigen Fällen wurden sie zuerst aus der Luft gesichtet und dann von Tauchern bestätigt, manchmal aber auch bei klarem Wasser von Booten aus auf dem Meeresgrund gesehen. Es ist natürlich möglich, daß Fischer und ortsansässige Taucher diese Ruinen schon früher entdeckten und wegen möglicherweise vorhandener Schätze — archäologische Artefakte oder Gold — tiefstes Stillschweigen bewahrten.
Wahrscheinlich ist jedoch, daß durch Stürme und seismische Veränderungen des Meeresbodens einige dieser unterseeischen Ruinen freigelegt wurden, ein Vorgang, durch den sich höchst seltsamerweise die Prophezeiung bewarheitete, die Edgar Cayce, der berühmte Hellseher und PSI-Forscher, 28 Jahre vor diesem Ereignis in einer seiner vielen Tranceaussagen über Atlantis machte. Cayce sagte im Jahr 1040: “Poseidia wird unter den ersten Teilen von Atlantis sein, die wiederauftauchen. Vermutlich 1968 und 1969. Also recht bald!”
Die Umstände der Entdeckung des unterseeischen Bimini-Walls (oder Dammes) durch die Ozeanographen Dr. Manson Valentine, Dimitri Rebikoff, Jaques Mayol und andere und die Entdeckung des ersten Andros-“Tempels” (Abb. 8) aus der Luft durch die Piloten Trig Adams und Bob Brush wurden ausführlich in mehreren Büchern beschrieben (so auch in Mysteries From Forgotten Worlds, Doubleday 1972). Diese ersten Entdeckungen wurden fast sofort von Archäologen und Ozeanographen dementiert. Der Andros-Tempel Siehe: [4] und andere in der Nähe gemachte Funde wurden als “Hummerkolonien” oder rechteckige Sammelbecken für Schwämme und Muscheln abgetan, obwohl sie sorgfältig aus Steinblöcken errichtet wurden. Vom Bimini-Wall behauptete man, er sei eine natürliche Abbruchkante von Küstenfelsen, die nur Phantasten für einen Wall oder eine Straße halten könnten.
Seit der ersten negativen Reaktion des archäologischen Establishments auf die unterseeischen Entdeckungen bei den Bahamas haben eine ganze Reihe privater und anderer Expeditionen sowie auch mehrere Filmgesellschaften, angelockt von dem allgemeinen brennenden Interesse am Bermuda-Dreieck, Unterwasser-Untersuchungen und Filme in diesem Gebiet gemacht, durch welche die Existenz einer beachtlichen Anzahl weiterer unterseeischer Bauten bewiesen wurde. Unterwasserstraßen, zyklopische Mauern, mit Steinplatten belegte Fußböden, Pyramidensockel, Dämme, in konzentrischen Kreisen angeordnete riesige Steinblöcke und sogar Grabsteine, gemeißelte Säulen und Statuen wurden an verschiedenen Stellen auf dem Meeresgrund in den Bahamas, besonders bei Bimini, Andros, Exuma, Caicos und Cat Cay gefunden.
Bei den Bermudas sollen Statuen vom Meeresboden heraufgeholt und ganze unterseeische Städte gesichtet worden sein. Unterwasserbauten wurden auch bei den Kanarischen Inseln und den Azoren entdeckt, vor den Küsten Nordafrikas und Spaniens, der Nordküste Kubas und vor dem Kontinentalsockel der Vereinigten Staaten. Vor der Küste Yucatans und Venezuelas fand man unterseeische Dämme und gigantische Mauern. [siehe: Berlitz, Das Atlantis-Rätsel, Zsolnay 1976]. Die Tiefe, in der sich diese Ruinen befinden, variiert zwischen 10 und 2250 Meter.
Auch die Fundorte an den Bahama-Bänken — in den Bahamas wurden die meisten dieser Ruinen gefunden, vielleicht weil dort so häufig nach ihnen gesucht wird — weisen verschiedene Tiefen auf. Bei [den] Caicos scheinen unterseeische Straßen aus großen Tiefen zu kommen und dann über die seichten Stellen und einen Teil der Insel zu führen. Der Bimini-Wall verläuft mit seiner sichtbaren Länge von etwa 1000 Meter in Tiefen zwischen 8 und 12 Meter.
Bei Nord-Bimini wurde ein labyrinthisches Gewirr von Mauern oder Kammern in etwa 30 Meter Tiefe aus der Luft photographiert. Weiter entfernt von der Küste wurden angeblich [5] in 60 bis 100 und dann wieder in 167 Meter Tiefe große Pyramiden von Piloten gesichtet und von Tauchern untersucht, wobei letztere die Fundstelle nur höchst ungern verraten.
Diese Geheimniskrämerei wird durch das archäologische “Unterwasser-Fieber”, wie man es nennen könnte, ausgelöst. Jeder Taucher will die Fundstelle für sich behalten, um den Fund oder etwaigen Schatz für sich ausbeuten zu können, ja vielleicht sogar die Ruinen zu sprengen, um schneller an das erhoffte Ziel zu gelangen. [6] Glücklicherweise hat die Regierung der Bahamas Maßnahmen zum Schutz der Unterwasserfunde ergriffen und ein Museum in Freeport für die Sammlung der Artefakte eröffnet, die vom Meeresboden heraufgeholt werden können.
Erst im vergangenen Jahr [1977; d. Red] wurde der eindeutige Beweis dafür erbracht, daß diese ungewöhnlichen Mauern und Ruinen nicht nur alten Ruinen ähnelnde Felsformationen sind und daß die Artefakte auf dem Meeresboden kein “Tiefenstrandgut” sind, d.h. nicht von Schiffbrüchen von früheren Jahrhunderten stammen. [7] Eine Reihe von Expeditionen (Poseidia 1 und 2), die Dr. David Zink von der Lamar-Universität durchführte sowie unabhängige Tauchversuche von Dr. M. Valentine und Dr. J. Thorpe und andere bestätigen, daß die riesigen Steinblöcke des Bimini-Walls nicht Teil des Küstenfelsens sind.
Wie ein nicht mit der Anordnung dieser Steinblöcke übereinstimmender Riß im Meeresboden beweist, stellt der Wall — oder die Straße — keine natürliche Bodenformation dar, sondern wurde künstlich errichtet — teilweise auf sogar noch erhaltenen Pfeilern, was eindeutig gegen eine natürliche Entstehung sprechen dürfte. Die zahlreichen anderen, überall zwischen den Inseln entdeckten unterseeischen Bauten werden gegenwärtig untersucht, während man laufend weitere Überreste von Unterwasser-Konstruktionen, Mauern, Fundamenten und Pyramiden in zunehmend größeren Tiefen findet.
Ob Edgar Cayce nun wirklich meinte, daß Atlantis mit seinen goldenen, von Seetang überwucherten Palästen 1968 aus dem Meer auftauchen würde, oder nicht, so hat seine Prophezeiung sich dennoch in ihrem wesentlichen Gehalt erfüllt, da zum Staunen der ganzen Welt 1968 unterseeische Gebäude und Artefakte einer versunkenen Zivilisation sichtbar wurden — und die Wiederentdeckung einer versunkenen Welt geht in genau jenen Gebieten des Atlantiks weiter, in denen sich Atlantis den Legenden zufolge einst befand.
Diese Ruinen können nicht von einer uns bekannten Kultur stammen, da der Wasserspiegel der Weltmeere Jahrtausende vor dem ersten, von uns geschichtlich erfaßten Zeitpunkt 300 Meter anstieg. Falls die Phönizier, Minoer, Wikinger, Iren oder irgendein anderes jener Völker, die möglicherweise schon vor Kolumbus Amerika entdeckten [siehe: Präkolumbische, transatlantische Kontakte; d. Red.], diese gewaltigen Bauten dort errichtete, wo man sie jetzt fand, hätten sie diese unter Wasser bauen müssen.
Zur Zeit der Drucklegung dieses Buches wurde von einer weiteren, höchst ungewöhnlichen Entdeckung im Bermuda-Dreieck berichtet, die nicht, wie viele der anscheinend von Menschenhand stammenden Überreste auf dem Kontinentalsockel der Vereinigten Staaten oder der Bermuda-Bänke gelegen ist, sondern auf dem Meeresgrund selbst, wobei die Meerestiefe zwischen 270 und 420 Meter schwankt. Bei dieser Entdeckung scheint es sich um eine gigantische, mindestens 140 Meter hohe Pyramide zu handeln, deren Basisseiten jeweils etwa 150 Meter messen. […] [siehe: Wenn der Berg zum Propheten kommt: Die Berlitz-Pyramide; d. Red.]
Durch das große Interesse am Bermuda-Dreieck und seine Erforschung ist möglicherweise eines der ältesten Rätsel der Menschheit gelöst worden, das Rätsel: Gab es einst bewohnte und zivilisatorisch entwickelte Landmassen im westlichen Atlantik? Wie Aufklärungsflüge über Teilen des Atlantiks, in denen man aus großen Höhen den Meeresboden und somit auch etwaige vorhandene unterseeische Bauten sehen kann, gezeigt haben, warten weitere Ruinen und vielleicht sogar die Überreste ganzer Städte auf den Bänken und Abhängen des atlantischen Kontinentalsockels darauf, durch U‑Boote, speziell dafür konstruierte Unterwasserfahrzeuge und vielleicht eines Tages auch durch Taucher näher untersucht zu werden.
Veränderungen der Oberflächenstruktur und des Bewuchses auf dem Meeresboden haben gezeigt, daß von den Ruinen prähistorischer Bauten, auch wenn sie von Sand und Seetang bedeckt sind, immer noch schemenhafte, aber deutliche Umrisse zu sehen sind, deren recht- oder viereckige Formen erkennen lassen, daß die Ruinen dieser Konstruktionen nicht nur unter den Wassermassen des Ozeans, sondern auch unter den oberen Schichten des Meeresboden begraben liegen.
Falls eine Zivilisation im westlichen Atlantik von einer Naturkatastrophe weltweiten Ausmaßes vernichtet wurde, müssen ihre Städte zerstört worden und viele der Ruinen im Verlauf von 11.500 Jahren in oder unter den Meeresboden gesunken sein, vor allem, falls die vulkanische Tätigkeit seit jener Katastrophe in diesem Gebiet nie mehr völlig aufhörte, wie es heute erwiesen zu sein scheint.
Obwohl es wissenschaftlich erwiesen ist, daß die Weltmeere während der vergangenen 12.000 Jahre erheblich anstiegen und die weiten Gebiete, in denen man die Unterwasserruinen entdeckte, überflutet wurden, wissen wir nichts näheres über den Untergang von Atlantis – lediglich, daß es im Meer versank. Versank es tatsächlich “im Verlauf eines schlimmen Tages und einer schlimmen Nacht” in “gewaltigen Erdbeben und Überschwemmungen”, wie Plato berichtet? Beschwor die Zivilisation der vorsintflutlichen Welt ihren eigenen Untergang durch Experimente mit den Kräften der Natur herauf?
Trug ein prähistorischer Atomkrieg, wie er in dem uralten Hindu-Epos, dem Mahabharata, so merkwürdig genau beschrieben wird, zum Abschmelzen der Gletscher und zur Überflutung der Erde bei? Sogar der Aufprall eines Planetoiden auf die Erdoberfläche im südlichen Teil des Bermuda-Dreiecks wurde als mögliche Erklärung angeführt, und der verstorbene Otto Muck, Autor des Buches Atlantis — Gefunden (Stuttgart 1954) glaubte — vielleicht etwas zu sehr von seiner eigenen Begeisterung mitgerissen -, daß seine Forschungen über den Kalender der Mayas ergaben, daß das unserem Kalender entsprechende Datum eines derartigen Planetoidenaufpralls der 5. Juni 8498 v. Chr. war.
Genauso, wie durch die Erforschung des Meeresbodens im Bermuda-Dreieck Überreste einer möglicherweise prähistorischen atlantischen Zivilisation entdeckt wurden, kommen wir durch Untersuchungen über das Versinken atlantischer Landgebiete vielleicht einer Erklärung über die heutzutage im Dreieck ereignenden Phänomene näher. Die Gezeitenkräfte, seismischen oder sogar kosmischen Kräfte, die jene einst bewohnten und nun versunkenen Landmassen vernichteten, sind möglicherweise auch heute noch nach Tausenden von Jahren dort aktiv. Die Karibik und der benachbarte Teil des Westatlantiks bilden eine der vulkanisch aktivsten Zonen der Erde, für die plötzliche und heftige Orkane typisch sind, deren Name “Hurrikan” sich von “Hurikan” ableitet, dem Namen eines zerstörerischen Gottes der karibischen Indianer, der ihrer Überlieferung nach die Sintflut auslöste.
Ronald Waddington aus Burlington, Kanada, der sich mit Forschungen über das Bermuda-Dreieck befaßt, hat eine interessante Hypothese über natürliche Kräfte, die auf übernatürliche Weise im Dreieck wirken, aufgestellt, und auch den Versuch gemacht, das Verschwinden von Flugzeugen, Schiffen, Passagieren und Besatzungen logisch zu erklären:
“Meine Hypothese basiert auf der Tatsache, daß ständig unterirdische Vulkanausbrüche stattfinden. Es ist denkbar, daß infolge der großen Tiefen der Geosynklinalen [8] unter dem Atlantik und der dort wirkenden hohen Druckverhältnisse in diesem Gebiet ganz andere vulkanische Ausbrüche stattfinden als jene, durch welche die Atolle des Pazifiks entstanden. In diesen unbekannten Tiefen öffnen sich vielleicht Risse, und unter dem enormen, von den heißen Gasen im Erdinnern erzeugten Druck werden möglicherweise schubweise Portionen eines radioaktiven, hoch magnetischen Stoffes ausgestoßen, der in nichts dem gleicht, was der Mensch kennt.
Dieser Stoff würde sich mit ungeheurer Geschwindigkeit fortbewegen, ähnlich einer Flüssigkeitsrakete. Wenn dieser Stoff ähnlich einer Polarisrakete die Wasseroberfläche durchbricht, wirkt er in seinem Bestreben, sein Elektronengleichgewicht zu ändern, vielleicht wie ein starker kosmischer Strahl. Diese Strahlen könnten bei einem in ihr magnetisches Feld geratenen Flugzeug einen Kuzschluß aller elektrischen Geräte verursachen. Durch den Ausfall des gesamten elektrischen Antriebssystems würde das Flugzeug schlagartig allen Auftrieb verlieren und in ein für den Piloten unkontrollierbares Trudeln geraten, da ja auch die Steuerung versagen würde.
Dieser jähe Energieausfall würde erklären, warum kein Pilot jemals einen SOS-Ruf funken konnte, obwohl einige in direkter Funkverbindung mit Bodenstationen waren. Die vermuteten Explosionen von Flugzeugen im Flug ließen sich dadurch erklären, daß die Gasdämpfe sich durch Funkenbögen entzündeten, die durch elektrische Kurzschlüsse beim Einfliegen in das Magnetfeld entstanden.
Die Wirkung dieser Phänomene auf Schiffe wäre recht verschieden. Teile dieses radioaktiven Stoffes könnten mit der Geschwindigkeit einer Wasserstoffbombe [?; d. Red.] zur Meeresoberfläche emporschießen und wie die Spitze eines Torpedos — und mit der gleichen vernichtenden Wirkung — in den Stahlrumpf von Schiffen eindringen. Es ist durchaus denkbar, daß ein von einer derartigen atomaren Kraft getroffenes Schiff sich spurlos auflöst, was erklären würde, weshalb nie Überlebende oder Wrackteile gefunden werden.
Das seltsame Phänomen der treibend aufgefundenen verlassenen Schiffe ließe sich erklären, wenn man davon ausginge, daß diese Ausbrüche wie alle uns bekannten Vulkanausbrüche sowohl an Stärke als auch an Dauer variieren. Diese Schiffe wurden vielleicht von kleinen Teilen des geheimnisvollen Stoffes getroffen, die nicht stark genug waren, das Schiff zum Sinken zu bringen. Der grauenerregende Anblick dieser plötzlich aus dem Meer emporschießenden Feuerbomben würde jedoch eine derartige Panik unter der Besatzung auslösen, daß alle ins Wasser sprängen [sic!; d. Red.]. Die gewöhnlich bei einem unterseeischen Vulkanausbruch heftig aufgepeitschten See würde, verbunden mit der kopflosen Panik der Besatzung, bei einem solchen Unglück jegliche Hoffnung auf Überlebende zunichte machen.
Die Mitteilungen der wenigen Funker, die imstande waren, das zu beschreiben, was sie sahen, bevor ihre Funkgeräte verstummten, ergeben nicht den geringsten Sinn. Bringt man sie jedoch in Verbindung mit derartigen Feuerbällen und einem Aufruhr in der See, wie eine unterseeische Störung dieser Art sie auslösen würde ist ihr Sinn ganz klar und völlig logisch. Die Tatsache, daß dies mysteriösen Geschehnisse sich nur zu bestimmten Zeiten ereignen und tausende von Flugzeugen und Schiffen in diesem Gebiet unbehelligt bleiben, scheint darauf hinzuweisen, daß diese Vorfälle ebenso wie Vulkanausbrüche zyklisch bedingt auftreten.
Diese Art seltsamer Ausbrüche könnte natürlich auch in anderen Gebieten wie z.B. im Pazifischen Ozean fern vielbefahrener Schiffahrtsrouten und Fluglinien vorkommen. Vielleicht sollte man mysteriöse Vermißtenfälle, die sich in der Nähe Japans und in anderen Teilen des Pazifiks ereigneten, näher untersuchen, um zu sehen, ob sie ebenfalls in dieses Schema tiefer Geosynklinalen und unterirdischer Furchen passen…”
Obwohl Waddingtons Hypothesen keinen Zusammenhang zwischen Atlantis und den gegenwärtigen Geschehnissen im Bermuda-Dreieck aufzeigen, ist es nicht ausgeschlossen, daß die von ihm beschriebenen Vorgänge sich bis zum heutigen Tag fortsetzen und sozusagen ein ‘Nebenprodukt’ der Katastrophe darstellen, durch die das einstige atlantische Reich im Meer versank. Die ehemalige Existenz von Atlantis und die heutige Existenz des Bermuda-Dreiecks sind zwei der geheimnisvollsten Rätsel, die der Atlantik in seinen Tiefen birgt. Die Lösung des einen Rätsels führt möglicherweise zur Lösung des zweiten. Man kann jedoch die merkwürdigen Geschehnisse im Bermuda-Dreieck nicht einzig und allein auf vulkanische Störungen und eine aufgewühlte See zurückführen.
Es müssen noch andere rätselhafte Faktoren berücksichtigt werden: sonderbare Wolken, plötzlich auftauchende Feuerscheinnebel, elektromagnetische Störungen hervorrufende ‘Milchzonen’, nicht zu identifizierende Lichter oder Fahrzeuge, die am Nachthimmel oder unter der Meeresoberfläche in Sicht kommen und wieder verschwinden oder vom Meer zum Himmel aufsteigen und wieder im Meer verschwinden, und schließlich ‘Geistersichtungen’ auf Radarschirmen, von Objekten, die anscheinend keine materielle Konsistenz haben.
Es ist die Vermutung geäußert worden, daß diese Phänomene möglicherweise ebenfalls mit einer früheren oder sogar noch heute wirkenden Erfindung atlantischen Ursprungs in Zusammenhang stehen. Einer Theorie zufolge, die sich hauptsächlich auf Edgar Cayces Tranceaussagen über Kraftquellen des alten Atlantis stützt, funktionieren solche auf dem Meeresboden ruhenden Kraftquellen sogar nach Jahrtausenden immer noch sporadisch. Doch was auch der Grund für diese Phänomene sein mag, ob sie nun seismischen, elektromagnetischen, menschlichen oder andersartigen Ursprungs sind, sie bilden in zunehmendem Maße eine Quelle der Beunruhigung und Bestürzung für jene, die diesen Kräften im Dreieck begegnen — das heißt, für jene, die ihnen entkamen.
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Anhang
Mythologische Inselreiche der zirkumatlantischen Kulturräume, ihre Namen und Lokalisierungen (nach Charles Berlitz)
Anmerkungen und Quellen
Dieser Beitrag von Charles Berlitz wurde der deutschsprachigen Ausgabe seines Buches “Without a Trace”, die 1977 unter dem Titel “Spurlos” im Verlag Paul Zsolnay, Wien, erschienen ist.
Leider war es uns trotz langwieriger und umfassender Recherchen nicht möglich, den derzeitigen Inhaber der Rechte an Charles Berlitz´ Werken in deutscher Sprache zu ermitteln. Daher erscheint dieser Beitrag bei Atlantisforschung.de vorläufig, in einer leicht gekürzten und redaktionell bearbeiteten Fassung, als wissenschafts- und atlantologie-geschichtliche Dokumentation zu Lehr- und Studienzwecken.
- Vergl.: Atlantologie; d. Red.
- Red. Anmerkung: Es wäre interessant festzustellen, ob in Berlitz´ englischsprachigen Originaltext, der uns nicht vorliegt, tatsächlich von “Messing” die Rede ist. Diese von schulwissenschaftlich argumentierenden Atlantisforscher (z.B. Eberhard Zangger) vertretene Interpretation des Begriffs “Oreichalkos” wäre für den Nonkonformisten Berlitz höchst ungewöhnlich. Ein Übersetzungsproblem erscheint möglich.
- Red. Anmerkung: Hier handelt es sich offenbar um einen Übersetzungsfehler. Gemeint ist mit einiger Sicherheit “präkolumbisch”, also vor der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus.
- Vergl.: Der ‘Atlantis-Tempel’ des J. M. Valentine
- Red. Anmerkung: Diese “pyramidalen Funde”, die seit mehr als dreißig Jahren durch die Medien geistern, gehören vermutlich ins Reich der Fabel. Konkrete Evidenzen, die solch spektakuläre Entdeckungen zweifelsfrei belegen würden, sind uns trotz umfangreicher Recherchen dazu bisher nicht bekannt. Siehe dagegen: Wenn der Berg zum Propheten kommt: Die Berlitz-Pyramide
- Red. Anmerkung: Wir sollten hier auch nicht vergessen, dass bei gezielten Falschmeldungen (“Fakes”) in der Regel ebenfalls keine genauen Ortsangaben gemacht werden, um eine Überprüfung zu erschweren.
- Red. Anmerkung: Dieser grob verallgemeinernden Feststellung von Berlitz ist entgegenzuhalten, dass es sich bei einigen Funden nachweislich doch um solches “Tiefenstrandgut” handelt. Siehe z.B.: Die “Säulen von Atlantis”)
- Erklärung: Unter Geosynklinalen versteht man weiträumige Senkungsgebiete der Erdkruste (Anm. d. Übersetzers). Red. Anmerkung: Vergl. dazu bei Atlantisforschung.de auch: “Konstriktionstheorie (Geologie)” (Ferdinand Speidel)
Bild-Quellen
(1) http://totaki.com/3dteros/galerias/bryce/Atlantis.jpg (nicht mehr online)
(2) Dr. David Zink, “The Stones of Atlantis”
(3) http://www.nada.kth.se/~asa/Game/BigIdeas/Images/Atlantis.jpg
(4) http://digilander.libero.it/theghost63/Atlantis/Bahamas.jpg (nicht mehr online)
(5) http://www.gemsatparadise.com/v2/pics/caves.jpg
(6) http://www.greatdreams.com/bermuda.htm
(8) http://www.edgarcayce.org/am/andros.html (nicht mehr online)
(9) Charles Berlitz, “Das Bermuda Dreieck”
(10) http://www.ic-visit.de/alonabeach/images/BBC.jpg (nicht mehr online)
(12) http://www.unmuseum.org/f19plane.jpg
(13) http://www.douglasdc3.com/dc3ufo/ufo_dc‑3.jpg
Quelle: atlantisforschung.de
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