Die größte Kata­strophe der Menschheit?!

Die Geschichte der ewigen Ver­dummung 

(von Edgar Stein­brecher) 

Ein wei­teres maka­beres Kapitel ist der Reli­qui­enkult mancher Reli­gionen, schon aus vor­christ­licher Zeit über­liefert, der sich bis heute standhaft hält. Eine wahrlich expo­nierte Stellung auf Art und Anzahl der Objekte, bis hin zu Leichen oder ‑teile, die Gläubige anbeten können, hat die katho­lische Kirche erreicht, den Gipfel der Obsku­rität erklommen. Und siehe, ein wei­terer, immer spru­delnder Quell an Spen­den­ein­nahmen tat sich in dieser Höhe auf.

Hier bestellen!

Spenden? Die Arte­fakte dürfen nach dem kano­ni­schen Recht nicht gehandelt werden. Spenden annehmen, getreu dem Motto: Gibst Du mir, geb ich Dir, ist hin­gegen erlaubt, besser erwünscht. Als Tausch­ge­schäft wird der Handel aber kirch­li­cher­seits nicht gesehen! Schließlich deckt man nur den selbst geschaf­fenen Bedarf der dafür, mühevoll über Jahr­tau­sende her­an­ge­zo­genen Fan­kultur im christ­lichen Geist. In unseren Wurzeln ist die Jäger- und Samm­ler­men­ta­lität nach­haltig ver­ankert. Passend schuf man ent­spre­chende Märkte für gammlige Objekt- und Kada­ver­re­likte. Es war bestimmt gott­ge­wollt ein durch hei­liges Mar­keting erzeugtes Bedürfnis, auch selbst zu befriedigen.

Pecunia non olet (Geld stinkt nicht) trifft wohl auch auf Ver­we­sungs­ge­rüche bei mensch­lichen Resten zu. Aus der Über­legung, dass für derlei Reste genug spen­den­willige Fans von­nöten sind, kre­ierte man die theo­lo­gi­schen Kom­po­si­tionen von vor­ge­burt­licher Gna­denwahl der künf­tigen Hei­ligen, deren Wirken und deren Mak­ler­tä­tig­keiten zum höchsten Phantom. Man geht davon aus, dass durch Vor­sehung erhobene, vor allem kirchlich aner­kannte Exle­be­wesen Freunde Gottes sind, und diesem deshalb näher stehen als andere, die nur auf irgend­welchen Wolken, weit weg vom Höchsten, Wind und Wetter aus­ge­setzt, ihre Ewigkeit fristen. Der Geist der insti­tu­tionell aner­kannten Got­tes­freunde schwebt zwar nach Ableben und der post­humen Selig- oder Hei­lig­spre­chung, augen­blicklich ins Paradies, muss nicht warten bis zum jüngsten Tag, scheint sich aber zu teilen und in den irdi­schen, recy­cel­baren Rück­ständen weiter ansprechbar zu sein, allzeit bereit, dem Wunder‑, nein Aber­glauben hilf­reich zu dienen. Ferner gibt es bei den Hei­ligen und deren, zur Anbetung frei­ge­ge­benen Hin­ter­las­sen­schaften eine himm­lische Hier­archie, her­vor­ge­bracht in den Köpfen der theo­lo­gi­schen Kom­po­si­teure im schnöden Irdental, geordnet nach Reli­qui­enart zuzüglich anre­chen­barer Ver­dienste qual­vollster Kate­gorien, dem Märtyrertum.

Zu Tode geschunden wurden Men­schen leider zu allen Zeiten, Anti­hu­ma­nismus hat ewige Kon­junktur. Was liegt da näher, als diese Roh­stoffe zu kapi­ta­li­sieren? Manche Tote und deren sonstige Hin­ter­las­sen­schaften bringen mehr als einen erkleck­lichen Ertrag jeder Lebende Jahr­tau­sende lang! An dieser Stelle muss ich eine Lanze für Reli­gionen, für diese fort­wäh­renden, alt­ori­en­ta­lis­ti­schen (Märchen)erzählungen brechen: Erst 1919 wurde die kognitive christ­liche Krankheit der Geld­be­schaffung via Steuern in Deutschland gesetzlich fest ver­ankert (Wei­marer Ver­fassung). Es ist anzu­nehmen, dass dies ein pho­bisch-kogni­tives Krebs­ge­schwür der ema­nie­renden Kle­rus­ängste aus der Säku­la­ri­sation war. Nach den Napo­leo­ni­schen Kriegen hatte man schon Sorge, dass ehe­malige Fürst­bi­schöfe für ihren Unterhalt selbst auf­kommen müssen, gar arbeiten gehen sollen. Late­ran­ver­träge als Kapi­tal­quelle und deren deut­scher Part mit nazio­nal­so­zia­lis­ti­schen Wurzeln, welche nähren und nähren, offen­barte man erst deutlich später bzw. konnten die erst spä­terhin umsetzten. Die Zeit für göttlich-monitäre Fis­ku­sof­fen­ba­rungen war wohl noch nicht reif. Welch uner­schöpf­liche, gött­liche Fügung, dass die BRD in der Rechts­nach­folge des Deut­schen Reiches die Ver­pflich­tungen über­nommen hat, Gene­ra­tionen vor­ge­burtlich bereits damit zu belasten. Wofür es ewig reichte, was in theo­lo­gi­schen Ober­stübchen der frühen Reli­gionen erfunden und greifbar wurde (Gegrüsset seist Du, Synopse), war die reli­giöse Aas­ver­wertung kurio­sester Art.

Einige Über­bleibsel will ich auf­listen und erläutern, mich dabei etwas in Hagio­graphie (Hei­li­gen­erfor­schung), redu­ziert auf 5 Objekte, üben, auch wenn so manche uralte Hin­ter­las­sen­schaft, heute einem Maul­korb­erlass, fest­ge­halten im kano­ni­schen Recht, unter­liegt, bewaffnet mit dra­ma­tisch weit­rei­chenden Straf­zu­mes­sungen ohne Gnade, ohne Abso­lution, ja ohne andere Backe zum hinhalten:

Die Vor­häute (!) von Jesus (sancta prae­putia) sind das Para­de­bei­spiel der imper­ti­nenten Ver­dummung schlechthin. Eine wurde lange in der Haupt­kirche Roms, der Late­ran­ba­silika im Sancta Sanc­torum, zusammen mit seiner Nabel­schnur, ange­betet – zeit­gleich an min­destens 12 wei­teren Orten. Die late­ra­nische Vorhaut ver­schwand bei der Plün­derung Roms (Sacco di Roma), tauchte aber wieder – welch Wunder bei all der Scheusal – in Calcata wieder auf und konnte zurück­ge­bracht werden (Calcata muss, dem­zu­folge, tem­porär 2 gehabt haben („Sint enim in bono est scriptor.“ – Amts­sprache Vatikan, lasset uns jubeln. Wen das his­to­rische Sakrileg schockt, kann auf­atmen, denn die ver­mehrte sich wun­derlich: Innozenz III., ein Papst, der sonst alles, aber nur kein melan­cho­li­scher Phi­losoph war, resi­gnierte fast ob des Plurals der abge­sä­belten, ring­för­migen Phal­lus­sen­stücke, überließ die Klärung aber aus­drücklich Gott, seinem Chef. (Wider­spruch nicht möglich, auch wenn die Unfehl­barkeit noch nicht offi­ziell ein­ge­führt war, ein himm­li­sches Veto blieb ebenso bis dato aus. Für Ber­lusconi: Mr. Bunga-Bunga, ein Lehr­stück in Sachen „molto potente“.)

Weiter nutzen Nonnen diese genitale Steil­vorlage. Deren Ver­lo­bungs­ringe, die bis heute getragen werden, gehen auf die aller­höchste, reli­quiare Legende zurück. Erklärung: Der in exta­ti­schem Zustand befin­denden Hei­ligen Katherina von Siena soll Jesus seine abge­schnip­pelte Vorhaut als Ehering geschenkt haben. Die war aber nur für sie selbst sichtbar. Dieses „Fang­eisen“ trägt die Heilige bis heute im Reli­qui­en­stand, wird samt der der­malen Ring­zugabe immer noch ange­betet. Der irra­tionale Vor­hautkult war aber noch lange nicht aus­ge­reizt. Rom, Charroux bei Poi­tiers, Ant­werpen, Brügge, Paris, Bou­logne, Besancon, Nancy, Metz, Le Puy, Conques, Hil­desheim und Calcata setzten die insze­nierte Vorhaut-Mystik richtig in Szene, ver­mark­teten ihre Vor­häute expo­ten­tiell. Ange­messene Lit­urgien wurden erschaffen, Hoch­ämter abge­halten, Vor­haut­ka­pläne ernannt, Vor­haut­bru­der­schaften gegründet, die auch mit Ablass­rechten und anderen Pri­vi­legien aus­ge­stattet wurden. Extra Vor­haut­ka­pellen mussten errichtet werden, und, weil das alles nicht reichte, ver­bürgte sich die Heilige Bri­gitta (†1373), Schwedens Natio­nal­heilige, für die Authen­ti­zität, die Echtheit des „prae­putium“. Ob das wirklich alle „echten“ Vor­häute waren? Da sollten wir höheren Ortes nach­fragen, auch wenn die vom Vatikan und dessen Abge­sandten als solche erkannt wurden.

Bis zum Februar 1900 wurde selbst in römi­schen Frem­den­ver­kehrs­bro­schüren für deren Anbetung in besagter Late­ran­ba­silika geworben. Aber schlag­artig dachte man um: Diese Geni­tal­re­li­quien ver­schwanden augen­blicklich aus Kirchen und Tou­ris­mus­wer­bungen! Der Vatikan ließ ver­lauten – mög­li­cher­weise wegen des anhal­tenden Spottes aus pro­tes­tan­ti­schen Gefilden –, dass es nun strengstens ver­boten sei, über die geni­talen Abschluss­ringe zu sprechen oder zu schreiben. Ver­pflich­tende Straf­an­drohung: Exkom­mu­ni­zierung und Kir­chenbann!!! Da können wir alle „Lobet den Herrn“ singen, weiß man, dass gerade das kano­nische Recht so was wie Hil­fe­stellung für unser gel­tendes Straf­recht samt vor­ge­ge­benem Rah­men­strafmaß gab, dies aber auf alt­be­währte Straf­zu­mes­sungen der Chris­tenheit nicht mehr zurück­greift (Folter, Ver­brennung, Bann, ect.)

Hier bestellen!

Dazu passt trefflich die Pus­tere­liquie, der Atem von Jesus, der, in einer Schachtel oder einem Fläschchen kon­ser­viert, u. a. in den Wit­tenberg Par­tikeln, einer mit­tel­al­ter­lichen Reli­qui­en­sammlung von Kur­fürst Friedrich (der Weise) von Sachsen, auf­taucht und ange­betet wurde. In dieser bigot­ti­schen „Galerie der Fäl­schungen“ hortete der auch einen Balken, auf dem Jesus in der Syn­agoge saß. Aus­stel­lungsort war die dortige Schloss­kirche. Er ließ einen Katalog erstellen, und Lucas Cranach d.Ä. fer­tigte 119 Holz­schnitte im Auftrag des „Weisen“. Auf­ge­listet wurden die Gebeine sowie eine Zehe des Lazarus, zwei Zähne der hl. Eli­sabeth, Häute der unschul­digen Knaben, Knochen des Apostel Paulus sowie dessen Gürtel, der rechte Daumen der Anna, Stroh der Jesuskrippe und so fort. Nun ja, ein japa­ni­sches Sprichwort lehrt uns: Man kann auch den Kopf einer Sardine anbeten – allein der Glaube zählt. 

Blut des vom Hei­ligen Georg getö­teten Dra­chens auf Stoff­resten, als Ban­ner­reste apo­stro­phiert. Jetzt wird’s für christ­liche Patrioten dra­ma­tisch: Schorsch soll nie gelebt haben, vom Drachen fehlt jede Spur! 1970 wurde der Schutz­patron vieler Städte und Länder gar aus dem Hei­li­gen­al­manach der Catholica durch deren Haupt­ver­waltung, dem Vatikan, gestrichen! Wer jetzt jammert, sei unbe­sorgt. Der ima­ginäre Heilige erfuhr eine Wie­der­geburt, wurde 1975 wieder in diesen Almanach ein­ge­gliedert, darf aber nur noch regionale Ver­ehrung erfahren. Paren­the­tisch: Schorsch ist nicht alleine. Chris­to­phorus ist, weil eben­falls nicht nach­weisbar, an seiner Seite. Fan­ta­sie­wesen haben immer Kon­junktur – Walt Disney und Albert Uderzo wussten das auch!

Bei den alt­tes­ta­men­ta­ri­schen Reli­quien des schon erwähnten Groß­sammlers Kur­fürst Friedrich, gehört wirklich die Ägyp­tische Fins­ternis erwähnt. Die wurde, über­liefert bei 2. Mos 10, 21 f, als Plage dem Pharao ange­droht und ist angeblich wirklich ein­ge­troffen. In Fläschchen kon­ser­viert wurde die, allen Ernstes, gezeigt. Glaube und Rea­lismus – zwei ver­schiedene Welten!

Schlimmer geht’s immer: Kot der Pal­me­selin (Mt 21,2)! Die Erklärung für die Anbetung tie­ri­scher Fäkalien durch einen Bischof namens Claudius von Turin ist über­liefert: „Wenn man schon das Kreuz verehrt, an dem Jesus starb, m u s s man auch den Esel ver­ehren, auf dem er ritt“! Warum der auf keinem Wallach oder Hengst saß, wird nicht erwähnt, ent­zieht sich also unserer Kenntnis. Ob das Tra­getier letztlich in hei­liger Salami landete, ist auch fraglich. Weshalb die „Hohen Geist­lich­keiten“ derlei tie­rische Trans­port­mittel, fast umwelt­neutral, abge­sehen von gele­gent­lichen Metangas-Aus­stößen, nicht mehr, trotz des Vor­bildes von Gottes Sohn, nutzen, dürfte der Bequem­lichkeit geschuldet sein. Dies wäre eigentlich eine Tra­dition mit Vor­bild­cha­rakter ohne Ende, die, wenn ent­spre­chend aus­gebaut, sogar E‑Autos über­flüssig machen würde. Greta Thunberg hätte ihre Freude, und auf ein paar Tausend Esel mehr in der römi­schen Haupt­ver­waltung der Catholica käme es auch nicht mehr an.

Ähm – mög­liche Mehr­deu­tig­keiten sind rein zufällig und nur der Bewegung „Back to the roots“ geschuldet. Jeden­falls wäre das gelebter Umwelt­schutz, und die 500 oder 600 Luxus­ka­rossen (wenn´s reicht), die der gebeu­telte Vatikan unterhält, könnten ver­scherbelt werden! Die Grünen wären stolz, dass ein Zwerg­staat beinahe emis­si­onsfrei sein Per­sonal und seine Gäste trans­por­tieren könnte. Ruft man jetzt noch eine Kol­lekte ins Leben, Devise „Mehr Esel für den Vatkan“, wären die Fort­be­we­gungs­viecher kostenlos.

Nun zum Kreuz Christi, der Her­ren­re­liquie schlechthin: Der Legende nach hatte die Mutter Kon­stantins, die Heilige Helene, eine Offen­barung, machte sich ca. 326/327 unserer Zeit­rechnung, auf den Weg und, man glaubt es kaum, fand dieses Fol­ter­in­strument samt Nägeln und Inschrift­tafel auf dem Kal­va­ri­enberg zu Jeru­salem (Jo 19/19). Rei­se­be­gleiter bzw. Alten­be­treuer war der Heilige Makarios. Der musste mit, war die Dame doch da schon, so schätzen Insider, über 80 milde Sommer auf dem osteo­po­ro­se­ge­plagten Buckel. Die Wege schlecht, aus­ge­treten, die Mobi­lität der posthum heilig gespro­chenen Frau mög­li­cher­weise noch stärker ein­ge­schränkt, Dia­gnose (?): Arthrose. Daneben fand die Suchende – welch´ Wunder wieder mal – den Rock Jesus, die frag­men­ta­ri­schen Reste der Gebeine des Apostel Mat­thias. Wobei – sie fand nicht nur ein Kreuz, sondern drei. Mittels einer von ihr insze­nierten Test­reihe – man geht von Tote­n­er­we­ckung oder der Heilung von Ster­benden aus, die wis­sen­schaft­lichen Auf­zeich­nungen ihrer Zeit zeigen hier echte Lücken – konnte sie das richtige Kreuz her­aus­finden. Unser nun als echt veri­fi­ziertes Kreuz war aus beson­derem Holz: Trotz unzäh­liger Späne, die damals bereits an Gläubige „aus­ge­geben“ wurden, wuchs das Holz immer wieder nach. Dies berichtete der Heilige Cyrillus und, relativ zeit- sowie deckungs­gleich, der Bischof von Nola, der Heilige Pau­linus. Ferner findet sich hier die Antwort, warum angeblich so viele Späne im Umlauf sind, dass man glatt die Arche Noah, dieses trei­bende 1‑Fa­milien-Hausboot mit ani­ma­lisch nutz­barem Stauraum für Haus- und Nutzvieh, ja sogar für Wild­tiere, damit abermals bauen könnte.

Die Liste aus alt- und neu­tes­ta­men­ta­ri­scher Res­te­ver­wertung geht, so könnte man meinen, ins Unend­liche. Wer denkt, das wäre alles Ver­gan­genheit, der irrt. Die Pro­duktion von anbe­tungs­wür­digen Objekten geht auch in unserer Zeit munter weiter. Böse Zungen sprechen von Lei­chen­fled­derei. Die Störung der Totenruhe ist in diesen Zirkeln aller­dings juris­tisch kein Thema. Aus­ge­sprochen fleißig in Sachen Heilig- und See­lig­spre­chungen war der Pole Wojtyla in seiner Star­rolle als Papst. Seit 1978 sprach er mehr Tote selig oder heilig, als alle Päpste in den ver­gan­genen 600 Jahren zusammen: Bis 1991 brachte es der Mann auf 262 Heilig- und 380 Selig­spre­chungen. Chapeau! Im Mit­tel­alter kam es zu 79 Hei­lig­spre­chungen, von 1900 bis 1985 nur zu 77. Die Art der War­te­schlange von desi­gnierten Hei­ligen am Him­melstor war wohl Herrn Wojtyla ein Dorn im Auge, die tram­pelten sich gegen­seitig auf die Füße. Petrus, die himm­lische Secu­ri­ty­kon­trolle, ver­wei­gerte den Einlass wegen feh­lender Kanonisierung.

Ver­wal­tungs­not­wendige Neben­ef­fekte sind die irdi­schen Bear­bei­tungs- und Auf­nah­me­ge­bühren, die die Anhänger der künf­tigen Neu­hei­ligen, die diese Hei­lig­spre­chungen im zustän­digen vati­ka­ni­schen Minis­terium bean­tragen, abführen dürfen. Erst wird mal bei Antrag­stellung auf Hei­ligkeit eine Auf­nah­me­gebühr fällig, man spricht von rund 120.000 €, Ausgang offen. Kommt ein posi­tiver Bescheid, und der kann länger auf sich warten lassen, kommt es zur Kano­ni­sierung. Pro Hei­lig­spre­chung mit zwin­gendem Hochamt am oder im Petersdom zu Rom durch einen Papst, werden Minimum 250.000 € fällig. Die Kosten sind, je nach Aufwand, selbst­redend variabel – nach oben! Weitere bilanz­ver­bes­sernde Kon­se­quenz der Amtszeit des Pon­ti­fi­kates Woj­tylas sind die nicht wun­dersame Ver­mehrung von Reli­quien und, so nebenbei, die abermals bestä­tigten Wall­fahrtsorte Lourdes und Fatima. Deren Status scheint einem päpst­lichen TÜV zu unterliegen.

Mit Lourdes und dem Glauben dieser geweihten Got­tes­ver­treter habe ich, durch die Coro­na­pan­demie aus­gelöst, so meine Pro­bleme: Man hat dort ziemlich zum Anfang der viral-glo­balen Seuche die Bäder geschlossen! Wo bleibt da der Glaube? Es gab Zeiten, da wurde dieses Ver­halten der Ver­ant­wort­lichen augen­blicklich als Blas­phemie, als Got­tes­läs­terung gewertet und sank­tio­niert! Die zuständige Behörde, die hieß mal Inqui­sition, gibt’s bis heute. Allein deren Name wurde in „Glau­bens­kon­gre­gation“ geändert, der Ex-Chef war ein Herr Ratz­inger aus Bayern. Dazu noch die Pres­se­mit­teilung, dass erwähnter Ratz­inger und sein Nach­folger bereits geimpft sind gegen Corona, und alle (!) vati­ka­ni­schen Mit­ar­beiter geimpft werden. So ein Aufwand aber auch! Hätte es eine Wal­fahrt der römi­schen Kurie, samt geweihten Häupt­lingen, ins besagte Lourdes nicht auch getan? Schließlich hat man dort das wun­der­tätige Wasser! Und – für den Fall, dass diese Mas­sen­pau­schal­reise in Sachen Wun­der­wasser zu auf­wendig gewesen wäre: HALLO – es gibt Kanister! Bei höherem Bedarf könnte man eine Spe­dition mit einem Tank­lastzug ordern! Im Übrigen wäre dieses Geschäfts­modell auch noch aus­bau­fähig, Coca-Cola hat´s global vor­ge­macht. Die ehe­malige Sek­ten­füh­rerin von Fiat Lux, Erika Bert­schinger-Eicke († 2019), genannt Uriella, selbst­er­nanntes „Sprachrohr Gottes“, hatte es vor lau­fenden Kameras mittels voller Bade­wanne unter per­sön­lichen Einsatz ihres nackten Armes links­ge­rührt demons­triert, wie es geht!

Fla­con­her­steller gibt’s, wie Logis­tik­firmen zur Ver­teilung, genug, und die haus­eigene Pro­pa­gan­da­ma­schi­nerie, der welt­weite Klerus, stünde bereit! Bei nur 25 € pro Fläschchen, Ver­kaufsname Sanctus Aqua, Inhalt­stoffe wie Chrom, Blei, Cadmium, sind gott­ge­geben, Nitrat eine kos­tenlose Zugabe, wie­der­holte Ein­nahme emp­fohlen, hoch­ge­rechnet auf die Mit­glie­derzahl von rund 2 Mil­larden könnte sich der Himmel freuen, die Hei­ligen samt Vor­stand­schaft würden steppen, dass dem Ber­liner Bären das Fell vor Neid aus­fallen würde…

Wer denkt, dass die Vor­schläge über­zogen sind, sollte sich mal die Dogmen unserer Amts­kirchen und deren Tun richtig zu Gemüte führen. Diese ver­pflich­tenden Wahr­heiten, bei denen das kle­rikale Wohl­ergehen der unter­schwellige Vater des Gedankens ist, gehen hier wirklich über Leichen. Sieht man unsere poli­ti­schen Land­schaften an, erkennt man, dass sich viele Anhänger vor­ge­ge­bener Denk­rich­tungen am Vorbild des Chris­tentums, ungleich ob gläubig oder nicht, aus­richten, gar erlösend geführt und gegängelt werden. Egal, welche Richtung ver­treten wird, links, rechts, oben, unten, hinten, vorne – viele Anführer, Poli­tiker genannt, ver­mitteln den Ein­druck, dass sie sich vor­ge­nommen haben, nie selbst zu denken, sondern lediglich alte Parolen in Xter Auflage modi­fi­ziert nach­zu­plappern. Die haben es tat­sächlich geschafft, den Plan der kogni­tiven Redu­zierung umzusetzen!

Weiter fragen Sie sich einmal, wer über Jahr­tau­sende Anti­se­mi­tismus in die Welt trägt, wer ganze Biblio­theken, die fort­laufend ergänzt werden, dazu unterhält? Eine Erfindung von Kahl­köpfen unserer Zeit, aus­ge­statte mit dem IQ von Kohl­köpfen, meint man, ist das nicht! Unver­hohlene Hetz­pro­pa­ganda men­schen­ver­ach­tenster, dis­kre­di­tie­renster Art hierzu, bei deren Into­nation man sogar straffrei ausgeht, findet sich in Schriften Luthers pro­phe­ti­schen Über­lie­fe­rungen vieler, als pagan ein­ge­stuften Alt­re­li­gionen, und der christ­lichen FROHEN BOTSCHAFT!