George Orwells „1984“ wurde zur Blau­pause für unsere dys­to­pische Wirklichkeit

„Wenn Sie ein Bild von der Zukunft haben wollen, so stellen Sie sich einen Stiefel vor, der auf ein Gesicht tritt – unauf­hörlich.“ George Orwell, 1984

  1. Juni 2021, The Rutherford Institute
    Mit Bedacht zu lesen: George Orwells (25. Juni 1903 — 21. Januar 1050) Fiktion ist zur Betriebs­an­leitung für den modernen, omni­prä­senten Über­wa­chungs­staat geworden.

Es ist nun über 70 Jahre her, dass Orwell – im Sterben liegend, von Fieber und blu­tigen Hus­ten­an­fällen geplagt und von dem Drang getrieben, vor dem Auf­stieg einer Gesell­schaft zu warnen, in der zügel­loser Macht­miss­brauch und Mas­sen­ma­ni­pu­lation die Norm sind – in dem Roman 1984 den unheil­vollen Auf­stieg von all­gegenwärtiger Tech­no­logie sowie von Faschismus und Tota­li­ta­rismus beschrieben hat.

(von John W. Whit­ehead & Nisha Whitehead
Über­setzung©: Andreas Ungerer)

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Wer hätte vor­her­sehen können, dass wir selbst, so viele Jahre, nachdem Orwell die letzten Worte seines dys­to­pi­schen Romans, „Er liebte den Großen Bruder“, schrieb, den Großen Bruder lieben würden.

Einer Zukunft oder einer Ver­gan­genheit, in der Gedan­ken­freiheit herrscht, in sich die Men­schen von­ein­ander unter­scheiden und nicht jeder für sich selber lebt – einer Zeit, in der es Wahrheit gibt, und das Geschehene nicht unge­schehen gemacht werden kann, schicke ich diesen Gruß aus einem Zeit­alter der Gleich­ma­chung und der Ver­ein­samung, dem Zeit­alter des Großen Bruders, dem Zeit­alter des Dop­pel­denks.“ George Orwell 

1984 zeichnet das Bild einer welt­weiten Gesell­schaft unter totaler Kon­trolle, in der es den Men­schen ver­boten ist, Gedanken zu haben, die dem kom­mer­zi­ellen Staat in irgend einer Form wider­sprechen. Dort exis­tiert keine per­sön­liche Freiheit, und moderne Technik ist zur trei­benden Kraft einer von Über­wa­chung geprägten Gesell­schaft geworden. Überall gibt es Spitzel und Kameras. Die Men­schen unter­stehen der Gedan­ken­po­lizei, die sich jedem, der Gedan­ken­ver­brechen beschuldigt wird, annimmt. Die Regierung oder „Partei“ wird von Big Brother ange­führt, der überall mit den Worten, „Big Brother is wat­ching you“, auf Pla­kat­wänden erscheint.

Wir sind weit vor dem Zeitplan in der nicht nur von George Orwell, sondern auch von Schrift­stellern wie Aldous Huxley, Mar­garet Atwood und Philip K. Dick erfun­denen dys­to­pi­schen Zukunft angekommen.

Wenn Freiheit über­haupt irgend etwas bedeutet, dann das Recht, Men­schen zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ George Orwell

Ähnlich wie Orwells „Big Brother“ in 1984 über­wachen die Regierung und ihre Kon­zern­spione jetzt jeden unserer Schritte. Ähnlich wie in Huxleys Schöne neue Welt bringen wir eine Gesell­schaft von Beob­achtern hervor, die „sich ihre Frei­heiten nehmen lassen, aber … es eher genießen, weil sie von Pro­pa­ganda oder Gehirn­wäsche von jeg­lichen Wunsch nach Rebellion abge­lenkt werden“. Ähnlich wie in Atwoods Der Report der Magd wird der Bevöl­kerung nun nicht nur bei­gebracht, „sich ihres Platzes und ihrer Pflichten bewusst zu sein und zu ver­stehen, dass sie keine wirk­lichen Rechte haben, aber bis zu einem gewissen Punkt geschützt werden, wenn sie sich anpassen, sondern auch so schlecht von sich selbst zu denken, dass sie das ihnen zuge­wiesene Schicksal akzep­tieren ohne zu rebel­lieren oder davon­zu­laufen“.

Und ganz im Sinne von Philip K. Dicks düster-pro­phe­ti­scher Vision eines dys­to­pi­schen Poli­zei­staats – welche Steven Spielberg als Grundlage für seinen futu­ris­ti­schen Thriller Minority Report diente – sind wir nun in einer Welt gefangen, in der die Regierung all­sehend, all­wissend und all­mächtig ist, und wenn Sie es wagen, aus der Reihe zu tanzen, werden dunkel gekleidete Son­der­ein­satz­kom­mandos der Polizei (SWAT-Teams) und prä­ventive Ver­bre­chens­ver­hü­tungs-Ein­heiten ein paar Schädel ein­schlagen, um die Bevöl­kerung unter Kon­trolle zu bringen.

Was einst futu­ris­tisch schien, gehört nicht länger der Welt der Science-Fiction an.

Dass die dys­to­pi­schen Visionen eins­tiger Schrift­steller durch die ver­schie­denen auf­kom­menden Tech­no­logien, wie Gesichts­er­kennung, Iris-Scanner, riesige Daten­banken, Software zur Ver­hal­tens­vor­hersage etc., die sowohl von der Regierung als auch von Unter­nehmen ein­ge­setzt, gemeinsam genutzt und in ein kom­plexes, mit­ein­ander ver­wo­benes Cyber-Netzwerk inte­griert werden, das darauf aus­ge­richtet ist, unsere Bewe­gungen zu ver­folgen, unsere Gedanken vor­her­zu­sagen und unser Ver­halten zu kon­trol­lieren, so schnell zu unserer Rea­lität werden, ist schier unglaublich.

Unsere Welt ist geprägt von weit ver­brei­teter Über­wa­chung, Tech­no­logien zur Ver­hal­tens­vor­hersage, Data Mining, Fusion Centers, selbst­fah­renden Autos, sprach­ge­steu­erten Häusern, Gesichts­er­ken­nungs­sys­temen, Mini-Drohnen und Drohnen sowie der prä­ven­tiven Ver­bre­chens­be­kämpfung (Pre-Crime), die darauf abzielt, Möch­tegern-Kri­mi­nelle zu fassen, bevor sie Schaden anrichten können.

Überall befinden sich Über­wa­chungs­ka­meras. Regie­rungs­beamte hören ihre Tele­fonate mit und lesen Ihre E‑Post. Die poli­tische Kor­rektheit – eine Phi­lo­sophie, die Diver­sität zu ver­hindern sucht – ist zum Leit­prinzip der modernen Gesell­schaft geworden.

„Die Men­schen schlafen nur deshalb friedlich in ihren Betten, weil ruppige Kerle bereit sind zu ihren Gunsten Gewalt anzu­wenden.“ George Orwell zugeschrieben

Die Gerichte haben den Schutz des vierten Ver­fas­sungs­zu­satzes gegen unbe­gründete Durch­su­chungen und Beschlag­nah­mungen in Fetzen gerissen. Tat­sächlich ist es im Amerika unserer Tage all­täglich, dass Son­der­ein­satz­kom­mandos ohne Durch­su­chungs­befehl Türen zer­trümmern und FBI-Agenten als Geheim­po­li­zisten gegen Anders­den­kende ermitteln. Und die kör­per­liche Pri­vat­sphäre und Unver­sehrtheit sind durch die vor­herr­schende Ansicht, dass Ame­ri­kaner keine Rechte darüber haben, was mit ihrem Körper während einer Kon­fron­tation mit Regie­rungs­be­amten geschieht, die jederzeit und bei der geringsten Pro­vo­kation jede Person durch­suchen, beschlag­nahmen, aus­ziehen, scannen, aus­spio­nieren, abtasten, betäuben und ver­haften dürfen, völlig aus­ge­höhlt worden.

„Die Tiere von außen blickten vom Schwein zum Men­schen und zurück vom Men­schen zum Schwein, jedoch war es bereits unmöglich, sie zu unter­scheiden.“ George Orwell, Animal Farm

Wir werden zunehmend von eng mit dem Poli­zei­staat ver­bun­denen mul­ti­na­tio­nalen Kon­zernen beherrscht.

Was viele nicht rea­li­sieren können ist, dass die Regierung nicht unab­hängig ist. Sie kann es nicht sein. Die Regierung benötigt einen Kom­plizen. Daher benö­tigen die zunehmend kom­plexen Sicher­heits­be­stre­bungen des Regie­rungs­ko­losses, ins­be­sondere auf den Gebieten der Ver­tei­digung, der Über­wa­chung und des Daten­ma­nage­ments, die Zusam­men­arbeit mit dem Unter­neh­mens­sektor, der nicht nur von der über­grif­figen Regierung abhängt, sondern auch deren Wachstum fördert, und sich als einer ihrer mäch­tigen Ver­bün­deter erwiesen hat.

Tat­sächlich ist aus der Ver­bindung des Tech­no­lo­gie­kar­tells mit dem Regie­rungs­kartell „Big Brother“ ent­standen, und wir werden von einer Unter­neh­menselite regiert, deren Ten­takeln sich über die gesamte Welt erstrecken. Die Regierung verfügt nun über ein tech­no­lo­gi­sches Arsenal, das so aus­ge­klügelt und invasiv ist, dass jeder ver­fas­sungs­mäßige Schutz völlig unwirksam ist.

Ange­führt von der NSA, die sich wenig bis gar nicht um ver­fas­sungs­recht­liche Grenzen oder die Pri­vat­sphäre schert, ist der „sicher­heits-indus­trielle Komplex“ – eine Ver­bindung von Regierung, Militär und Unter­neh­mens­in­ter­essen, die darauf abzielt, die Ame­ri­kaner unter stän­diger Über­wa­chung zu halten – dazu über­ge­gangen, sowohl die Regierung als auch unser Leben zu beherr­schen. Geld, Macht, Kon­trolle. Es gibt keinen Mangel an Motiven, die die Kon­vergenz von Mega­kon­zernen und Regierung vor­an­treiben. Aber wer zahlt den Preis dafür? Das ame­ri­ka­nische Volk, natürlich.

Orwell hat begriffen, womit vielen Ame­ri­kanern schwer­fällt umzu­gehen: dass es so etwas wie eine zum Wohle des Volkes orga­ni­sierte Regierung nicht gibt. Selbst die besten Absichten der Regie­renden weichen unwei­gerlich dem Wunsch, die Macht und Kon­trolle über die Bürger um jeden Preis zu erhalten.

„Je weiter sich eine Gesell­schaft von der Wahrheit ent­fernt, desto mehr wird sie die­je­nigen hassen, die sie aus­sprechen.“ George Orwell

Selbst unserer Fähigkeit, frei zu sprechen und zu denken, wird reguliert.

In tota­li­tären Regimen – auch bekannt als Poli­zei­staaten –, in denen Kon­for­mität und Gehorsam am Ende einer gela­denen Waffe erzwungen werden, dik­tiert die Regierung, welche Worte ver­wendet werden dürfen und welche nicht. In Ländern, in denen sich der Poli­zei­staat hinter einer wohl­wol­lenden Maske ver­steckt und sich als Toleranz tarnt, zen­sieren sich die Bürger selbst, indem sie ihre Worte und Gedanken dem Diktat des Mas­sen­ver­standes unterwerfen.

Dys­to­pische Lite­ratur zeigt, was pas­siert, wenn die Bevöl­kerung zu hirn­losen Auto­maten gemacht wird.

In Ray Bradburys Fah­renheit 451 ist Lesen ver­boten und um abwei­chende Ideen zu unter­drücken werden Bücher ver­brannt, während Fern­seh­un­ter­haltung ein­ge­setzt wird, um die Bevöl­kerung zu betäuben, leicht ruhig zu stellen, abzu­lenken und zu kontrollieren.

In Huxleys Schöne neue Welt werden ernst­hafte Lite­ratur, wis­sen­schaft­liches Denken und das Expe­ri­men­tieren als sub­versiv ver­boten, während ver­sucht wird kri­ti­sches Denken durch Kon­di­tio­nierung, gesell­schaft­liche Tabus und ein nied­riges Bil­dungs­niveau zu ver­hindern. Ebenso wird der Aus­druck von Indi­vi­dua­lität, Unab­hän­gigkeit und Moral als vulgär und abartig betrachtet.

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In meinem ersten Roman, The Erik Blair Diaries, hat uns die dys­to­pische Zukunft, die George Orwell für 1984 vor­her­gesagt hat, schließlich, mit 100 Jahren Ver­spätung und zehn Mal bru­taler, erreicht. In dieser post­apo­ka­lyp­ti­schen Welt, in der alle im Takt des­selben Trommlers mar­schieren und Worte wie „Freiheit“ tabu sind, wünscht sich Eric Blair – ein Nach­fahre Orwells und ahnungs­loser Erbe von dessen Ver­mächtnis – nicht, irgend jemandes Held zu sein. Unglück­li­cher­weise ver­läuft das Leben nicht immer plan­gemäß. Um all das zu retten, was ihm lieb ist, wird Orwell zwi­schen seinem künf­tigen und ver­gan­genen Selbst hin- und her­reisen müssen.

Und in Orwells 1984 beseitigt der Große Bruder alle uner­wünschten und unnö­tigen Wörter und Bedeu­tungen und geht sogar so weit, dass er rou­ti­ne­mäßig die Geschichte umschreibt und „Gedan­ken­ver­brechen“ bestraft. Orwells Großer Bruder ver­lässt sich auf Neu­sprech, um uner­wünschte Wörter zu eli­mi­nieren, unor­thodoxe Bedeu­tungen zu ent­fernen und unab­hän­giges, nicht von der Regierung geneh­migtes Denken gänzlich über­flüssig zu machen.

Heute stehen wir an dem Ver­bin­dungs­punkt zwi­schen Alt­sprech (wo Worte Bedeu­tungen haben und Ideen gefährlich sein können) und Neu­sprech (wo aus­schließlich „sichere“ und von der Mehrheit „akzep­tierte“ Worte erlaubt sind.) Die Macht­eliten haben ihre Absichten deutlich gemacht: sie werden sämt­liche Wörter, Gedanken und Aus­drucks­weisen, die ihre Auto­rität in Frage stellen, ver­folgen und straf­rechtlich belangen. Das ist das letzte Glied in der Kette des Polizeistaats.

„Bis sie sich ihrer selbst bewusst werden, werden sie nicht rebel­lieren, und wenn sie rebel­liert haben, werden sie sich ihrer selbst nicht bewusst werden können.“ George Orwell

Nachdem wir zu einer kau­ernden Bevöl­kerung redu­ziert worden sind – stumm gegenüber gewählten Beamten, die sich weigern, uns zu reprä­sen­tieren, hilflos gegenüber Poli­zei­gewalt, machtlos gegenüber mili­tä­ri­schen Tak­tiken und Tech­no­logien, die uns zu Kom­bat­tanten auf einem Schlachtfeld machen und unge­schützt vor der Über­wa­chung durch die Regierung, die alles sieht und hört – finden wir keinen Ausweg mehr.

Wir sind, sozu­sagen, von einer Nation, deren oberstes Gebot die Pri­vat­sphäre war, zu einer Nation geworden, in der nichts mehr vor den neu­gie­rigen Augen der Regierung sicher ist.

„Big Brother is wat­ching You.“ George Orwell

Wohin auch immer Sie gehen und was immer Sie tun, werden Sie dabei beob­achtet, ins­be­sondere wenn Sie hierbei einen elek­tro­ni­schen Fuß­ab­druck hin­ter­lassen. Wenn Sie Ihr Mobil­te­lefon nutzen, hin­ter­lassen Sie eine Auf­zeichnung über den Zeit­punkt des Anrufs, den Gesprächs­partner, die Gesprächs­dauer und sogar über den Ort, an dem Sie sich wäh­rend­dessen befunden haben. Wenn Sie Ihre Bank­karte nutzen, hin­ter­lassen Sie eine Auf­zeichnung darüber, wo und wann Sie diese genutzt haben. Die meisten Kameras an Bank­au­to­maten beinhalten sogar Gesichts­er­ken­nungs­software. Wenn Sie ein Mobil­te­lefon oder ein Auto mit Navi­ga­ti­ons­gerät nutzen, können Sie via Satellit geortet werden. Diese Infor­ma­tionen sind Regie­rungs­be­amten, ein­schließlich der Polizei vor Ort, zugänglich. Und all diese einst pri­vaten Infor­ma­tionen über Ihre Ver­brauchs­ge­wohn­heiten, Ihre Auf­ent­haltsorte und Ihre Akti­vi­täten wird nun der Regierung zugänglich gemacht.

Die Regierung hat nahezu uner­schöpf­liche Res­sourcen zur Über­wa­chung unserer Bewe­gungen, von elek­tro­ni­schen Abhör­an­lagen, über Ver­kehrs­ka­meras und Bio­metrie bis zu RFID-Karten sowie Satel­liten- und Internetüberwachung.

In einer solchen Umgebung wird jedermann zum Ver­däch­tigen. Und Sie gelten als schuldig, solange Sie nicht Ihre Unschuld bewiesen haben. Um diesen Wandel der Art und Weise der Betrachtung der Bürger durch deren Regierung zu unter­streichen, nutzt das FBI seine weit­rei­chende Auto­rität zur Ermittlung von Indi­viduen oder Gruppen, unab­hängig davon, ob diese straf­barer Hand­lungen ver­dächtig sind oder nicht.

„Nichts hat Dir selbst gehört, außer den wenigen Kubik­zen­ti­metern innerhalb Deines Schädels.“ George Orwell

Was viele jedoch nicht ver­stehen ist Fol­gendes: Nicht nur das, was man sagt oder tut, wird über­wacht, sondern auch die Gedan­ken­gänge werden ver­folgt und ins Visier genommen. Wir haben dies bereits auf Landes- und Bun­des­ebene an den Gesetzen gegen Hass und Hetze gesehen, die gegen soge­nannte „hass­erfüllte“ Gedanken und Äuße­rungen gerichtet sind, zur Selbst­zensur auf­fordern und die freie Debatte über ver­schiedene Themen einschränken.

Heißen Sie die neue Gedan­ken­po­lizei willkommen.

Die Regierung nutzt die totale Inter­net­über­wa­chung durch den als omni­prä­senten Gott fun­gie­renden Unter­nehmens-Staat zur Bevöl­ke­rungs­pro­gnose und, was wesentlich wich­tiger ist, zu deren Kon­trolle, was weniger weit her­geholt ist, als Sie viel­leicht meinen. So hat die NSA bei­spiels­weise an der Ent­wicklung eines Systems gear­beitet, um mittles Künst­licher Intel­ligenz all ihre Bewe­gungen vor­her­zu­sehen. Aquaint (die Abkürzung steht für Advanced Question Ans­wering for INTel­li­gence) wurde ent­worfen um Ver­hal­tens­muster zu erkennen und Vor­her­sagen über künf­tiges Ver­halten zu machen.

Keine Infor­mation wird für unan­tastbar gehalten oder ausgespart.

Alles, von Tele­fon­auf­zeich­nungen und ‑pro­to­kollen über E‑Mails, Text­nach­richten, per­sön­liche Infor­ma­tionen in sozialen Medien, Kre­dit­kar­ten­ab­rech­nungen, Biblio­the­kauf­zeich­nungen, Kre­dit­kar­ten­daten etc., wird von der NSA gesammelt und mit ihren Spieß­ge­sellen geteilt: der CIA, dem FBI und dem DHS.

Was wir angeblich im Namen von Sicherheit und Pro­duk­ti­vität erleben, ist die Schaffung eines neuen Klas­sen­systems, bestehend aus Bewachten (Durch­schnitts­ame­ri­kaner wie Sie und ich) und Bewa­chern (Regie­rungs­bü­ro­kraten, Tech­no­logen und Privatunternehmen).

Das Zeit­alter der Pri­vat­sphäre in Amerika hat sein Ende gefunden. Wohin also hat uns das gebracht?

Derzeit befinden wir uns in der unbe­streit­baren Position, von unserer Tech­no­logie über­wacht, ver­waltet und kon­trol­liert zu werden, die nicht uns, sondern unserer Regierung und den kom­mer­zi­ellen Herr­schern Fragen beant­wortet. Das ist die uns täglich ein­ge­bläute Lektion über die Macht der Fakten über die Fiktion.

Es wird nicht lange dauern, bis wir sehn­süchtig auf die Ver­gan­genheit zurück­blicken, auf eine Zeit, in der wir sprechen, kaufen und denken konnten, mit wem und was immer wir wollten, ohne dass diese Gedanken, Worte und Akti­vi­täten von Kon­zern­riesen wie Google ver­folgt, ver­ar­beitet und gespei­chert, an Regie­rungs­be­hörden wie die NSA und CIA ver­kauft und von der mili­ta­ri­sierten Polizei mit ihrem Arsenal an futu­ris­ti­schen Tech­no­logien gegen uns ein­ge­setzt worden sind.

Um sich als unan­ge­passtes Indi­viduum auch nur ein Stückchen seiner Pri­vat­sphäre zu erhalten und außerhalb der neu­gie­rigen Blicke und Spio­na­ge­tech­no­logien der Regierung zu leben, muss man heut­zutage nicht nur Rebell sein, sondern tat­sächlich rebellieren.

Und selbst wenn Sie rebel­lieren und auf ihrem Stand­punkt beharren, erwartet Sie nur selten ein glück­licher Ausgang. Schauen Sie nur, wie es Julian Assange ergangen ist.

Wie gedenken Sie also in dem ame­ri­ka­nische Über­wa­chungs­staat zu überleben.

Uns gehen die Optionen aus.

Ob Sie sich nun mit Fakten oder Fik­tionen beschäf­tigen, werden wir, wie ich in Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People und in meinem neuen Roman The Erik Blair Diaries erläutere, schon bald die Wahl treffen müssen, zwi­schen Zügel­lo­sigkeit (der uns von den Nach­rich­ten­medien, Poli­tikern, Sport-Kon­glo­me­raten, Unter­hal­tungs­in­dustrie auf­ge­tischten, ablen­kenden Welt von Brot und Spielen) und Selbst­er­haltung in Form von wie­der­erlangter Wach­samkeit bezüglich unserer Frei­heiten und aktivem Enga­gement für unsere Souveränität.

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Der Ver­fas­sungs­rechtler und Autor, John W. Whit­ehead, ist Gründer und Vor­sit­zender des Rutherford Instituts. Seine Bücher, Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People und A Government of Wolves: The Emerging Ame­rican Police State, sind bei www.amazon.com erhältlich. Er ist unter johnw [at] rutherford.com erreichbar. Nisha Whit­ehead ist die Geschäfts­füh­rerin des Rutherford Instituts. Infor­ma­tionen über The Rutherford Institute sind unter www.rutherford.org erhältlich.

Quelle: https://bit.ly/3xWFrsC

Quelle der Über­setzung: https://wp.me/pbtLuz-9kGX

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