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Kuba 2021: „Vaterland und Leben — nicht Vaterland oder Tod!“

„Hallo Ihr Kom­mu­nisten, 60 Jahre nach Eurer Revo­lution durch Fidel Castro und Che Guevara: se acabó!“

 ES IST VORBEI! Gebt uns unsere Freiheit!
Vaterland und Leben – nicht Vaterland oder TOD“

Immer lautere Pro­teste gegen das kom­mu­nis­tische Regime

„Am 11. Juli 2021 begannen Pro­teste in Kuba gegen die Regierung und die Kom­mu­nis­tische Partei Kubas. Aus­löser war ein Mangel an Nah­rungs­mitteln und medi­zi­ni­scher Pro­dukte sowie die Reaktion der Regierung auf die COVID-19-Pan­demie in Kuba. Der welt­weite Aus­bruch der COVID-19-Pan­demie Anfang 2020 ver­schärfte in Kuba die schon seit langem schwe­lende Wirt­schafts­krise gra­vierend. Der Tou­rismus, eine der größten Quellen für Devi­sen­ein­nahmen des Staates, brach fast kom­plett zusammen. Von April bis Oktober 2020 schottete sich das Land kom­plett ab, danach ließ man wieder kleine Mengen Tou­risten ins Land. Die Folge war eine sich dra­ma­tisch ver­schlech­ternde Ver­sor­gungslage. Lebens­mittel und andere Waren des täg­lichen Bedarfs waren kaum noch zu kaufen, und wenn, dann nur nach stun­den­langem Anstehen und häufig nur in den soge­nannten Devi­sen­läden, wo man nicht mit ein­hei­mi­scher Währung bezahlen kann.

Das Brut­to­in­lands­produkt fiel 2020 um elf Prozent. Zum Jah­res­wechsel 2020/2021 gab es zudem eine Wäh­rungs­reform, bei der Kubas Dop­pel­wäh­rungs­system ange­schafft wurde. Dies war mit infla­tio­nären Preis­stei­ge­rungen ver­bunden. Schon seit län­gerem gab es in Havanna Pro­teste unab­hän­giger Künstler gegen die staat­liche Zensur und Ein­schränkung der Mei­nungs­freiheit, inter­na­tional bekannt als San-Isidro-Bewegung (Movi­miento San Isidro), benannt nach dem gleich­na­migen Stadt­viertel der Haupt­stadt.“ (Quelle: Wikipedia)

Es han­delte sich um die größten Pro­teste seit den Unruhen in Havanna 1994. Bis zum 14. Juli 2021 ist min­destens eine Person gestorben, viele wurden ver­haftet, teil­weise mit bru­talem Vor­gehen der Sicherheitskräfte.

Kubas Bevöl­kerung hungert, aber die Dik­tatur blüht

Ange­sichts der nach wie vor harten Gangart der Regierung gegen das eigene Volk gibt es immer mehr Demons­tra­tionen des Unwillens, die Demons­tranten fordern immer lauter ein Ende der Diktatur.

Am 11. Juli schien das Faß über­zu­laufen. Tau­sende gingen auf die Straße und pro­tes­tierten gegen das Regime – so viele Bürger wie noch nie und noch nie so viele an ver­schie­denen Orten der Insel! Es kam sogar zu Plün­de­rungen und Angriffen gegen die Polizei. Dabei wurden Castro-Bilder und Polizei-Autos zerstört.

Das Regime reagierte wie gewohnt: Ver­haf­tungen, Schnell­ver­fahren, Ver­letzte, und Todes­opfer. Und wie gewohnt machten die Macht­haber die USA bzw. deren Han­dels­em­bargo dafür ver­ant­wortlich. Erst spät räumte der Prä­sident ein, die offen­kundige Man­gel­wirt­schaft im Land trage eine Mitschuld.

Mit der Corona-Pan­demie ver­schlech­terte sich die Lage rasant. Der Tou­rismus ist ein­ge­brochen, somit fließen kaum mehr Devisen ins Land. Das hat harte Kon­se­quenzen für die Bevöl­kerung: Es fehlen Benzin, Nah­rungs­mittel, sonstige Kon­sum­güter, Medi­ka­mente. Der Strom fällt regel­mäßig aus. Stun­den­langes Schlan­ge­stehen gehört zum Alltag. Die Wut darüber brachte die Kubaner auf die Straße. Aus­löser der Pro­teste waren Hunger und die Furcht vor dem Coronavirus.

Das harsche Bespit­ze­lungs­system Kubas konnte die Pro­teste offenbar nicht ver­hindern, weil sie unko­or­di­niert an ver­schie­denen Orten ent­standen. Und offen­sichtlich gelang vieles mit Hilfe des mobilen Internets, dessen freie Nutzung dann aller­dings von den Behörden erheblich ein­ge­schränkt wurde – wodurch die Wut der Bevöl­kerung erheblich anstieg. Und an dem schon erwähnten Sonntag, 11. Juli, kam es zum Ausbruch:

Gespeist wurde die Auf­lehnung gegen das Regime durch die kata­stro­phalen Ver­sor­gungs­miß­stände – die Super­märkte sind seit Wochen leer, und der übliche Nach­schub aus Spanien/Chile/Kanada bleibt aus. Hinzu kommt der nicht mehr zu über­se­hende unbändige Frei­heits­drang der jungen Gene­ration, die diesen Kom­mu­nismus nicht mehr ertragen wollen und können.

Das Lied einer RAPPER-Band „Patria y Libertad“ (Vaterland und Freiheit) wird bei allen heu­tigen Demons­tra­tionen gegen die kom­mu­nis­tische Gewalt­herr­schaft von den jugend­lichen Oppo­si­tions-Demons­tranten laut­stark gesungen:

„Hallo Ihr Kom­mu­nisten, 60 Jahre nach Eurer Revo­lution durch Fidel Castro und Che Guevara: se acabó! ES IST VORBEI! Gebt uns unsere Freiheit! Vaterland und Leben – nicht Vaterland oder TOD“ (Patria ò Muerte – das war der kom­mu­nis­tische Schlachtruf).

Hier der Wider­stands-Song, der Schrei der Jugend nach FREIHEIT: www.youtube.com/watch?v=pP9Bto5lOEQ     Wider­standslied – RAP

www.youtube.com/watch?v=kICkG7IKSQ8    deutsche Untertitel

Und hier einige Ama­teur­videos von den Demons­tra­tionen, die teils blutig von den kom­mu­nis­ti­schen Tyrannen nie­der­ge­schlagen wurden: Man schätzt, daß bisher mind. 50 junge Demons­tranten von den Kom­mu­nisten brutal getötet wurden, 30.000 wurden ver­haftet und wurden in „Freiluft“-Konzentrationslagern zusam­men­ge­pfercht und unter freiem Himmel allen Wettern ausgesetzt!

1,1 Mil­lionen Kubaner demons­trierten gegen die kom­mu­nis­ti­schen Macht­haber! – immer in kleinen Gruppen von 800 bis 1000 Demons­tranten an fast 1000 ver­schie­denen Plätzen – über ganz Kuba ver­teilt. Die Volks­menge stellt sich schützend vor die kurz vor der Ver­haftung ste­henden Auto­fahrer und Oppositionellen!

www.youtube.com/watch?v=aRhzlgb1R6c
www.youtube.com/watch?v=YGwyCqjSb7Q
www.youtube.com/watch?v=zs38IMzvo_c
www.youtube.com/watch?v=EvFdV1AwjfI    Der Marsch der Menge aufs Capi­tolio-Mitte d.Videos
www.youtube.com/watch?v=_InN2qTMi3Q&t=2s

Oppo­si­tio­nelle singen und sprechen in der Wall­fahrts­kirche der „Virgen del Cobre“ in Santiago de Cuba. Sie rufen auf Spa­nisch: „La vida no puede ser un canje con la muerte“ „No más men­tiras / Mi pueblo pide libertad, no más doc­trinas / Ya no gri­temos patria o muerte sino patria y vida / Y empezar a con­struir lo que soñamos / Lo que destruyeron con sus manos“, se escucha en parte del tema, mientras en el est­ri­billo se repite la frase „ya se acabó“. 

Fuente: Emol.com – https://www.emol.com/noticias/Espectaculos/2021/07/12/1026522/patria-y-vida-cuba-protestas.html

(Über­setzung:

„Das Leben kann nicht als Opfer fürs kom­mu­nis­tische Vaterland ein­ge­setzt werden- Patria ò Muerte- dieser Slogan IST VORBEI (se acabò)“,

„Keine Lügen mehr / Mein Volk bittet um Freiheit, keine Dok­trinen! mehr / Lasst uns nicht mehr Vaterland oder Tod (patria ò muerte) schreien, sondern Vaterland und Leben (patria y vida) / Und lasst uns beginnen zu bauen, wovon wir träumen / und bekämpfen, womit sie uns zer­stört haben –se acabó- es ist vorbei! – das alles ist in einem Teil des Liedes zu hören, während der Satz „Es ist vorbei“ (se acabò) im Refrain von den Rappern wie­derholt wird.

Sei­centos anos de comu­nismo- de una „revo­lucion maligna“ – se acabó…..60 Jahre Kom­mu­nismus- 60 Jahre bös­artige Revo­lution- evil revo­lucion- teuf­lische Revo­lution- das ist vorbei!“

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P.S.: Ich danke meinem lang­jäh­rigen Freund und Arzt Enrique Comer, der mit einer Kuba­nerin ver­hei­ratet ist, für die vielen inner­ku­ba­ni­schen Infor­ma­tionen. P.H.


Dieser lesens­werte Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Peter Helmes – www.conservo.wordpress.com