Erdöl als Wirtschaftsfaktor

Der Ölsektor ist von großer Bedeutung für die Wirt­schaft eines jeden Landes, seinen Haushalt, seinen Handel und seine Zah­lungs­bilanz. In diesem Zusam­menhang sind die Analyse von Fak­toren, die die Ölpreis­bildung beein­flussen, und die Ver­bes­serung metho­di­scher Ansätze unter modernen Bedin­gungen besonders relevant.

Die wich­tigsten Ein­fluss­fak­toren für das Ölpreis­niveau auf den Welt­märkten sind:

  • die Dynamik der Welt­wirt­schaft unter Berück­sich­tigung ihrer Energieintensität;
  • das Ver­hältnis von Angebot und Nach­frage sowohl auf glo­baler Ebene als auch innerhalb des Landes;
  • die struk­tu­rellen Merkmale der Ölför­derung;
  • Export und Import in ver­schie­denen Ländern;
  • die Ent­wick­lungs­tech­no­logien und tech­ni­schen Mittel für die Gewinnung und Ver­ar­beitung tra­di­tio­neller und unkon­ven­tio­neller Kohlenwasserstoffe;
  • die Gewinnung von Energie aus erneu­er­baren Quellen;
  • die relative Wett­be­werbs­fä­higkeit anderer Brennstoffarten;
  • die Position der Erd­öl­för­der­länder in Bezug auf den Ölsektor;
  • poli­tische und geo­po­li­tische Faktoren.

Die Folge des Ein­flusses der Ölpreise auf sozio­öko­no­mische und poli­tische Pro­zesse ist ihr Ein­fluss auf das Tempo der wirt­schaft­lichen Ent­wicklung, die Inves­ti­ti­ons­at­trak­ti­vität und die Akti­en­kurse von Ölge­sell­schaften. Bei der Bepreisung ver­schie­dener Ener­gie­träger wird auch der Ölpreis berück­sichtigt. Dies bestimmt nicht nur das Ent­wick­lungs­tempo der Ölin­dustrie, sondern auch die Volks­wirt­schaften der Länder ins­gesamt – sowohl der Ver­braucher als auch der Pro­du­zenten des schwarzen Goldes. Besuchen Sie die Oil Profit offi­zielle Seite, falls Sie sich für die Ölpreise und den Ölhandel nicht nur inter­es­sieren, sondern auch Profite davon erzielen.

Der Ölmarkt lässt sich im All­ge­meinen in zwei Teile unter­teilen: den phy­si­schen Markt, auf dem reale Waren­lie­fe­rungen statt­finden, und den Finanz­markt, auf dem Derivate gehandelt werden (vor allem Rohöl-Futures). Der Futures-Handel erfolgt nach den wich­tigsten, soge­nannten Marker-Sorten des Schwarzen Goldes: West Texas Oil Grade WTI (West Texas Inter­me­diate), ver­kauft an der New York Mer­cantile Exchange; Brent-Öl aus der Nordsee — an der London Inter­con­ti­nental Exchange; Öl aus dem Nahen Osten Dubais — an der Sin­gapore Inter­na­tional Mer­cantile Exchange. Lang­fristige Export­ver­träge für die Lie­ferung von Öl sind darauf aus­ge­richtet, den Preis an die Kotie­rungen eines der Welt­marker (meist Brent-Rohöl) zu binden und die Zahlung in Dollar vorauszusetzen.

In den letzten 10–15 Jahren hat sich die Situation auf dem Ölmarkt stark ver­ändert. So ging der Ölpreis, nachdem er im Rahmen der glo­balen Finanz­krise einen Höchst­stand von 140 Dollar pro Barrel erreicht hatte, auf einen Höchst­stand und durch­brach den Preis von 35 Dollar pro Barrel. Anschließend erholten sich die Preise und schwankten um 100 US-Dollar pro Barrel. In dieser Zeit wurde die Erschließung immer teu­rerer und tech­no­lo­gisch kom­plexer Felder und die Theorie des „Peak Oil“ erhielt ange­sichts stetig hoher Preise für schwarzes Gold neue Bestätigung.

Der Ein­druck war, dass der Anstieg der welt­weiten Ölnach­frage und die all­mäh­liche Erschöpfung der bil­ligsten Vor­kommen die Ära des teuren Öls ein­leiten ließen. Der anschlie­ßende Preis­verfall, her­vor­ge­rufen durch eine stark gestiegene Schie­fer­öl­för­derung in den USA, wider­legte dies jedoch. Fol­gende Fak­toren trugen zum künf­tigen Rückgang der Ölpreise bei:

  • ein Anstieg der Zins­sätze in den Ver­ei­nigten Staaten und dem­entspre­chend ein Anstieg des Dollarkurses;
  • die Ent­scheidung Saudi-Ara­biens und der OPEC-Staaten, die Pro­duk­ti­ons­mengen beizubehalten;
  • Auf­hebung der Sank­tionen gegen den Iran;
  • Ver­lang­samung des Wirt­schafts­wachstums in China.

Die Vola­ti­lität der Ölko­tie­rungen hat deutlich zuge­nommen, was mit der Ent­wicklung des Finanz­markt­seg­ments und der Zunahme des Handels mit «Papieröl» ein­hergeht. Preis­sprünge sind die Folge der mar­gi­nalen Ver­än­de­rungen des Volumens des phy­si­schen Angebots und der Nach­frage nach Öl. Dies hat in hohem Maße dazu geführt, dass ins­be­sondere in sich schnell ent­wi­ckelnden Volks­wirt­schaften mit wach­sender Nach­frage nach dem Import von schwarzem Gold ein Interesse an der Anpassung der Ölpreis­me­cha­nismen besteht.

Trotz der Kon­kurrenz auf dem Ölmarkt und nicht der größten För­der­mengen des Feldes war es das Nord­seeöl Brent, das die füh­rende Position bei der Preis­bildung einnahm. Dies wurde durch die voll­ständige Ein­haltung der Anfor­de­rungen für Mar­ker­sorten erleichtert. Dies sind zunächst zufrie­den­stel­lende phy­si­ka­lische Eigen­schaften (leichte, schwe­felarme Ölsorten werden nor­ma­ler­weise zu Markern). Eine große Rolle spielten das Vor­han­densein meh­rerer Ver­käufer auf dem Markt und die Versorgungssicherheit.