Vera Lengsfeld: Fridays for Future und Grüne finden Mei­nungs­freiheit „absurd“

In welch bekla­gens­wertem Zustand unsere vom Grund­gesetz garan­tierten Frei­heits­rechte bereits sind und wie sie von Politik und Hal­tungs-Medien immer weiter aus­ge­höhlt werden, kann man in diesen Tagen in Thü­ringen beob­achten. Im ost­thü­rin­gi­schen Gera will das in Jena ansässige „Euro­päische Institut für Klima und Energie“ (EIKE) seine nächste „Inter­na­tionale EIKE-Klima- und Ener­gie­kon­ferenz“ abhalten. Dieses Institut ist ein beson­derer Dorn im Auge der grünen Gesin­nungs­wächter, denn es setzt sich kri­tisch mit der Theorie des men­schen­ge­machten Kli­ma­wandels aus­ein­ander. Deshalb hatten sich nun diverse grüne Gruppen, ange­führt von den Grünen Gera, im Voraus mit einem Offenen Brief an alle in Frage kom­menden Hotels gewandt, um sie durch öffent­lichen Druck zu bewegen, die Kon­ferenz nicht bei sich statt­finden zu lassen.

Diese Aktion war nicht von Erfolg gekrönt. Weder haben sich die Hotels ein­schüchtern lassen, die etwa 200 Teil­nehmer der Kon­ferenz nicht zu beher­bergen, noch die Stadt Gera, die Kon­ferenz in ihrem Kul­tur­zentrum nicht statt­finden zu lassen.

Das bringt die sieg­ge­wohnten Jung-Akti­visten, die von Politik und Medien kri­tiklos hofiert werden, erst recht auf die Palme. In ihren Reak­tionen kommt ihre tota­litäre Geis­tes­haltung klar zum Ausdruck.

Kli­ma­schutz ist längst zum Dogma geworden, das nicht mehr hin­ter­fragt werden darf. Man sollte meinen, dass es für ehr­liche Kli­ma­schützer ein Unding ist, dass Teil­nehmer der Kli­ma­kon­ferenz in Glasgow mit 145 Pri­vatjets ange­reist sind und sich vor Ort mit Luxus­li­mou­sinen von A nach B befördern lassen. Sie müssten Kom­mis­si­ons­prä­si­dentin Ursula von der Leyen, die den so genannten Green Deal in der EU durch­setzen will und selbst für Strecken unter 50 km einen Pri­vatjet benutzt, den Spiegel vor­halten. Sie könnten die Studie von Oxfam ver­breiten helfen, dass das reichste 1 Prozent (63 Mil­lionen Men­schen) zwi­schen 1990 und 2015 mehr als doppelt so viel kli­ma­schäd­liches CO₂ aus­ge­stoßen hat, wie die ärmere Hälfte der Welt­be­völ­kerung zusammen. Statt sich laut­stark dafür ein­zu­setzen, dass die so genannte „Fort­schritts­ko­alition“, die uns dem­nächst regieren will, die ein­fachste und bil­ligste Kli­ma­schutz­maß­nahme, ein Tem­po­limit auf der Autobahn beschließt, greifen sie lieber die­je­nigen an, die als „Kli­ma­leugner“ eti­ket­tiert werden. Das fällt umso leichter, als die grünen Por­sche­fahrer somit auch künftig mit 200 Sachen für den Kli­ma­schutz unterwegs sein können.

Absurd dagegen finden die angeb­lichen Kli­ma­ak­ti­visten, dass die Stadt Gera handelt, wie es das Grund­gesetz gebietet. So twit­terte FFF Thüringen:

@JulianVonarb gibt ein absurdes Statement zur Aus­richtung der #EIKE Kon­ferenz im Kultur- und Kon­gress­zentrum #Gera ab. Mit Lob­hu­delei auf das eigene Kli­ma­schutz­konzept lenkt der OB davon ab, dass die Stadt Kli­ma­leugnern eine Bühne bereitet“.

Was hat der Ober­bür­ger­meister von Gera getan? Er hat nach Angriffen von FFF und Grünen klar­ge­stellt, wie das Kli­ma­schutz­konzept seiner Stadt aus­sieht. Was da drin steht, dürfte auch den lei­den­schaft­lichsten Kli­ma­schützer zufrieden stellen. Aber dass der OB am Ende klar­stellt, dass Aus­grenzung von Anders­den­kenden nicht zu den Kli­ma­schutz­maß­nahmen gehört, wird ihm von FFF angekreidet.

Man könnte mit den Achseln zucken und sich damit beru­higen, dass die Kids von FFF mit dem Älter­werden schon von allein ihre extre­mis­ti­schen Posi­tionen auf­geben werden. Leider sind die Grünen als Partei ein Bei­spiel dafür, dass dies nicht der Fall sein muss. Nachdem die 14%-Partei zwar mittels einer Ampel­ko­alition endlich wieder an die Macht kommen will, sich in den Ver­hand­lungen aber nicht mit 100% durch­setzen konnte, hat sie öffent­lichen Druck auf die künf­tigen Regie­rungs­partner ausüben lassen. In einem Brief an diverse NGOs und Umwelt­ver­bände hat sie ihre Anhänger auf­ge­fordert, von SPD und FDP mehr „Kli­ma­schutz“ zu ver­langen. Um den Grünen das Finanz­ressort zu sichern, hat sich sogar der Nobel­preis­träger Joseph Stiglitz in Bewegung gesetzt und ver­kündet, dass dieses Minis­terium kei­neswegs an die FDP gehen dürfe.

Genutzt hat das aller­dings nichts. Heute wurde bekannt, dass Robert Habeck auf das Finanz­mi­nis­terium ver­zichtet. Die Grünen sollen dafür aller­dings sechs Minis­terien bekommen, u.a. ein neu zu schaf­fendes für „Trans­for­mation“. Damit ist der Abbau Deutsch­lands zur künf­tigen Regie­rungs­po­litik geworden. Zwar haben die Grünen den Deal schon wieder demen­tiert, aber ihr Anspruch, die künftige Politik maß­geblich zu bestimmen ist mit einem Trans­for­ma­ti­ons­mi­nis­terium offen­kundig. Das wäre in der künf­tigen Regierung das eigent­liche Macht­zentrum. Damit wird die radikale Ablehnung der Mei­nungs­freiheit, wie sie FFF und Grüne demons­trieren, zum Brandsatz.


Vera Lengsfeld — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog der Autorin www.vera-lengsfeld.de