Trotz Urteil des Euro­päi­schen Gerichtshofs: Ungarn wird auch wei­terhin keine Asly­anten aufnehmen

Ungarn werde seine Migra­ti­ons­po­litik nach dem Urteil des Euro­päi­schen Gerichtshofs nicht ändern, kündigt Ungarns Minis­ter­prä­sident Viktor Orbán an.

Ungarns Minis­ter­prä­sident Viktor Orbán wird nicht vor der EU ein­knicken. Das hat er trotz des Urteils des Euro­päi­schen Gerichtshofs noch einmal unmiss­ver­ständlich deutlich gemacht. Das unga­rische Recht sieht vor, dass Ein­wan­derern, die über Länder, in denen ihr Leben nicht gefährdet ist, nach Ungarn kommen, das Recht auf Asyl ver­weigert wird. Da diese Ein­wan­derung nach Europa auf ille­galen Ein­wan­derern aus der Dritten Welt beruht, die mit­hilfe von Men­schen­händlern in eine Reihe sicherer Länder ein­ge­drungen sind, hat das Gesetz die Asy­l­ein­wan­derung nach Ungarn grund­sätzlich gestoppt.

Doch im November ent­schied der Euro­päische Gerichtshof, dass das Gesetz gegen Völker- und EU-Recht ver­stoße. Das Gericht ent­schied auch, dass Ungarn dem Urteil sofort nach­kommen muss – oder hohe Geld­strafen ris­kieren. Das habe Ungarns Premier Viktor Orbán aber nicht vor: »Ungarns Position ist klar. Wir sind der Meinung, dass Asyl­an­träge von Migranten außerhalb der Lan­des­grenzen gestellt werden sollten und Asyl­be­werber erst nach Abschluss des Ver­fahrens ein­ge­lassen werden sollten«, sagte Orbán diese Woche auf einer Pressekonferenz.

Ver­fas­sungs­ge­richte in acht ver­schie­denen EU-Staaten haben diese Ansicht nach Angaben des Pre­mier­mi­nisters bereits bestätigt und ent­schieden, dass natio­nales Recht Vorrang vor EU-Recht hat. »Dem­entspre­chend werden wir unser Grenz­schutz­system unver­ändert lassen«, fuhr er fort.

Auch hat die EU laut Viktor Orbán kein Recht, wegen der Asyl­po­litik des Landes Zah­lungen aus dem Corona-Fonds an Ungarn – wie sie droht – zu blo­ckieren. Zudem wirft er der EU vor, die Ein­wan­derung nicht mehr im Griff zu haben: »Wir müssen die Flücht­linge an der Grenze stoppen, genau wie die Polen«, sagt Orbán.


Quelle: freiewelt.net