Die Opfer von sexuellem Missbrauch müssen sich damit zufriedengeben, dass sich die Täter freikaufen, so wie kürzlich Prinz Andrew, der mit der Zahlung von 14 Millionen Euro einem Gerichtsverfahren entgehen konnte. Oder sich durch angeblichen Selbstmord durch Erhängen in Hochsicherheitsgefängnissen aus der Affäre ziehen, wie zuvor schon Jeffrey Epstein und kürzlich der Modelagent Jean-Luc Brunuel.
Begonnen hatte alles ausgerechnet in Trumps Mar-a-Lago-Club, wo Virginia Roberts damals angestellt war. Donald Trump hatte Jeffrey Epstein bei anderer Gelegenheit sogar aus dem Haus geworfen, weil er eine Serviceangestellte belästigt hatte.
Die knapp 16-jährige Virginia Roberts arbeitete damals im Spa von Mar-a-Lago, als die britische Vertraute Ghislaine Maxwell sie dem Multimillionär Jeffrey Epstein vorstellte. Epstein und seine Vertraute nahmen sie später mit in seine Villen in Florida und New York. Sofort begann für sie eine Art „Ausbildung“ über sexuelle Aktivitäten und Sexspielzeuge. Es ging darum, wie man einen Blowjob gibt, wie man sich leise und unterwürfig verhält… Es war wie in einer Schule, und sie musste nebenbei mehrmals am Tag mit Epstein Sex haben.
Später sollte Virginia sogar ein Kind bekommen und es an Epstein und seine Vertraute Maxwell gegen eine horrende Summe verkaufen, damit beide dann frei über das Baby verfügen könnten.
Virginia Giuffre erzählt im folgenden Interview ihre abenteuerliche Lebensgechichte, die sie bis nach Australien führte und deren vorläufiger Höhepunkt in der Tatsache gipfelt, dass sich der Sohn der britischen Königin freikaufen konnte. Frau Mama übernahm für ihren Lieblingssohn einen nicht geringen Teil der 14 Millionen Euro. Die Vereinbarung mit dem Opfer enthielt keinerlei Entschuldigung oder ein Schuld-Eingeständnis. Auch zwei Dutzend andere missbrauchte Mädchen hatten Klagen gegen Epstein eingereicht, welche durch Vergleiche in unbekannter Höhe beendet wurden. Die Eliten des Deep State können sich zumeist auf das Entgegenkommen korrumpierter Richter und Staatsanwälte verlassen.
Das gesamte System von Politik, Justiz und vor allem Medien ist ein klebriges Netzwerk, in dem sich jeder verfängt, der von außen versucht, es zu zerstören.
Doch hier soll endlich das Opfer Virginia Guiffre zu Wort kommen
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Die investigative Journalistin Julie K. Brown vom Miami Herald führte das Interview. Das Video wurde bereits gegen Ende 2018 veröffentlicht. Brown arbeitet seit zwei Jahren daran, Epstein zu Fall zu bringen. Sein Selbstmord ist eine Verhöhnung für die Opfer, sagte sie.
„Ich war jung, ich hatte Angst, ich wusste diese Leute waren mächtig, ich wusste nicht, was würde passieren, wenn ich nein sagen würde, ich wusste es nicht…
Was würde passieren, wenn ich sie melden würde, wenn ich berichtete, dass sechzehnjährige Mädchen es einfach geschehen lassen? Und so bin auch ich in den Missbrauch mit Jeffrey und Ghislaine geraten.“
Viel von dieser „Ausbildung“ zur Gespielin habe sie von Ghislaine selbst mitbekommen. Und als Frau überraschte es sie, dass eine Frau das geschehen lässt, ja sie sogar dafür erzieht.
„Und dann ist da noch Jeffrey, der sagt dir, dass er es so und so will, mach langsamer und tu das nicht und tu es auf diese Art…“ Du bist einfach in eine Welt geworfen, die du nicht verstehst und du weißt nicht, wie du dein Schreien im Inneren herauskommen lassen sollst…
Man wird einfach taub als Person, weigert sich zu fühlen und zu sprechen und gehorcht einfach. Das ist es.
Und irgendwann hat es dazu geführt, dass sie sagten, wir experimentieren, und wir werden es mit dir versuchen mit einem anderen Kerl und sehen, wie es so läuft. Ich flog mit einem Professor auf die Insel Little Saint James. (Lolita Island)
Es ist die perfekte Welt dort auf der Insel für einen Milliardär, um davonzukommen mit dem was er tat. Er konnte dort große Partys abhalten und riesige Orgien, und niemand hatte eine Ahnung was los war. Es war so still und so geschützt. Ich weiß noch, es hat mit einem angefangen und dann kam noch einer dazu und so weiter und so fort und bevor ich mich versah wurde ich ausgeliehen an Politiker und Akademiker und Royals…“
Virginia Roberts behauptete später in einer eidesstattlichen Erklärung, dass zwei der Männer, an die Epstein sie verliehen hatte, der Rechtsanwalt Alan Dershowitz und Prinz Andrew, der Herzog von York waren. Dershowitz und Prinz Andrew bestritten damals beide jegliche Beteiligung an Begebenheiten mit Virginia Roberts. Als Epstein 2007 des Missbrauchs Minderjähriger angeklagt wurde, vertrat Dershowitz ihn als sein Anwalt. Epstein kam mit einer 13-monatigen Haftstrafe davon, bei der er den größten Teil des Tages in Freiheit seinen Geschäften nachgehen konnte.
„Alles was Jeffrey kümmerte war, dass er mich brauchte um noch mehr Mädchen für ihn zu finden.“
Virginia sagt im Interview: „Bis heute ist es meine größte Schande, die ich mit mir herumtrage, die ich nie loswerde, und ich bin wirklich sehr sehr traurig, dass ich andere Mädchen, sogar noch jünger als ich, in eine Welt wie meine gebracht habe, in die sie hätten niemals eingeführt werden dürfen.“
In einem anderen Teil des Videos erzählt Virginia, dass sie mit Epstein und Maxwell wie eine verdammte Familie zusammenlebte. Sie gingen schnorcheln, wandern oder sahen zusammen „Sex and the City“. Aber Epstein brauchte meist bis zu sieben Mal am Tag auf die eine oder andere Weise Sex, und Maxwell nahm auch manchmal daran teil.
Der verstörendste Teil der Geschichte aber ist, dass dem jungen Mädchen angeboten wurde, ein Kind auszutragen und es dann an Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell abzutreten.
Es sollte ein Vertrag gemacht werden und Virginia würde auch ein Haus haben. Gegen eine sehr hohe Entschädigung von 200.000 Dollar pro Monat aber dürften die beiden über das Kind verfügen. Virginia Roberts willigte mehr oder weniger ein, wollte aber erst noch in Thailand einen Massagekurs machen, um für spätere Zeiten gerüstet zu sein. (Diese Aussagen finden sich in einem anderen Teil des selben Interviews.)
Im Alter von 19 Jahren wurde Roberts dann tatsächlich nach Thailand geschickt, um einen Massagekurs zu machen und natürlich auch um ein Mädchen für Epstein abzuholen.
Doch ihr Schicksal begann sich zu wenden, sie verliebte sich. Sie rief Jeffrey Epstein an, um ihn wissen zu lassen, dass sie nicht zurückkommen werde und auch nicht das kleine thailändische Mädchen mitbrachte. Und er sagte „hab ein schönes Leben“ und legte den Hörer auf und das war es… Da dachte Virginia Roberts, sie wäre vom Haken und zog nach Australien, wo sie und ihr Ehemann mit ihren drei Kindern lebten.
Aber eines Tages holte sie die Vergangenheit ein und sie bekam einen Anruf von Ghislaine Maxwell, die wissen wollte, ob sie jemanden davon erzählt hatte und dass sie das keinesfalls tun sollte. Auch Jeffrey Epstein meldete sich und dann das FBI und die australische Polizei. Es klopfte an der Tür und die Australische Bundespolizei zeigte ihr ein 12 Seiten langes Dokument über Jeffrey Epstein und seine Verbrechen, denn man hatte sie als eines der Opfer identifiziert.
Virginias Heilung würde nach ihrer eigenen Ansicht sehr lange dauern und manche Teile von ihr könne man nie wieder zusammensetzen...
Aber die Geburt ihrer kleinen Tochter habe ihr gezeigt, dass man auch noch zehn oder fünfzehn Jahre später darüber reden müsse, und sie forderte alle Opfer auf, sich, sobald sie in der Lage waren, zu Wort zu melden, um in Zukunft andere Mädchen davor zu bewahren.
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