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Éric Zemmour: Frank­reichs letzte Überlebenschance

Paris, 18. Dezember 2021. Die alge­rische Fuß­ball­na­tio­nal­mann­schaft gewinnt den Arab Cup in Katar. Zehn­tau­sende alge­rische Anhänger, die alge­rische Fahnen schwenken, stürmen auf die Champs-Élysées in Paris. Schau­fenster werden zer­trümmert. Die Unruhen dauern bis zum Ein­bruch der Dun­kelheit. Parolen werden geschrien: “Lang lebe Algerien”, “Bei Allah, der Koran!” — und auch “F*k France!” und “F*k Zemmour!” Die Polizei wird ange­wiesen, nicht ein­zu­greifen. Sie wird trotzdem attackiert.

(Dr. Guy Millière)

Am nächsten Tag stellt Jean Messiha, ein ehe­ma­liges Mit­glied der Partei Ras­sem­blement National, im Fern­sehen fest: “Der große Aus­tausch und der eth­nische Hass, wir können sie sehen”.

Éric Zemmour, ein jüdi­scher Kan­didat für die fran­zö­sische Prä­si­dent­schaft, äußert sich nicht. In einem Interview stellt er schlicht fest: “trau­ri­ger­weise sehr banale Szenen”.

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Zehn Tage zuvor, am 8. Dezember, wurde in Nan­terre, wenige Kilo­meter östlich von Paris, eine katho­lische Pro­zession, die zur Feier des Festes der Unbe­fleckten Emp­fängnis orga­ni­siert worden war, von jungen Mus­limen ange­griffen, die Belei­di­gungen und Dro­hungen schrien. Die Katho­liken wurden kuffar (“Ungläubige”) genannt. “Wallah [ich schwöre] auf den Koran, wir werden Dir die Kehle durch­schneiden”, rief ein junger Mann einem Priester zu und spuckte ihn dann an. “Dies ist das Land Allahs”, riefen andere; “Geh weg.”

Vor­fälle wie diese sind in Frank­reich üblich geworden. Noch gewalt­tä­tigere fanden in der jün­geren Ver­gan­genheit statt. Frank­reich ist das einzige Land in Europa, in dem ein Lehrer auf offener Straße mit einem Flei­scher­messer ent­hauptet wurde, weil ein Schüler ihn beschul­digte, den isla­mi­schen Pro­pheten Mohammed nicht zu respek­tieren. Frank­reich ist auch das einzige Land in Europa, in dem ein Priester in einer Kirche ermordet wurde, während er eine Messe hielt. In der Nach­kriegszeit ist Frank­reich das einzige Land in Europa, in dem jüdische Kinder im Hof ​​einer jüdi­schen Schule ermordet wurden. Frank­reich hat auch die meisten “No-Go-Zonen” (mehr als 750) in Europa.

Frank­reich ist heute ein Land, in dem Christen und Juden so häufig beleidigt und ange­griffen werden, dass die Zei­tungen nur darüber berichten, wenn jemand getötet oder ver­wundet wird.

Frank­reichs No-Go-Zonen sollten “Scharia-Zonen” heißen. Sie werden von radi­kalen Imamen und mus­li­mi­schen Banden regiert, die von Dieb­stahl und Dro­gen­handel leben. Obwohl die meisten Ein­wohner fran­zö­sische Staats­bürger sind, defi­nieren sich die meisten nicht als Fran­zosen, sondern als Bürger der Länder des Nahen Ostens, aus denen sie stammen. Sie akzep­tieren keine jüdische oder christ­liche Präsenz, und die meisten Juden und Christen, die dort lebten, sind vor Jahren weg­ge­zogen, um woanders zu leben. Die Polizei betritt diese Zonen nicht, und die Behörden halten es sogar für gefährlich, wenn Feu­erwehr- und Kran­ken­wagen einfahren.

Seit min­destens vier Jahr­zehnten haben es die fran­zö­si­schen Regie­rungen ver­mieden, über die Situation zu sprechen, oder sie haben gesagt, das Problem sei die Armut, die durch Sozi­al­hil­fe­zah­lungen oder die Ent­sendung von Psy­cho­logen und Sozio­logen gelöst werden könnte. Die Situation hat sich jedoch nur ver­schlechtert. Die Ver­ant­wort­lichen ver­meiden es, über den Islam zu sprechen oder sie sagen, der Islam habe in Frank­reich “seinen Platz” und sei jetzt eine “fran­zö­sische Religion”.

Der fran­zö­sische Prä­sident Emmanuel Macron hat gesagt, er wolle mehr tun als seine Vor­gänger und hat ver­sprochen, den soge­nannten “isla­mi­schen Sepa­ra­tismus” zu bekämpfen. Er sagt, dass alle Pro­bleme von einer kleinen Handvoll Isla­misten aus­gingen, die er als Anhänger “radi­kaler Bewe­gungen ohne Bezug zum Islam” defi­nierte und die von gefähr­lichen Unru­he­stiftern, die den mus­li­mi­schen Glauben ver­raten würden, dazu ange­stiftet wurden, von anderen Fran­zosen getrennt zu leben. Macron weigert sich also wei­terhin, sich irgend­etwas “Unbe­quemem” zu stellen.

Laut einer im Sep­tember 2020 ver­öf­fent­lichten Umfrage gaben 74 % der fran­zö­si­schen Muslime unter 25 Jahren an, dass die Gesetze des Islam wich­tiger seien als die Gesetze der Fran­zö­si­schen Republik. Eine weitere zwei Monate später ver­öf­fent­lichte Umfrage ergab, dass 57 % der fran­zö­si­schen Muslime unter 25 Jahren nach dem isla­mi­schen Recht der Scharia leben wollten.

Die Umfragen zeigten auch, dass mus­li­mische Banden, die in den No-Go-Zonen leben und im Dro­gen­handel tätig sind, auch Dieb­stahl und Plün­de­rungen gegen Unter­nehmen durch­führen, die von Nicht-Mus­limen in der Nähe dieser Zonen geführt werden. Die Gesetz­lo­sigkeit spornt diese Nicht-Muslime an, ihre Geschäfte an Muslime zu ver­kaufen, die weder Plün­de­rungen noch Dro­hungen ris­kieren. Die Ban­den­mit­glieder sagen, dass sie beim Stehlen und Plündern nur “die Jizya” nehmen, eine isla­mische “Schutz”-Steuer, die von Nicht-Mus­limen in Gebieten erhoben wird, die dem isla­mi­schen Recht unterliegen.

Jah­relang wurden die­je­nigen, die es wagten, die Situation explizit zu benennen, vor Gericht gestellt, von anti­ras­sis­ti­schen Orga­ni­sa­tionen des “isla­mo­phoben Ras­sismus” beschuldigt und dann zu hohen Geld­strafen ver­ur­teilt. Vor zehn Jahren, im Jahr 2011, ver­öf­fent­lichte der Autor Renaud Camus ein Buch, Le grand rem­pla­cement (“Der grosse Aus­tausch”), in dem es hieß, dass die mus­li­mische Zivi­li­sation die fran­zö­sische Zivi­li­sation ersetze und dass diese Ersetzung für Nicht-Muslime von Gewalt und feh­lender Sicherheit begleitet werde. Camus zahlte nicht nur Buß­gelder. Er wurde nicht mehr in Radio oder Fern­sehen ein­ge­laden und alle fran­zö­si­schen Ver­leger sagten, sie würden seine Bücher nicht mehr ver­öf­fent­lichen. Er ver­öf­fent­licht jetzt im Selbst­verlag.

Ein anderer Autor und Jour­nalist, Éric Zemmour, schrieb das Gleiche und wurde oft – eben­falls wegen “isla­mo­phobem Ras­sismus” – zu hohen Geld­strafen ver­ur­teilt. Seine Bücher waren jedoch Best­seller und die Talk­shows, zu denen er ein­ge­laden wurde, hatten enormen Erfolg – ​​was ihn schützte. Radio- und Fern­seh­sender sowie die Zeitung, die seine Ansichten ver­öf­fent­lichte, ent­ließen ihn nicht.

Dies der Kontext, in dem Zemmours Ent­scheidung, für die fran­zö­sische Prä­si­dent­schaft zu kan­di­dieren, ver­standen werden muss.

Das im Sep­tember 2021 erschienene Buch La France n’a pas dit son dernier mot (“Frank­reich hat sein letztes Wort nicht gesprochen”) beschreibt seine ent­täu­schenden Gespräche mit fran­zö­si­schen Poli­tikern. Niemand hat ein Wort bestritten, das er geschrieben hat. Er orga­ni­sierte Treffen im ganzen Land, um zu erklären, was seiner Meinung nach getan werden müsste, und erklärte am 30. November seine Kan­di­datur, indem er ein Video auf YouTube veröffentlichte.

Was Zemmour sagte, stand in scharfem Kon­trast zu den Sätzen seiner Kon­kur­renten. Er ver­suchte nicht, zu gefallen oder Tat­sachen zu ver­wässern. Er redete von der Zer­störung Frankreichs:

“Frank­reich ist nicht mehr Frank­reich, und jeder sieht es … Die Dritt-Welt-isierung unseres Landes und unseres Volkes verarmt ebenso wie es zer­fällt, rui­niert ebenso wie es quält.”

Er wies auf den feh­lenden Mut fran­zö­si­scher Poli­tiker hin:

“Ich habe gesehen, dass kein Poli­tiker den Mut hatte, unser Land vor dem tra­gi­schen Schicksal zu bewahren, das es erwartet. Ich habe gesehen, dass all diese ver­meint­lichen Profis vor allem anderen impotent waren.”

Zur Begründung seiner Ent­scheidung sagte er:

“Ich habe beschlossen, Sie um Ihre Stimme zu bitten, Ihr Prä­sident der Republik zu werden, damit unsere Kinder und Enkel die Bar­barei nicht ken­nen­lernen. Damit unsere Töchter nicht ver­schleiert werden und unsere Söhne nicht gezwungen werden, sich zu unterwerfen.”

Zemmour gründete eine poli­tische Partei und nannte sie “Recon­quête” (“Rück­eroberung”), was von einigen als Anspielung auf die Recon­quista ange­sehen wurde, die Rück­eroberung Spa­niens durch Christen nach Jahr­hun­derten der mus­li­mi­schen Besetzung.

Für einige Wochen gelang es ihm, die Frage nach dem Über­leben Frank­reichs und seiner Zivi­li­sation in den Mit­tel­punkt jeder Debatte zu stellen. Jedes Mal, wenn die Medien ihn zu einer Rede ein­luden, wie­der­holte er uner­müdlich, dass das Über­leben Frank­reichs auf dem Spiel stehe und dass die Wahlen von 2022 die letzte Chance sein könnten, das Land zu retten. Er sprach von der Gefahr eines Bür­ger­kriegs: “Ich möchte nicht, dass Frank­reich ein Libanon im großen Maßstab wird”, sagte er.

Die anderen Prä­si­dent­schafts­kan­di­daten waren dann gezwungen, die­selben Fragen zu stellen, die er stellte, aber sie beant­wor­teten sie nicht. Marine Le Pen, Prä­si­dentin der Partei Ras­sem­blement National, sagte, Zemmour sei zu pes­si­mis­tisch und habe die Fran­zosen gespalten. Valerie Pecresse, die von der gemä­ßigten Rechts­partei Die Repu­bli­kaner gewählte Kan­di­datin, sagte einfach, dass “Éric Zemmour ein Kom­plize der extremen Rechten ist. Ich gehöre zu einer Rechten, die einen Deich gegen die extreme Rechte gebaut hat.” Die linken Kan­di­daten ver­wei­gerten eine Antwort ganz und sagten, Zemmour sei “ein Faschist”.

Die fran­zö­si­schen Main­stream-Medien, die Zemmour ein­ge­laden hatten, mussten eben­falls die Fragen stellen, die er stellte; Fast alle sagten, er sei exzessiv, obsessiv und Frank­reich sei nicht in Gefahr.

Heute bezeichnen “anti­ras­sis­tische” und fran­zö­sische mus­li­mische Orga­ni­sa­tionen Zemmour wei­terhin als Ras­sisten. Francis Kalifat, Prä­sident des Reprä­sen­ta­tiven Rates jüdi­scher Insti­tu­tionen in Frank­reich (CRIF), sagte, dass kein Jude für Zemmour stimmen sollte, und Yonathan Arfi, Vize­prä­sident von CRIF, schrieb: “Als Juden sind wir natürlich nicht ver­ant­wortlich für das, was Éric Zemmour sagt. Doch wir haben die Ver­ant­wortung, uns ihm in den Weg zu stellen.” Haim Korsia, der Ober­rab­biner von Frank­reich, erklärte sogar, Zemmour, der sich selbst als “Ber­berjude” bezeichnet, sei ein “Anti­semit”.

Prä­sident Macron spricht nie von Zemmour, doch Regie­rungs­mit­glieder und Führer von “La Repu­blique en Marche”, der 2017 von Macron gegrün­deten Partei, tun dies – und das mit starken Worten. Gesund­heits­mi­nister Olivier Veran sagte, dass “Éric Zemmour Ablehnung, Ras­sismus und Frem­den­feind­lichkeit ver­körpert” und sich in einem “per­ma­nenten Zustand des Deli­riums” befinde. Der frühere Innen­mi­nister Chris­tophe Castaner sagte, Zemmour beleidige “jeden Tag das fran­zö­sische Volk”.

Die Prä­si­dent­schafts­wahlen in Frank­reich finden in zwei Runden statt. In der ersten Runde gibt es viele Kan­di­daten – offi­ziell 24 Kan­di­daten für die Prä­si­dent­schafts­wahlen 2022, von denen die meisten 1–2 % der Stimmen erhalten werden. In der zweiten Runde treten nur die beiden Spit­zen­kan­di­daten an.

Bis Zemmour seine Kan­di­datur erklärte, deu­teten die Umfragen darauf hin, dass Prä­sident Macron in der zweiten Runde gegen Marine Le Pen antreten und mit Leich­tigkeit gewinnen würde. Ihr Vater, Jean-Marie Le Pen, wurde mehrfach wegen anti­se­mi­ti­scher Äuße­rungen ver­ur­teilt. Obwohl sie ihr Bestes getan hat, um zu zeigen, dass sie völlig anders als ihr Vater und kei­neswegs anti­se­mi­tisch ist, trägt sie immer noch seinen Namen, was ein unüber­wind­bares Han­dicap zu sein scheint. Um ihr Image zu ändern, ver­wäs­serte sie sogar ihre Posi­tionen, offen­sichtlich ohne Erfolg.

Von Sep­tember bis Mitte Dezember 2021 zeigten Umfragen, dass Zemmour im zweiten Wahlgang durchaus Macrons Gegner sein könnte. Seit Mitte Dezember haben sich die Umfragen jedoch geändert, und Marine Le Pen, Valerie Pecresse und Éric Zemmour sind gleichauf. Es ist daher möglich, dass Le Pen es in die zweite Runde schaffen könnte. Wenn das pas­siert, ist das Ergebnis das­selbe wie vor Zemmours Kan­di­datur – und Macron wird wie­der­ge­wählt. Wenn es Valerie Pecresse in die zweite Runde schafft, wird eben­falls Macron wie­der­ge­wählt: Ihre Posi­tionen liegen nahe bei denen von Macron, was bedeutet, dass die Wähler, die eine kon­ser­va­tivere Politik wün­schen, sie wahr­scheinlich nicht wählen werden. “Valerie Pecresse hat die gleichen Ideen wie Emmanuel Macron und kann ihn nicht besiegen”, sagte Guil­laume Peltier, Vize­prä­sident der Repu­bli­ka­ni­schen Partei am 10. Januar. “Nur Eric Zemmour hat eine Chance.” Am Tag zuvor, am 9. Januar, verließ Peltier die Repu­bli­kaner, um sich der Zemmour-Kam­pagne anzu­schließen.

Sollte Zemmour es in die zweite Runde schaffen, hat Macron immer noch gute Chancen auf eine Wie­derwahl. Macron schürt die Angst vor Covid-19. Die Regeln, die der fran­zö­si­schen Bevöl­kerung auf­erlegt werden, sind immer noch äußerst streng. Frank­reich befindet sich in einem “gesund­heit­lichen Aus­nah­me­zu­stand”, und die Polizei, die die Ein­haltung durch­setzt, verfügt über umfas­sende Kon­troll­be­fug­nisse. Ein Impfpass wurde ein­ge­führt; Nur voll­ständig geimpfte Per­sonen können in Restau­rants und Cafés oder ins Kino gehen oder den Zug nehmen. Die Polizei kann überall, außer in der eigenen Wohnung, Impf­pässe und Aus­weis­do­ku­mente ver­langen. Täglich widmen sich die Titel­seiten der Zei­tungen der Pan­demie und den Fall­zahlen. Men­schen, die ins Kran­kenhaus ein­ge­liefert wurden, und Todes­fälle werden in Groß­schrift ange­zeigt. Auch die Fern­seh­nach­richten widmen sich weit­gehend der Pan­demie. Wenn Macron redet, geht es fast nur um die Pan­demie. Poli­tische Ana­lysten glauben offenbar, dass seine Wie­derwahl sicher ist, wenn er es schafft, alle anderen Themen zu ver­meiden. Tut er das nicht, könnte alles anders kommen.

Eine kürzlich durch­ge­führte Umfrage zeigt, dass eine große Mehrheit der Fran­zosen – 60 % – die Ver­wendung des Impf­passes und die gel­tenden strengen Vor­schriften befür­worten. Die Angst vor Krankheit und Tod bleibt groß.

Die Umfragen zeigen jedoch auch, dass die Ideen, die Zemmours Wahl­kampf zugrunde liegen, von den Fran­zosen weit­gehend geteilt werden. Ein Mei­nungs­for­schungs­in­stitut hat kürzlich eine Stich­probe von Fran­zosen gefragt:

“Manche Leute sprechen von dem großen Aus­tausch, bei dem die euro­päische, weiße und christ­liche Bevöl­kerung im Gefolge der mus­li­mi­schen Ein­wan­derung aus dem Maghreb und Schwarz­afrika vom Aus­sterben bedroht ist. Glauben Sie, dass ein solches Phä­nomen in Frank­reich auf­treten wird?”

67 % der Befragten ant­wor­teten: Ja. Die Umfrage fragte dann, ob sich die Befragten Sorgen über die Mög­lichkeit eines großen Aus­tau­sches machen. 67 % der Per­sonen ant­wor­teten: Ja. 63 % ant­wor­teten, dass sie der Meinung seien, der Islam sei eine Gefahr für Frankreich.

Jour­na­listen, die die Umfrage kom­men­tierten, sagten: “Der große Aus­tausch ist eine Fan­tasie”. Viele Fran­zosen sind ein­deutig anderer Meinung.

Zemmour sagte kürzlich während einer Radio­sendung: “Nein, der große Aus­tausch ist keine Fan­tasie”. Er gab Zahlen an:

“Jedes Jahr kommen 400.000 mus­li­mische Ein­wan­derer nach Frank­reich. In fünf Jahren macht das zwei Mil­lionen Muslime mehr. Diese Muslime ziehen in die mus­li­mi­schen Gebiete und inte­grieren sich nicht … Was glauben Sie, was das bedeutet?”

Anstatt zu ant­worten, wech­selten die Jour­na­listen, die ihn inter­viewten, das Thema. Die von ihm ange­ge­benen Zahlen stammen aus amt­lichen Doku­menten; sie stimmen.

Er redete auch von seinen eigenen Erfah­rungen. Am 25. Oktober 2021 lud ihn Fern­seh­mo­de­rator Jean-Marc Morandini ein, die Ein­wohner von Drancy zu treffen, einer kleinen Stadt in den öst­lichen Vor­orten von Paris, in der Zemmour seine Kindheit ver­bracht hatte. In den 1960er Jahren, erin­nerte sich Zemmour, lebten dort Men­schen aus der fran­zö­si­schen Mit­tel­schicht und viele Juden, die Algerien 1962 am Ende des Fran­zö­sisch-Alge­ri­schen Krieges ver­lassen hatten. Damals sei das Leben in Drancy ruhig und friedlich gewesen. Jetzt, sagte Morandini, gebe es in Drancy keine einzige jüdische Familie mehr; Es ist heute eine über­wiegend mus­li­mische Stadt, wie viele Städte in der Umgebung, und dass es 2017 zu Unruhen gekommen war, die von Behaup­tungen von “Poli­zei­bru­ta­lität” begleitet wurden. In Aulnay-sous-Bois, einer Nach­bar­stadt von Drancy, hatte ein junger Kri­mi­neller afri­ka­ni­scher Abstammung, Theodore Luhaka, sich gewaltsam gegen die Poli­zei­be­amten gewehrt, die ihn ver­haf­teten, und sie des sexu­ellen Über­griffs beschuldigt. Die gesamten öst­lichen Vororte von Paris standen eine Woche lang in Flammen. Die Poli­zisten wurden ent­lassen, ange­klagt und dann von der Justiz frei­ge­sprochen. Dann unter­stützte Prä­sident François Hol­lande Luhaka, nicht die Polizei.

Zemmour konnte sich nur im Schutz eines Dut­zends bewaff­neter Poli­zisten durch die Stadt bewegen. Er traf nur ein paar Leute, alle feind­selig. Eine Men­schen­menge, die “Zemmour, geh weg” und “Allahu Akbar” schrie, folgte ihm. Als er eine mus­li­mische Metz­gerei betrat und den Metzger fragte, ob es in der Stadt eine nicht-mus­li­mische Metz­gerei gebe, ant­wortete der Metzger: “Eine fran­zö­sische Metz­gerei? Ich glaube, es gibt noch eine im fran­zö­si­schen Viertel.” “Gibt es noch ein fran­zö­si­sches Viertel in Drancy?” fragte Zemmour.

Am 26. November 2021 ver­suchte Zemmour, Mar­seille zu besuchen. Überall, wo er hinging, wurde er mit “Allahu Akbar”-Rufen begrüßt. Junge Muslime bedrohten ihn verbal. Das Restaurant, in dem er zu Mittag essen sollte, wurde voll­ständig durch­wühlt. Die Polizei ver­suchte nicht, es zu schützen. Die Bevöl­kerung von Mar­seille besteht heute zu 40 % aus Mus­limen. Ana­lysten sagen voraus, dass Mar­seille – die zweit­größte Stadt Frank­reichs – in weniger als einem Jahr­zehnt mehr­heitlich mus­li­misch sein wird.

Die öffent­liche Ver­sammlung, die Zemmour zum Start seiner Kam­pagne am 5. Dezember 2021 orga­ni­sierte, wurde von Hun­derten von Poli­zisten beschützt. Die Men­schen, die kamen, wurden von Gruppen begrüßt, die “Allahu Akbar” und “Zemmour der Faschist” schrien. In der großen Halle, in der das Treffen stattfand, atta­ckierte ein Mann Zemmour und ver­suchte, ihn zu erwürgen. Zemmours Leib­wächter über­gaben ihn der Polizei; ihm wurde vor­sätz­liche Kör­per­ver­letzung vor­ge­worfen. Drei­zehn­tausend Men­schen waren anwesend. In seiner Rede sagte Zemmour zu ihnen: “Sie hassen mich, weil sie euch hassen”.

Der Jour­nalist Ivan Rioufol schrieb in Le Figaro: “Was sagt der Kan­didat, außer dass es dringend erfor­derlich ist, zu ver­suchen, das ster­bende Frank­reich zu retten, und sich die Sorgen des ver­ach­teten fran­zö­si­schen Volkes anzuhören?”

“Wenn Macron wie­der­ge­wählt wird”, sagte Zemmour am 13. Januar im Fern­sehen, “ist der Bür­ger­krieg fast sicher. Viele Fran­zosen wissen es.”

Am 21. April 2021 ver­öf­fent­lichten 1.200 Berufs­sol­daten, dar­unter 20 Generäle, einen offenen Brief in der Wochen­zeit­schrift Valeurs Actu­elles, in dem sie das­selbe sagten. Macron reagierte nicht, aber Ver­tei­di­gungs­mi­nis­terin Flo­rence Parly ver­kündete, die Unter­zeichner seien “unver­ant­wortlich” und würden schwer sank­tio­niert. Viele der noch Aktiven wurden von ihren Auf­gaben ent­bunden. Einen Monat später, am 11. Mai, ver­öf­fent­lichte Valeurs Actu­elles einen wei­teren offenen Brief, der dieses Mal von Tau­senden von Berufs­sol­daten unter­zeichnet wurde, die darum baten, ihre Namen nicht zu ver­öf­fent­lichen. Der Text ist explizit:

“Wir sehen Gewalt in unseren Städten und Gemeinden. Wir sehen, wie sich der Kom­mu­ni­ta­rismus im öffent­lichen Raum und in der öffent­lichen Debatte durch­setzt. Wir sehen, wie der Hass auf Frank­reich und seine Geschichte zur Norm wird … Ihr über­lasst, ohne zu reagieren, ganze Bezirke unseres Landes dem Gesetz des Stär­keren … wenn ein Bür­ger­krieg aus­bricht, wird die Armee auf ihrem eigenen Boden die Ordnung auf­recht­erhalten müssen … Niemand kann eine so schreck­liche Situation wollen … aber ja, wieder braut sich in Frank­reich ein Bür­ger­krieg zusammen und ihr wisst es ganz genau.”

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Valeurs Actu­elles hat aus dem offenen Brief eine Petition gemacht. Innerhalb weniger Stunden hatten Tau­sende von Fran­zosen sie unter­zeichnet. Auch hier reagierte Macron nicht. Bis heute hat er seine Position nicht geändert. Von der Krise in Frank­reich spricht er nicht.

Jour­na­listen der Main­stream-Medien und poli­tische Feinde von Zemmour prüfen jedoch jedes Wort, um Aus­reden zu finden, um ihn anzu­greifen. Am 15. Januar sagte Zemmour während eines Treffens mit Lehrern und Eltern von Schülern, er denke, dass behin­derte Kinder in spe­zi­ellen Ein­rich­tungen unter­richtet werden sollten, und fügte hinzu: “Diese Kinder sind völlig über­fordert … Also denke ich, dass wir spe­zia­li­sierte Lehrer brauchen, die sich um sie kümmern.” Anstatt über die tat­säch­lichen Schwie­rig­keiten nach­zu­denken, von denen er sprach, warf ihm die für Men­schen mit Behin­de­rungen zuständige Staats­se­kre­tärin Sophie Cluzel vor, “behin­derte Kinder aus den Schulen der Republik ent­fernen” zu wollen und “Unter­schiede abzu­lehnen”. Marine Le Pen beschul­digte Zemmour, “durch eine Behin­derung geschwächte Kinder ange­griffen zu haben”. Valerie Pecresse sagte: “Mein Projekt ist mehr Inklusion für behin­derte Kinder”. Zemmour ant­wortete am 15. Januar, dass er die Unter­stützung von Tau­senden von Eltern behin­derter Kinder erhalten habe, die sagten, sie hätten sich von der Regierung im Stich gelassen gefühlt. Er warf seinen Kri­tikern Heu­chelei und Lügen vor und betonte, er wolle den Mangel an Schulen, die auf die Betreuung behin­derter Kinder spe­zia­li­siert sind, beheben.

Andere Angriffe werden zwei­fellos seinen Äuße­rungen folgen, was auch immer er sagt. Am 17. Januar ver­ur­teilte ein Richter Eric Zemmour zu einer Geld­strafe (10.000 Euro) wegen “Auf­sta­chelung zum Ras­senhass”, weil er am 29. Sep­tember 2020 in einer Fern­seh­talkshow gesagt hatte, dass aus­län­dische “unbe­gleitete Min­der­jährige” in Frank­reich weder iso­liert noch Min­der­jährige seien und viele Ver­brechen begehen würden. Poli­zei­be­richte zeigen, dass dies korrekt ist. Zemmour hatte nicht über Rasse geredet. Das Urteil wird zwei­fellos in der Revision auf­ge­hoben, aber einige Tage lang hatten die Main­stream-Medien in Frank­reich Gele­genheit, zu sagen, dass Zemmour erneut wegen “Ras­sismus” ver­ur­teilt worden sei.

Als Zemmour Jour­nalist war, wurde er von Befür­wortern der poli­ti­schen Kor­rektheit all­gemein gehasst. Sie ver­suchten uner­müdlich, ihn zu zer­stören, ohne Erfolg. Jetzt, da er ein Prä­si­dent­schafts­kan­didat ist, scheinen die­je­nigen, die ihn gehasst haben, ihn noch mehr zu hassen und sind bereit, ihre Anstren­gungen zu ver­doppeln, um ihn zu zer­stören. Wenn im Februar der fran­zö­sische Prä­si­dent­schafts­wahl­kampf ernsthaft beginnt, werden sich die Angriffe höchst­wahr­scheinlich verschärfen.

Trotzdem haben sich ihm andere ernst­hafte Poli­tiker ange­schlossen. Guil­laume Peltier war nur der Erste: Jérôme Rivière, Frak­ti­ons­vor­sit­zender der Fraktion des Ras­sem­blement National im Euro­päi­schen Par­lament, kam am 19. Januar an Bord, ebenso wie Gilbert Collard, einer der Führer des Ras­sem­blement National, am 22. Januar. Viel­leicht nimmt ein Trend Gestalt an?

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Dr. Guy Mil­lière, Pro­fessor an der Uni­ver­sität Paris, ist Autor von 27 Büchern über Frank­reich und Europa.


Quelle: gatestoneinstitute.org