Vor 77 Jahren – Die Geburts­stunde der DRITTEN MACHT

Hitlers ver­passte letzte Chance auf den Endsieg 

In meinem zuletzt erschie­nenen Buch DIE RÜCKKEHR DER DRITTEN MACHT hatte ich beschrieben, wie sich im August 1944 nach der ver­lo­renen Schlacht in der Nor­mandie und der par­allel dazu erfolg­reich ver­lau­fenen rus­si­schen Groß­of­fensive die Ver­ant­wort­lichen im Dritten Reich erstmals mit dem Sze­nario einer mili­tä­ri­schen Nie­derlage aus­ein­an­der­setzten und Optionen für ein poli­ti­sches Über­leben in der Nach­kriegszeit ent­wi­ckelten. Hier lagen auch die Anfänge der soge­nannten Absetz­be­wegung, dem Transfer von Kapital, Hoch­tech­no­logie und Spit­zen­per­sonal vor­rangig nach Süd­amerika, aus der später die DRITTE MACHT her­vor­gehen sollte. Vorerst wurden in dieser Richtung aller­dings nur zöger­liche erste Schritte ein­ge­leitet, bestand doch immer noch die Mög­lichkeit, über einen Ver­hand­lungs­frieden oder durch den Einsatz der in ihrer Ent­wicklung weit fort­ge­schrit­tenen „Wun­der­waffen“ eine Wende des Krieges herbeizuführen.

(von Gilbert Sternhoff)

Wenn man darüber nach­denkt, wann Hitler den Krieg noch zu einem sieg­reichen Ende hätte bringen können, bietet sich als spä­testes Datum der Jah­res­wechsel 1944/45 an. Die Frage, warum aus­ge­rechnet in diesem Zeitraum, soll Gegen­stand dieses Bei­trags sein.

Hitler selbst hat im Gegensatz zu Himmler, Göring, Goebbels und Rib­bentrop nie ernsthaft anVer­hand­lungs­lö­sungen gedacht. Er setzte auf ein Zer­würfnis unter den Feind­mächten, wie es dann tat­sächlich bald nach Kriegsende Wirk­lichkeit werden sollte, auf die ver­kürzten Fronten, den Wider­stands­willen des deut­schen Volkes und nicht zuletzt auf den nahe bevor­ste­henden Einsatz der Geheim­waffen, wie der Amerika-Rakete oder einer deut­schen Atom­bombe. Unter der Annahme, seine Hoff­nungen hätten sich bewahr­heitet, wäre jedoch bes­ten­falls ein Kom­promiss-Frieden möglich geworden, ein „fauler“ Frieden, ver­bunden mit erheb­lichen Restrik­tionen für das Deutsche Reich. Ame­ri­kaner und Eng­länder würden West- und Süd­europa besetzt gehalten haben, die Russen ganz Ost- und Süd­ost­europa. Die natio­nal­so­zia­lis­tische Vision von einer deut­schen Groß­macht im Herzen Europas, die den ganzen Kon­tinent bis hin zum Ural beherrscht, wäre nicht mehr zu ver­wirk­lichen gewesen.

Nein, hier gilt es auf­zu­zeigen, wie zu einem Zeit­punkt, da die Feinde des Reiches im Osten wie im Westen die deut­schen Grenzen erreicht und an einigen Stellen schon über­schritten hatten, die sich abzeich­nende Nie­derlage noch in einen totalen Sieg hätte ver­wandelt werden können, ohne dabei Zuflucht zu abwe­gigen, von Beginn an aus­sichts­losen Sze­narien nehmen zu müssen. Die Wun­der­waffen, mit denen das Kriegs­glück noch gewendet werden konnte, waren die Ner­vengase Tabun (töd­liche Kon­zen­tration 400 Mil­li­gramm pro Kubik­meter Luft), Sarin (100 Mil­li­gramm) und Soman (60 Mil­li­gramm). Min­destens 12.000 Tonnen Tabun und etwa 400 Tonnen Sarin wurden bis zum Ende des Krieges in den groß­tech­ni­schen Anlagen Dyhern­furth und Fal­ken­hagen (Fer­tig­stellung erst kurz vor Kriegsende) pro­du­ziert. Mit Aus­nahme von Soman, von dem nur geringe Mengen zu Test­zwecken syn­the­ti­siert worden waren, gelang es, einen großen Teil davon in Bomben und Gra­naten abzu­füllen. Mit 90 Tonnen Tabun konnten ca. 6.000 Gift­gas­gra­naten pro­du­ziert werden, wie Nach­kriegs­funde belegen. Ein gewal­tiges ein­satz­fä­higes Arsenal dieser Waffen war demnach vorhanden.

Gegen die Wirkung dieser Kampfgase gab es zu jener Zeit kein Gegen­mittel, die Filter der her­kömm­lichen Gas­masken boten keinen Schutz. Zum Ver­gleich: Die gif­tigsten Kampfgase, über welche die Alli­ierten ver­fügten, zum Bei­spiel Phosgen oder Senfgas, hatten eine Toxi­zität von 3.500 bzw. 2.600 Mil­li­gramm pro Kubik­meter. (1,2,3,4,5,6)

Die Kriegs­gegner im Westen waren völlig ahnungslos, die Russen hatten durch Verrat schon 1943 Kenntnis von der Existenz des Kampf­gases Sarin auf deut­scher Seit erlangt, brauchten aber bis 1959, um eine eigene Pro­duktion auf die Beine zu stellen. (6) Das bedeutet, das Deutsche Reich ver­fügte über eine auf längere Sicht kon­kur­renzlose unge­heure Mas­sen­ver­nich­tungs­waffe, die zudem „sauber“ war. Der Einsatz dieser Ner­vengase hätte gegenüber dem von ato­maren Waffen mehrere Vor­teile gehabt. Die vom deut­schen Heer auf­ge­ge­benen Gebiete wären nahezu kampflos und vor allem unzer­stört wieder besetzt worden. Auf lange Zeit ver­strahlte Land­schaften wären kein Thema gewesen. Unge­heure Mengen an feind­lichem Kriegs­ma­terial, Treib­stoffen etc. hätten für künftige Offen­siven sicher­ge­stellt werden können.

Dass Hitler Ende 1944 tat­sächlich die Führung eines Gas­krieges in Erwägung gezogen hat, kann in den „Erin­ne­rungen“ von Rüs­tungs­mi­nister Albert Speer nach­ge­lesen werden. Dort heißt es: „Im Spät­herbst 1944 griff Hitler unver­mittelt in die Pro­duktion der Gas­masken ein und ernannte einen beson­deren Bevoll­mäch­tigten, der ihm unmit­telbar ver­ant­wortlich war. In aller Hast wurde ein Pro­gramm auf­ge­stellt, das die ganze Bevöl­kerung vor den Aus­wir­kungen eines Gas­krieges schützen sollte. Obwohl auf Hitlers drin­genden Befehl vom Oktober 1944 an eine Ver­drei­fa­chung der Pro­duktion auf 2.300.000 Gas­masken gelang, konnte der Schutz der Zivil­be­völ­kerung erst in Monaten gewähr­leistet werden. … Hitler lehnte zwar einen Gas­krieg immer noch ab, gab jedoch während einer Lage­be­spre­chung im Haupt­quartier zu ver­stehen, dass ein Gas­einsatz im Osten den Ansturm der sowje­ti­schen Trup­pen­ver­bände auf­halten konnte. Dabei stellte er ver­worrene Über­le­gungen an, dass der Westen einen Gas­krieg gegen den Osten akzep­tieren würde; in diesem Kriegs­stadium sei die bri­tische und ame­ri­ka­nische Regierung an einem Auf­halten der Russen inter­es­siert.“ (7)

Das Zögern Hitlers lässt sich zum einen aus der Angst vor einer mas­siven Ver­geltung durch die zu diesem Zeit­punkt über­legene Luft­waffe der Ame­ri­kaner und Briten, zum anderen wohl auch durch einen sub­jek­tiven Faktor erklären. Seine schreck­lichen per­sön­lichen Erfah­rungen mit dem Einsatz che­mi­scher Waffen, die er im Ersten Welt­krieg gemacht hatte und in dessen Folge er 1918 zeit­weilig erblindet war, wirkten noch über Jahr­zehnte nach.

Auch der formell zweite Mann im Dritten Reich, Reichs­mar­schall Hermann Göring, scheint ihn in dieser Ein­stellung bestärkt zu haben. Dieser äußerte nach Kriegsende: „Ich habe es abge­lehnt, eine Waffe anzu­wenden, die die gesamte Zivi­li­sation zer­stört hätte.“ (8) Die Annahme, es sei damit die deutsche Atom­waffe gemeint gewesen, wird von einer anderen Aussage Görings gegenüber den ihn befra­genden ame­ri­ka­ni­schen Offi­zieren widerlegt. Demnach hätte Deutschland mit den ent­wi­ckelten Ner­ven­gasen die Nie­derlage noch in einen Sieg ver­wandeln können. (9)

Wie war es tat­sächlich um die Mög­lichkeit einer mas­siven Ver­geltung durch die Alli­ierten bestellt? Das soge­nannte Bari-Desaster zeigte, dass die Ame­ri­kaner durchaus gewillt waren, Kampfgase auf dem euro­päi­schen Kriegs­schau­platz ein­zu­setzen. Was war pas­siert? Im Dezember griff die deutsche Luft­waffe erfolg­reich den von den Alli­ierten genutzten ita­lie­ni­schen Hafen Bari an. Eines der Schiffe, das durch einen Bom­ben­voll­treffer explo­diert war, hatte eine bri­sante Fracht an Bord, was sich aller­dings erst Tage später her­aus­stellte, nachdem es zu einer Reihe rät­sel­hafter Krank­heits­fälle im Hafen­gebiet gekommen war. Senf­gas­bomben! Der ganze Vorgang unterlag sofort der höchsten Geheim­haltung. Erst Jahre später sind die Details bekannt­ge­worden. (8)

Ein Fund in einem Washing­toner Archiv ent­hüllt die alli­ierten Pla­nungen für einen groß­an­ge­legten Kriegs­einsatz che­mi­scher Waffen. Demnach sollten als Reaktion auf einen Erst­einsatz von Gift­gasen durch Deutschland von Italien und England aus tau­sende Flug­zeuge in einer 15-Tage-Ope­ration 30 deutsche Groß­städte mit Senfgas bzw. Phosgen ein­nebeln. Gerechnet wurde im Ergebnis mit 5.600.000 direkt beein­träch­tigten Per­sonen (Tote) und 12 Mil­lionen indirekt beein­träch­tigten (Ver­letzte). (10)

Die Erfolgs­aus­sichten dieses nur bar­ba­risch zu nen­nenden Planes, massiv Giftgas gegen die Zivil­be­völ­kerung ein­zu­setzen, sind aller­dings im Zeitraum von Ende 1944 bis zum Mai 1945 nicht als besonders hoch ein­zu­schätzen. Die für den Groß­einsatz benö­tigten che­mi­schen Kampf­mittel hätten erst einmal über den Atlantik trans­por­tiert werden und eine Armada von Flug­zeugen auf den hoch­ge­fähr­lichen Einsatz umge­rüstet werden müssen; mit der geplanten Aus­rottung von nahezu 6.000.000 Deut­schen in den Groß­städten wären die mili­tä­ri­schen Fähig­keiten der deut­schen Armee zudem nur wenig beein­trächtigt worden.

Dem gegenüber standen die Aus­sichten Deutschland gut, ab dem späten Frühjahr 1945 den Schutz des deut­schen Luft­raumes zu gewähr­leisten. Die neu ent­wi­ckelten Düsen­jäger hätten unter den­ein­flie­genden alli­ierten Bom­ber­ver­bänden eine furchtbare Ernte gehalten. Im März 1945 pro­du­zierte die unter­ir­dische Fabrik bei Nord­hausen 500 Me 262, im April bereits doppelt so viele! Zur gleichen Zeit begannen die unter­ir­di­schen Hydrier­werke für diese hoch­mo­dernen Maschinen eine aus­rei­chende Menge Treib­stoff bereit­zu­stellen. (9)

Dazu kommt, dass die Alli­ierten in dem von mir jetzt auf­zu­zei­genden Sze­nario Ende 1944/Anfang 1945 und darüber hinaus ganz andere Pro­bleme gehabt hätten, als sich weiter ihren ver­bre­che­ri­schen Pla­nungen zu widmen. Sie wären unter großen Ver­lusten aus West­europa ver­trieben worden!

Die „Endsieg“-Variante:

Eine kom­bi­nierte Aktion von zwei deut­schen mili­tä­ri­schen Offen­siven im Westen, ver­bunden mit dem Einsatz der in Bomben und Gra­naten abge­füllten Giftgase gegen die erwartete rus­sische Groß­of­fensive unter Frei­ma­chung einiger der im Osten nicht mehr benö­tigten Divi­sionen für den Westeinsatz.

Hitler hatte das Unter­nehmen „Wacht am Rhein“, bekannt geworden unter der Bezeichnung

„Arden­nen­of­fensive“, erstmals am 16. Sep­tember den Gene­rälen, welchen er am meisten ver­traute, vor­ge­stellt. Die Vor­be­rei­tungen für diese erste der geplanten Offen­siven im Westen liefen danach zügig an. Das Hauptziel der Ope­ration bestand neben der Ver­nichtung großer Teile der alli­ierten Armeen in der Ein­nahme des Hafens Ant­werpen. Ohne diesen wären die Truppen der west­lichen Kriegs­gegner von ihrer wich­tigsten Nach­schub­basis abge­schnitten und nach­fol­genden deut­schen Vor­stößen hoff­nungslos aus­ge­liefert gewesen. Hierzu war im Elsass und in Loth­ringen eine weitere Offensive unter dem Deck­namen „Nordwind“ für den Jah­res­anfang 1945 ange­setzt. Nach dem erfolg­reichen Abschluss der Ope­ra­tionen im Westen sollte der größte Teil der dort kämp­fenden Truppen nach Osten verlegt und mit einem gewal­tigen Zan­gen­an­griff die rus­si­schen Offen­siv­kräfte ver­nichtet werden. Der Angriffs­termin für „Wacht am Rhein“ musste mehrmals wegen Nach­schub­schwie­rig­keiten ver­schoben werden.

Die ersten Tage der dann am 16. Dezember begon­nenen Offensive schienen alle gehegten Hoff­nungen auf eine erfolg­reiche Wende im Westen zu erfüllen. Ins­gesamt standen für die Angriffs­ope­ra­tionen auf deut­scher Seite ein­schließlich der Reserven 41 Divi­sionen zur Verfügung.

Ganz ent­scheidend zu den Anfangs­er­folgen hat das Über­ra­schungs­moment bei­getragen. Die Alli­ierten wurden in der Eifel nahezu über­rumpelt. Dazu konnte es kommen – und dieser Umstandwird von nahezu allen His­to­rikern geflis­sentlich tot­ge­schwiegen – weil nach der Aus­schaltung der Ver­schwörer vom 20. Juli 1944 zum ersten Mal nach Jahren eine Groß­of­fensive begonnen werden konnte, ohne dass die Feind­seite durch Verrat vorab davon Kenntnis hatte.

Der Durch­bruch zur Maas und der Vorstoß nach Ant­werpen hätten gelingen können. Jedoch verlor die Arden­nen­of­fensive nach einer Woche erfolg­reicher Ope­ra­tionen an Schwung und lief sich bis Ende des Jahres fest. Daran konnte auch die dann unter wesentlich ungüns­ti­geren Vor­aus­set­zungen gestartete zweite Offensive im Süd­ab­schnitt nichts mehr ändern. (11) Die Haupt­ur­sache für das Scheitern? Es fehlte an einigen wenigen Divisionen!

Wie stellte sich die mili­tä­rische Lage Ende 1944 auf dem öst­lichen Kriegs­schau­platz dar?

Im Oktober 1944 hatte die Rote Armee während ihres ersten gegen Ost­preußen gerich­teten Angriffs erstmals deut­schen Boden betreten, konnte an einigen Stellen aller­dings wieder zurück­ge­drängt werden. Die Front verlief danach auf 1.200 Kilo­meter Länge von der Ostsee bis zu den Kar­paten. Auch in Ungarn wurde hart gekämpft; Budapest war ein­ge­schlossen. Im Mit­tel­ab­schnitt, dort wo mit der nächsten rus­si­schen Groß­of­fensive mit Stoß­richtung Berlin gerechnet werden musste, standen Ende 1944 75 deutsche Divi­sionen bereit, um den rus­si­schen Vorstoß abzu­fangen, dar­unter neun Panzer- und drei Pan­zer­gre­na­dier­di­vi­sionen. (11) Aus den Auf­klä­rungs­er­geb­nissen und Gefan­ge­nen­be­fra­gungen ging hervor, dass mit dem Beginn der rus­si­schen Offensive am 20. Dezember gerechnet werden musste. (12) Der Beginn der Arden­nen­of­fensive ließ Stalin den Angriff jedoch bis zum 11. Januar 1945 hin­aus­schieben. Er kam seinen west­lichen Ver­bün­deten nicht zu Hilfe. Die zuneh­menden poli­ti­schen Span­nungen mit diesen, auf die auch Hitler spe­ku­lierte, ließen ihn den Ausgang des Geschehens abwarten.

Was wäre in dieser Situation in jenen ent­schei­denden Dezem­ber­tagen 1944 von Hitler zu tun gewesen?

Als erstes die sofortige Freigabe der Bestände töd­licher Ner­vengase für den Einsatz gegen die das Reichs­gebiet bedro­henden Russen. Zweitens die Ver­legung hoch­wer­tiger, vor allem gepan­zerter Angriffs­di­vi­sionen als zweite Staffel für die Kämpfe an der West­front. Wird berück­sichtigt, dass für „Wacht am Rhein“ 41 Divi­sionen zur Ver­fügung standen und die Offensive beinahe, aber eben nur beinahe, durch­ge­schlagen hätte, wäre hier durch den Einsatz von viel­leicht nur 20 zusätz­lichen, aus dem Osten ver­legten Divi­sionen ein voller Erfolg erzielt worden. Unab­hängig davon, wann die rus­sische Offensive begonnen hätte, sie wäre im wahrsten Sinne des Wortes „erstickt“ worden. Über die Reste hätten sich die nach der Ver­treibung der Alli­ierten aus West­europa frei­ge­wor­denen deut­schen Truppen ergossen und ihr Ende besiegelt. In der Folge wäre der Krieg für Deutschland unver­lierbar geworden, allein auf­grund des immensen waf­fen­tech­ni­schen Fort­schritts, der binnen weniger Monate auf deut­scher Seite zum Tragen gekommen wäre.

Von Hitler hätte eine Pro­kla­mation an das deutsche Volk und zugleich auch an die Welt­öf­fent­lichkeit ent­worfen werden müssen mit einer Begründung des erst­ma­ligen Ein­satzes che­mi­scher Kampf­stoffe in diesem Krieg: Unter Bezug­nahme auf die bes­tia­li­schen Ver­brechen der Roten Armee an der Zivil­be­völ­kerung, wie sie im Oktober 1944 in Ost­preußen und kurze Zeit später auch in Ungarn vor­ge­kommen und doku­men­tiert worden sind, könnte gegenüber diesem Kriegs­gegner nunmehr nicht allein mit den her­kömm­lichen Mitteln der Krieg­führung geant­wortet werden. (13,14) Aus­drücklich werde darauf hin­ge­wiesen, dass keine Absicht besteht, diese neu­ar­tigen Kampfgase gegen die Zivil­be­völ­kerung und auch nicht auf den anderen Kriegs­schau­plätzen einzusetzen!

Jedoch, nichts der­gleichen geschah. Hitler hatte seine letzte Chance ver­passt! Dieser Umstand wurde innerhalb der zu dieser Zeit mit Abstand mäch­tigsten Orga­ni­sation im Dritten Reich, der SS unter ihrem Reichs­führer Heinrich Himmler, zum Anlass genommen, die Ansätze aus dem Sommer 1944 auf­zu­greifen und in Eigen­regie alter­native Sze­narien für das poli­tische Über­leben auch im Falle eines ver­lo­ren­ge­gan­genen Krieges zu ent­wi­ckeln. Als trei­bende Kraft dahinter erwies sich SS-Ober­grup­pen­führer Hans Kammler, dem in den letzten Kriegs­mo­naten sämt­liche Geheim­waf­fen­pro­jekte unter­standen. Es war die Geburts­stunde der DRITTEN MACHT. Über deren wei­teren Wer­degang bis in unsere Zeit, u.a. auch als Urheber des UFO-Phä­nomens, berichtet mein ein­gangs erwähntes Buch.

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Quellen:

  1. Wit­kowski, Igor: The Truth about the Wun­der­waffe, Farn­bo­rough 2003

2 Wiki­pedia: Tabun

  1. Wiki­pedia: Sarin
  2. Wiki­pedia: Soman
  3. Wiki­pedia: Bunker Falkenhagen
  4. Zeit Online: Che­mie­waffe Sarin – Eine deutsche Erfindung, 27.6.2013
  5. Speer, Albert: Erin­ne­rungen, Ull­stein TBV
  6. Georg, Friedrich: Hitlers Sie­ges­waffen, Band 1, Schleu­singen 2000
  7. Irving, David: Göring, Hamburg 1989
  8. Spiegel Online: Vom Himmel hoch. Ein geheimer Plan ent­hüllt, dass die Ame­ri­kaner gegen

Kriegsende bereits waren, einen großen Teil der deut­schen Bevöl­kerung mit Giftgas zu

ver­nichten“, 24.10.1988

  1. Benutzt wurden ver­schiedene mili­tä­rische Nachschlagewerke.
  2. Irving, David: Führer und Reichs­kanzler, 1989
  3. Wiki­pedia: Sowje­tische Kriegs­ver­brechen im Zweiten Weltkrieg
  4. Welt Online: Nehmt die Frauen als Beute, 20.02.2005