Der unge­wöhn­liche Fall der Tele­por­tation der Pansini-Brüder im Jahr 1901

Para­normale Phä­nomene stellen die gesamte Wis­sen­schaft auf den Kopf. Die einen halten Geschichten dieser Art für Aber­glauben, andere für real exis­tierend – hier scheiden sich in der Tat die Geister. Lesen sie hier eine phan­tas­tische Geschichte aus der Welt des Übersinnlichen. 

(von Frank Schwede)

Der seltsame Fall der tele­por­tie­renden Pansini-Brüder ist nach wie vor einer der ver­wir­rendsten Fälle der über­na­tür­lichen Ereig­nisse. Im Jahr 1901 zog ein ein­facher Maurer und Architekt namens Signor Mauro Pansini mit seiner Familie in die kleine Stadt Ruvo di Puglia in der Region Bari in Süditalien.

In einer idealen, attrak­tiven kleinen Stadt, umgeben von einem Mosaik aus Oli­ven­hainen und Wein­bergen, war es der per­fekte Ort für sie, um sich für ein ruhiges Leben in Abge­schie­denheit nie­der­zu­lassen und ihre beiden kleinen Kinder, Alfredo und Paulo, großzuziehen.

Die Familie fühlte sich wohl in der Nähe des Palazzo Muni­cipale und begann schon wenige Tage nach ihrem Einzug mit den Restau­rie­rungs­ar­beiten an dem male­ri­schen, alten Haus, das sich vor ihren Augen vom Traumhaus in einen Alb­traum verwandelte.

Plötzlich bewegten sich Gegen­stände wie von Geis­terhand, Gegen­stände knallten an die Wand, als ob sie jemand in einem Anfall von Wut durch die Luft geschleudert hat. Die Pansinis hatten das Gefühl, dass sie von besonders gewalt­tä­tigen und zer­stö­re­ri­schen Geistern heim­ge­sucht wurden.

Das Ehepaar beschloss, eine Seance, eine spi­ri­tuelle Sitzung, abzu­halten, um mit den unheim­lichen Geistern in Kontakt zu treten – doch das erwies sich als aus­sichtslos, denn der Terror wurde dadurch noch schlimmer – offen­sichtlich waren es keine Geister, sondern um Dämonen.

Als einer der beiden Söhne, der sie­ben­jährige Alfredo, plötzlich in eine tiefe Trance fiel und anfing in fremde Sprachen (Fran­zö­sisch, Latein und Grie­chisch) zu sprechen, wurde der Spuk noch unheim­licher, weil der Junge dazu eine fremde Stimme benutzte.

Nachdem Alfredo aus der Trance wieder erwacht war, konnte er sich an nichts erinnern. Die Trance trat in immer kür­zeren Zeit­ab­ständen auf. Alfredo sagte, dass die Geister alles bringen würden, was sie zum Leben bräuchten. Lebens­mittel erschienen wie aus dem Nichts gezaubert auf dem Ess­tisch der Pansinis.
Auf die Frage hin, wie das pas­sieren könne, ant­wortete Alfredo, dass er die bösen Geister aus dem Haus ver­trieben und durch gute Geister ersetzt habe.

In einem Bericht der ita­lie­ni­schen Tages­zeitung Giornale d´Italia war unter anderem zu lesen:

„Eines Abends fiel der kleine Alfredo im Alter von sieben Jahren in einen Zustand des Schlafes, während der Rest der Familie anwesend war, und er begann mit einer Stimme zu sprechen, die nicht seine eigene war. Er sagte, dass er von Gott zu diesem Zweck gesandt worden sei die bösen Geister zu ver­treiben, und eine Zeit lang schien es, als wäre eine bessere Gruppe von Geistern gekommen, denn jetzt gab es alle Arten von Süßig­keiten, Bonbons und Scho­kolade, die eines Nachts ihnen von den Unsicht­baren gebracht wurden. Der kleine Junge beschrieb, während er in Trance war, einen Kampf zwi­schen den guten und den bösen Geistern.

Als nächstes fing der Junge an, mecha­nisch zu gehen und Fragen zu Dingen zu beant­worten, die er nicht wissen konnte. Sie nahmen den Jungen mit in die Kirche. Dort wurde er ohn­mächtig wie eine Leiche, wachte aber auf, als der Bischof seinen Namen rief. Er blieb mehrere Tage beim Bischof und kehrte dann zu seinen Eltern zurück.“

Die Tran­ce­zu­stände von Alfredo und das Pol­ter­geist-Phä­nomen im Hause Pansini hielten auch nach der Rückkehr des Jungen und niemand ver­mochte zu erklären, was die Ursache dafür war.

Alfredos Eltern waren davon über­zeugt, dass ihr Sohn besessen war und sie beschlossen, ihren Sohn zur Sicherheit auf ein Pries­ter­se­minar zu schicken, wo er die nächsten drei Jahre ver­bringen sollte.

Berichten nach kehrte während der Abwe­senheit des Jungen wieder so etwas wie Nor­ma­lität im Haus ein – doch sobald Alfredo wieder im Haus anwesend war, nahmen die unheim­lichen Dinge wieder ihren Lauf – und nicht nur das, denn nun zeigten sich auch bei Alfredos jün­gerem Bruder Paulo die ersten Anzeichen einer Trance.

Aus einer fah­renden Kutsche verschwunden

Dann geschah etwas, das sich später niemand erklären konnte: Als sich die Mutter mit einem Bischof beriet, was sie tun solle, ver­schwanden beide Jungen aus ihrem Zimmer. Die Mutter und der Bischof waren erstaunt darüber, wie das geschehen konnte.

Wenige Minuten später erhielt die Mutter einen Anruf von einem Unbe­kannten, der ihr mit­ge­teilt hat, dass die Kinder mehrere Kilo­meter ent­fernt ori­en­tie­rungslos her­um­irrten. Der wütende Vater schloss die Kinder nach ihrer Rückkehr in ihrem Zimmer ein, dennoch ist es den Jungen ein wei­teres Mal gelungen, das Haus zu verlassen.

Dieses Mal tauchten sie im viele Kilo­meter weit ent­fernten Haus ihres Onkels auf. Bei einer anderen Gele­genheit ver­schwanden die Brüder aus einer fah­renden Kutsche und waren noch vor dem Fuhrwerk am Zielort. Giornale d´Italia schrieb:

„Eines Tages waren der acht­jährige Alfredo und sein Bruder Paolo um 9 Uhr morgens in Ruvo, bereits um 9.30 Uhr wurden sie im rund 30 Meilen ent­fernten Kapu­zi­ner­kloster in Mal­fetti gefunden. An einem anderen Tag saß die ganze Familie um 12.30 Uhr am Ess­tisch. Da es keinen Wein gab, wurde der kleine Paolo geschickt, um welchen zu besorgen.

Er kehrte nicht zurück. Eine halbe Stunde später ver­schwand auch Alfredo plötzlich. Um 13 Uhr wurden beide Jungen in einem Fischerboot auf dem Meer nicht weit vom Hafen von Barlatta gefunden. Sie fingen an zu weinen. Der Fischer, der durch ihr plötz­liches Erscheinen wahn­sinnig erschrocken war, brachte sie an Land, wo sie glück­li­cher­weise ein Kut­scher fand, der sie kannte und nach Hause brachte, wo sie eine halbe Stunde später ankamen.“

Wie sich später her­aus­ge­stellt hat, befanden sich die Brüder in einem tiefen Zustand der Trance, sodass sie sich nicht daran erinnern konnten, was pas­siert war. Die Tele­por­tation der Pansini Brüder wurde unter anderem auch vom medi­zi­ni­schen Berater der Päpste Leo XIII und Pius X, Joseph Lapponi, unter­sucht, der im Rahmen seiner Unter­su­chung ein Expe­riment durch­führte, um dem Geheimnis der Tele­por­tation auf die Spur zu kommen.

Lapponi sperrte die beiden Jungen in ein Zimmer ein und ver­sie­gelte alle Fenster und Türen im Haus – doch schon Minuten später tauchten die Kinder an einem mehrere Kilo­meter ent­fernt Ort auf. Lapponi fand dafür keine logische Erklärung.

Auch andere Wis­sen­schaftler befassten sich mit dem Fall und auch sie konnten sich die Tele­por­tation nicht erklären. Bald schon kannte ganz Italien die Geschichte der Pansini Brüder. Es wurde viel spe­ku­liert, was die Ursache für dass unmerk­liche Phä­nomen sein könnte. Viele Ita­liener glaubten, dass Hexen, böse Geistern oder der Teufel sein Finger im Spiel hat.

Die Erklärung der meisten Skep­tiker war, dass es sich lediglich um einen krank­haften Zustand, einem Auto­ma­tismus, handelt, bei der die Person in Trance ver­fällt und sich gezwungen fühlt, her­um­zu­laufen, ohne das zu merken, ähnlich wie beim Schlaf­wandeln. In einem Bericht der Fach­zeit­schrift Annalis of Psy­chical Science heißt es dazu:

„In Bezug auf das mys­te­riöse Ver­schwinden der beiden Brüder Pansini und ihr fast augen­blick­liches Erscheinen an einem anderen Ort ist die Hypo­these, die von den ita­lie­ni­schen Gelehrten, die sich mit der Sache befasst haben, am leich­testen zu akzep­tieren, dass es sich um einen Fall von ambu­lantem Auto­ma­tismus handelt.

Es ist bekannt, dass Per­sonen, die von dieser Ner­ven­krankheit betroffen sind, einen unwi­der­steh­lichen Drang ver­spüren, sich zu bewegen und in einen Zustand der Trance fallen. Wenn sie in ihren nor­malen Zustand zurück­kehren, haben sie alles darüber vergessen.

Dr. Petrus, der im Mai­länder Secolo schreibt, schließt die Hypo­these nicht aus, dass die beiden Jungen in einem Zustand mus­ku­lärer Hyper­äs­thesie Ent­fer­nungen von dreißig, vierzig, fünfzig, sogar bis zu neunzig Kilo­meter ohne Rast zurück­legen, gehen oder sogar laufen können. Trotzdem fragt er, wie sie in einer halben Stunde vierzehn Kilo­meter laufen oder gehen können.“

Als die Jungen in die Pubertät kamen, hörte der Spuk von einem auf den anderen Tag plötzlich auf. Offenbar haben sie mit dem Erreichen der Pubertät ihre über­na­tür­lichen Kräfte ver­loren. Der Fall der Pansini Brüder wurde viel dis­ku­tiert, aber bis heute kann niemand sagen, wie viel von der Geschichte tat­sächlich wahr ist.

Könnten diese beiden Jungs wirklich die ihnen zuge­schrie­benen Kunst­stücke voll­bringen und sich im Hand­um­drehen tele­por­tieren? Gibt es dafür eine rationale Erklärung oder ist das alles eine Illus­tration uner­gründ­licher Kräfte? Es gibt keine Mög­lichkeit, es mit Sicherheit zu wissen, und die Behauptung der Pansini-

Brüder bleibt eine der bizarrsten Berichte über angeb­liche mensch­liche Teleportation.


Quelle: pravda-tv.com