„Nun werden wir schon vom Internet beobachtet. Wenn die Machthaber es möchten. Sie sehen, welche Seiten Sie besuchen. Künftig wird uns das Fernsehen beobachten, und sich mit dem so gewonnenen Wissen auf unsere Bedürfnisse anpassen. Das Spannende daran ist, dass es sich anfühlen wird, als seien wir Teil dieses Mediums. Das Erschreckende daran ist, dass wir unser Recht auf Privatsphäre verlieren werden. In der Luft wird eine Anzeige vor unseren Augen erscheinen, die direkt zu uns spricht.“
Director Steven Spielberg, Minority Report
(von John W. Whitehead & Nisha Whitehead, Übersetzung©: Andreas Ungerer)
22. März 2022, The Rutherford Institute
Wir haben die von Science-Fiction-Autoren wie George Orwell, Aldous Huxley, Margaret Atwood und Philip K. Dick erträumte dystopische Zukunft sehr viel schneller erreicht als geplant.
So wie in Orwells Big Brother in 1984* beobachten die Regierung und ihre Spionageunternehmen jeden Schritt von uns. Ähnlich wie in Huxleys Schöne Neue Welt* produzieren wir eine Gesellschaft von Beobachtern, denen „ihre Freiheiten genommen wurden, die dies jedoch … vielmehr genießen, da sie durch Propaganda und Hirnwäsche von jeglichen Wunsch nach Widerstand abgelenkt werden“.
Wie in Atwoods Der Report der Magd* wird der Bevölkerung nun beigebracht, „ihren Platz und ihre Pflichten anzuerkennen und zu verstehen, dass sie keine wirklichen Rechte besitzt, jedoch in gewissem Maß beschützt wird, wenn sie sich anpasst, und dass sie so wenig von sich hält, dass sie das ihr zugewiesene Schicksal akzeptiert, ohne zu rebellieren oder ihm zu entfliehen“.
Und ganz im Sinne von Philip K. Dicks düster-prophetischer Vision eines dystopischen Polizeistaats – die zur Vorlage für Steven Spielbergs futuristischen Thriller Minority Report geworden ist, der vor 20 Jahren in die Kinos kam – sind wir nun in einer Welt gefangen, in der die Regierung allwissend, allsehend und allmächtig ist, und sollte es jemand wagen, aus der Reihe zu tanzen, werden dunkel gekleidete Sondereinsatzkommandos der Polizei (SWAT-Teams) und Einheiten zur Verbrechensvorbeugung ein paar Schädel einschlagen, um die Bevölkerung wieder unter Kontrolle zu bringen.
Minority Report* spielt im Jahr 2054, jedoch könnte er ebenso gut im Jahr 2022 gespielt haben. In der kurzen Zeit seit der Premiere von Minority Report im Jahr 2002 hat sich die Technologie so rasch entwickelt, dass, was einst futuristisch erschien, keine Science-Fiction mehr ist. Unglaublich, wie schnell Spielbergs beunruhigende Zukunftsvision durch die verschiedenen neu entstehenden Technologien wie Gesichtserkennung, Iris-Scanner, riesige Datenbanken, Software zur Verhaltensvorhersage usw., die sowohl von der Regierung als auch von Unternehmen eingesetzt und gemeinsam genutzt werden und in ein komplexes, miteinander verwobenes Cyber-Netzwerk integriert werden, welches darauf abzielt, unsere Bewegungen zu verfolgen, unsere Gedanken vorherzusagen und unser Verhalten zu kontrollieren, zur Realität wird.
Beide Welten, unsere heutige Realität und Spielbergs Zukunftsvision aus Zelluloid, sind gekennzeichnet durch umfassende Überwachung, Technologien zur Verhaltensvorhersage, Datengewinnung, Fusion Centers*, fahrerlose Autos, sprachgesteuerte Wohnungen, Gesichtserkennungssysteme, Cybugs und Drohnen sowie Verbrechensvorbeugung (Früherkennung), die darauf abzielen, potenzielle Kriminelle zu fassen, bevor sie Schaden anrichten können. Überall lauern Überwachungskameras. Regierungsbeamte belauschen unsere Telefongespräche und lesen unsere E‑Mails. Politische Korrektheit – eine Philosophie, die Vielfalt verhindert – ist zu einem Leitprinzip der modernen Gesellschaft geworden.
Die Gerichte haben den Vierten Verfassungszusatz* gegen unbegründete Durchsuchungen und Beschlagnahmungen ausgehöhlt. Tatsächlich ist es im heutigen Amerika an der Tagesordnung, dass Sondereinsatzkommandos Türen ohne richterliche Beschlüsse aufbrechen und FBI-Agenten als Geheimpolizei gegen Andersdenkende vorgehen.
Wir werden zunehmend von Multinationalen Konzernen beherrscht, die sich dem Polizeistaat verschrieben haben. Ein Großteil der Bevölkerung ist entweder süchtig nach illegalen oder ärztlich verordneten Drogen. Und die Privatsphäre sowie das Recht auf körperliche Unversehrtheit sind durch die vorherrschende Ansicht, dass Amerikaner keine rechtlichen Einfluss darauf haben, was mit ihrem Körper während einer Begegnung mit Behördenbediensteten geschieht, die jede Person jederzeit und bei der geringsten Provokation durchsuchen, beschlagnahmen, Leibesvisitationen unterziehen, abtasten, betäuben und verhaften dürfen, vollständig ausgehöhlt worden. All dies wurde von einer ahnungslosen amerikanischen Bevölkerung, die größtenteils aus Nichtlesern sowie Fernseh- und Internetzombies besteht, mehr oder weniger sang- und klanglos zur Kenntnis genommen, obwohl wir seit Jahren in Romanen und Filmen vor einer solch unheilvollen Zukunft gewarnt werden.
Die folgenden 15 Filme sind vermutlich die besten Beispiele dafür, womit wir als Gesellschaft derzeit konfrontiert sind.
Fahrenheit 451 (1966): Nach dem Roman von Ray Bradbury und unter der Regie von Francois Truffaut zeigt dieser Film eine futuristische Gesellschaft, in der Bücher verboten sind und ironischerweise Feuerwehrmänner eingesetzt werden, um geschmuggelte Bücher zu verbrennen – 451° Fahrenheit ist die Temperatur, die der Selbstentzündungstemperatur von Papier entspricht. Ein Feuerwehrmann namens Montag entwickelt ein Gewissen entwickelt und beginnt, seine Bücherverbrennung zu hinterfragen. Dieser Film ist eine treffende Metapher für unsere zwanghaft politisch korrekte Gesellschaft, in der praktisch jeder seine eigene Meinung vorzensiert. Hier leistet ein gehirngewaschenes, fernseh- und drogensüchtiges Volk kaum Widerstand gegen die staatlichen Unterdrücker.
2001: Odysee im Weltraum (1968): Die Handlung von Stanley Kubricks Meisterwerk, das auf einer Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke basiert, dreht sich um eine Weltraumreise zum Jupiter. Die Astronauten erfahren jedoch bald, dass das vollautomatische Raumschiff von einem Computersystem – bekannt als HAL 9000 – gesteuert wird, das sich zu einem eigenständig denkenden Wesen entwickelt hat, das sogar morden würde, um die Kontrolle zu behalten. Die Idee ist, dass irgendwann in der menschlichen Evolution die Technologie in Form von künstlicher Intelligenz autonom wird und der Mensch nur noch ein Anhängsel der Technologie ist. In der Tat erleben wir diese Entwicklung gegenwärtig mit enormen Datenbanken, die von der Regierung erstellt und kontrolliert, von Geheimdiensten wie der National Security Agency verwaltet werden und alle Websites und andere Informationsgeräte durchforsten, um Informationen über den Durchschnittsbürger zu sammeln. Wir werden von der Wiege bis zur Bahre überwacht.
Planet der Affen (1968): Basierend auf dem Roman La Planète des singes von Pierre Boulle stürzen Astronauten auf einem Planeten ab, auf dem Affen herrschen und Menschen wie Tiere und Sklaven behandelt werden. Auf der Flucht vor berittenen Gorillas wird der Astronaut Taylor in den Hals geschossen, gefangen genommen und in einem Käfig gesperrt. Von dort aus beginnt Taylor eine Reise, auf der sich herausstellt, dass der Planet einst von technologisch fortgeschrittenen Menschen kontrolliert worden ist, welche die Zivilisation zerstört haben. Taylors Reise in die ominöse Verbotene Zone enthüllt die verblüffende Tatsache, dass er sich die ganze Zeit auf dem Planeten Erde befunden hat. In der Schlussszene bricht Taylor angesichts dessen, was er sieht, in einen Wutanfall aus und schreit: „Wir haben es endlich wirklich geschafft. Ihr Wahnsinnigen! Ihr habt sie in die Luft gejagt! Verflucht seid ihr.“ Die Lektion ist offensichtlich, aber werden wir zuhören? Das Drehbuch wurde zwar umgeschrieben, aber ursprünglich von Rod Serling verfasst und behält Serlings Twilight-Zone-artiges Ende bei.
THX 1138 (1970): George Lucas’ Regiedebüt ist ein düsterer Blick auf eine entmenschlichte Gesellschaft, die vollständig von einem Polizeistaat kontrolliert wird. Die Menschen werden mit Drogen gefügig gemacht, um sie passiv zu halten, und sie haben keine Namen mehr, sondern nur noch Buchstaben-/Zahlenkombinationen wie THX 1138. Jeder Bürger, der aus der Reihe tanzt, wird von Polizeirobotern, die mit „Schmerzstöcken“ – Elektroschockstöcken – ausgestattet sind, schnell zur Ordnung gerufen. Klingt das nicht nach Tasern?
A Clockwork Orange (1971): Regisseur Stanley Kubrick zeigt eine Zukunft, die von sadistischen Punk-Gangs und einer chaotischen Regierung beherrscht wird, die willkürlich gegen ihre Bürger vorgeht. Alex ist ein gewalttätiger Punk, der sich in den mahlenden, zermalmenden Rädern der Ungerechtigkeit wiederfindet. Dieser Film könnte ein genaues Abbild der Zukunft der westlichen Gesellschaft sein, die zum Stillstand kommt, wenn die Ölvorräte zur Neige gehen, die Umweltkrisen zunehmen, das Chaos regiert und nur noch rohe Gewalt übrig bleibt.
Soylent Green (1973): Der Film spielt in der futuristischen, überbevölkerten New York City, in der die Menschen von synthetischen Nahrungsmitteln abhängig sind, die von der Soylent Corporation produziert werden. Ein Polizist, der in einem Mordfall ermittelt, erfährt die grausame Wahrheit darüber, woraus Soylent Green wirklich besteht – aus Menschenfleisch. Das Thema ist das Chaos, in dem die Welt von rücksichtslosen Konzernen regiert wird, deren einziges Ziel Gier und Profit ist. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor?
Blade Runner (1982): Im Los Angeles des 21. Jahrhunderts spürt ein weltmüder Cop eine Handvoll abtrünniger „Replikanten“ (synthetisch hergestellte menschliche Sklaven) auf. Das Leben wird jetzt von Megakonzernen beherrscht, und die Menschen schlafwandeln durch regennasse Straßen. Dies ist eine Welt, in der menschliches Leben billig ist, und in der jeder nach Belieben von der Polizei (oder von Blade-Runnern) ausgelöscht werden kann. Dieser hervorragende Film von Ridley Scott, der auf einem Roman von Philip K. Dick basiert, stellt die Frage nach der Bedeutung menschlichen Lebens in einer unmenschlichen Welt.
Neunzehnhundertvierundachtzig (1984): Diese wohl beste Verfilmung von Orwells düsterer Geschichte veranschaulicht den totalen Verlust der Freiheit in einer Welt, die von Technologie und deren Missbrauch beherrscht wird, sowie die erdrückende Unmenschlichkeit eines allwissenden Staates. Die Regierung kontrolliert die Massen, indem sie ihre Gedanken steuert, die Geschichte verändert und die Bedeutung von Worten umdeutet. Winston Smith ist ein Zweifler, der sich mit Hilfe seines Tagebuchs selbst zu Wort meldet und die Methoden des Großen Bruders in Frage stellt, bevor er auf brutalste Weise umerzogen wird.
Brazil (1985): Mit einer ähnlichen Vision der nahen Zukunft wie 1984 und Franz Kafkas Roman Der Prozess ist dies wahrscheinlich das beste Werk des Regisseurs Terry Gilliam, in dem das Fantastische mit der harten Realität verschmilzt. Hier flüchtet sich ein von seiner Mutter beherrschter, unglücklicher Angestellter in Fantasiewelten, um der Tristesse des Alltags zu entkommen. Gefangen in den chaotischen Tentakeln eines Polizeistaats, verbirgt sich hinter der bösartigen Oberfläche dieses Films die Sehnsucht nach unschuldigeren, freien Zeiten.
Sie leben (1988): John Carpenters bizarrer, sozial-satirischer Science-Fiction-Actionfilm geht davon aus, dass die Zukunft bereits begonnen hat ist. John Nada ist ein Obdachloser, der auf eine Widerstandsbewegung stößt und eine Sonnenbrille findet, mit der er die reale Welt um sich herum sehen kann. Was er entdeckt, ist eine Welt, die von ominösen Wesen kontrolliert wird, welche die Bürger mit unterschwelligen Botschaften wie „Gehorche!“ und „Pass Dich an!“ bombardieren. Carpenter gelingt es, eine wirkungsvolle politische Aussage über die Unterschicht zu treffen – also über alle außer den tatsächlichen Machthabern. Der Punkt ist: Wir, die Gefangenen unserer technologischen Geräte, sind zu sehr damit beschäftigt, die in unsere Gehirne gebeamten Unterhaltungs-Trivialitäten aufzusaugen und uns gegenseitig anzugreifen, um eine effektive Widerstandsbewegung zu starten.
Matrix (1999): Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Computerprogrammierer Thomas A. Anderson, insgeheim ein Hacker, der unter dem Pseudonym „Neo“ bekannt ist und sich auf die unerbittliche Suche nach der Bedeutung der kryptischen Hinweise auf eine „Matrix“ begibt, die auf seinem Computer erscheinen. Neos Suche führt ihn zu Morpheus, der ihm die Wahrheit offenbart, dass die gegenwärtige Realität nicht das ist, was sie zu sein scheint, und dass Anderson in Wirklichkeit in der Zukunft des Jahres 2199 lebt. Die Menschheit befindet sich im Krieg mit der Technologie, welche die Form intelligenter Wesen angenommen hat, und Neo lebt in Wirklichkeit in der Matrix, einer Scheinwelt, die in der Gegenwart angesiedelt zu sein scheint, um die Menschen gefügig und unter Kontrolle zu halten. Neo schließt sich bald Morpheus und seinen Mitstreitern an, um gegen die Maschinen zu rebellieren, die mit Hilfe der Taktiken von Sondereinsatzkommandos die Dinge unter Kontrolle halten.
Minority Report (2002): Der auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick basierende und von Steven Spielberg inszenierte Film bietet eine mit Spezialeffekten überladene Techno-Vision einer futuristischen Welt, in der die Regierung allwissend, allsehend und allmächtig ist. Und wer es wagt, aus der Reihe zu tanzen, wird von dunkel gekleideten Sondereinsatzkommandos der Polizei unter Kontrolle gebracht. Wir schreiben das Jahr 2054, in dem PreCrime, eine auf vorbeugende Verbrechensbekämpfung spezialisierte Polizeieinheit, Verbrecher festnimmt, bevor sie diese begehen können. Captain Anderton ist der Leiter der PreCrime-Einheit in Washington, DC, die mit Hilfe von Zukunftsvisionen, die von „Pre-Cogs“ (mutierte Menschen mit präkognitiven Fähigkeiten) erzeugt werden, Morde verhindert. Schon bald gerät Anderton in den Mittelpunkt der Ermittlungen, als die Precogs vorhersagen, dass er einen Mord begehen wird. Doch das System kann manipuliert werden. Dieser Film wirft die Frage nach der Gefahr autonom arbeitender Technologie auf – was irgendwann geschehen wird, wenn es nicht schon geschehen ist. Für einen Hammer sieht die ganze Welt wie ein Nagel aus. Genauso sind wir für einen Polizeistaatscomputer alle Verdächtige. In der Tat könnten wir alle bald nur noch Verlängerungen oder Anhängsel des Polizeistaats sein – alle Verdächtige in einer von Maschinen beherrschten Welt.
V wie Vendetta (2006): Der Film zeigt eine Gesellschaft, die von einer korrupten und totalitären Regierung regiert wird, in der alles von einer missbräuchlichen Geheimpolizei geleitet wird. Ein von dem Regime geschundener Selbstjustizler namens V mit einer Guy-Fawkes*-Maske führt eine Rebellion gegen den Staat. Der Subtext ist hier, dass autoritäre Regime durch Unterdrückung ihre eigenen Feinde schaffen — nämlich Terroristen — und so Regierungsvertreter und Terroristen in einen immer wiederkehrenden Kreislauf der Gewalt zwingen. Und wer ist in der Mitte gefangen? Die Bürger, natürlich. Dieser Film ist bei verschiedenen politischen Untergrundgruppen wie Anonymous, deren Mitglieder die gleiche Guy-Fawkes-Maske wie V. tragen, Kult.
Children of Men (2006): Der Film schildert eine futuristische, hoffnungslose Welt, in der die Menschheit ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung verloren hat. Die Zivilisation ist im Chaos versunken und wird von einem Militärstaat und einer Regierung zusammengehalten, die versucht, ihre totalitäre Herrschaft über die Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Die meisten Regierungen sind zusammengebrochen, wobei Großbritannien als eine der wenigen intakten Gesellschaften übrig geblieben ist. Infolgedessen suchen Millionen von Flüchtlingen Asyl, um dann von der Polizei zusammengetrieben und festgenommen zu werden. Selbstmord erscheint als gangbarer Weg, und auf Plakatwänden, im Fernsehen und in Zeitungen wird für ein Selbstmordkit namens Quietus geworben. Doch Hoffnung auf einen neuen Tag keimt auf, als eine Frau auf unerklärliche Weise schwanger wird.
Land of the Blind (2006): In dieser düsteren politischen Satire werden tyrannische Herrscher von neuen Anführern gestürzt, die sich als ebenso bösartig erweisen wie ihre Vorgänger. Maximilian II. ist ein wahnsinniger faschistischer Herrscher eines unruhigen Landes namens Everycountry, der zwei Hauptinteressen hat: seine Untergebenen zu quälen und die Filmindustrie seines Landes zu leiten. Bürger, die den Staat in Frage stellen, werden in „Umerziehungslager“ gesteckt, wo ihnen die Vorstellungen des Staates von der Realität eingetrichtert werden. Joe, ein Gefängniswärter, ist von dem Gefangenen und renommierten Autor Thorne emotional berührt und beteiligt sich schließlich an einem Putsch, um den sadistischen Maximilian zu stürzen und durch Thorne zu ersetzen. Doch schon bald gerät Joe selbst ins Visier der neuen Regierung.
All diese Filme – und die Autoren, die sie initiieren – haben verstanden, was viele Amerikaner, die in ihren parteiischen, Fahnen schwenkenden, zombifizierten Staaten gefangen sind, immer noch nicht begreifen können: dass es so etwas wie eine Regierung, die zum Wohle des Volkes organisiert ist, nicht gibt. Selbst die besten Absichten der Regierenden weichen unweigerlich dem Wunsch, Macht und Kontrolle um jeden Preis zu erhalten.
Letztlich werden, wie ich in meinem Buch Battlefield America: The War on the American People sowie in seinem fiktionalen Pendant The Erik Blair Diaries verdeutliche, jedoch selbst die schlafwandelnden Massen, die nach wie vor davon überzeugt sind, dass all die schlimmen Dinge, die im Polizeistaat geschehen, wie Erschießungen durch die Polizei, Polizeigewalt, Razzien oder Leibesvisitationen am Straßenrand, anderen Menschen widerfahren, aufwachen müssen.
Früher oder später werden die Dinge, die anderen geschehen, auch uns selbst betreffen.
Wenn diese schmerzhafte Realität Gestalt annimmt, wird sie mit der Wucht eines Sondereinsatzkommandos einschlagen, das durch Ihre Tür stürmt, einen Taser auf Ihren Bauch und eine Waffe auf Ihren Kopf richtet. Und es wird keinen Kanal geben, den man wechseln kann, keine Realität, die man ändern kann, und keine inszenierte Farce, hinter der man sich verstecken kann.
Das ist, wovor George Orwell gewarnt hat: „Wenn Sie sich ein Bild von der Zukunft machen möchten, stellen Sie sich einen immerwährenden Stiefelabdruck in einem menschlichen Antlitz vor.“
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Der Verfassungsrechtler und Autor, John W. Whitehead, ist Gründer und Vorsitzender des Rutherford Instituts. Seine Bücher, Battlefield America: The War on the American People und A Government of Wolves: The Emerging American Police State, sind bei www.amazon.com erhältlich. Er ist unter johnw [at] rutherford.com erreichbar. Nisha Whitehead ist die Geschäftsführerin des Rutherford Instituts. Informationen über The Rutherford Institute sind unter www.rutherford.org erhältlich.
Quelle: https://www.rutherford.org/…
Quelle der Übersetzung: https://giftamhimmel.de/…
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