Die meisten von uns schalten sofort ab, wenn Talkshows, Nachrichten oder irgendwelche pseudo-aufklärerischen Magazine das Thema Corona, Impfung, Klima, Migration, Ukraine-Krieg oder sonst ein Thema behandeln, das nicht einmal ansatzweise hinterfragt werden darf, ohne dass man mit empfindlichen Strafen und Diffamierung zu rechnen hat. Den öffentlich-rechtlichen Sendern laufen die Zuschauer davon, nur die Altersklasse ab 60 nutzt die Staatssender noch als Informationsquelle. Aber selbst die Älteren winken ab, wenn man sie fragt, ob sie die dort gebotenen „Nachrichten“ und Informationen für glaubwürdig halten. Altehrwürdigen Zeitungen läuft aus demselben Grund die Leserschaft davon. Doch es ist nicht ganz, wie es scheint: Die Redakteure und Journalisten dort fühlen sich mehr und mehr unwohl.
Auch bei den Mitarbeitern des Staatsfunks rumort es. Sie bekommen die enge Zwangsjacke ja als Erste zu spüren. Die Stromlinienförmigen mögen die Zwangsjacke als maßgeschneidert schätzen, aber vielen schnürt sie die Luft zum Atmen ab. Sie erhalten die Instruktionen, was berichtet werden soll, wie und wo der Feind steht. Das „Framing“ wird vorgegeben, also die Art und Weise und mit welcher moralischen Bewertung etwas präsentiert werden soll, wer der Böse und wer der Gute ist. Mit welchen Begriffen gearbeitet werden muss, um unterbewusst die Zuschauer, Zuhörer, Leser in ihrem Urteil zu manipulieren.
Panik und Hass wird absichtlich geschürt (Covid ist eine tödliche Seuche, Ungeimpfte bringen den Tod, das Klima tötet die ganze Erde, der Russe ist abgrundtief böse). Dinge, die eigentlich Panik erzeugen würden, werden verschwiegen, verdreht oder verharmlost (Atomkrieg, na und?, in der Ukraine gibt es keine Nazis, Lebensmittelknappheit ist nur Einbildung, Impftote und Impfschäden gibt es nicht).
Offensichtlich gibt es in den Medienhäusern aber doch eine Menge Menschen, die das Hirn noch nicht in der Gehaltsabteilung ins Schließfach gesperrt haben.
Der SWR-Journalist und Redakteur Ole Skambraks war einer der ersten, die ausbrachen. Der Mann hat es nicht mehr ausgehalten und im Oktober 2021 einen offenen Brief verfasst. Darin äußerte er sich sehr kritisch zu den anderthalb Jahren, in denen er die Covid-Berichterstattung verfolgt hat. Den offenen Brief kann man hier, auf der Seite von Multipolar, lesen.
Ein paar Auszüge:
„Ich kann nicht mehr schweigen. Ich kann nicht mehr wortlos hinnehmen, was seit nunmehr anderthalb Jahren bei meinem Arbeitgeber, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk passiert. In den Statuten und Medienstaatsverträgen sind Dinge wie ‚Ausgewogenheit‘, ‚gesellschaftlicher Zusammenhalt‘ und ‚Diversität‘ in der Berichterstattung verankert. Praktiziert wird das genaue Gegenteil. Einen wahrhaftigen Diskurs und Austausch, in dem sich alle Teile der Gesellschaft wiederfinden, gibt es nicht. (…)
Wissenschaftlerinnen und Experten, die in der Zeit vor Corona respektiert und angesehen waren, denen Raum im öffentlichen Diskurs gegeben wurde, sind plötzlich Spinner, Aluhutträger oder Covidioten. Als vielzitiertes Beispiel sei hier auf Wolfgang Wodarg verwiesen. (…) 2010 hat er als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Europarat den Einfluss der Pharmaindustrie bei der Schweinegrippe-Pandemie aufgedeckt. Damals konnte er seine Meinung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk persönlich vertreten, seit Corona geht das nicht mehr. An seine Stelle sind sogenannte Faktenchecker getreten, die ihn diskreditieren.“
Und zu der Stimmung innerhalb der Sender schreibt er:
„Anstelle eines offenen Meinungsaustausches wurde ein ‚wissenschaftlicher Konsens‘ proklamiert, den es zu verteidigen gilt. Wer diesen anzweifelt und eine multidimensionale Perspektive auf die Pandemie einfordert, erntet Empörung und Häme. Dieses Muster funktioniert auch innerhalb der Redaktionen. (…) Ich beschreibe hier meine Wahrnehmung aus Redaktionskonferenzen und einer Analyse der Berichterstattung. Lange Zeit habe ich mich nicht aus der Rolle des Beobachters getraut, zu absolut und unisono wirkte der vermeintliche Konsens. (…) Schon sehr früh galt die Gleichung, dass Kritik am Coronakurs der Regierung dem rechten Spektrum angehört. Welche Redakteurin wagt es da noch, einen Gedanken in diese Richtung zu äußern?“
Im Folgenden stellt er viele der brennenden Fragen, die in den freien Medien ständig thematisiert und recherchiert werden, weil es einfach zu offensichtlich ist, dass sie absichtlich ignoriert oder als völlig irre weggemobbt werden, obwohl sie mehr als begründet sind. Wer diese mehr als berechtigten Fragen und Widersprüche auf den Sozialen Medien, wie Facebook, What’sApp, Youtube oder Twitter stellt, bekommt sein Konto schnell weggelöscht.
Ole Skambraks erspart dem Sender nichts: Auch die Bestrafungen des Systems für Kritiker beschreibt er recht deutlich. Man müsse als Nichtkonformer „mit Hausdurchsuchungen, Strafverfolgung, Kontosperrung, Versetzung oder Entlassung rechnen, bis hin zur Einweisung in die Psychiatrie. Auch wenn es sich um Meinungen handelt, deren Positionen man nicht teilt – in einem Rechtsstaat darf es so etwas nicht geben. In den USA wird schon diskutiert, ob Wissenschaftskritik als ‚hate crime‘ (Verbrechen aus Hass) gelabelt werden sollte. Die Rockefeller Foundation hat 13,5 Millionen Dollar für die Zensur von Fehlinformationen im Gesundheitsbereich ausgelobt. (…) Was gerade stattfindet, ist kein aufrichtiger Kampf gegen ‚fake news‘. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass jegliche Informationen, Beweise oder Diskussionen, die im Gegensatz zum offiziellen Narrativ stehen, unterbunden werden.“
Auch das Thema Digitale Impfpässe, Überwachung und Totalkontrolle spricht er klar an. Und doch ist er naiv und hofft, dass er nicht bestraft werden wird für seinen Mut, die Wahrheit auszusprechen. Er endet seinen Brief mit den Worten:
„Diese Zeilen schreibend komme ich mir vor wie ein Ketzer; jemand, der Hochverrat begeht und mit Strafe rechnen muss. Vielleicht ist es gar nicht so. Vielleicht riskiere ich hiermit gar nicht meinen Job, und Meinungsfreiheit und Pluralismus sind nicht gefährdet. Ich wünsche es mir sehr und freue mich über einen konstruktiven Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.
Ole Skambraks“
Wie um zu bestätigen, dass er mit ALLEN Kritikpunkten Recht hatte, flatterte ihm postwendend die Kündigung des SWR ins Haus. Ole Skambraks reichte Klage ein (Aktenzeichen 9 Ca 430/21). Das Krasseste daran ist die Argumentation des SWR. Sie wirft Ole Skambraks vor, „den SWR und damit die hier tätigen Kolleginnen und Kollegen fortgesetzt durch falsche Tatsachenbehauptungen in der Öffentlichkeit diskreditiert“ zu haben. Mit seinem Verhalten habe Skambraks auch den Betriebsfrieden „empfindlich gestört“. Die Kündigung sei nicht wegen der kritischen Meinungsäußerungen von Skambraks erfolgt, hatte der SWR betont.“
Wetten, Sie haben nach Lesen dieses Satzes losgeprustet, lieber Leser? Scheinheiliger und durchsichtiger geht es wohl gar nicht mehr. Die Kündigung war nicht einmal so einfach möglich, wie ein Anwalt hier erläutert:
Am 27. März meldet die Frankfurter Allgemeine, dass der SWR und Ole Skambraks einen Vergleich geschlossen haben. Sehr interessant ist der Link im Vergleich zur Überschrift des Beitrages. Die Überschrift lautet nämlich lakonisch „SWR und Ex-Mitarbeiter Skambraks schließen Vergleich“. Die URL, die fast immer gleichlautend ist mit dem Titel, heißt aber: „https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/nach-corona-kritik-swr-und-gekuendigter-mitarbeiter-ole-skambraks-schliessen-vergleich-vor-gericht-17912306.html“
Soviel zu Glaubwürdigkeit des SWR, es habe nichts mit der „Corona-Kritik“ des Herrn Skambraks zu tun. Das glaubt sowieso niemand. Nun ja, damit musste der gute Mann rechnen, und es wird ihn das letzte Bisschen seines Vertrauens in die staatlichen Institutionen und das verbriefte Grundrecht der freien Meinungsäußerung gekostet haben.
Aber einmal auf die „schiefe Bahn gekommen“, hat er jetzt erst richtig an Fahrt gewonnen. Desillusioniert, aber ungebrochen, hat er nun ein neues Projekt angefangen. Er hat eine Plattform ins Leben gerufen, die unter dem Namen auch ihr Programm versteht: „meinungsvielfalt.jetzt“:
„Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ARD, ZDF, ORF und Deutschlandradio sehen die Praktiken und die Berichterstattung ihrer Arbeitgeber kritisch, trauen sich aber aus Sorge um ihren Job nicht, ihre Meinung zu äußern. Pro Person ist ein Statement zulässig. Jedes anonyme Statement entspricht also einem Menschen, der sich nicht mehr traut, seine Meinung offen kundzutun.“
Und sie melden sich. Die Tatsache, dass es die meisten anonym tun, zeigt schon, dass sie genau wissen, dass es sie den Kopf kosten kann und allein das beweist, dass es weder Meinungsfreiheit, noch Rechtssicherheit, noch Debattenkultur, noch die vielgepriesene Toleranz, noch zuverlässiges Recht und Gesetz mehr gibt. Es beweist, dass wir uns schon tief in einer Diktatur befinden.
Die Stellungnahmen aus den Sendern sind erschreckend. Das Bild, was sie zeichnen: Wie im Dritten Reich und der DDR oder China spielen alle mit, um ja nicht anzuecken, nicht ausgegrenzt und verfolgt zu werden – oder völlig überzeugt als 100prozentig Politisch Korrekte. Der Mensch bleibt eben doch immer der gleiche. Schön im Strom mitschwimmen, möglichst die Klappe halten oder gar als Vorturner der Pflichtmeinungen noch Pluspunkte sammeln. Das kann dann nur noch durch Denunziantentum getoppt werden. Und auch das ist geschehen. Und sollte – was Gott geben werde! — einmal der Tag der Ernüchterung kommen, an dem die ganze Propaganda und der Riesenbetrug am Volk aufkippt, werden genau diese Leute nur wieder „Mitläufer“ gewesen sein. Und nach einiger Zeit wieder in Führungspositionen weitermachen.