(von H. Sterling Burnett, Ph.D.)
Angesichts unerträglicher menschlicher Tragödien auf der ganzen Welt – Kinder hungern, Frauen und Kinder werden bombardiert, Häuser und Geschäfte sind ohne Strom – beharren Klimaschützer weiterhin darauf, dass der Klimawandel die größte Gefahr für die Welt darstellt.
Während täglich Bilder aus Afrika und der Ukraine auftauchen, die stark unterernährte und hungernde Kinder sowie zerstörte Städte zeigen, sind die gefühllosen Beamten der Biden-Regierung, Umweltberichterstatter und Forscher mehr daran interessiert, die Forschungsgelder weiter fließen zu lassen, als Menschenleben zu retten. Mehr noch, sie bestehen weiterhin darauf, dass die Regierungen ihre Aufmerksamkeit auf die Verhinderung hypothetischer zukünftiger Klimaschäden richten, anstatt auf gegenwärtige humanitäre Krisen.
In Afrika hungern heute Menschen. Während ich schreibe, werden Menschen durch Russlands skrupelloses Vorgehen in der Ukraine getötet. Doch menschenfeindliche Klimaalarmisten sind besorgt, dass es in 10, 30, 50 oder 100 Jahren etwas wärmer sein könnte – und bestehen darauf, dass die Bemühungen der Regierungen darauf abzielen sollten, Letzteres zu verhindern. Sie beklagen die Tatsache, dass Krieg und Nahrungsmangel die Aufmerksamkeit von der angeblichen Klimakrise ablenken.
Der Beweis für diese herzlose Ignoranz seitens der Klimabesessenen gegenüber dem sehr realen menschlichen Leid wird fast täglich erbracht, nicht zuletzt durch die Konzernmedien. Nur wenige Tage bevor Wladimir Putin seine tödliche Invasion in der Ukraine startete, beklagte John Kerry, der Klimabeauftragte von Präsident Joe Biden, in den BBC-Nachrichten die Auswirkungen, die der Krieg nicht auf die Menschen, sondern auf die Konzentration der Menschen auf den Klimawandel haben würde:
„Aber er [der Krieg] könnte natürlich tiefgreifende negative Auswirkungen auf das Klima haben. Wenn man einen Krieg führt, wird dieser natürlich massive Emissionsfolgen haben. Aber ebenso wichtig ist, dass Sie die Aufmerksamkeit der Menschen verlieren werden, Sie werden sicherlich die Aufmerksamkeit großer Länder verlieren, weil sie abgelenkt werden, und ich denke, das könnte einen schädlichen Einfluss haben. …“
Kerry drückte dann die Hoffnung aus, dass Putin sich weiterhin auf den Klimawandel konzentrieren würde, unabhängig von seinen Aktionen in der Ukraine. Kerrys Äußerungen waren sowohl ahnungslos als auch abscheulich.
Ich und andere Mitarbeiter des Heartland Institute haben zuvor ausführlich dargelegt, wie die Energiepolitik* Europas und Amerikas und ihre Abhängigkeit von russischem Öl und Erdgas zum Krieg in der Ukraine sowie zur weltweiten Nahrungsmittelknappheit und zum Preisanstieg beigetragen haben [*in deutscher Übersetzung hier].
Biden hat sicherlich zumindest einen Teil des Problems erkannt und ein Abkommen über die Verschiffung von amerikanischem Flüssigerdgas (LNG) nach Europa unterzeichnet, um den Ausfall der russischen Gaslieferungen zu kompensieren. Die Reaktion der progressiven linken Klimaszene war vorhersehbar und wird vielleicht am besten durch einen Artikel in The Hill mit dem Titel [übersetzt] „LNG-Exporte werden den Klimawandel verstärken“ veranschaulicht. Die Autoren des Artikels warnen vor den erhöhten Treibhausgasemissionen, die durch die Produktion von Erdgas entstehen, und vor der zusätzlichen Infrastruktur (Pipelines, Verladeterminals usw.), die durch den Ausbau der LNG-Produktion in den USA und die Verschiffung von LNG zur Überwindung der Energiekrise in Europa entstehen.
Anstatt den Europäern zu helfen, ihre Häuser zu heizen, zu kochen und ihr Licht mit US-Erdgas zu betreiben, fordern die hinter diesem Artikel stehenden Wissenschaftler, dass die Wärmepumpen und Elektrogeräte der Europäer mit Windturbinen und Solarzellen betrieben werden. Natürlich ist dieser Aufruf, Europa mit erneuerbaren Energien zu elektrifizieren, unaufrichtig, und die Autoren wissen das. Europa ist jeder anderen Region der Erde bei der Nutzung von Wind- und Sonnenenergie weit voraus, was angesichts des spektakulären Versagens von Wind- und Sonnenenergie in den letzten Monaten zu den Energieproblemen des Handelsblocks beigetragen hat.
Keine Angst, ihr Klimaleugner, Biden hat die Botschaft verstanden. Noch während er davon sprach, unseren europäischen Verbündeten mit LNG zu helfen, setzte seine Regierung neue Vorschriften in Kraft, die die vorgeschlagene Ausweitung der Gaserschließung und ‑verbringung nahezu unmöglich machen. Nur eine Woche, nachdem er angekündigt hatte, die LNG-Exporte nach Europa auszuweiten, hob Biden die von Trump erlassenen Vorschriften des National Environmental Policy Act (NEPA) auf, die den beschleunigten Bau kritischer Infrastrukturen ermöglichen. Bidens NEPA-Regeln garantieren praktisch, dass keine neuen Gaspipelines oder LNG-Terminals oder die dazugehörige Infrastruktur gebaut werden können. So viel dazu, es Putin in die Schuhe zu schieben und Europa zu helfen.
Und dann ist da noch die Lebensmittelkrise. Tausende von Menschen, darunter viele Kinder, hungern nicht nur, sondern verhungern täglich.
„Mehr als 13 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia leiden bereits unter extremem Hunger, so ein aktueller Bericht der humanitären Hilfsorganisation Mercy Corps“, schreibt der Scientific American (SA). „Die Menschheit spürt jetzt das Beben einer ’seismischen Hungerkrise‘, warnte das Welternährungsprogramm Anfang dieses Monats.“
Wer nun dachte, der SA-Artikel sei ein klarer Aufruf an die Länder, alles Notwendige zu tun, um diese humanitäre Krise sofort umzukehren, lag falsch. Der Titel des Artikels sagt alles, was man über das wahre Anliegen von SA wissen muss [übersetzt]: „Antworten auf den steigenden Hunger könnten die europäischen Klimaziele gefährden.“ Der Artikel fährt fort, die Tatsache zu beklagen, dass „politische Entscheidungsträger erwägen, Umweltschutzmaßnahmen zu lockern, um eine erhöhte Pflanzenproduktion zu ermöglichen.“ Stellen Sie sich vor, wie dreist es ist, dass Europa in Erwägung zieht, eine Steigerung der Pflanzenproduktion zuzulassen, um heute Leben zu retten, obwohl Klimamodelle für die Zukunft einen bescheidenen Anstieg des Meeresspiegels voraussagen; welch ein Horror!
Keine Angst, dass wir in Amerika viel vernünftiger sind. Trotz rapide steigender Lebensmittelpreise und oft leerer Ladenregale scheint die Regierung Biden nicht gewillt zu sein, ihren unsinnigen Versuch, das künftige Wetter zu kontrollieren, zu unterbrechen, um die Ernährungssicherheit zu verbessern. Trotz der Bitten von Kongressmitgliedern und Landwirtschaftsverbänden hat sich das US-Landwirtschaftsministerium bisher geweigert, Ausnahmegenehmigungen für die Einfuhr von Düngemitteln zu erteilen oder den Landwirten zu gestatten, brachliegende Felder zu bewirtschaften, die in den Programmen für Naturschutz- und Feuchtgebietsreserven eingetragen sind. Die Erntesaison hat begonnen, die Menschen hungern, die Preise sind gestiegen, und die Biden-Administration tappt im Dunkeln, während die Lebensmittelvorräte der Welt im übertragenen Sinne verbrannt werden.
Die Menschen auf der ganzen Welt stehen vor viel dringenderen und tödlicheren Problemen als dem Klimawandel. Das ist eine unbestreitbare Tatsache. Es ist unmoralisch und unmenschlich, wenn die Medien den Klimaalarmisten weiterhin eine Plattform bieten, um das Gegenteil zu behaupten.
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[Hervorhebung vom Übersetzer]
H. Sterling Burnett, Ph.D. is the director of the Arthur B. Robinson Center on Climate and Environmental Policy at The Heartland Institute, a nonpartisan, nonprofit research center headquartered in Arlington Heights, Illinois.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Quelle: eike-klima-energie.eu