Am 8. Juli 1947 ging eine erstaunliche Meldung um die Welt. Es betraf die Bekanntgabe der US-Air-Force, dass eine fliegende Scheibe in der Nähe des Roswell Army Air Field in New Mexico aufgefunden worden ist, die dort auf dem Gelände einer Ranch abgestürzt war. Obwohl die Meldung aus Sicherheitsgründen schnell widerrufen wurde, gilt Roswell seitdem als der bekannteste UFO-Begriff der Welt. Im Sommer 1947 haben zahlreiche Amerikaner unbekannte leuchtende Flugobjekte am Himmel beobachtet. Der Roswell-Vorfall war ausschlaggebend für die Entstehung der zivilen UFO-Forschung, und viele Augenzeugen fragen sich seit damals, ob sie Flugobjekte gesehen haben, die von außerirdischen Intelligenzen stammen. Nur wenige Wochen zuvor hatte der Pilot Kenneth Arnold Ende Juni 1947 mehrere unbekannte fliegende Objekte gesichtet, die mit Überschallgeschwindigkeit nahe dem Mount Rainier in Washington unterwegs gewesen sind. Insgesamt sind in den Sommermonaten 1947 mehr als 800 ähnliche Sichtungen in den ganzen USA gemeldet worden. Die Wrackteile des bei Roswell abgestürzten Objekts wurden schleunigst in die Fort Worth Army Air-Field-Basis in Texas abtransportiert, wobei zuerst von einer fliegenden Untertasse und später von einem Wetterballon die Rede war.
Die Geschichte mit dem Wetterballon sorgte dafür, dass die Aufmerksamkeit der internationalen Presse von der früheren Meldung abgelenkt wurde, und es sollte Jahrzehnte dauern, bevor detailliertere Informationen von glaubwürdigen Zeugen publiziert wurden. Ab dem Jahr 1978 ist enthüllt worden, dass es sich tatsächlich um ein Raumschiff gehandelt hat, in dem die US-Regierung Körper von außerirdischen Wesen gefunden hat und diese Entdeckung geheim hielt, wodurch dann Legenden einer großen Verschwörung entstanden sind. Seit damals sind unzählige Artikel, Sachbücher, Dokumentationen und Spielfilme darüber entstanden. Die ab 1993 ausgestrahlte TV-Serie Akte‑X befeuerte den Glauben an außerirdische Besucher und eine Regierungsverschwörung dann immer mehr. Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind einige zivile und militärische Zeitzeugen und ehemalige Geheimdienstmitarbeiter mit ihren Daten über den Roswell-Vorfall an die Öffentlichkeit getreten.
Die Liste dieser Whistleblower wächst immer weiter an, und aktuell gab Roger Launius, ein Historiker des Smithsonian National Air and Space Museum, bekannt, dass die Geschichte mit dem abgestürzten Wetterballon des Projekts Mogul tatsächlich eine Tarngeschichte war, die erst im Jahr 1994 formuliert wurde, als die US-Air-Force meldete, dass Wrackteile eines streng geheimen Spionageprogramms vermutlich die Quelle der geborgenen Wrackteile gewesen sein soll. Während solche Experten immer noch versuchen, den Roswell-Absturz als ungelöst und geheimnisvoll hinzustellen, kam es in den Folgejahren zu einer markanten Zunahme an UFO-Sichtungen, die im Jahr 1952 ihren Höhepunkt erreicht haben, als Kampfpiloten über Washington D.C. erfolglos versucht haben, ganze Gruppen von tief fliegenden Untertassen abzufangen. Diese Begegnungen sind durch Radaraufzeichnungen gut dokumentiert. Diese Vorfälle wurden niemals aufgeklärt, und erst in den letzten Jahren sind genug Informationen darüber bekannt gegeben worden, damit man die geheim gehaltene Geschichte der fliegenden Untertassen langsam zu einem Gesamtbild zusammensetzen kann.
Der pensionierte US-Army Lt. Col. Kevin D. Randle hat sich jahrzehntelang mit dem Roswell-Vorfall beschäftigt und befragte insgesamt rund 600 Personen in den letzten Jahrzehnten zu ihren Erfahrungen mit dem mysteriösen Ereignis. Für ihn steht fest, dass alle möglichen Modelle für plausible irdische Erklärungen eliminiert werden können, weil im Sommer 1947 zweifellos ein unbekanntes Flugobjekt bei Roswell abgestürzt war. Einige glaubwürdige Zeugen berichten davon, dass sie exotische Materialien vom Absturzort gesehen und berührt haben, auf denen seltsame Schriftzeichen zu sehen waren, die sie als Hieroglyphen beschreiben. Andere wollen sogar die toten Körper der außerirdischen Besatzung des Raumschiffs mit eigenen Augen gesehen haben. Ihnen war sofort klar, dass auf den Fotos in den Tageszeitungen völlig andere Bruchstücke eines Wetterballons fotografiert worden sind, die nicht dem Material ähnelten, das sie vor Ort gesehen hatten. Es ist also ein Scherz der Regierung gewesen, um den Roswell-Vorfall wegerklären zu können.
Kevin D. Randle hat im März 2022 sein Buch „Understanding Roswell: The True Story of what happened in Roswell in July 1947“ veröffentlicht. Darin bringt er alle relevanten Daten ziviler UFO-Forschungsorganisationen unter, die zeigen, dass diese Erklärungsversuche eine geschickt eingefädelte Täuschung war. Er schlussfolgert daraus, dass etwas in Roswell heruntergekommen ist, vom dem zuerst gemeldet wurde, dass es eine Flugscheibe war. Er bestätigt, dass Projekt Mogul nicht die Quelle der gefundenen Wrackteile gewesen sein kann. Somit gibt es keine irdische Erklärung für den Absturz, aber es existieren immer noch geheim gehaltene Dokumente darüber. Kevin Randle ist sich sicher, dass außerdem ein rätselhaftes Memo mehr Licht in die Angelegenheit bringen kann, das im Jahr 1947 fotografiert worden ist, weil es auf Fotos in Zeitungen zu sehen war.
Es handelt sich um die Aufnahmen von General Roger Ramay in Roswell, der ein Memo in Händen hält, das mit modernen Methoden leserlich gemacht werden konnte. Darauf steht etwas von einer Scheibe und von Opfern des Wracks geschrieben. Obwohl Agenten der US-Air-Force denn Fall vorschnell für aufgeklärt darstellten, als sie bekannt gaben, dass es sich bei den Körpern um Crash-Dummies gehandelt hat, stellt sich die Frage, warum so ein Aufwand um die Geheimhaltung betrieben wurde, damit dieses Material eiligst abtransportiert werden musste. Erst durch moderne Fotoanalysen der Kopien der originalen Negative der veröffentlichten Fotografien von den angeblichen Wrackteilen des Mogul-Ballons wurde das besagte Memo nach Jahrzehnten wieder leserlich gemacht, und dort ist eindeutig von Opfern die Rede, die man gefunden hat. Das Memo wurde von General Ramey an das Pentagon adressiert, weil die Verantwortlichen eine konkrete Beschreibung der Situation in Roswell verlangten.
Es konnte folgendes einwandfrei entziffert werden: „THAT A ‚DISK‘ IS NEXT NEW FIND“ (Eine Scheibe ist der nächste neue Fund). „THE VICTIMS OF THE WRECK“ (Die Opfer des Wracks). Zum Schluss ist noch zu erkennen, dass das Wrack oder die Opfer nach Fort Worth in Texas abtransportiert worden sind. Dann geht aus dem Memo noch hervor, wie die Armee mit der Situation der Geheimhaltung begonnen hat, als ein CIC-Team (Spionageabwehr) damit begonnen hat, die Bedeutung der Geschichte zu verändern und eine neue abgeänderte Pressemeldung über den abgestürzten Wetterballon publizieren ließ. Das bildete die Grundlage für den Entlarvungs-Versuch, der in den kommenden Tagen im Juli 1947 in der Presse veröffentlicht worden ist. Es ist zu beachten, dass die zweite Tarngeschichte mit dem Mogul-Ballon und den Crash-Dummies erst im Jahr 1994 entstanden ist, die die alte Wetterballon-Geschichte ersetzt hat. Kevin Randle bestätigt, dass das Memo von General Ramey der Schlüssel zu Roswell ist. General Ramey konnte sich vermutlich nicht vorstellen, dass man in den kommenden Jahrzehnten die Technologie entwickeln würde, um den Text des Dokuments auf den Fotos erkennbar zu machen. Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) könnte darüber hinaus dabei behilflich sein, den ganzen Text zu entschlüsseln, meint Randle.
Auch der britische UFO-Experte Nick Pope hat sich zum Jubiläum erneut zum Roswell-Vorfall geäußert. Er weist darauf hin, dass diverse Zeitungsartikel aus dem Jahr 1947 erhalten geblieben sind, die für Forscher und Historiker von Bedeutung sind. Nick Pope: „Es handelt sich um ein faszinierendes Stück Geschichte, das mit der Zeit vergessen wurde. Es zeigt, dass 75 Jahre nach dem Roswell-Vorfall immer noch Entdeckungen in den Archiven gemacht werden. Jeder Historiker wird ihnen sagen, dass man zu den originalen Quellen zurückgehen muss, wenn man Einsicht erlangen möchte, was passiert ist und welche Leute involviert waren. Wie sie reagiert und Dinge wahrgenommen haben, und wie die Gefühle in der lokalen Gemeinschaft gewesen sind. Es ist ein aufregender Einblick in Roswell im Jahr 1947. Das war Ground Zero für das Rätsel, das bis zum heutigen Tag fortbesteht.“
Pope spricht hier von den Archiven des Blatts Roswell Daily Record, in denen mehr als 70 Jahre alte Artikel aufbewahrt werden. Es finden sich dort Ausgaben der Schwestern-Zeitung Roswell Morning Dispatch, in der einzigartige Artikel über den Vorfall erschienen sind. Das stellt sich als eine neue primäre Quelle von geschichtlichen Ereignissen in New Mexico heraus. Die wichtigste Schlagzeile lautet: „Armee entlarvt fliegende Scheibe von Roswell, während die Welt vor Aufregung brodelt.“ Dann findet sich dort die verdächtige Unterüberschrift, die darauf hinweist, dass Armeeangehörige eine Vertuschung geplant haben: „Offiziere sagen, die Scheibe ist ein Wetterballon.“ Leider kann man den ganzen Artikel nicht erneut publizieren, weil er rechtlich geschützt ist. Weitere Schlagzeilen vom Juli 1947 lauteten, dass verschiedene Leute fliegende Scheiben über Roswell, Seattle oder Washington beobachtet haben. Weitere Nachforschungen haben darüber hinaus noch zahlreiche andere Erwähnungen von Sichtungen von fliegenden Untertassen zutage gefördert. Somit erscheinen zum 75-jährigen Jubiläum des Vorfalls überraschenderweise Informationen, die belegen, dass eine außerirdische Flugscheibe abgestürzt ist und von der Armee geborgen wurde.
Diese Enthüllungen kommen zur rechten Zeit, denn nur einige Tage zuvor hat die Weltraumorganisation NASA gemeldet, dass sie eine neue unabhängige Gruppe von Ermittlern bezahlt, um das Phänomen der UAPs/UFOs zu studieren. Somit zeigt die US-Regierung endlich mehr Transparenz in der Erforschung der mysteriösen Flugobjekte, die immer noch dieselben sind wie im Jahr 1947. Sie wurden in den letzten Jahrzehnten laut neuesten Berichten von hunderten verschiedener Piloten registriert. In einem Pressebericht gab die Weltraumagentur bekannt, dass ihre Forscher alle verfügbaren Daten analysieren werden, die die NASA verwenden kann, um das wissenschaftliche Verständnis von UAPs in Zukunft zu fördern. Die neue Studie soll im Herbst beginnen und rund neun Monate lang laufen. Das Ergebnis soll dann in einem öffentlichen Bericht vorgelegt werden.
Man wagt sich aber momentan noch nicht zu weit vor und betont einmal mehr, dass es bis jetzt angeblich keine Beweise gibt, dass UAPs einen außerirdischen Ursprung besitzen. Deshalb sollen Bemühungen unternommen werden, die Natur und die Herkunft der unbekannten Luftphänomene zu bestimmen. Piloten haben erklärt, dass es sich nicht um unbekannte natürliche Luftphänomene, sondern um solide Flugobjekte handelt, die bewegungslos in der Luft schweben können und dann mit Hochgeschwindigkeit beschleunigen und innerhalb kürzester Zeit riesige Distanzen zurücklegen. Und zwar ohne dabei irgendwelche erkennbaren Antriebssysteme aufzuweisen. Es kam dabei mehrmals zu Beinahe-Zusammenstößen mit Militärjets und wie man sieht, stehen UFOs und der Roswell-Vorfall wieder einmal im Fokus der Weltöffentlichkeit. Detailliertere Informationen über diese Vorgänge finden Sie in meinen Büchern der MiB-Reihe. Mit dem Inhalt von MiB Band 5 nähern wir uns der Auflösung der wichtigsten Fragen der Welt.
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