Um eine Infektion mit Corona nachzuweisen, ist und bleibt der PCR-Test weiter Goldstandard. Ein wenig ungenauer, jedoch leichter anwendbar sind Selbsttests, die mithilfe eines Stäbchens, Kochsalz oder einem „Lolli“ eine Coronainfektion anzeigen können. Ideal ist es, wenn die Entnahme der Probe möglichst einfach geht und das Ergebnis schnell vorliegt.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Arten von Schnelltests vor.
Das Zulassungsverfahren für Antigen-Selbsttests in Deutschland
Einen Corona-Schnelltest können Sie mittlerweile ganz einfach und schnell online kaufen. Dort stehen Ihnen verschiedene Hersteller und Arten von Tests zur Verfügung. Wenn ein neuer Selbsttest in Deutschland auf den Markt kommt, dann wird dieser durch zwei Institutionen geprüft: durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie vom Paul-Ehrlich-Institut. Die Liste der zugelassenen Corona-Antigen-Schnelltests wird immer länger. Überdies werden in Pilotprojekten weitere Methoden erprobt, die in Zukunft auf den Markt kommen sollen.
Um die Tests auf den Markt zu bringen, wird ebenfalls ein Produktzertifikat von einer Stelle wie dem TÜV benötigt. Dann erst erhält der Test ein CE-Kennzeichen sowie eine vierstellige Prüfnummer und darf EU-weit auf dem Markt verkauft werden. Das umfangreiche Zulassungsverfahren garantiert eine hohe Qualität und Zuverlässigkeit.
Der Antigen-Selbsttest im vorderen Teil der Nase
Der wohl bekannteste Schnelltest ist der Antigen-Selbsttest, bei dem eine Probe im vorderen Teil der Nase entnommen wird. Dazu wird ein dünnes Wattestäbchen in die Nase eingeführt und darin gedreht. Diese Probe kann man selbst entnehmen und nach und max. 15 Minuten erhält man das Ergebnis. Es wird angezeigt, ob spezielle Proteinbausteine des Virus vorhanden sind.
Im Vergleich dazu wird die Probe bei einem PCR-Test von medizinischem Personal tief in der Nasen und im Rachenraum entnommen – er weist nach einigen Stunden nach, ob sich das Corona-Erbgut in der Probe befindet.
Der Gurgeltest zum Nachweis von Coronaviren
Darüber hinaus gibt es den Gurgeltest, bei dem Anwender im Vorfeld ein bis zwei Stunden nichts essen und ebenso weder die Zähne putzen noch Kaugummi kauen sollten. Damit das Ergebnis möglichst zuverlässig ist, hilft es auch, den Mund vorher mit klarem Wasser auszuspülen. Dann wird mit einer geringen Menge Kochsalzlösung gegurgelt.
Diese wird über einen Trichter in ein Probenröhrchen gespuckt und im Labor ausgewertet. Gurgeltests sind sogenannte Pooltests – vor allem in Schulen werden sie durchgeführt. Dabei wird ein Teil der Proben zusammengeschüttet, sodass die Auswertung besonders schnell geht. Finden sich in einem Pool Hinweise auf eine Infektion, dann werden im Anschluss die einzelnen Röhrchen ausgewertet.
Der Spucktest zum Nachweis von SARS-CoV-2-Viren
Anders als beim Gurgeltest wird beim Spucktest keine Kochsalzlösung benötigt. Hier wird einfach in einen kleinen Behälter gespuckt und mithilfe einer Pipette kommt die Speichelprobe dann in ein Röhrchen mit Pufferlösung, wird geschüttelt und auf einen Teststreifen getropft. Nach rund 15 Minuten kann man das Ergebnis ablesen.
Auch bei einem Spucktest sollte man ungefähr zehn Minuten vorher nichts essen oder trinken sowie auf Süßigkeiten, Kaugummis, Medikamente oder Tabak verzichten.
Der Lollitest als schonender Rachenabstrich
Vor allem für jüngere Kinder eignet sich der sogenannte Lollitest. Der Lolli ist dabei ein Wattestäbchen, an dem Kinder rund 30 Sekunden lang lutschen. Es ist also keine unangenehme Abstrichprozedur in Nase oder Rachen zu ertragen. Das Wattestäbchen wird anschließend in einem Labor untersucht. Auch diese Analyse geschieht im ersten Schritt als Pooltest einer ganzen Gruppe oder Schulklasse. Ist ein Pool positiv, dann kann das Labor die einzelnen Proben nachtesten und somit die infizierte Person ausfindig machen.
Beim Lollitest handelt es sich um einen Test, bei dem das Ergebnis nicht sofort vorliegt. Wenn morgens getestet wird, dann meldet das Labor in der Regel am frühen Nachmittag die Auswertung. Diese Art von Test steht vor allem einzelnen Einrichtungen zur Verfügung. Systematisch und kindgerecht kann damit auf das Coronavirus geprüft werden.