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Gene­se­nen­status: So täuschte Karl Lau­terbach den Bundesrat

Als das RKI am 15. Januar die Ver­kürzung des Gene­sen­status für Deutsche auf 3 Monate ver­kündete, wollte Lau­terbach von diesen Plänen nichts gewusst haben und zeigte sich ver­ärgert. Nun liegen der „Welt“ Beweise vor, dass sein Minis­terium in die Erar­beitung der vom RKI bekannt gege­benen Änderung stark invol­viert war.

Dass das Lügen zu den „Grund­tu­genden“ derzeit erfolg­reicher Poli­tiker gehört, ist kein Geheimnis. Aber es gibt solche, die scheinen diese „Tugend“ geradezu mit jeder Pore ihres Zahn­schmelzes zu ver­körpern. Ich weiß gar nicht mehr, ab welcher auf­ge­deckter Lüge aus dem Mund von Karl Lau­terbach ich das Zählen auf­gehört habe.

Ver­kürzung des Genesenenstatus

Nun liegen der ansonsten kei­neswegs durch Regie­rungs­kritik leuch­tenden Tages­zeitung „Welt“ Beweise vor, dass sich RKI & Gesund­heits­mi­nis­terium im Hin­blick auf die umstrittene Ver­kürzung des Gene­se­nen­sta­tuses von sechs auf drei Monate vor der Ver­kün­digung der Hiobs­bot­schaft sehr wohl abge­sprochen hatten.

Focus-Online dazu: „Die Auf­regung war groß, als Mitte Januar der Gene­se­nen­status für Ex-Corona-Infi­zierte ver­kürzt wurde. Bun­des­ge­sund­heits­mi­nister Lau­terbach wies jede Schuld von sich – er habe von der­ar­tigen Plänen nicht gewusst … Dass das Robert-Koch-Institut (RKI) im Januar schier eigen­mächtig und über Nacht den Gene­se­nen­status von ehemals Corona-Infi­zierten von sechs auf drei Monate run­ter­kürzte – das fand Bun­des­ge­sund­heits­mi­nister Karl Lau­terbach (SPD) „nicht in Ordnung“, klagte er im Gespräch mit „Bild“. „Davon war ich nicht unter­richtet“, erklärte er zudem der „ Frank­furter All­ge­meinen Zeitung “ und zählte damit auch RKI-Chef Lothar Wieler an.“ (Quelle)

RKI und BMG einigten sich auf finale Fassung

Eine E‑Mail, die das RKI am 11. Januar an Lau­ter­bachs Minis­terium schickte, infor­mierte tat­sächlich über die geplante Ver­kürzung des Gene­se­nen­status und wollte schließlich mit Lau­terbach noch aus­ste­hende Fragen klären („Gelten die drei Monate Gene­se­nen­status ab Sym­ptom­beginn oder ab posi­tivem Test? Und soll in der ver­än­derten Regelung von „voll­endetem 3. Monat“ oder doch lieber von 90 Tagen die Rede sein?“)

Da die Zeit drängte, bat man das Lau­ter­bachs Minis­terium um eine mög­lichst rasche Klärung. Und die kam auch: Das Gesund­heits­mi­nis­terium einigte sich mit dem RKI auf die finale Fassung und segnete diese „im Rahmen einer münd­lichen Rück­sprache“ ab.

Kurz bevor die Ver­kürzung des Gene­sen­status bekannt geben wird, ver­si­chert Lau­terbach dem Bun­desrat noch, in Zukunft vor allen Ände­rungen die Län­der­chefs anzuhören.

Bun­desart wurde von Lau­terbach belogen

Kann es sein, dass es bei Bekanntgabe der Ver­kürzung bereits beschlossene Sache war, ab Herbst 2022 die Impfung alle 3 Monate ein­zu­führen? Denn ande­ren­falls hätten Genesene (Status 6 statt 3 Monate) ab 01.10. gegenüber Geimpften einen drei­mo­na­tigen Vorteil. (Fund­stück Twitter)

„Kurze Zeit später fühlen sich die Minis­ter­prä­si­denten dann reichlich hin­ter­gangen, als sie Änderung auf der Homepage des RKI erspähen … Dem Gesund­heits­mi­nister schlägt in Folge eine Welle der Empörung ent­gegen. Doch das Minis­terium nimmt seinen Vor­steher in Schutz: Lau­terbach soll von den Plänen nicht gewusst haben.

„Dem Minister war zum Zeit­punkt seiner dama­ligen Rede im Bun­desrat nicht bekannt, dass der Gene­se­nen­status jen­seits der Qua­rantäne-Regeln bereits zum 15.1. geändert werden würde“, erklärt ein Minis­te­ri­ums­sprecher. Dies sei auf „Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­bleme“ zwi­schen RKI und dem Minis­terium zurück­zu­führen. Außerdem führt der Sprecher interne Ver­stän­di­gungs­schwie­rig­keiten an.“ (Quelle)

Ver­ständlich wird vor diesem Hin­ter­grund, dass das Lau­terbach-Minis­terium – so die „Welt“ – mona­telang hin­aus­zö­gerte. Ob Frau von der Leyen ihrem Kol­legen Lau­terbach inzwi­schen Nach­hil­fe­stunden gegeben hat, wie man solche Pannen ver­meidet, konnte ich bislang nicht in Erfahrung bringen.

Aber Spaß bei­seite: Hier bahnt sich ein neuer Rie­sen­skandal an. Wenn ein Minister nicht nur das Volk immer wieder aus Kalkül belügt, sondern den ganzen Bun­desrat, ist er end­gültig untragbar geworden.


Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog von David Berger www.philosophia-perennis.com