Wie „Corona“ für alles missbraucht wurde, so jetzt „der Krieg“ — Nicht Putin gönnt uns keine Energie, sondern Habeck und Co. — Der Wirtschaftskrieg gegen Russland wird uns selbst ruinieren
(von Albrecht Künstle)
„Die herrschende Geschichtsschreibung ist immer die Geschichtsschreibung der Herrschenden“. Wer die Macht in Händen hat bestimmt was in den Geschichtsbüchern steht. Und der verfügt über ein Heer an Meinungsmachern, welche Geschichte deuten, auch umdeuten und sogar fälschen. Doch diese Lehrsätze erfahren derzeit eine unsägliche Steigerung. Was kann unsere Jugend überhaupt einmal glauben, denn …
Geschichte wird nun schon in der Gegenwart gefälscht! Was sich die letzten zwei Jahre in Sachen Corona gezeigt hat. Wer hat es nicht fast täglich über sich ergehen lassen müssen: Corona war an allem schuld, nicht nur an den Infektionen, sondern an der Störung der Lieferketten, Versorgungsmängeln, Wirtschaftsschwäche und Pleiten. NEIN, nicht das Virus hatte das alles zu verantworten, sondern die überzogenen Restriktionen dieser Regierung.
Jetzt ist es der „Angriffskrieg Putins“, der für alles herhalten muss was diese Regierung verbrochen hat und weiter verbricht. Putin muss herhalten für die „Energiekrise“, die Preisexplosion sämtlicher Energieträger bis hin zum Holzpreis. NEIN, Russland hat uns zuverlässig Gas und Öl geliefert und für uns sogar eine zweite Gas-Pipeline durch die Ostsee gebaut. Nicht Putin ist es, der uns Gas missgönnt und auch den Ölhahn zudreht. Es ist die Politmafia in Brüssel und Berlin, die beschlossen hat, als „Weihnachtsgeschenk” zum Jahresende auch noch das russische Öl zu boykottieren.
So hat alles angefangen: Als wir auf Druck der Ostdeutschen Bevölkerung von Gorbatschow die Deutsche Einheit erhielten, geschah dies mit dem Versprechen, dass sich die NATO nicht nach Osten ausdehnt. Zwar wurde das nicht völkerrechtlich vertraglich vereinbart, aber unter Ehrenmännern versprochen und mehrfach ausreichend dokumentiert. Doch NEIN, das Gegenteil geschah. Die NATO wuchert wie ein Krebsgeschwür weiter bis fast an die Haustüre Russlands. Gorbatschow und Putin beschwerten sich immer wieder, Putin „bellte“ zwar, biss aber nicht zu.
2014 wurde in Kiew eine US-hörige Regierung installiert, mit dem Ziel des NATO-Beitritts der Ukraine. Diese, und später Selenskyj, bereiteten den Beitritt vor. Und sie bekämpften trotz der Vermittlung „Minsk I und II“ ostukrainische Unabhängigkeitsbestrebungen. Die Abstimmungen in den Oblasten/Republiken Donezk und Luhansk führten zur Gründung der beiden Volksrepubliken, wurden aber vom Westen nicht anerkannt. Sie wurden von der Ukraine militärisch bekämpft, was 14 000 Tote und weitere Opfer gefordert haben soll. Auch Klaus Dohnanyi beschrieb in seinem Buch „Nationale Interessen“ im Kapitel „Die Fortsetzung der NATO-Erweiterung als Gefahr für Europa“ die Entwicklung des Ukraine-Konflikts bis kurz vor dem Kriegsausbruch.
Wenige Wochen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine schien die Regierung in Kiew einzulenken und verhandlungsbereit zu sein. Doch die entsprechende Erklärung Selenskyjs hielt keine Woche. Es schien so, dass es die USA war, die Selenskyj zurückpfiff. Aber es waren die Briten, die Selenskyj das „Drecksgeschäft“ von Friedensverhandlungen ausredeten. Flankiert von Durchhalteparolen auch aus Deutschland, insbesondere seitens der Grünen und der Rüstungslobbyistin Strack-Zimmermann. Der Krieg ging deshalb weiter und eskaliert nun.
„Wenn wir die Ukraine nicht aufrüsten fällt der Russe auch in Mitteleuropa ein!“? NEIN, die russische Militärstärke bleibt weit hinter der NATO zurück. Allein schon hinter der Stärke Westeuropas, wie das offizielle Zahlen belegen. Deshalb kann es nicht verwundern, dass sich Putin in der Ukraine eine blutige Nase holte. Jetzt ist das Lamento des Westens groß, dass die russische Generalität Putin eine Teil-Mobilmachung empfahl.
Die Doppelzüngigkeit unserer Medien mit ihrer herrschenden Klasse wird daran deutlich, dass Selenskyj seine ukrainischen Streitkräfte längst voll mobil machte mit fast einer halben Million Soldaten. Aus- und aufgerüstet mit modernen Waffen aus vielen NATO-Ländern. Russland hat in einem konventionellen Krieg kaum eine Chance. Aber genau das macht die Situation für uns immer gefährlicher. Denn wer kein Ausweg mehr weiß, wird unberechenbar.
Putins Russland könnte nur mit Atomwaffen Paroli bieten. Nachdem auch die deutsche Außenministerin Baerbock bis zum äußersten ging und unsere „nukleare Teilhabe“ propagierte, könnte es für Putin kein Halten mehr geben und er setzt taktische Atomwaffen ein – sollte auch die Teil-Mobilmachung verpuffen und seine Soldaten die beiden Volksrepubliken verlieren. Dann lege ich für die NATO-Strategen keine Hand ins Feuer; sie könnten mehr tun als „nur“ taktische Atomraketen einsetzen. Dann Gnade uns Gott.
Zusammengefasste Geschichtslügen der Gegenwart:
Der Boykott Russland wurde mit der Behauptung begründet, durch den Bezug von „Putins Gas und Öl“ würde man seinen Krieg finanzieren. NEIN, von den Energierechnungen an Russlands Unternehmen floss weniger als ein Prozent in seine Rüstung, wie ich hiermit nachwies.
Putin sei es, der uns von lebenswichtiger Energie abschneide. NEIN, es war die Energiepolitik dieser Regierung, die fossile Energiequellen ächtet und schneller stilllegen will, als andere Energiequellen erschlossen werden können. Putin sei es, der uns im kommenden Winter frieren lasse. NEIN, Russland legte sogar eine weitere Leitung zu uns. Russland liefert weiter Gas – an jene Länder die es wollen.
Die selbst geschaffene Abhängigkeit von russischer Energie sei ein Problem. NEIN, die Abhängigkeit von Gas und Öl aus islamischen Diktaturen und der sauteuren, umweltfeindlichen Energie aus dem fernen Nordamerika ist nicht minder problematisch. Im Gegenteil, alle diese Abhängigkeiten schaden unserem Land mehr als die von Russland. Die bisherige Strategie „Wandel durch Handel“ hat sich bewährt. Sie trug nach den beiden Kriegen zu einer langen Friedensphase bei, sie ermöglichte die Deutsche Einheit, der Ostblock zerfiel, unser Wohlstand wurde gemehrt. Und jetzt soll alles falsch gewesen sein? NEIN, falsch war nicht der Handel mit Russland, sondern verhängnisvoll war, Putin mit der rücksichtslosen NATO-Expansion die Pistole auf die Brust zu setzen.
Der Angriffskrieg Russland sei der Grund für die Preisexplosion fast aller Bereiche. NEIN, es ist die Politik in Brüssel und Berlin, die schon vor dem Krieg und jetzt erstrecht das Füllhorn ausschüttete und Geld ausgaben, das sie gar nicht hatten. Es ist deren Wirtschaftsdoktrin, dass sich die Energiepreise immer an der teuersten Quelle zu orientieren haben. Was zu Kriegsgewinnlern bis hinein in die Amtstuben der Kommunen führt. Sie verlangen für längst geschlagenes Holz in den heimischen Wäldern fast das Doppelte, weil es der Markt hergibt. Pellets kosten das Dreifache, oder es gibt sie nicht mehr. Was hat Putin damit zu tun?
„Der Krieg belastet das Handwerk“, las ich in der Zeitung. NEIN, noch kein Handwerker wurde zum Krieg eingezogen. Die reklamierten Lieferengpässe waren den Corona-Restriktionen geschuldet und jetzt den Boykottmaßnahmen gegen Russland, nicht dem „Krieg“! Und die exorbitanten Energiekosten hat ebenfalls unsere Regierung zu verantworten, nicht der Krieg. Was auch für die zunehmenden Pleiten in allen Bereichen gilt.
Gestern 21. September hieß es in allen Funkmedien, Russland drohe mit Atomwaffen. NEIN, er sagte, „Diejenigen die versuchen, uns mit Atomwaffen zu erpressen … Wir werden die westlichen Staaten nicht als Erster angreifen, wir werden kein nukleares Massaker in der Welt veranstalten.“ Nuklearwaffen würden „nur als Antwort“ auf einen atomaren Angriff gegen Russland eingesetzt. Das ist das Gegenteil der Irreführung durch die Funkmedien.
Lange relativierte ich die Praxis der Medien, in dem ich ihnen lediglich die Verbreitung von „Halbwahrheiten“ vorwarf. Aber sie verdienen zusammen mit ihren gepuschten Politikern keine Schonung mehr. Denn sie unterschlagen, verfälschen und lügen sogar was das Zeug hält. Nicht nur die Vergangenheit betreffend, sondern auch in der Gegenwart. Sie tun es beharrlich, obwohl die Menschen Gelegenheit haben, sich im Internet anderer Quellen zu bedienen. Das dürfte auch der Grund sein, dass insbesondere die jüngere Generation den Bezahlmedien kaum noch etwas glaubt.
Nachbetrachtung zu den angekündigten Abstimmungen auch in den südlichen Republiken Saporischschja, Cherson, und im Nordosten Charkiw: Selbstverständlich ist es eine Farce, nur unter den Daheimgebliebenen über die Zukunft dieser Oblaste abstimmen zu lassen, ohne das Votum der Millionen, die sich zurzeit bei uns in Westeuropa aufhalten. Aber das Lamento über Putins Referenden ist wenig wert, denn auch die Ergebnisse jener Voten in Luhansk, Donezk und auf der Krim wurden nicht anerkannt, an denen sich ALLE beteiligen konnten die es wollten. Genauso könnte man die Ergebnisse der Bundesagwahl nicht anerkennen, weil nur 39,8 Prozent der Wahlberechtigten für die jetzt regierenden Ampelparteien gestimmt haben (zusammen 52 Prozent bei 76,6 Prozent Wahlbeteiligung).
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