Warum Öko-Alar­misten fast alles falsch sehen: Das Große Bar­riere-Riff stirbt nicht, und die Welt geht auch nicht unter

Es stellt sich heraus, dass die Berichte über den Tod des Große Bar­riere-Riffs stark über­trieben waren. Jah­relang wurde uns gesagt, dass dieses herr­liche Koral­lenriff vor der Küste von Queensland langsam von der Menschheit erdrosselt wird. The Guardian ver­öf­fent­lichte sogar einen Nachruf. Der Titel lautete buch­stäblich: Das Great Barrier Riff: ein Nachruf.

(von Brendan O’Neill von spiked-online.com, 
aus dem Eng­li­schen von Daniel Hei­niger, erschienen bei Poli­ti­sches & Wissenswertes)

„Die Saat für die Zer­störung des Riffs ist tief ver­wurzelt“, hieß es darin.

Und wir alle wissen, wer die Schuld an dieser „Zer­störung“ trägt: die maro­die­rende Menschheit. Es sind immer wir. Die Schiff­fahrt, die Umwandlung des Riffs in einen Tou­risten-Hotspot und natürlich Queens­lands böse Koh­le­industrie sind seit Jahr­zehnten auf „Kol­li­si­onskurs“ mit diesem Natur­wunder, wurde uns gesagt. „Der Kli­ma­wandel tötet das Great Barrier Riff“ – so lautete das ehr­liche, erschre­ckende Urteil im Jahr 2017.
Und heute? Dem Riff geht es gut. Es ist so gut in Schuss wie schon lange nicht mehr. Die Nach­rufer des Riffs kon­zen­trierten sich auf das Problem der Bleiche.

Dabei wird die Koralle durch über­durch­schnittlich warmes Wasser gestresst, reagiert mit dem Aus­stoßen der Algen, die in ihr leben, und wird dann schwach und stirbt manchmal ab. Die Koralle färbt sich toten­bleich, daher der Begriff „Bleiche“. Große Teile der Korallen in diesem rie­sigen Riff­system, das sich über eine unglaub­liche Länge von 1.400 Meilen erstreckt, wurden in den letzten Jahr­zehnten gebleicht. Und wenn sich die kli­ma­ti­schen Bedin­gungen nicht sta­bi­li­sieren, wenn die Menschheit nicht ihre die Erde und das Meer erwär­menden Mätzchen ein­stellt, dann könnte auch der Rest aus­ge­bleicht werden, wurde uns gesagt. Aber genau das ist nicht pas­siert. Ganz und gar nicht. Eine neue Unter­su­chung des Riffs durch das Aus­tralian Institute of Marine Science berichtet, dass sich der Koral­len­be­stand des Riffs spek­ta­kulär erholt hat. In zwei Dritteln des Riffs ist der Koral­len­be­wuchs auf dem höchsten Stand seit Beginn der Auf­zeich­nungen vor 36 Jahren. Nach den Todes­an­zeigen in den Zei­tungen vor wenigen Jahren ist das Riff im Jahr 2022 wieder gesund – es ist der Lazarus der natür­lichen Welt.
Wir sollten uns daran erinnern, wie wichtig die Berichte über den Tod des Riffs für die Dar­stellung des Kli­ma­wandels waren. Es gab endlose angst­schü­rende Schlag­zeilen über die töd­liche Bedrohung des größten Koral­len­riff­systems der Erde durch den flei­ßigen Men­schen. Die Bilder der kranken weißen Korallen wurden genutzt, um die Öko-Pre­digten der Eliten zu belegen und ihre Dar­stellung zu unter­mauern, dass der mensch­liche Ein­fluss auf die Natur etwas Böses und Mör­de­ri­sches sei. Green­peace ver­an­staltete sogar einen Unter­was­ser­protest im Riff mit einem Trans­parent, auf dem stand: „Kohle tötet das Riff“. Wirklich? Die Koh­le­pro­duktion in Queensland hat stetig zuge­nommen – Queensland pro­du­ziert jedes Jahr Mil­lionen Tonnen Kohle – und trotzdem hat sich der Zustand des Riffs ver­bessert. Fake News, Green­peace?
Die „etwas über­ra­schende“ Nach­richt über die gute Gesundheit des Riffs – wie es eine Zeitung diplo­ma­tisch beschreibt – ist ein schwerer Schlag gegen die apo­ka­lyp­tische Panik­mache der Öko-Eliten. Natürlich bedeutet die Tat­sache, dass sich der Koral­len­be­stand erstaunlich gut erholt hat, nicht, dass es in Zukunft keine Mas­sen­bleiche mehr geben wird, wie in fast allen Nach­richten zu lesen war. (‚Great Barrier Reef’s record coral cover is good news but climate threat remains‘, sagt der stets depressive Guardian. Jeder Sil­ber­streif hat eine Wolke.)

Und doch stellt die der­zeitige Erholung des Riffs den Kata­stro­phismus der grünen Welt­an­schauung in Frage, die Geschichten vom end­gül­tigen Nie­dergang, mit denen uns die Öko-Hys­te­riker ständig bom­bar­dieren. Die Menschheit, so werden sie nicht müde, uns daran zu erinnern, pro­du­ziert und ver­schmutzt weiter und ist generell eine Plage für den Pla­neten, und doch hat sich der Gesund­heits­zu­stand des Riffs gleich­zeitig ver­bessert. Viel­leicht sind wir ja doch nicht die Mas­sen­mörder der Natur?
Der Tod des Great Barrier Riffs ist nur die jüngste Öko-Apo­ka­lypse, die nicht ein­ge­treten ist. Jahr­zehn­telang haben unsere haa­rigen Eliten Tod und Untergang auf glo­baler Ebene vor­her­gesagt, und nichts davon ist ein­ge­treten. Erinnern Sie sich an die „globale Abkühlung“, die Idee aus den 1970er Jahren, dass die Erde auf eine neue Eiszeit zusteuert? Sogar die CIA sagte einen „schäd­lichen glo­balen Kli­ma­wandel“ voraus, mit „mehr Schnee [und] Käl­te­ein­brüchen“. Das war natürlich Blödsinn, wie die Hit­ze­welle dieser Woche beweist. Die Eiszeit, die nie statt­ge­funden hat“, wie eine Schlag­zeile vor einigen Jahren lautete. Dann war da noch die „Bevöl­ke­rungs­bombe„, der fie­ber­hafte Glaube, dass so viele lästige Men­schen geboren werden, dass wir nicht in der Lage sein werden, sie alle zu ernähren – eine weitere Panik der 1970er Jahre. Auch dieser neo­mal­thu­sia­nische Unsinn schei­terte, als er mit der Rea­lität in Berührung kam. Heute leben fast acht Mil­li­arden Men­schen auf der Erde – im Ver­gleich zu weniger als vier Mil­li­arden im Jahr 1970 – und unser revo­lu­tio­näres, dün­ger­reiches Land­wirt­schafts­system bedeutet, dass wir sie alle ernähren können.

Meine Gene­ration der 1980er Jahren wird sich an erschre­ckende Dis­kus­sionen in der Schule über den „sauren Regen“ erinnern – ein wei­teres apo­ka­lyp­ti­sches Sze­nario, das kam und ging. Abholzung“ war eine weitere oft erzählte Öko-Hor­ror­ge­schichte. Die Menschheit tötet die Wälder der Welt, wurde uns gesagt. In Wahrheit leben wir in einer Zeit, in der die Wälder zunehmen. Sogar der Wald­verlust in den Tropen wird durch „Zuwächse an anderer Stelle aus­ge­glichen“. Und wie steht es mit der glo­balen Begrünung? Seit 1982 sind jedes Jahr 618.000 Qua­drat­ki­lo­meter zusätz­licher grüner Blätter auf dem Pla­neten hin­zu­ge­kommen. Das ent­spricht der Fläche von drei Groß­bri­tan­niens pro Jahr. Der Begrünung, wie dem Great Barrier Reef, geht es gut.
Die Vor­her­sagen über das Ende der Tage fallen immer mehr in sich zusammen. Wir haben „fünf Jahre, um die Welt zu retten“, sagte der Eco­logist – im Jahr 2007. Wir haben „zehn Jahre, um die Welt zu retten“, sagte die UNO – im Jahr 1989. Wir haben vier Jahre, um die Welt zu retten“, sagte der NASA-Wis­sen­schaftler und Kli­ma­ex­perte Jim Hansen – im Jahr 2009. Das Ende der Welt kommt einfach nie. Doch anstatt über die Lücken in ihrer fak­ten­ba­sierten Apo­ka­lyptik nach­zu­denken, ver­schieben die Pfunds­kerle einfach das Datum des Unter­gangs. So wurde uns 2018 gesagt, dass wir eigentlich noch 12 Jahre Zeit haben, um die Welt zu retten. Hat jemand Lust, sich im Jahr 2030 zu treffen, um eine weitere geschei­terte Apo­ka­lypse zu feiern? Wir könnten das am koral­len­reichen Great Barrier Riff tun.

Die Öko-Alar­misten irren sich nicht nur in Bezug auf den Tod der Erde – sie irren sich auch in Bezug auf das Leben auf der Erde im Moment. Die Bot­schaft, die sie ständig senden, ist, dass alles schlecht ist. Der große, ekel­hafte mensch­liche Fuß­ab­druck auf der armen Mutter Erde ver­ur­sacht Hit­ze­wellen, Stürme und Tod in einem noch nie dage­we­senen Ausmaß, sagen sie. Das ist alles so über­trieben. Tat­sächlich sind wir vor den gewalt­tä­tigen Launen der Natur sicherer als je zuvor. Die Zahl der Men­schen, die bei Natur­ka­ta­strophen ums Leben kommen, ist von etwa 500.000 pro Jahr in den 1920er Jahren auf 14.000 im Jahr 2020 gesunken. Das ist ein Rückgang von 96 Prozent. Der Pro­zentsatz der Men­schen, die in Armut leben, sank von mehr als 80 Prozent zu Beginn des 19. Jahr­hun­derts auf weniger als 20 Prozent in den 2010er Jahren. Auch die Zahl der Todes­fälle durch Krank­heiten und Kriege ist in der Neuzeit dras­tisch zurück­ge­gangen. Ebenso die Kin­der­arbeit. Auch die Lebens­er­wartung ist in die Höhe geschnellt. In Europa ist sie zwi­schen 1770 und 2019 von 34 Jahren auf 79 Jahre gestiegen. Das heißt, genau zu der Zeit, als die Menschheit indus­trielle Revo­lu­tionen durch­führte und angeblich eine Plage für den Pla­neten war, ver­bes­serten sich die Gesundheit und die Aus­sichten der Menschheit in einer Weise, von der unsere Vor­fahren nur träumen konnten. Es ist fast so, als ob die Moderne gut für uns wäre.

Wir dürfen uns von der anti-indus­tri­ellen Wut der Eliten nicht blenden lassen, wie brillant unser Ein­fluss auf den Pla­neten war. Wir haben die Erde nicht zer­stört – wir haben sie gezähmt und zivi­li­siert; wir haben ihre Geheim­nisse ent­schlüsselt; wir haben diesen wilden und unbe­re­chen­baren Ball im All in einen Pla­neten ver­wandelt, der acht Mil­li­arden Men­schen und noch mehr beher­bergen kann. Gele­gentlich gebleichte Korallen sind ein sehr geringer Preis für die Befreiung der Menschheit von Tod und Pla­ckerei, finden Sie nicht auch?
Natürlich sind die Dinge noch lange nicht perfekt. Wir steuern auf eine schwere Wirt­schafts- und Ener­gie­krise zu. Sie wird die Arbei­ter­klasse im Westen und die Men­schen im Süden am här­testen treffen. Doch diese Krise ist kein Armuts­zeugnis für die moderne mensch­liche Gesell­schaft. Im Gegenteil, sie ist eine Anklage gegen die Abkehr der Eliten von der modernen mensch­lichen Gesell­schaft. Jahr­zehnte des Öko-Nie­dergang-Beschwörens, der Wut auf fossile Brenn­stoffe, der stän­digen For­de­rungen nach einer Ver­lang­samung des Wirt­schafts­wachstums und einer gewalt­samen Ver­klei­nerung des mensch­lichen Fuß­ab­drucks haben zwei­fellos dazu bei­getragen, dass wir in diese beun­ru­hi­gende neue Rea­lität der Ener­gie­krise und ‑knappheit hin­ein­ge­zogen wurden. Es ist nicht der mensch­liche Ein­fluss auf den Pla­neten, über den wir uns Sorgen machen sollten – es ist die Feind­se­ligkeit des Estab­lish­ments gegenüber dem mensch­lichen Ein­fluss auf den Pla­neten. Die Beherr­schung der Natur ist uner­lässlich, wenn wir das mensch­liche Leben weiter ver­bessern wollen. Sie wird uns auch dabei helfen, die Natur selbst zu schützen, ein­schließlich ihrer größten Wunder wie dem Großen Barriere-Riff.

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Brendan O’Neill ist der poli­tische Chef­autor von Spiked und Gast­geber des Spiked-Pod­casts The Brendan O’Neill Show. Abon­nieren Sie den Podcast hier. Und besuchen Sie Brendan auf Instagram: @burntoakboy


Quelle: eike-klima-energie.eu