Liebe Lichtgeschwister,
am Dienstag, den 4. Oktober, war Welttierschutztag und dient bereits seit 1925 (zuerst in Deutschland) als Informationstag. Doch nicht nur hier, sondern auch in vielen anderen Ländern fanden etliche Informationsveranstaltungen statt. Sie sollen den Tierschutzgedanken in die Welt hinaustragen und an ein Umdenken im Tierschutz appellieren − das möchte ich heute ebenfalls.
Unendlich viele Tiergeschwister leiden durch den Menschen, sowohl in der Massentierhaltung wie auch in den wissenschaftlichen Laboren für mehrere Branchen. Weil Tiere nicht für sich selbst einstehen können und somit auf Hilfe von ethischen und empfindsamen Menschen angewiesen sind, setzen sich die verschiedensten Organisationen am Welttierschutztag informativ und dringend für den Tierschutz, ebenso auch in regionalen und publizistischen Bereichen ein.
Wir können allerdings auch im Spirituellen dazu Beiträge leisten und da wir ja inzwischen von der alten babylonischen Zeitlinie (auch Kali Yuga genannt) in die Zeitlinie des Christusbewusstseins wechseln, möchte ich dazu etwas aufklären und auf wöchentliche Tiermeditationen hinweisen.
Zuerst blicken wir zurück und danach in die Gegenwart.
Zurück geht bis Jesus, denn die urchristliche Lebensweise war lange fleischlos. Wie man weiß, pflegten die Essener den Grundsatz der Fleischenthaltung, und die Familie Jesu entstammte dem Orden der Essener. Das Wort vegetarisch kommt von vegetus (lat.: ganz, gesund, frisch oder lebendig). Man sprach vom homo vegetus, einem körperlich und geistig starken Menschen. Im heidnischen Rom waren die Priester zugleich die Metzger. Fast alles Fleisch ging durch die Hände heidnischer Opferpriester. Schon allein darum galt Fleisch – man kannte fünfzig Zubereitungsarten − für Christen und Christen/Juden als unrein.
Für die Urchristen ging dies bis ins vierte Jahrhundert, genauer bis zum Konzil von Nicäa, bei dem der Kaiser Constantinus Maximus die urchristliche Lehre zur Staatsreligion ‚erhob‘. Dabei änderte sich für die Christen ein Großteil ihrer bisherigen Lehre (Kriegsdienst, Berauschung und Fleischessen). Und so wurde der Vegetarismus dabei aus den für die Evangelien entscheidenden Texten getilgt oder entsprechend geändert. Da dies auch damals nicht widerspruchslos vonstattenging, wurde eine solche Gehirnwäsche auch unter christlichen Brüdern mit Gewalt durchgeführt: Es sind Texte bekannt, dass zum Beispiel denen, die den Vegetarismus in Hörweite der Kirchen weiterhin propagierten, flüssiges Blei in die Kehlen gegossen wurde.
Doch auch für fundamentale Protestanten, die nach der Schrift leben wollen, gibt das A.T. einiges ‚Vegetarische‘ her. Grundsätzliches findet man im 1. Mose 1,29: „Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.“ Im 4. Mose 11,18 bis 20 und 33 hört der gläubige Jude schlimme Zornesworte seines Herrn ob des Fleischessens und in Jes. 66,3 heißt es klar: „Wer Rinder schlachtet, kommt jemandem gleich, der Menschen tötet.“ Geht es eigentlich noch deutlicher?
Der evangelische Pfarrer Dr. Dr. Ebermuth Rudolph versuchte es auch wieder einmal. Er befasste sich seit einem Jahrzehnt intensiv mit der Mensch-Tier-Beziehung in religionsgeschichtlicher, theologischer wie ethischer Sicht und hat eine Reihe von Publikationen zu diesem Thema verfasst, woraus ich zitiere:
1. Auch Tiere, ganz besonders die höherentwickelten, haben eine Seele; sie sind nicht gefühllose Materie, mit der wir nach Belieben hantieren könnten, wie wir das immer tun.
2. Tiere sind Geschöpfe Gottes wie wir. Sie empfinden in vieler Hinsicht (Freude, Genugtuung, Schmerz, Todesangst) ganz ähnlich wie wir. Martin Luther, dessen 500. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, sagt zum ersten Glaubensartikel des den Kirchen gemeinsamen Glaubensbekenntnisses: ‘Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen…’. Wir Christen bekennen den Glauben an Gott, den Schöpfer, Sonntag für Sonntag. In unserem Verhältnis der Schöpfung gegenüber und zu den Geschöpfen aber wird davon kaum etwas spürbar…
Ergänzen wir das Thema des bequemen Missverstehens des fünften Gebotes ‚Du sollst nicht töten‘ mit einem Aufruf St. Germains:
„Solange die Menschen darauf bestehen, Tiere zu halten, um sie zu schlachten, werden sie üble Gewohnheiten ihres Gefühlslebens niemals überwinden können. Sie fesseln sich damit selbst, indem sie ihre Fluidsäfte verdichten und die feineren Impulse und Inspirationen aus dem göttlichen Herzen nicht mehr im Gehirn aufnehmen können.“
Dr. Albert Schweitzer formuliert kurz und treffend: „Ich kann nur Achtung haben für alles, was lebt. Das ist der Anfang von jeglicher Moral.“ Und im aramäischen Urtext des Johannes-Evangeliums spricht Jesus (47/6): „Und ich sage euch abermals: Jeder, der den Leib irgendeines Geschöpfes zur Nahrung, zum Vergnügen oder zum Gewinn zu besitzen sucht, verunreinigt sich hierdurch.“
Ein großer Literat im deutschen Raum war Manfred Kyber, der zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit berührenden Geschichten auf die Gefühlswelt unserer Tiere aufmerksam machte. Er gehört zu den wenigen namhaften Schriftstellern und Dichtern, sie sich leidenschaftlich auch für die Tiere einsetzten. Seinem letzten Buch stellt der Dichter ein Motto voran:
„Wer mit den Augen der Andacht geschaut,
wie die Seele der Erde Kristalle gebaut,
Wer die Flamme im keimenden Kern gesehn,
im Leben den Tod, Geburt im Vergehn −
Wer in Menschen und Tieren den Bruder fand
und im Bruder den Bruder und Gott erkannt,
der feiert am Tische des heiligen Gral
mit dem Heiland der Liebe das Abendmahl −
Er sucht und findet, wie Gott es verhieß,
den Weg ins verlorene Paradies.“
Lassen wir es damit genug sein (mehr biete ich dazu im PS.) Werden wir jetzt in der ‚Neuen Zeit‘ des erwachenden Christusbewusstseins wieder die Urqualität des Christentums verantwortungsvoll pflegen können?
Heute erinnere ich an Franz von Assisi, dem Schutzpatron der Tiere. Schenken wir unseren Tiergeschwistern unsere Liebe und das Licht in Gebet und Meditation, in Gruppen oder jeder Einzelne für sich, jedoch gemeinsam verbunden über alle Entfernungen.
Je mehr Menschen sich dafür einsetzen, umso schneller werden wir positive Änderungen erfahren.
Generell können wir zum Beispiel auch zusätzlich mental und gemeinschaftlich für unsere Tiergeschwister wirken, indem wir den Aufruf des Tierfreundes Werner Forster folgen und sich jeden Donnerstag von 20:00 bis 20:10 Uhr in die wöchentliche Tiermeditation einklinken.
Liebe Lichtgeschwister, man braucht uns noch dringend!
PS.:
Wer mehr über die verheimlichte Verhinderung des Vegetarismus im Christentum erfahren möchte, dem empfehle ich die Heimseite www.theologe.de/theologe7.htm. Mitfühlende Seelen bitte Vorsicht, andere evtl. wie ich mit einer Flasche Magenbitter gegen die Kotz-Spei-Übel-Reaktion meines liebevollen Körpers, wenn man von einem derartigem ‚Christentum‘ liest.
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