Che­mie­gi­ganten ließen ihr Kon­kur­renz­produkt Hanf ver­schwinden! Jetzt gibt es wieder eine wach­sende Nach­frage- Hanf ist eine wichtige Lösung für die wach­senden Umwelt­pro­bleme! (+Videos)

Auf Grund der wach­senden Umwelt­pro­bleme erobert eine land­wirt­schaft­liche Nutz­pflanze die Heimat der Hobbits: Hanf. Immer mehr neu­see­län­dische Bauern bauen eine Feld­frucht an, deren Anbau ihnen etwa acht Jahr­zehnte lang ver­boten war. Mit all der Besorgnis über die Umwelt und das Pariser Abkommen zum Kli­ma­wandel und dem Fokus Plastik, ver­lieren die Che­mie­gi­ganten den Kampf gegen Hanf. Denn den einst all­täglich und nützlich und in den 1930er Jahren als „Mil­li­arden-Dollar-Ernte“ gefeiert, gelang es den  Che­mie­gi­ganten, ihr Kon­kur­renz­produkt innerhalb kür­zester Zeit ver­schwinden zu lassen. Doch auch in Neu­seeland, bekannt für außer­ge­wöhn­liche natür­liche Schönheit, sieht man die Spuren der Zer­störung, dass Plastik und die indus­trielle Land­wirt­schaft hin­ter­lässt. Eine neue staat­liche Über­prüfung des Zustands von Neu­seeland zeigt, dass die wun­dersame Umgebung Neu­see­lands in ernst­haften Schwie­rig­keiten steckt. 90% der See­vögel und 80% der Küs­ten­vögel sind vom Aus­sterben bedroht. 75 Tier- und Pflan­zen­arten sind bereits ausgestorben.

Das Land der Kiwis zeigt, in welch kurzer Zeit der Mensch die einst voll­kommene Schönheit zer­stört, ein trost­loses Bild des kata­stro­phalen Bio­di­ver­si­täts­ver­lusts und der ver­schmutzten Was­ser­straßen. Also suchten die Neu­see­länder eine Alter­native. Und als vor ein paar Jahren bereits Ita­lie­nische Bauern welt­weite Auf­merk­samkeit erlangten, als sie Hanf anbauten, um kon­ta­mi­nierten Boden zu säubern, war diese Alter­native schnell gefunden. Hanf ist eine wichtige Lösung für die wach­senden Umwelt­pro­bleme, mit denen wir heute kon­fron­tiert sind. „Es ist nicht wirklich etwas Neues. Es ist nur etwas, das wie­der­ent­deckt wurde. Wir geben Hanf einen recht­mä­ßigen Platz in der Wirt­schaft zurück, da es so viele Jahre lang kri­mi­na­li­siert oder ver­boten wurde. Hanf bietet Fasern, Gesundheit, Wohl­be­finden und Lösungen für öko­lo­gische Her­aus­for­de­rungen, denen wir alle gegen­über­stehen,“ so die Neu­see­länder. Hanf hat ein rie­siges Potenzial für Medizin, Bau­ma­te­rialien und nahr­hafte Lebensmittelprodukte. 

Heilung des Māori-Landes durch Hanf

Isaac Beach fühlte sich wie der Astronaut Neil Arm­strong, der auf dem Mond landete, als er zum ersten Mal einen Fuß auf ein Stück Land setzte, das er jetzt mit Hanf bepflanzt. „Der Wind hat buch­stäblich Staub davon geweht, den Mut­ter­boden weg­ge­blasen … es war ziemlich scho­ckierend. Der Küs­ten­block bei Waimārama in Hawke’s Bay ist an Nähr­stoffen erschöpft gewesen,  nachdem Saison für Saison 30 Jahre lang für Mais angebaut wurde, “ sagte Isaac Beach. Schon vor einem Jahr­zehnt hatte Beach andere Länder bereist,  um das Potenzial von Indus­triehanf – Can­nabis sativa – zu erfor­schen, und sah sein „rie­siges Potenzial“ für Medizin, Bau­ma­te­rialien und nahr­hafte Lebens­mit­tel­pro­dukte. Doch erst im April 2017 änderte sich die Ein­stellung zu Hanf in Neu­seeland und  der Minister für Ernährung David Bennett gab bekannt, dass Hanf­samen sicher und nahrhaft für den mensch­lichen Verzehr sei. Und 2018 war es dann soweit, Beach  konnte mit der Her­stellung von Lebens­mitteln aus dem protein- und nähr­stoff­reichen Samen der Pflanze beginnen.

Isaac Beach und Kirby Heath von Kanapu Hempery

„Es geht nicht darum, einen schnellen Dollar zu ver­dienen … es geht darum, wieder mit unserem Whenua in Kontakt zu treten und selbst die Kon­trolle darüber zu über­nehmen. Sondern es geht darum, das Land zu heilen, Hanf anzu­pflanzen, lokale Whānau ein­zu­be­ziehen und nahr­hafte Lebens­mittel von der Koppel bis zum Teller zu pro­du­zieren“, so Beach.

Aaron und Sarah

in Bei­spiel aus Neu­seeland ist auch Aaron. Er wurde von seinen Groß­eltern auf einer Milchfarm an der West­küste der Süd­insel auf­ge­zogen und melkt seit seinem sechsten Lebensjahr Kühe. In den letzten Jahren haben Aaron und seine Part­nerin Sarah immer mehr von ihrem Land In Hanf-Anbau­flächen umge­wandelt, um ihr auf­stre­bendes Geschäft mit Hanf­pro­dukten, Larrys Gold, zu betreiben.

Auch in Neu­seeland nimmt der Protest gegen die Zer­störung durch die indus­trielle Land­wirt­schaft zu. „Es hat mir wirklich die Augen geöffnet, was die Kühe durch­machen müssen, um Milch zu pro­du­zieren,“ so ein Aaron und statt die Kühe für Milch aus­zu­beuten, bauen Aaron und Sarah nun auf ihrem Land erfolg­reich Hanf an. Statt Kuh­milch gibt es jetzt sogar Hanf­milch in Neu­seeland. Siehe:  Statt Kuh­milch jetzt Hanf­milch – Die neu­see­län­di­schen Milch­bauern, die zu Han­f­er­zeugern wurden- New Zealand dairy farmers-turned hemp growers

Aaron und Sarah  ent­deckten, dass Hanf die nähr­stoff­reichste Pflanze der Welt ist, dass er mehr CO2 pro Hektar absor­biert als andere Nutz­pflanzen und dass die gesamte Pflanze – von der Wurzel bis zur Spitze – zehn­tau­sendfach nutzbar ist. Siehe: Die Hanf­pflanze – der Tau­send­sassa – tro­cken­to­lerant und anspruchslos! Ver­hindern BASF und Bayer den Anbau von Hanf in Deutschland?

Hanf macht nicht high, aber hungrig

Hanf ist eine äußerst nach­haltige Kul­tur­pflanze, da sie nur sehr wenig Wasser benötigt, die effek­tivste Koh­len­stoff­senke aller kom­mer­ziell ange­bauten Pflanzen der Welt ist und rege­ne­rativ bewirt­schaftet werden kann. Eine wach­sende Zahl von Unter­nehmen hat das Potenzial von Hanf erkannt und ver­wendet ihn zur Her­stellung von pflanz­lichem Spei­seeis bis hin zu tex­tu­riertem Eiweiß.

Hanf-Honig-Eis­torte mit fri­schem Thymian- Christ­church ver­an­staltet die Hemp Food Week

Hanf­samen wurden letztes Jahr in Neu­seeland für den Verkauf in Lebens­mitteln legal. Sie stammen von der gleichen Can­na­bis­pflanze wie Mari­huana, machen die Men­schen aber nicht „high“ und sind dicht mit Nähr­stoffen gefüllt. Und es war Christ­church, die  2019  die „weltweit erste“ Hanf-Food-Woche veranstaltete.

Die Woche endete im Wha­kamana Can­nabis Museum, nachdem Gast­redner Cameron Simms – einer der ersten auf Hanf basie­renden Köche Neu­see­lands – zusammen mit den anderen Köchen,  über Hanf als Lebens­mittel sprach.

Poli­tiker sind im All­ge­meinen nicht gut beraten, beim Essen vor der Kamera erwischt zu werden, aber Hanfeis stand auf der Spei­se­karte. Als die neu­see­län­dische Pre­mier­mi­nis­terin Jacinda Ardern  den FoodHQ Science Park in Pal­merston North besuchte und ein veganes Eis aus Hanf pro­bierte, wurde sie gefragt, wie es schmecken würde. „Cremig“, sagte sie, nachdem sie einen Löffel voll genommen hatte,  berichtete Stuff. 

Pre­mier­mi­nis­terin Jacinda Ardern pro­biert Hanf­protein-Eis während ihres Besuchs bei Food­Pilot in Pal­merston North. Foto / Mark Mitchell

Mitt­ler­weile kann man das milch­freie Eis, dass mit Hanf­protein her­ge­stellt wird, in ganz Neu­seeland kaufen. Doch nicht nur Eis­creme aus Hanf gibt es, sondern auch ein Alter­na­tiv­produkt für Fleisch gibt es bereits.

For­scher d

For­scher der neu­see­län­di­schen Massey Uni­versity haben ein  Hack­fleisch­produkt auf Hanf­pflan­zen­basis entwickelt

 

In Neu­seeland gibt es nicht nur statt Kuh­milch jetzt Hanf­milch, sondern For­scher der neu­see­län­di­schen Massey Uni­versity ent­wi­ckeln auch ein Hack­fleisch­produkt auf Hanf­pflan­zen­basis. Das in Neu­seeland ansässige Food-Tech-Unter­nehmen Sus­tainable Foods  hat das weltweit erste Fleisch auf Hanf­basis ent­wi­ckelt. Der gesamte Hanf stammt aus der Region, und Sus­tainable Foods betont auch, dass die von Greenfern Indus­tries ange­wandten Hanf­an­bau­ver­fahren äußerst nach­haltig sind . Sogar die Kunst­stoff­ver­pa­ckungen, die für die End­pro­dukte ver­wendet werden, sind aus recy­celtem Material.

Im April 2022 gab das neu­see­län­dische Unter­nehmen Sus­tainable Foods  bekannt, dass sie 2,15 Mil­lionen US-Dollar gesammelt haben, um die Reich­weite ihrer pflanz­lichen Fleisch­pro­dukte zu erweitern, zu denen auch eine aus Hanf her­ge­stellte Hühn­chen­al­ter­native gehört.

Pro­dukte von Sus­tainable Foods sind bereits in ganz Neu­seeland über Part­ner­schaften mit den drei größten Händlern des Landes sowie über Listen bei großen Ein­zel­händlern und Schnell­re­stau­rants erhältlich. Das Unter­nehmen will nun inter­na­tional expan­dieren – es plant, zunächst nach Aus­tralien zu expor­tieren, gefolgt von Sin­gapur, Thailand, Malaysia und den Philippinen.

Die wohl wich­tigste Neben­wirkung einer eher pflanz­lichen Ernährung ist jedoch die Mini­mierung des von der Fleisch­in­dustrie ver­ur­sachten CO2-Fuß­ab­drucks. Mit zuneh­mendem Bewusstsein der Öffent­lichkeit für die ver­hee­renden Umwelt­aus­wir­kungen der Fleisch­pro­duktion werden pflanz­liche Fleisch- und Milch­er­satz­pro­dukte in den Indus­trie­ländern immer beliebter.

Umwelt­freund­liche Häuser aus Hanf

Barbara Provan ist beken­nendes „Greeny“- oder „Per­ma­kultur-Mädchen“ und lebt seit zwei Jahren in einem warmen, tro­ckenen und nach­hal­tigen Zuhause.

Es gibt eine gigan­tische Plün­derung der Erde, doch wer denkt schon daran, dass es sich hierbei um den Roh­stoff Sand handelt? Die welt­weiten Sand­vor­kommen werden knapp: Die unge­bremste Nach­frage vor allem aus der Bau­in­dustrie gefährdet inzwi­schen ganze Öko­systeme. Für den Bau von Häusern und Straßen werden bereits wert­volle Strände, gar ganze Inseln abge­tragen. Wüs­tensand ist – man mag es kaum glauben – nicht zur Beton­ver­ar­beitung geeignet. Stahl­beton besteht zu einem Drittel aus Zement und zu zwei Dritteln aus Sand. 15 Mil­li­arden Tonnen werden jährlich weltweit aus der Natur abgebaut, an Land und am oder im Meer. 

Eine Alter­native muss her, das dachten sich auch Archi­tekten und setzten auf Hanf als nach­hal­tiges Material für den Hausbau

Auch die Archi­tekten, die Häuser aus Hanf bauen, sind von den Fähig­keiten des Roh­stoffes begeistert, denn bereits beim Anbau von Hanf gibt es zahl­reiche Vor­teile. Sein Wachstum ver­schlingt Koh­len­stoff und füllt den Boden wieder auf, wodurch Unkraut abge­tötet wird, ohne auf Che­mi­kalien zurück­zu­greifen. Pes­tizide und Her­bizide sind im Hanf­anbau somit über­flüssig. Gleich­zeitig gilt Hanf als Ver­bes­serer der Boden­struktur und der Boden­frucht­barkeit. Es kann ver­wendet werden, um ver­gif­tetes Land zu ent­giften und es kann die orga­nische Alter­native zu Kunst­stoff sein.

Barbara Provan ist beken­nendes „Greeny“- oder „Per­ma­kultur-Mädchen“ und lebt seit zwei Jahren in einem warmen, tro­ckenen und nach­hal­tigen Zuhause aus Hanf. Sie erfuhr 2019 von Hanf­beton. Es ist nach­hal­tiger als her­kömm­liche Mate­rialien, da Hanf in einer Vielzahl von Böden und Kli­ma­zonen angebaut werden kann, schnell wächst (es dauert zwei Monate, um Hanf anzu­bauen, während Bäume Jahre brauchen, um zu wachsen). Auch setzte es bei der Ver­ar­beitung keine gefähr­lichen Che­mi­kalien frei. Sie zahlte etwa 15 % mehr für Hanf­beton als für nor­malen Beton, senkte aber die Kosten an anderer Stelle, um das Budget ein­zu­halten. Neu­seeland hatte zu dieser Zeit keine Fabrik zur Ver­ar­beitung von Hanf­fasern, daher musste Provan Hanf aus Aus­tralien importieren.

Provan sagte, dass Hanf­beton dazu bei­getragen habe, ihr Zuhause den ganzen Winter über warm und im Sommer kühler zu halten.

Hemp New Zealand, Carr­fields und NZ Natural Fibers eröff­neten letztes Jahr eine Ent­ker­nungs­anlage in Christ­church, sodass Haus­be­sitzer jetzt mit 100 % neu­see­län­di­schem Hanf­beton bauen können.

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Hanf ist eine wichtige Lösung für die wach­senden Umwelt­pro­bleme, mit denen wir heute kon­fron­tiert sind

Aus Hanf können über 40 000 ver­schiedene Pro­dukte aus allen Bereichen des täg­lichen Lebens her­ge­stellt werden. Seit 10 000 Jahren nutzen die Men­schen Hanf. Dennoch wurde diese alte Kul­tur­pflanze im ver­gan­genen Jahr­hundert verboten.

Da es auch heute noch Men­schen mit Vor­ur­teilen gibt, die glauben, Hanf oder Can­nabis sei eine gefähr­liche Droge und müsse kon­trol­liert werden, noch einige Informationen:

All­ge­meine Faken über Hanf

  • Hanf wächst innerhalb von 100 Tagen zur Reife heran, ist ideal für die Frucht­folge und kon­di­tio­niert mit seinem langen Wur­zel­system den Boden für künftige Kul­turen. Wie die Kanadier und Aus­tralier derzeit beweisen, kann Hanf in Neu­seeland den 3–10-fachen Ertrag im Ver­gleich zu anderen üblichen Land­nut­zungs­formen erbringen.
  • Hanf benötigt wenig oder gar keine Pes­tizide, Her­bizide und Fungizide.
  • Der Hanf­anbau ist nach­weislich in der Lage, Schwer­me­talle aus ver­schmutzten Böden zu ent­fernen (wie in Ost­europa beobachtet).
  • Hanf ist ein kom­pa­tibler Roh­stoff für viele Indus­trien, da er aus drei Roh­stoffen besteht: der Bast­faser, der Schale und dem Samen.
  • Hanf­samen sind dank ihres aus­ge­wo­genen Ver­hält­nisses von essen­ti­ellen Fett­säuren, Pro­teinen und Koh­len­hy­draten die per­fekte Nah­rungs­quelle der Natur. Theo­re­tisch könnte man sich aus­schließlich von Hanf­samen ernähren und hätte nie einen Mangel in seiner täg­lichen Ernährung.
  • Hanf­sa­menöl kann für den mensch­lichen Verzehr oder als hoch­wer­tiges indus­tri­elles Öl ver­wendet werden; das beim Pressen anfal­lende Neben­produkt ist ein eiweiß­reiches Samenmehl, das sich sowohl für den mensch­lichen Verzehr als auch für die Tier­haltung eignet.
  • Tex­tilien aus Hanf­fasern halten auf natür­liche Weise bis zu 95 % des schäd­lichen UV-Lichts der Sonne ab und sind dabei fünfmal so stark wie Baum­wolle; in Ver­bindung mit starken anti­my­ko­ti­schen und anti­bak­te­ri­ellen Eigen­schaften ist der Stoff eine natür­liche Wahl für Kran­ken­häuser und chir­ur­gische Anwendungen.
  • Hanf­papier hat eine über­ra­gende Fes­tigkeit und Falz­fes­tigkeit, die das Papier aus Zell­stoff um das Zehn­fache über­dauert. Hanf pro­du­ziert jährlich mehr Zell­stoff pro Hektar als Bäume, und das bei wesentlich gerin­gerem Risiko.
  • In Frank­reich und England werden ganze Wohn­viertel gebaut, in denen Hanf als Beton­ersatz, als Alter­native zu Holz­fa­ser­platten und für struk­tu­relle Ver­stär­kungen und Stütz­balken ver­wendet wird.
  • Die Hanf­schäben, die größ­ten­teils aus Zel­lulose bestehen, können und werden zur Her­stellung von bio­lo­gisch abbau­baren Kunst­stoffen verwendet.
  • Hanf-Bio­mas­se­kraft­stoff ist schwe­felfrei und kann auf­grund seines Ver­hält­nisses von 95 % Kraft­stoff zu Fut­ter­mittel als relativ saubere Ener­gie­quelle genutzt werden.
  • Die welt­weite Ver­brau­cher­nach­frage nach Öko-Hanf­pro­dukten ist seit 1990 jährlich um über 100 % gestiegen.
  • Hanf war bis in die 30er Jahre des letzten Jahr­hun­derts die wich­tigste Nah­rungs- und Faser­quelle der Welt, ein­schließlich einer breiten Palette medi­zi­ni­scher Anwen­dungen, die jetzt durch kli­nische Studien nach­ge­wiesen werden.
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Wie der Hanf verschwand

Aus Hanf können über 40 000 ver­schiedene Pro­dukte für alle Bereiche des täg­lichen Lebens her­ge­stellt werden und es  gibt ver­schiedene Theorien, warum der Roh­stoff Hanf ver­schwand. Zum Bei­spiel sollen Mil­li­ardäre, die mit Kunst­stoffen und Papier­zell­stoff Mil­li­arden Dollar ver­dienen wollten, die US-Regierung dazu bewegt haben, sich erfolg­reich für ein Verbot von Hanf ein­zu­setzen. Plötzlich war Hanf eine Droge, das Kraut, gegen das man „Krieg“ führen muss und so ent­stand auch die Abhän­gigkeit von Petrochemikalien.

Dupont wurde u. a. reich, weil Hanf nicht mehr angebaut wurde.

Ein Konzern, der davon pro­fi­tierte, ist E. I. du Pont de Nemours and Company – kurz Du Pont. Einst als Unter­nehmen für Spreng­stoffe reich geworden, wurde DuPont zu einem rie­sigen Che­mie­konzern, in dem Dupont viele Che­mie­un­ter­nehmen auf­kaufte. Die Du Ponts saßen im Reprä­sen­tan­tenhaus und im Senat. T. Coleman du Pont kan­di­dierte sogar für das Amt des Prä­si­denten (1916).  In der Mitte des 20. Jahr­hun­derts ver­drängten Kunst­fasern besonders des Her­stellers Du Pont den Hanf auch aus der Beklei­dungs­her­stellung. Das Unter­nehmen stellte als eines der ersten Kunst­seide her und seine Nylon­fäden machten das Frauen-Bein zum Fetisch des 20. Jahrhunderts.1961 startete DuPont auch in Deutschland und baute 1968 in Uentrop ein neues Werk für die Her­stellung von tech­ni­schen Kunst­stoffen und Ver­bund­glas­folien. Viele Über­nahmen folgten und  Deutschland wurde für DuPont nach den USA weltweit der zweit­größte Markt.

 Dow Che­mical wurde u. a. reich, weil Hanf nicht mehr angebaut wurde.

Die Dow Che­mical Company wurde im Jahr 1897 von Herbert Henry Dow gegründet, ein US-ame­ri­ka­ni­scher Che­miker und Indus­tri­eller. 2015 wurde bekannt, dass zwei Che­mie­gi­ganten fusio­nieren werden, DuPont und Dow Che­mical, bis dato der zweit­größte Che­mie­konzern der Welt nach BASF.

Auch Dow Che­mical pro­fi­tierte von dem Hanf­verbot. In den 1930er Jahren begann Dow Che­mical mit der Pro­duktion von Poly­meren. Dies wurde bald zu einem der größten Geschäfts­be­reiche des Unter­nehmens. Die ersten Kunst­stoff­pro­dukte waren Ethyl­cel­lulose (1935) und Poly­styrol (1937). Dow hatte sich mitt­ler­weile auf Kunst­stoff­pro­duktion spe­zia­li­siert und stieg 1953 in das Kon­sum­gü­ter­ge­schäft ein. Der Che­mie­gigant ist auch ein Spe­zialist in der Silizium- und Silikonchemie.

2017 war die Fusion von  Dow Che­mical mit dem Kon­kur­renten DuPont abge­schlossen und so ent­stand ein rie­siger Che­mie­gigant. Dow­DuPont ist einer der weltweit größten Kon­zerne der Che­mi­schen Industrie und in ca. 90 Ländern aktiv. Daher ist es auch nicht ver­wun­derlich, wenn es dann heißt, dass Kon­zerne wie BASF und Dow­DuPont  Plas­tik­verbote ver­hindern, So will Kanada  plas­tikfrei werden – doch die Plas­tik­kon­zerne klagen gegen das Verbot.

Bis 2030 eine lokale 2‑Mil­li­arden-Dollar-Industrie in Neuseeland

Hemp New Zealand schätzt, dass die Industrie diesem Land bis 2030 einen Wert von 2 Mil­li­arden US-Dollar ein­bringen und 20.000 regionale Arbeits­plätze schaffen könnte. Der Anbau und die Her­stellung von Hanf­pro­dukten war jahr­hun­der­telang ein wich­tiger Wirt­schafts­sektor von Asien bis Amerika. „Aber es folgten acht Jahr­zehnte, in denen es fälsch­li­cher­weise als Betäu­bungs­mittel bezeichnet wurde“, sagt Hemp NZ.

„Mit dem Trend zu Geset­zes­än­de­rungen in vielen Ländern erlebt die Branche eine Wie­der­be­lebung der Inves­ti­tionen. Es hat nun das Potenzial, durch Indus­trie­fa­ser­pro­dukte, Tex­tilien und Natur­heil­mittel den hohen volks­wirt­schaft­lichen Wert, den es einst hatte, wieder zu besetzen“, heißt es auch in einem Investment Report.

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Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org