screenshot youtube

Chi­nesen ver­ar­beiten riesige Mengen der Fisch­be­stände Afrikas zu Fischmehl auch für Europa und zer­stören in Afrika die Umwelt, die Küs­ten­öko­systeme und Lebens­grundlage (+Videos)

Paradox, werden Geflügel mit Fischmehl gefüttert, das viel­leicht sogar aus Afrika kommt und dort für Hunger sorgt, und die Reste von dem Geflügel, die Indus­trie­staaten nicht haben wollen, landen dann wieder in Afrika und sorgen erneut für Hunger. Fast alle im Kongo, Gambia, Mau­re­tanien und Senegal pro­du­zierten aus Fischen gewon­nenen Pro­dukten, wie Fischmehl, werden nach China und Europa expor­tiert, woher die Eigen­tümer und Inves­toren der west­afri­ka­ni­schen Fabriken und indus­tri­ellen Fische­rei­flotten haupt­sächlich kommen. 

Die Fischöl- und Fisch­mehl­in­dustrie gefährdet die Ernäh­rungs­si­cherheit in West­afrika, warnt die UNO. Die schlimmen Folgen sind auch in Gambia sichtbar. Die einst schönen Strände, die bei Tou­risten beliebt waren, sind mit stin­kenden Fisch­ka­davern bedeckt. Das giftige Wasser gelangt in die lokale Land­wirt­schaft und die Ernten gehen ver­loren. „Wir wollen die Aus­beutung durch die Fisch­mehl­fa­briken stoppen, aber da Gambia eines der ärmsten Länder der Welt ist, haben wir keine Chance gegen die chi­ne­si­schen Kon­zerne.“  Eine in Fish and Fisheries ver­öf­fent­lichte Studie ergab, dass China mehr Fischfang für den nicht mensch­lichen Verzehr betreibt als jedes andere Land der Welt. Dieser Fang wird nor­ma­ler­weise in Fischmehl und Fischöl umge­wandelt, das zur Füt­terung von Fischen in Aqua­kultur, aber auch in der Schweine- und Hüh­ner­füt­terung ver­wendet wird. Gambia ist nicht nur das kleinste Land auf dem afri­ka­ni­schen Festland, sondern gehört auch zu den ärmsten des Kon­ti­nents. Gam­bianer sind jetzt einer neuen Art von Bedrohung aus­ge­setzt: chi­ne­sische Fisch­mehl­fa­briken. Während in chi­ne­si­schen Fisch­gründen nach wie vor ein  Fische­rei­verbot gilt, fischt China einfach in anderen Gewässern. So hat Somalia alle Fische­rei­rechte an China ver­loren, und da China auch vor Latein­amerika illegal fischt, hat  Argen­tinien als Warnung ein chi­ne­si­sches Fische­rei­schiff ver­senkt. China ist der weltweit größte Markt für Mee­res­früchte und es verfügt über die weltweit größte Hochsee-Fische­rei­flotte. Aller­dings hat China auch die weltweit größte  Aqua­kultur und expor­tiert Shrimps, die mit Anti­biotika, Abfällen und anderen Che­mi­kalien kon­ta­mi­niert sind, nach Europa. Viele haben von chi­ne­si­schen Inves­ti­tionen in Afrika gehört, aber nur wenige wissen wirklich, um welche Art von Inves­ti­tionen es sich tat­sächlich handelt. Der schreck­liche Preis für Chinas Hilfe erlebt gerade auch Sierra Leone. Für einen chi­ne­si­schen Hafen und Fisch­mehl­fabrik musste Sierra Leone seinen Regenwald und Strände an China abgeben. In Afrika sind die Inves­ti­tionen von China schwer zu über­sehen: Entlang der Küsten sind Fisch­mehl­fa­briken ent­standen, mit schlimmen Folgen für die ein­hei­mische Bevöl­kerung, die von Fischfang lebt, und Mee­res­be­wohner, denn nach der Eröffnung der Fabriken werden tote Wale, Schild­kröten, Delfine und  Rochen an Land gespült.

Die Fischöl- und Fisch­mehl­in­dustrie gefährdet die Ernäh­rungs­si­cherheit in Westafrika

Die UN-Ernäh­rungs­be­hörde hat davor gewarnt, dass der „Raubbau“ an Fischen in West­afrika durch die wach­sende globale Fischmehl- und Fisch­öl­in­dustrie „beträcht­liche negative Aus­wir­kungen“ auf die Ernäh­rungs­si­cherheit hat und die Fähigkeit lokaler Gemein­schaften unter­gräbt, sich selbst zu ernähren.

In dem Bericht der Ernäh­rungs- und Land­wirt­schafts­or­ga­ni­sation der Ver­einten Nationen (FAO) heißt es, dass im Senegal, wo zwi­schen 2015 und 2019 drei weitere riesige Fisch­mehl­fa­briken eröffnet werden, die Industrie „wahr­scheinlich das Risiko“ einer Über­fi­schung von Sar­di­nella und Bonga erhöht, zwei pela­gi­schen Fischen, von denen die Gemeinden abhängen.

In Uganda, wo sich die Fabriken haupt­sächlich auf Fisch­arten stützen, die von ärmeren Gemein­schaften gegessen werden, kon­kur­riert die Industrie direkt mit den ärmsten Ver­brau­chern“, so die FAO, was den Preis für Fisch uner­schwinglich macht. Die FAO hat bereits früher dazu auf­ge­rufen, die Fänge von Sar­di­nel­len­arten dringend zu halbieren.

Dr. Aliou Ba, lei­tender Mee­res­ak­tivist bei Green­peace Afrika, sagte: „Wir steuern auf eine Kata­strophe zu, und hier ist der Beweis dafür. Die Men­schen hier sind mit explo­die­renden Lebens­mit­tel­preisen und ver­hee­render Arbeits­lo­sigkeit konfrontiert.

Bei­spiel Senegal: Mit mehr als 700 Kilo­metern Küs­ten­linie am Atlan­ti­schen Ozean ist der Senegal einer der größten Fisch­pro­du­zenten West­afrikas. Dies ist einer der reichsten Ozeane der Welt, und das hat indus­trielle Fische­rei­fahr­zeuge aus China ange­zogen. Abge­sehen davon, dass deren Fische­rei­me­thoden massive Aus­wir­kungen auf die Umwelt haben, sagen die ört­lichen Fischer, dass ihre eigenen Fänge dras­tisch zurück­ge­gangen sind.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Chi­ne­sische Fisch­mehl­fa­briken zer­mahlen die natür­lichen Res­sourcen Gambias zu Pulver

Die Fabrik­be­sitzer haben ver­sprochen, Arbeits­plätze in Gambia zu schaffen, aber da die Ver­ar­beitung von Fisch zu Fischmehl ein ein­facher Vorgang ist – Fisch wird gekocht und zer­kleinert, bevor er getrocknet wird – beschäftigt die durch­schnitt­liche Fabrik nicht mehr als 30 Personen.

Experten warnen, dass die Pro­duktion von Fischmehl nicht nur die Nah­rungs­mit­tel­si­cherheit in Nord­west­afrika schwächt, sondern auch zu dem bestehenden Druck der Über­fi­schung in der Region beiträgt.

Es wird ange­nommen, dass Abfälle aus der Fisch­mehl­fabrik diese Lagune rot gefärbt haben (Bild: Changing Markets Foundation)

„Golden Lead, ein chi­ne­si­sches Fisch­mehl­un­ter­nehmen in Gambia, zer­stört unseren Lebens­un­terhalt,“ so die Men­schen in den gam­bi­schen Gemeinden Gunjur, Sanyang, Khartong und Baa­to­Kunku. Seit seiner Inbe­trieb­nahme im Jahr 2016 hat das Fisch­mehl­ge­schäft die Umwelt, die Küs­ten­öko­systeme, die lokale Beschäf­tigung, die Ernäh­rungs­si­cherheit und die Tou­ris­mus­wirt­schaft in Mit­lei­den­schaft gezogen. Auf Grund der Akti­vi­täten der Golden Lead Fishmeal-Fabriken ist die Öko­tou­ris­mus­branche in diesen Gemeinden wegen Giftmüll zum Erliegen gekommen.“

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Es war der 20. Mai 2019,  als die kon­ti­nentale afri­ka­nische Frei­han­delszone in Kraft trat. Nach der Rati­fi­zierung durch Gambia als 22. Staat war die not­wendige Min­destzahl an teil­neh­menden Staaten erreicht. Bun­des­ent­wick­lungs­mi­nister Dr. Gerd Müller erklärte dazu: „Das ist ein his­to­ri­scher Moment für unseren Nach­bar­kon­tinent und ver­gleichbar mit dem Start des EU-Bin­nen­marktes vor bald 30 Jahren.“ Auch sagte er, dass mehr Unter­nehmen aus Deutschland und Europa den Chan­cen­kon­tinent Afrika nutzen und vor Ort inves­tieren sollten. Das Bun­des­ent­wick­lungs­mi­nis­terium unter­stützt die afri­ka­ni­schen Partner dabei, die Frei­han­delszone umzu­setzen. Dass aber die EU mit ihrer Politik den ganzen afri­ka­ni­schen Kon­tinent zer­stört, das erwähnte Dr. Gerd Müller nicht. Handel statt Hilfs­gelder – so soll seit einigen Jahren die Ent­wicklung Afrikas vor­an­ge­trieben werden, doch nicht Afrika pro­fi­tiert. Wie Afrika in den Hunger getrieben wird, zeigt der Nie­dergang der Geflü­gel­in­dustrie in Afrika. Viele Men­schen in Afrika ver­loren ihre Arbeits­plätze, nachdem Afrika  gezwungen wurde, den Markt für euro­päische  Hähnchen zu öffnen. 

Paradox, werden Geflügel mit Fischmehl gefüttert, das viel­leicht sogar aus Afrika kommt und dort für Hunger sorgt, und die Reste von dem Geflügel, die Indus­trie­staaten nicht haben wollen, landen dann wieder in Afrika und sorgen erneut für Hunger.

Oder zum Bei­spiel bekommt  Somalia Mil­lionen Euro Ent­wick­lungs­hilfe, weil dort die Men­schen hungern und nach Europa flüchten, und die Fisch­rechte gingen an China. So hat man den Men­schen in Somalia einfach den Fisch geraubt, der jetzt von China nach Europa expor­tiert wird. Zwei Mil­lionen Somalier sind von einer Hun­gersnot bedroht, und statt zu helfen, nimmt man ihnen auch noch den Fisch. Da China seine Meere bereits leer­ge­fischt hat, fischt es an den Küsten Afrikas, und die gefan­genen Fische werden dann auch in Europa verkauft.

In einem Gebiet von 100 km2 saugen gerade 17 aus­län­dische Riesen-Fang­schiffe, dar­unter auch Gruppen von chi­ne­si­schen Fang­schiffen, im Grunde genommen alles Leben aus dem Meer. Sie hin­ter­lassen nichts als Zer­störung für die regionale Bevöl­kerung. Man stelle sich das vor, Gambia hat gerade mit der EU ver­einbart, 3300 Tonnen seines Thun­fischs für nur 136 Euro pro Tonne zu ver­kaufen. Wäh­rend­dessen wird Thun­fisch im EU-Fisch­preis­be­richt mit 1290 € pro Tonne bewertet. 

Der schreck­liche Preis für Chinas Hilfe – Sierra Leone ver­kauft Regenwald und Strände für chi­ne­si­schen Hafen

Ent­setzen bei den Natur­schützern, denn die Regierung von Sierra Leone hat einen geschützten Regenwald für 55 Mil­lionen US-Dollar an China ver­kauft. Zu dem umstrit­tenen Deal mit China gehört auch ein Strand, der für einen indus­tri­ellen Fische­rei­hafen zer­stört werden soll. Paradox, bekommt doch Sierra Leone zur För­derung des Tou­rismus finan­zielle Unter­stützung aus Europa. Die GIZ arbeitet in Sierra Leone im Auftrag des Bun­des­mi­nis­te­riums für wirt­schaft­liche Zusam­men­arbeit und Ent­wicklung (BMZ), der Euro­päi­schen Union (EU). Sierra Leone ist das ärmste Land der Welt, aber reich an Boden­schätzen und frucht­barem Land. Jetzt also in Sierra Leone, dort soll nicht nur ein Fische­rei­hafen gebaut werden, so wie in Gambia, wo chi­ne­sische Fisch­mehl­fa­briken, auch für die Mas­sen­tier­haltung in Europa, die Umwelt zer­stören, sondern China will von Aus­tra­liens Roh­stoffe unab­hängig werden, somit werden jetzt die Regen­wälder und Strände in Sierra Leone zerstört.

Fisch­mehl­fa­briken in Gambia

Men­schen fliehen aus ihren Ländern. Gründe gibt es dafür reichlich, ob Krieg und Gewalt, Ver­folgung, Kli­ma­wandel oder Landraub. 

Doch war Ihnen bekannt, dass ein Grund zum Bei­spiel die Chi­ne­si­schen Fisch­mehl­fa­briken sind?

Inmitten der sich aus­brei­tenden Kli­ma­krise, der feind­lichen Migra­ti­ons­po­litik und der weltweit wach­senden Ungleichheit unter­sucht die Autorin und Regis­seurin Gosia Juszczak die Ursachen der zunehmend ver­zwei­felten Migration von den Ufern Gambias. Gambia ist nicht nur das kleinste Land auf dem afri­ka­ni­schen Festland, sondern gehört auch zu den ärmsten des Kon­ti­nents. Gam­bianer sind jetzt einer neuen Art von Bedrohung aus­ge­setzt: chi­ne­si­schen Fischmehlfabriken.

In einer drei­fachen Erzählung nach dem Leben von Abu, Mariama und Paul unter­sucht der Film die Aus­wir­kungen neuer Fabriken auf das Leben der Men­schen vor Ort. Viele haben von chi­ne­si­schen Inves­ti­tionen in Afrika gehört, aber nur wenige wissen wirklich, um welche Art von Inves­ti­tionen es sich tat­sächlich handelt. In Gambia sind sie schwer zu über­sehen: Entlang der kurzen Küste sind Fisch­mehl­fa­briken entstanden.

Die Gebäude erstrecken sich über den Strand und sehen aus wie riesige Monster, die Fische ver­schlucken, um Säcke und Säcke mit  Fischmehl her­zu­stellen, die sofort in die Welt expor­tiert werden.

Fischmehl oder Fisch­pulver wird aus dem Mahlen von tro­ckenem Fisch zu pro­te­in­reichen Mahl­zeiten für Nutz­tiere her­ge­stellt, wodurch das Steak auf Tellern vor allem in west­lichen Ländern bil­liger wird. Doch wie einer der lokalen Akti­visten, Momodou Semega Janneh, dem Filmteam sagte: „Es ist ziemlich naiv zu glauben, dass Ihr Ham­burger zu einem so lächerlich nied­rigen Preis pro­du­ziert werden kann.“ West­liche Ver­braucher mögen es genießen, weniger aus­zu­geben und mehr zu essen, aber Gam­bianer erleiden enorme Ver­luste, da diese Unter­nehmen den Zugang zum Meer und seinen kost­baren Res­sourcen erschweren.“

Während diese chi­ne­si­schen Fisch­mehl­fa­briken  den Ein­hei­mi­schen zunächst große wirt­schaft­liche Vor­teile ver­sprachen, haben sie das Gegenteil erreicht. Die Fisch­mehl­fa­briken und die indus­tri­ellen Fische­rei­fahr­zeuge, die sie beliefern, haben das emp­find­liche Mee­res­öko­system an der Küste zer­stört und den Anwohnern die einzige Pro­te­in­ver­sorgung entzogen.

Dies hat das soziale Gefüge unter­graben und die Tou­ris­mus­branche, die die Haupt­ein­nah­me­quelle des Landes dar­stellt, stark beein­trächtigt. Das Land hat bereits mit einer hohen Migra­ti­onsrate zu kämpfen und bis 2018 hatten 35.000 Gambier die ver­zwei­felte und gefähr­liche Reise nach Europa ange­treten .

Für einige ist die Situation so ver­zweifelt, dass eine gefähr­liche Reise nach Europa als einzige Lösung für die Ernährung ihrer Familie ange­sehen wird. Wenn man es nicht nach Europa schafft, ist das gleich­be­deutend damit, kein guter Sohn zu sein, erklärt Paul in einer emo­tio­nalen Szene am Tisch mit seinem alternden Vater.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Für Mariama, Mutter von 8 Kindern, die sich jedoch um eine noch größere Familie kümmert, ist das Ver­lassen der Heimat keine Option. Ihre Wut ist deutlich in ihren Worten zu spüren. Als Haus­halts­vor­stand ist sie sich des Rück­gangs der Fische im Meer und des enormen Anstiegs der durch Wasser über­tra­genen Krank­heiten sehr bewusst. Ihr Lebens­un­terhalt hängt, ähnlich wie bei den meisten Gam­biern, von den Res­sourcen des Meeres ab. Und wie Abu zu Recht betont und mit einem Stock im Sand zeichnet, ist Gambia nur ein kleines Stück Land entlang des Flusses, nach dem es benannt ist. Es gibt keinen Platz für den Anbau von Pflanzen oder Nutz­tieren. Daher ist der größte Teil des Landes auf Fisch angewiesen.

Tote Fische ver­schmutzen die Strände

Wie chi­ne­sische Fisch­mehl­fa­briken öko­lo­gische und wirt­schaft­liche Schäden in Gambia anrichten

Junge gam­bische Männer balan­cieren schwere Fisch­kisten auf ihren Köpfen, während sie über den glatten Boden einer chi­ne­si­schen Fisch­mehl­fabrik eilen. Sie werfen den Fisch auf einen großen Haufen und eilen zu einem Trawler zurück, um mehr Fisch zu holen. In der Fisch­mehl­fabrik Golden Lead in Gunjur werden die Löhne von die Vor­ge­setzten ein­be­halten, wenn die Arbeiter zu langsam laufen. Ahmed Manjang, ein Mikro­biologe und Umwelt­ak­tivist aus Gunjur, hat auf Twitter ein Video der Fabrik­szene gepostet.

Golden Lead ist eine von drei chi­ne­si­schen Fisch­mehl­fa­briken, die in der Stadt mit 17.500 Ein­wohnern tätig sind.

Lokale Natur­schützer sagen, dass die Fisch­mehl­fa­briken und die IUU-Fischerei die einst blü­henden Fisch­po­pu­la­tionen gefährden, lokale Öko­systeme zer­stören, die Umwelt ver­schmutzen und den Tou­rismus lähmen. Wenn Boote ihren Fang nicht in vollen Fisch­mehl­fa­briken ent­laden können, sagen die Ein­hei­mi­schen, dass der Transport oft auf See weg­ge­worfen und später an Land gespült wird.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

„Wie kann ein Ent­wick­lungsland wie Gambia dieses Niveau der Plün­derung seiner wert­vollsten natür­lichen Res­sourcen auf­recht­erhalten?“ schrieb Ahmed Manjang. In Gambia und anderen west­afri­ka­ni­schen Ländern ist es eine ver­traute Szene, die die Ein­hei­mi­schen wütend macht, von denen viele Familien seit Gene­ra­tionen vom hand­werk­lichen Fischen abhängig sind. Ungefähr 200.000 Gam­bianer sind auf Fischerei und damit ver­bundene Akti­vi­täten ange­wiesen, um Ein­kommen zu erzielen. Gambia hat die illegale, nicht gemeldete und nicht regu­lierte Fischerei (IUU) in seinen Gewässern bekämpft, ein­schließlich der­je­nigen, die den inter­na­tio­nalen Appetit auf Fischmehl stillt.

China, der weltweit größte Importeur von Fischmehl, ver­wendet den gemah­lenen, getrock­neten Fisch haupt­sächlich zur Füt­terung von Gar­nelen – die kom­mu­nis­tische Nation ist einer der weltweit füh­renden Expor­teure von Gar­nelen – und Schweinen.

Die Strände, die einst von Tou­risten geliebt wurden, sind mit stin­kenden Fisch­ka­davern bedeckt. Das giftige Wasser gelangt in die lokale Land­wirt­schaft und die Ernten gehen ver­loren “, sagte Sulayman Bojang, ein Klein­un­ter­nehmer und lokaler Aktivist des Gunjur Youth Movement, gegenüber The Guardian . „Wir wollen die Aus­beutung durch die Fisch­mehl­fa­briken stoppen, aber da Gambia eines der ärmsten Länder der Welt ist, haben wir keine Chance gegen den chi­ne­si­schen Unter­nehmen.“ In Gunjur an der Atlan­tik­küste im Süd­westen Gambias ver­klagten die Ein­wohner Golden Lead, um „Wie­der­gut­ma­chung für Umwelt­zer­störung“ zu erhalten, berichtete Quartz Africa.

Abfälle, die von der Fisch­mehl­in­dustrie im Dorf Kartong abge­laden wurden- Foto Mus­tapha Manneh

Die Geschäfts­in­ter­essen in Übersee und die attrak­tiven Welt­markt­preise für Fischmehl treiben die Nach­frage nach Arten wie Sar­di­nellen an und ent­ziehen so den armen Gam­biern eine wichtige Pro­te­in­quelle. Außerdem ver­lieren die Fischer ihre Arbeit, da große Trawler ihre Fische rauben.

Fabrik­be­sitzer hatten ver­sprochen, Beschäf­tigung nach Gambia zu bringen, aber da die Ver­ar­beitung von Fisch zu Fischmehl ein ein­facher Vorgang ist, werden nur wenige Arbeiter benötigt.

Fischmehl macht rund 68% des Futters für Aquaf­arming aus. Laut der Koalition für faire Fische­rei­ver­ein­ba­rungen werden 5 kg fri­scher Fisch benötigt, um 1 kg Fischmehl herzustellen.

Eine chi­ne­sische Fisch­mehl­fabrik am Strand im Dorf Kartong

Dawda Saine, Mee­res­bio­login und Lei­terin der Artisanal Fisheries Deve­lo­pment Agency in Gambia, sagt: „Es ist sehr schwierig, von den Fabriken Infor­ma­tionen darüber zu erhalten, wie viel Fisch sie ver­wenden oder welches Fischmehl sie pro­du­zieren. Sie liefern keine Daten. “

Ein Mit­ar­beiter der Fabrik in Kartong sagt, dass die Anlage eine maximale Kapa­zität von 500 Tonnen fri­schem Fisch pro Tag ver­ar­beitet. Anonym spricht er: „Meine Aufgabe ist es, den rest­lichen Fisch zu ent­sorgen, der von der Maschine nicht ver­ar­beitet werden kann.“ Es gibt sieben chi­ne­sische Arbeiter, die in der Fabrik qua­li­fi­zierte Arbeit leisten, während die lokalen Arbeiter als Sicher­heits­kräfte und Fisch­trans­porter beschäftigt sind, erklärte er in einem Bericht von The Guardian. 

Experten warnen: Die Pro­duktion von Fischmehl ist nicht nur eine Gefährdung der Ernäh­rungs­si­cherheit in Nord­west­afrika, auch trägt Fischmehl zu der Über­fi­schung bei. Neue For­schungs­er­geb­nisse zeigen, dass die Bestände an runden Sar­di­nellen, einer Art, die entlang der Atlan­tik­küste zwi­schen Gambia und Marokko wandert, auf Grund von Über­fi­schung stark gesunken sind.

Das Wachstum der west­lichen Ver­brauchs­mo­delle führt zu einer Nach­frage nach aus­beu­te­ri­schen Unter­nehmen wie den Fisch­mehl­fa­briken. Von den Fischern Gambias bis zu den indi­genen Bevöl­ke­rungs­gruppen in Kanada ist der Lebensraum der Ärmsten und Schwächsten der Welt gefährdet, um den Bedürf­nissen der Reichsten gerecht zu werden.

Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org